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{"created":"2022-01-31T16:33:48.224390+00:00","id":"lit32293","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hornbostel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 472","fulltext":[{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nLifera.fMrfterieAf.\n\u00fcbt. Endlich folgt dann noch -wieder ein kritisches Referat \u00fcber einige Arbeiten, die im Anf\u00e4nge nicht erw\u00e4hnt waren. Im Anschl\u00fcsse daran hat Verf. selbst noch einige Versuche gemacht, die ihm zu beweisen scheinen, \u201edafs die Zahl der Hebungen mehr durch das zentrale Nervensystem, die H\u00f6he mehr durch das Muskelsystem\u201c beeinflufst wird. Bei Patienten mit zentraler Hemiparese, bei Dementia paralytica, multipler Sklerose, Thrombosis cerebri ist die Zahl der Hebungen des gesunden Armes gr\u00f6fser als die des kranken, aber die Hebungsh\u00f6he in beiden F\u00e4llen ziemlich gleich.\nLipmann (Berlin).\nCharles S. Myers. The Tute-110161 of Primitive Peoplei. Joum. of Paye*.\n1 (2), 117\u2014126. 1904.\nVerf. hat das Material, das seine Versuche \u00fcber die Geschmacksempfindung an Insulanern der Torresstrafse lieferten, durch eine Umfrage bei Missionaren und Kolonialbeamten (in Neu-Guinea, Indien, verschiedenen Teilen Afrikas usw.) erg\u00e4nzt und gelangt zu folgenden Schl\u00fcssen:\nDer Mangel einer besonderen Bezeichnung f\u00fcr eine bestimmte Sinnes-empfindung beweist nur, dafs kein Bed\u00fcrfnis vorliegt, sie von anderen zu unterscheiden. Aus dem Mangel an (sprachlicher) Unterscheidung darf nicht auf eine geringere Unterschiedsempfindlichkeit geschlossen werden.\nH\u00e4ufig finden sich nur zwei Geschmacks-Vokabeln, die der Gef\u00fchlsbetonung entsprechen, und zwar angenehm f\u00fcr s\u00fcfs und salzig, unangenehm f\u00fcr sauer und bitter. \u201eSalzig\u201c und \u201esauer\u201c werden oft verwechselt, \u201ebitter\u201c fehlt oft ganz. Das Wort f\u00fcr \u201esalzig\u201c h\u00e4ngt fast immer etymologisch mit der Bezeichnung f\u00fcr \u201eSeewasser\u201c zusammen; \u00e4hnlich beziehen sich die Worte f\u00fcr \u201es\u00fcfs\u201c und \u201esauer\u201c h\u00e4ufig auf ein secundum comparationis (Honig, unreife Fr\u00fcchte usw.). Viele Bezeichnungen sind anderen Sinnes-gebieten entnommen (z. B. \u201ebeifsend\u201c f\u00fcr sauer, \u201ebrennend\u201c f\u00fcr bitter). Tastempfindungen, wie \u201eadstringierend\u201c, \u201e\u00f6lig\u201c, \u201ealkalisch\u201c werden in manchen F\u00e4llen zu den Geschmacksempfindungen gerechnet Der enge Zusammenhang des Geschmackes mit Tast- und Allgemeinempfindungen (sowie Gef\u00fchlsbetonungen), wie er sich aus den Vokabularien primitiver V\u00f6lker ergibt, ist ein neuer Hinweis auf den urspr\u00fcnglichen (phylogenetischen) Mangel an Differenzierung der einzelnen Sinnesgebiete.\nHornbostel (Berlin).","page":472}],"identifier":"lit32293","issued":"1905","language":"de","pages":"472","startpages":"472","title":"Charles S. Myers: The Taste-names of Primitive Peoples. Journ. of Psych. 1 (2), 117-126. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:48.224396+00:00"}