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{"created":"2022-01-31T16:36:01.688938+00:00","id":"lit32311","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 441-442","fulltext":[{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n441\nIdentit\u00e4t, der Ursache und Wirkung, welche durch die Analyse der Vernunft aus der urspr\u00fcnglichen Bewufstseinsthatsache als dem n\u00e4chstliegenden und bestgekannten Erfahrungsmaterial abstrahirt werden.\nAn diese Darlegung der BntAN\u2019schen Psychologie und Metaphysik reiht K. eine Biographie des Philosophen, die uns ein anschauliches Bild von der auch rein menschlich interessanten Pers\u00f6nlichkeit dieses feinsinnigen Denkers geben. Im darauffolgenden Abschnitte wird die Literatur \u00fcber ihn zusammengestellt, nicht ohne gelegentliche kritische Stellungnahme. Entgangen ist der Findigkeit des Verf.\u2019s nur der von Ernest Na ville stammende umfangreiche Artikel \u00fcber M. de B. im Dictionnaire des sciences philosophiques, herausgegeben von Ad. Franck, und damit auch die daselbst mitgetheilte Literatur, welche neben einigen von K. aufgef\u00fchrten Erscheinungen noch einen Artikel von Jules Simon in der Revue des deux mondes, 15. Nov. 18dl, und ein Buch: M. de B., sa vie et ses pens\u00e9es, 1857 (2. ed. 1874) enth\u00e4lt, dessen Autor aus dem Zusammenhang nicht deutlich ersichtlich ist. In Gumposch, Die philosophische Literatur der Deutschen, Begensburg 1851, fand ich endlich noch erw\u00e4hnt L. A. Gruyer, Du spiritualisme du XIX. si\u00e8cle on examen de la doctrine de M. de B., Brux. 1840 (Tissot, Observations critiques). Die n\u00e4chsten Capitel bringen sehr interessante Hinweise auf \u00fcbereinstimmende Ansichten bei englischen Philosophen, wie Beid und anderen Edinburgern, Bain und Spencer, und auf die Kritik, welche besonders Hamilton an M. de B.\u2019s Theorie ge\u00fcbt, sowie auf die Wiederkehr und Umbildung seiner Gedanken bei Schopenhauer und Wundt, welchen Beiden gemeinsam ist die Bedeutung, die sie der psychologischen Betrachtung des Verh\u00e4ltnisses zwischen der \u00e4ufseren und inneren Willenshandlung beilegen, bei M. de B. der einzigen Strafse, bei Sch. und W. der wichtigsten Strafse, welche zu einer metaphysischen Weltanschauung f\u00fchrt (S. 8).\nDen Schlufs des Buches bildet eine Pr\u00fcfung der \u201einneren Folgerichtigkeit der theoretischen Probleme, und der Festigkeit ihrer Fundamente\u201c, sowie eine Schlufsbetrachtung, in welcher der Verf. seine eigene philosophische Stellung skizzirt. Um unser Urtheil zusammenzufassen, sehen wir in dem anziehend und meist klar geschriebenen Buche einen dankenswerthen Beitrag zur Geschichte der Psychologie.\tM. Offner (M\u00fcnchen).\nA. W. Trettien. Creeping and Walking. Amer. Journ. of Rsych. 12 (1), 1\u201457. 1900.\nAuch diese von Stanley Hall angeregte Arbeit erwirbt ihr Material \u00fcber die Entwickelung des Kindes bis zur Erlernung des Gehens vor Allem aus Fragebogen, die allerlei Beobachtungen des ganzen motorischen Verhaltens des Kindes von der Geburt bis zu jener Periode sammeln wollen. Wo es sich um die \u00e4ufseren Bewegungen handelt, ist diese Methode nat\u00fcrlich hier sehr gut am Platze. Mifslich wird die Sache schon wieder, wenn die Analyse des Willensvorganges der Kinder in Frage kommt. Nach Zusammenstellung der Anatomie und Physiologie \u00fcber Maafse, Stellung und Bewegungen des Embryo etc. und Darlegung der BALDWiN\u2019schen Theorie, \u00fcber die Entwickelung der Willk\u00fcrbewegung, werden an der Hand jener Mittheilungen das Liegen, Sitzen, Kriechen und sonstige primitive Fort-:","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"442\nLiteraturbericht.\nbewegungsmittel incl. der ersten Gehversuche beschrieben. Auch wird vor Allem die schliefsliche Hauptfrage discutirt, ob dieses erste Gelingen immer willk\u00fcrlich sei in dem Sinne, dafs die Aufmerksamkeit dabei der Bewegung zugewandt ist, oder ob der Mechanismus nicht schon gleich im alleinigen Hinblick auf einen h\u00f6heren Zweck, z. B. Erreichung fernliegender Gegenst\u00e4nde, nach entsprechender Entwickelung der Anlagen ohne auf die Bewegung gerichtete Aufmerksamkeit nebenbei wie sonst nach der Ein\u00fcbung ablaufen k\u00f6nne, was vom Verf. behauptet wird. Nat\u00fcrlich ist der sichere Nachweis f\u00fcr ein solches ausschliefsendes Urtheil, zumal auf Grund fremder Beobachtungen, immer schwer. Auch ist die Ein\u00fcbung von Associationen motorischer Vorstellungen mit ausdr\u00fccklicher Beachtung derselben in der aufmerksamen Betrachtung anderer Personen der Umgebung vielleicht nicht hinreichend ber\u00fccksichtigt, welche Vorstellungen von Bewegungen, die im Einzelnen schon grofsentheils ge\u00fcbt sind, ebenfalls zu einem neuen Ganzen combiniren hilft. Gerade f\u00fcr diese Frage sind ja die gleichfalls beigezogenen R\u00fcckf\u00e4lle in die primitiveren Fortbewegungen lehrreich, welche in der Eile eintreten, wo thats\u00e4chlich die Aufmerksamkeit ganz vom Zwecke absorbirt wird. Die Arbeit schliefst mit philosophischen Betrachtungen \u00fcber den r\u00fcckl\u00e4ufigen Abschlufs der h\u00f6chsten Entwickelung in der R\u00fcckkehr zur kriechenden Stellung im Gebete.\nWirth (Leipzig).\nP. N\u00e4cke. Zar Pathogenese and Klinik der Wadenkrimpfe. Neurologische* Centralblatt (7), 1\u20147. 1901.\nDen Wadenkr\u00e4mpfen hat besonders F\u00ear\u00e9 seine Aufmerksamkeit geschenkt. Er nimmt als Ursachen heftige Verk\u00fcrzung der Muskeln oder eine Entspann ung an, wobei Erm\u00fcdungszust\u00e4nde, n\u00e4mlich nerv\u00f6se, hysterische, epileptische, namentlich paralytische beg\u00fcnstigend wirken. Nach N. tragen heftige Verk\u00fcrzungen und fehlerhafte Bewegungen die Schuld. Sie treten vorwiegend des Nachts auf, ferner nach langen M\u00e4rschen, Schwimmen, Tanzen, bei heftigem Stiefelanziehen. Dafs chemische Reize eine grofse Rolle dabei spielen, sehen wir aus den h\u00e4ufigen Wadenkr\u00e4mpfen bei Cholera, Diarrhoe, Typhus, Diabetes, Blei-, Arsen-, Schwefel Vergiftung, desgl. bei Magen\u00fcberf\u00fcllung, Obstipation, Schwangerschaft, ebenso bei Hysterie, Epilepsie. Das allen Beiden Gemeinsame liegt in der abnormen Beschaffenheit des Blutes: Blutverdickungen und Stauungserscheinungen. Doch ist nicht erkl\u00e4rlich, weshalb die entsprechenden Wirkungen sich gerade in der Wade f\u00fchlbar machen sollten. N. zeigt, dafs die Theorie der Wadenkrftmpfe \u00fcberhaupt noch wenig ausgebildet ist. Jedenfalls sind die Crampi peripher bedingt, central gewifs nur selten. N. h\u00e4lt die von Vold angef\u00fchrten F\u00e4lle \u00fcber die Beziehungen zwischen Wadenkr\u00e4mpfen und Traumhallucinationen f\u00fcr wenig zuverl\u00e4fslich, da der Krampf so urpl\u00f6tzlich und heftig einsetze, dafs man gew\u00f6hnlich sofort aufwacht, so dafs also die Ausl\u00f6sung irgend eines Traumes unwahrscheinlich wird. \u2014\t\"*\nDafs ein gef\u00fchlsbetonter K\u00f6rpertheil in der Traumwelt des Besitzers dessen Vorstellungen und Bilder beeinflufst, geh\u00f6rt ja zu den Grundthat-sachen deB Tr&ui\u00efvzYxstaude\u00bb.\tjedoch Wadenkr\u00e4mpfe oder Abortivkr\u00e4mpfe (Kr&mpte m\tN","page":442}],"identifier":"lit32311","issued":"1902","language":"de","pages":"441-442","startpages":"441","title":"A. W. Trettien: Creeping and Walking. Amer. Journ. of Psych. 12 (1), 1-57. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:01.688944+00:00"}