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Strohmayer: Ziele und Wege der Erblichkeitsforschung in der Neuro- und Psychopathologie. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie 61, 355-369. 1904

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{"created":"2022-01-31T16:29:23.242028+00:00","id":"lit32353","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 76-77","fulltext":[{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"Litmitu rberickt\n7fi\nf\u00e4higkeit der linken Hand mit Anf\u00e4llen von jACKSOnscher Epilepsie auf, die sich auf die linke K\u00f6rperseite beschrankt Nach zwei Monaten besteht neben einer spastischen Parese des linken Armes und Beines und einer linksseitigen Steigerung s\u00e4mtlicher Sehnenreflexe eine Herabsetzung der Lageempfindung an den linken Fingergelenken und eine ausgesprochen\u00bb Tastl\u00e4hmung der linken Hand bei v\u00f6llig normalem Verhalten der \u00fcbrigen Sinnesqualit\u00e4ten. \u2014 Man mufs demnach auf eine Trennung der Rindenzentren bzw. zentralen Leitungsbahnen f\u00fcr die betr. Sinnesqualit\u00e4ten schlielsen.\tL'mpfknbach (Bonn).\nWild. Ober Hyperhldrosli uiitetenlia uch Trauma. \u00c4rztl. Sachverst. Zeit Nr. 10. 1904.\nDem Betreffenden fiel vor zwei Jahren eine Stange auf die linke Kopfh\u00e4lfte, ohne \u00e4ufsere Verletzung. An diese Kopfersch\u00fctterung schliefst sich eine ausgesprochene Hysterie und eine mit starker Zunahme der Kopfschmerzen einhergehende Hypersekretion der Schweifsdr\u00fcsen der ganzen linken Kopfh\u00e4lfte, aber nur sobald Patient kaut. Verf. glaubt, dafs es sich um eine rein psychische Anomalie des sekretorischen Apparates handelt, die durch den Kauakt reflektorisch ausgel\u00f6st wird, und analog den der Hysterie eigent\u00fcmlichen halbseitigen St\u00f6rungen der sensiblen und motorischen Sph\u00e4re sich auf die vom Trauma betroffene Seite beschr\u00e4nkt.\nUmpfbnbach.\nW. Alter. Ein Fall von Sprachst\u00f6rung. Monatsschr. f. Psychiatrie u. Neurologie 15 (3), 214\u2014219. 1904.\nEs handelt sich um einen bereits recht dementen Paralytiker, mit im wesentlichen intakten Sprachkomplex, abgesehen von einer erheblichen Dysarthrie \u2014 der pl\u00f6tzlich Wortstummheit zeigt, einige Stunden gar nicht sprechen kann. Dann wird er erregt, beginnt zu sprechen, aber sein ganzer Sprachschatz besteht nur aus einer Verbindung von f\u00fcnf Vokalen mit einem tiefen gutturalen R. Mit diesen paar Mitteln sprach der Kranke spontan, bezeichnete er vorgehaltene Gegenst\u00e4nde, sprach er nach. Einige allt\u00e4gliche Sachen bezeichnete er immer wieder mit demselben Wort, z. B. Milch mit \u00e4rru, Semmel mit irr\u00e4 \u2014 bei anderen Sachen wechselten die Bezeichnungen. Gebrauchte man seine eigenen neuen Bezeichnungen, so verstand er Einem nicht. Am f\u00fcnften Tage gesellte sich noch ein tief gutturales K und ein ebensolches N und Ch dazu. Zum Schreiben war er nicht zu bewegen. Nach weiteren f\u00fcnf Tagen kam b, d und t hinzu. \u2014 Nach 20 Tagen etwa sprach Patient wie fr\u00fcher; auch die Dysartrie war die alte. Die beschriebene Sprachst\u00f6rung trat dann l\u00e4ngere Zeit noch rasch vor\u00fcbergehend auf, sobald Patient erregt wurde und dann sprach. \u2014 Da bei dem Kranken der Wortbildungsdrang erhalten war, entspricht das Bild mehr dem semiotischen Bilde der subkortikalen motorischen Aphasie.\nUmpff.nbach.\nStbohmateb. Ziele and Wege der Erblichkeitsforschung in der leuro- und Psychopathologie. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie 61, 355\u2014369. 1904.\nVerf. bezeichnet mit Recht als die Quintessenz der \u00fcblichen Massenstatistik den ziffernm\u00e4fsigen Nachweis, dafs ein grofser Prozentsatz der zur","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n77\nBeobachtung gelangenden psychisch Kranken erblich belastet sind. Damit ist ihre Be-weiskraft au Ende. Den Kernpunkt der Erblichkeitsfrage, in welcher Art und unter welchen Bedingungen die Aszendenz belastend auf die Deszendenz wirkt, kommen wir damit nicht naher. Verf. r\u00e4t daher zur Individualstatistik, die sich auf das sorgf\u00e4ltige Studium der Familienbaume st\u00fctzt. Grundlage jeder Erblichkeitsbetrachtung mufs die genealogische Ahnentafel werden, die sich ausschliefslich in der direkten Familienabstammung bewegt. Mit einer latenten, hypothetischen Heredit\u00e4t k\u00f6nnen wir ebensowenig etwas anfangen wie mit dem Atavismus. Die Geschichts-wissen schaft kann uns bisher nicht viel helfen. Erblichkeitsgesetze gibt es bisher nicht. Zur Untersuchung eignet sich nach St. nur eine leicht \u00fcbersehbare, wenig fluktuierende Bev\u00f6lkerung einer umschriebenen medizinalpolitischen Einheit.\tUmpfenbach.\nGustavs Loisbl. La sexualit\u00e9. Revue scient. 19 (22), 673\u2014680. 1903.\nDiese Er\u00f6ffnungsvorlesung eines Pariser Kurses \u00fcber \u201eEmbryologie des Menschen und der Wirbeltiere\u201c gibt zun\u00e4chst einen lehrreichen geschichtlichen \u00dcberblick \u00fcber die Entwicklung der Unterscheidungslehre prim&rer und sekund\u00e4rer Geschlechtsmerkmale seit Hunter (1782). L. selbst folgt schliefslich im wesentlichen der dreifachen Unterscheidung von Papillaut (Bull, et M\u00e9m. Soc. d'Anthrop. de Paris, Mai 1902, 8. 410), f\u00fcgt aber noch eine vierte Klasse hinzu, die \u201eCharaktere der psychischen und ethischen Ordnung, die nur entfernte Beziehungen zu dem Befruchtungsvorgang oder zu der Erziehung der Jungen haben und erst infolge sehr ausgepr\u00e4gter geschlechtlicher Entwicklung hervortreten\u201c.\nDie vorherigen drei Klassen, n\u00e4mlich 1. die Charaktere, die zum Vollzug des Befruchtungsaktes dienen, 2. die den Befruchtungsakt vorbereitenden, 3. die zum Aufziehen der neuen Generation dienenden liegen nicht im Interessegebiet dieser Zeitschrift. Von den \u201equatern\u00e4ren Sexualcharakteren\u201c dagegen gibt L. nicht viel mehr als folgende schematische Einteilung:\na)\tverschiedene Sitten von M\u00e4nnchen und Weibchen,\nb)\tCharaktere, die von den verschiedenen Lebensbedingungen der Geschlechter abh\u00e4ngen.\na)\tdie psychische Eigenart der Geschlechter,\nb)\tScham,\nc)\tdie verschiedenen Arten der Liebe,\nd)\tEhe,\ne)\tFamilie.\nDie Einteilnngsgr\u00fcnde dieses Schemas sind nicht gerade klar; z. B. w\u00fcrde man Ehe und Familie eher unter der ethischen Ordnung suchen. Zum Schlafs wendet sich L. noch kurz gegen den Versuch Cunninghams (in \u201eSexual Dimorphism\u201c, 1900), diese quatern\u00e4ren Geschlechtsmerkmale unter die sekund\u00e4ren einzureihen.\tEttlingeh (M\u00fcnchen).\nA. Charaktere der ethischen Ordnung\nB. Charaktere der psychischen Ordnung","page":77}],"identifier":"lit32353","issued":"1905","language":"de","pages":"76-77","startpages":"76","title":"Strohmayer: Ziele und Wege der Erblichkeitsforschung in der Neuro- und Psychopathologie. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie 61, 355-369. 1904","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:23.242034+00:00"}

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