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{"created":"2022-01-31T16:30:47.022091+00:00","id":"lit32368","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 207-208","fulltext":[{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n207\nPr\u00fcfung und die anatomische Untersuchung auf etwaige Verbindungen mit anderen Nerven.\nIm \u00dcbrigen erw\u00e4hnt D. die verschiedenen Momente, die andere Antoren, gegen die Neuronenlehre Vorbringen, ohne neues hinzuzuf\u00fcgen.\nMkbzbacheb (Heidelberg).\nK. Bbodmann. Beitr\u00e4ge ur histologischen Lokalisation der firofshtrnrinde.\nII. Mitteilung : Der Galcarinatypns. Journ. f. Psychol, u. Neurol. 2 (4). 1903.\nWie es Bbodmann gelang (vgl. Ref. im Bd. 36 dieser Zeitschr.), die Regio rolandica unter dem Mikroskope auf Grund bestimmter Struktur im Aussehen und Verh\u00e4ltnis der Zellen zueinander genau zu erkennen und von der Umgebung zu trennen, so versuchte er \u00e4hnliches bez\u00fcglich eines bestimmten Rindenfeldes im Occipitallappen des Menschen durchzuf\u00fchren. Die eigenartige Struktur l\u00e4fst sich am besten bei 8 monatlichen F\u00f6ten aus der allgemeinen Struktur der Schichten der Rindenzellen ableiten. Die IV. Schicht deB Grundtypus (Lamina granularis interna [Bbodmann], innere K\u00f6rnerschicht oder K\u00f6rnerformation Meynebts) teilt sich pl\u00f6tzlich und unvermittelt, ohne jedes \u00e4ufsere Kennzeichen an der Rindenoberfl\u00e4che, in zwei Schichten, die nur zellarme Zwischenschicht \u2014 dem Vicq D'AzYBschen oder GENNABischen Streifen entsprechend \u2014 einschlielsen. So entstehen aus der einen Schicht drei Schichten, die zusammen den Calcarinatypus bekennzeichnen (beim Erwachsenen zwar weniger deutlich als beim F\u00f6tus, immerhin leicht erkennbar), n\u00e4mlich: die Lamina granul. int. superfic., die Lamina intermedia und endlich die Lamina granul. prof. Die \u00fcbrigen Schichten erfahren auch einige, jedoch weniger bedeutende Modifikationen.\nDie cytoarchitektonische Eigent\u00fcmlichkeit hebt das Rindenfeld mit \u201eabsolut scharfen Grenzen\u201c von der Nachbarschaft ab. Dieses Rindenfeld schiebt sich gewissermaTsen wie ein Kegel, dessen Basis auf dem Occipital-pol ruht, nach vorne, an der Medianfl\u00e4che der Hemisph\u00e4re nur die Rinde der Fossura calcarina einnehmend.\nEine grofse Anzahl \u00fcbersichtlicher Zeichnungen und Photogramme veranschaulicht Lage und Ausdehnung des Feldes.\nBb. sucht seine Schichteneinteilung mit der der anderen Autoren in Einklang zu setzen. Die bestehenden individuellen Abweichungen des Calcarinatypus \u2014 besonders am kaudalen und frontalen Ende \u2014 m\u00fcssen, wie Bb. mit Recht aufmerksam macht, wohl ber\u00fccksichtigt werden, wenn man pathologische Abweichungen aufzustellen, sich anschickt.\nMebzbacheb (Heidelberg).\nJ. McKeen Cattell. The Time of Perception as a Measure of Differences in Intensity. Philos. Studien 10 (Wundt-Festschrift I), 62\u201468. 1902.\nDer Verf. kritisiert kurz die bisher verwendeten psychophysischen M&fsmethoden und sucht einen neuen Weg zu zeigen, auf dem gesichertere Resultate zu erhalten seien. \u201eEin Beobachter kann nicht mit einiger Gewifs-heit entscheiden, wann der Unterschied zwischen zwei Empfindungen gleich ist dem zwischen zwei anderen, aber bb kann die Zeit gemessen werden, welche zur Wahrnehmung eines Unterschiedes n\u00f6tig ist. Je kleiner der","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nLiteraturberich t.\nUnterschied zwischen zwei Empfindungen ist, um so gr\u00f6fser ist die zur Wahrnehmung erforderliche Zeit. Wenn Unterschiede f\u00fcr die Unterscheidung gleiche Zeiten beanspruchen, so ist diese auch gleich schwierig und die Unterschiede sind f\u00fcr das Bewufstsein einander gleich.\u201c Der Verf. sucht dies an farblosen Eindr\u00fccken weiter darzutun und gibt noch an, dafs es mit Hilfe derselben Methode gelinge, eine vollst\u00e4ndige Skala gleicher Empfindungszuw\u00fcchse zwischen Weifs und Schwarz herzustellen; dasselbe gelte f\u00fcr die Herstellung von Intensit\u00e4ts- und Qualit\u00e4tenreihen in anderen Gebieten. Er legt seiner Methode ferner noch eine praktische Bedeutung bei, insofern sie, wie z. B. in F\u00e4llen von Farbenblindheit, geeignet sei, auch den Grad der Empfindlichkeit bei einzelnen Individuen zu ermitteln. Aufser-dem macht der Verf. nochmals auf eine schon fr\u00fcher von ihm mitgeteilte Beobachtung aufmerksam, nach welcher der Beobachtungsfehler nahezu proportional der Quadratwurzel des Reizes wachse (On Errors of Observation. Amer. Journ. of Psychol. 1893). Mit einer Reihe vorl\u00e4ufig gewonnener Versuchsergebnisse schliefst die Abhandlung.\nKlesow (Turin).\nR. Mdlleb. fiber die zeitlichen Eigenschaften der Slnneswahrnehmnng. Viertel-jahrsschr. f. tcissensch. Philosophie. N. F. 2 (1), 39\u2014 56; (4) 415\u2014428; 1903.\nDer Titel dieser Arbeit bleibt bis gegen Ende v\u00f6llig unbegreiflich. Von experimentellen oder deskriptiv psychologischen Untersuchungsergebnissen \u00fcber die zeitlichen Eigenschaften der Sinneswahrnehmungen h\u00f6ren wir so gut wie nichts, daf\u00fcr wird uns aber eine gequ\u00e4lte rein theoretische Entwicklung von Begriffen wie Wahrnehmungsaussage, Erfahrung und Sinnesfunktion dargeboten. Die in die Theorie der ..reinen\u201c Erfahrung nicht passenden Konventionalia Subjekt-Objekt, physisch-psychisch, BewuTst-sein, Wille, Ich u. a. werden mit dem Schreckworte \u201eMetaphysik\u201c aus dem induktiven Wissenschaftsbetrieb ausgewiesen. Die Psychologie ist restlos Physiologie, eine experimentelle Wahrnehmungs-Psychologie als eigenes Forschungsgebiet gibt es nicht. Der einzig m\u00f6gliche Standpunkt ist ein \u201ephysiologischer Apriorismus\u201c. Gegen Ende des Aufsatzes kommt der Kernpunkt des Ganzen. Der Verf. behauptet n\u00e4mlich, \u201edafs unsere Empfindung selbst das r\u00e4umliche und zeitliche Ausgedehnte sei. Mit dieser einfachen Annahme, dafs die Empfindung selbst das Ausgedehnte Bei, verschwindet eine F\u00fclle von Schwierigkeiten, mit denen sich die Erkenntnistheorie seit jeher abgequ\u00e4lt hat\u201c. (419). Dem letzteren Satze stimmen wir freilich zu; wer Inhalt und Gegenstand der Vorstellung, Vorstellungsakt und Vorstellungsobjekt in eins setzt, hat es recht bequem. Die letzten Seiten enthalten einige theoretische Konstruktionen \u00fcber die Zeit, welche die Verschiedenheit von \u201eVorstellung einer Zeitdauer\u201c und \u201eZeitdauer eines Vorstellens\u201c ganz ignorieren.\nDie Redaktion der Vierteljahrsschrift erkl\u00e4rt in einer Schlufsnote, dafs sie (worin wir eine sehr erfreuliche Objektivit\u00e4t erblicken) auch den Empiriokritizismus zu Worte kommen lassen wolle, obwohl sie dessen Am Behauungen nicht teile.\tKbeibig (Wien).","page":208}],"identifier":"lit32368","issued":"1905","language":"de","pages":"207-208","startpages":"207","title":"J. Mc Keen Cattell: The Time of Perception as a Measure of Differences in Intensity. Philos. Studien 19 (Wundt-Festschrift I), 62-68. 1902","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:47.022096+00:00"}