Open Access
{"created":"2022-01-31T16:32:27.835322+00:00","id":"lit32387","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 232-233","fulltext":[{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"23?\nLiterat urif ri cht.\nnirgends aus dem Umkreis der aus der Selbstbeobachtung fliefsenden Deduktionen heraus; aber trotz der unleugbaren Begabung, die daraus spricht, und trotz mancher Anregungen, die man daraus sch\u00f6pft, gewinnt man, und das liegt nicht allein an der aufserordentlich ungeniefsbaren Darstellungsweise, nirgends festen Boden unter den Fttfsen. \u2014 Im \u00fcbrigen gilt bekanntlich f\u00fcr alle solche methodologischen Programme das Wort : Handeln ist wichtiger als Reden.\tA. Viehxandt (Gr.-Lichterfelde).\nN. VAscHtDE et P. Rousseau. \u00c9tudes exp\u00e9rimentales snr la rie mentale des animaux. Rev. \u00bbdent. 20 (11), 321\u2014329. 1903.\nDie Abhandlung ist im wesentlichen eine referierend - kritische Er\u00f6rterung der Untersuchungen von Thorndike \u00fcber Nachahmungsf\u00e4higkeit und Seelenleben der Tiere und schliefst sich an einen fr\u00fcheren Aufsatz in der Rev. scient. [19 (24), (26); 1903] an.\nDen Experimenten, welche an H\u00fchnchen, Katzen und Hunden angestellt wurden, lag das folgende gemeinsame Prinzip zugrunde. Ein hungerndes Versuchstier wurde veranlafst zuzusehen, wie ein anderes sich aus einem komplizert konstruierten Gef\u00e4ngnis, dessen Eigent\u00fcmlichkeiten es kannte, befreite und zum Futter gelangte. Dann wurde das Versuchstier selbst in das Gef\u00e4ngnis gebracht und seine Befreiungsversnche beobachtet. Es ergab sich im ganzen, dafs dieTiere nicht imstande sind, selbst wiederholt ihnen vorgemachte zweckm\u00e4fsige Handlungen exakt nachzuahmen. Die Verff. kommen \u00fcberhaupt zu dem Resultat, dafs den Tieren im Gegensatz zum Menschen die F\u00e4higkeit abgeht, logisch zu kombinieren, zu abstrahieren, vergangene und gegenw\u00e4rtige Eindr\u00fccke zum Zwecke neuer Gestaltungen zu verbinden. Sie h\u00e4ngen viel mehr als der Mensch von ihrer momentanen Umgebung, von \u00e4ufseren Anregungen ab, anstatt die Umgebung geistig zu beherrschen.\nSpeziell gegen die THORNDixBsche Versuchsanordnung wird \u00fcbrigens der Einwand erhoben, dafs der Hunger und die Angst w\u00e4hrend der Einsperrung die Tiere verwirrt haben k\u00f6nne ; auch sei nicht sicher, ob sie ihr Vorbild immer mit der n\u00f6tigen Aufmerksamkeit betrachtet h\u00e4tten ; unter nat\u00fcrlichen Verh\u00e4ltnissen, etwa beim Spielen der Tiere, k\u00e4me doch wohl echte Nachahmung vor.\tSchaefer (Berlin).\nV. D\u00fcccbschi. 611 animait acqnaticl pouledono 11 ienso dell' ndlto? Rivista d\u2019Italia, dicembre 1903. 11 S.\nDer Verf. geht aus von den bekannten Beobachtungen, die in der Benediktinerabtei zu Krems in \u00d6sterreich angestellt wurden. Er berichtet in dieser sch\u00f6nen, popul\u00e4r gehaltenen Darstellung \u00fcber die Untersuchungen Exnerb, Kreidls, Batesons, Lees, Parkers, Verworns, Beers, bespricht den funktionellen Unterschied, der zwischen dem Vorhof und der Schnecke bei den Vertebraten besteht, sowie den Otolithenapparat der Wirbellosen und kommt zu dem Schl\u00fcsse, dafs jedenfalls die grofse Mehrzahl der Fischarten nicht h\u00f6rt und dafs ebenso alle \u00fcbrigen Wasserbewohner (mit Ausnahme der im Wasser lebenden S\u00e4uger) taub sind.\nDer Verf. teilt weiter Beobachtungen mit, die er am Golf von Neapel \u00fcber das H\u00f6ren im Wasser beim Menschen anstellen konnte. Diese ergaben","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n233\nfolgende Tatsachen: Bis su einer Tiefe von 5 Metern wurden Worte, die man dem Untergetauchten von oben her surief, verstanden; bei einer solchen von ca. 6 Metern konnten noch Eindr\u00fccke, wie der Ton einer Glasglocke, der einer Trompete und ein Pfiff voneinander unterschieden werden ; bei ca. 7 Metern wurde die Perzeption unsicher und blieb mitunter gan-z aus. Da die erw\u00e4hnten Eindr\u00fccke unter dem Wasser auch dann richtig aufgefafst wurden, wenn die Geh\u00f6rg\u00e4nge der Versuchsperson vorher wasserdicht verschlossen waren, so h\u00e4lt der Verf. eine \u00dcbertragung des Reizes auf das Geh\u00f6rorgan durch die Kopfknochen nicht f\u00fcr ausgeschlossen.\nDer Verf. sieht in diesen Befunden einen Beweis daf\u00fcr, dafs die Ursache f\u00fcr die Taubheit der betreffenden Organismen nicht in physischen Bedingungen ihrer Umgebung gesucht werden kann. Er sucht diese Tatsache vielmehr entwicklungsgeschichtlich zu erkl\u00e4ren. Mit \u00dcberlegungen dieser Art schliefst die Mitteilung.\tKiesow (Turin).\nE. Ytwo, Recherches s\u00abr le \u00abeu olfactif de l'Escargot (Helix pomatia). Archives de Psychologie 3 (9), 1\u201480. 1903.\nDer Genfer Physiologe, mit einer anatomischen Monographie \u00fcber die Helix pomatia besch\u00e4ftigt, er\u00f6rtert hier die Frage ihres Geruchssinns mit besonderer Ausf\u00fchrlichkeit. Nach einem historischen \u00dcberblick \u00fcber das Problem pr\u00fcft er zuerst ihre Tastf\u00e4higkeit, geht sodann zu der Reizbarkeit ihrer grofsen und kleinen F\u00fchler auf gewisse Entfernungen \u00fcber, um bei dem Geruchsverm\u00f6gen im engeren Sinne stehen zu bleiben und ihre Reaktion auf die ihr nahegebrachte Nahrung sowie auf die zerst\u00f6renden Substanzen zu pr\u00fcfen. Ob die ihrer s\u00e4mtlichen F\u00fchler beraubte Schnecke noch Geruchsverm\u00f6gen besitzt, wird in einem Schlufsabschnitt untersucht, ehe die anatomische Disposition gepr\u00fcft wird, welche dieser Reizbarkeit ihrer Haut zugrunde liegt.\nAls Ergebnis stellt sich heraus, dafs der Geruchsapparat der Schnecke sich noch im Entwicklungszustand befindet, der zu einer Differenzierung der durch Kontakt und der durch Ger\u00fcche reizbaren Zellen strebt. Dazu kommt ein Mangel an Lokalisationsverm\u00f6gen, da die Haut in ihrem ganzen Umfang f\u00fcr Ger\u00fcche und Ber\u00fchrung gleich empfindlich ist. Es sei durchaus verkehrt, dem Nerv und Ganglion des grofsen F\u00fchlers allein das Riechverm\u00f6gen zuzuerkennen, da auch die kleinen F\u00fchler und die Nerven der Haut daran partizipieren. Wenn also Cuvier in seinem M\u00e9moire sur la Limace et le Colima\u00e7on schon erkl\u00e4rte, der Sitz dieses SinneB sei schwer zu finden, er w\u00e4re vielleicht bis zu einem gewissen Punkte \u00fcber die ganze Haut verbreitet, so sei er von der Wahrheit nicht weit entfernt gewesen.\nGute Illustrationen, die der YuNoschen Arbeit beigegeben sind, unterrichten \u00fcber die angestellten Versuche mit einem in Kamillenl\u00f6sung getauchten Glasstab und Pinsel, sowie \u00fcber die Reaktion der Schnecke mit und ohne F\u00fchler. Ein 43 Nummern auf weisendes Literaturverzeichnis vervollst\u00e4ndigt den Aufsatz.\tPlatzhoff - Lejeune (La Tour de Peilz).","page":233}],"identifier":"lit32387","issued":"1905","language":"de","pages":"232-233","startpages":"232","title":"V. Ducceschi: Gli animali acquatici possiedono il senso dell'udito? Rivista d'Italia, dicembre 1903. 11 S.","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:27.835327+00:00"}