The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

K. Bühler: Beiträge zur Lehre von der Umstimmung des Sehorganes. Diss. Freiburg i. Br. 1903. 32 S.

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T15:43:44.743215+00:00","id":"lit32393","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Piper, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 308-309","fulltext":[{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nLitern turj <richt\ndie Ansicht, dafs die Funktion dieser Rindenabschnitte ausschliefslich eine inhibitorische sei lind will die Durchf\u00fchrbarkeit dieser Theorie dadurch zeigen, dafs er sowohl die Willens Vorg\u00e4nge, als die Erscheinungsweise der JxcKsoNschen Epilepsie aus dieser Annahme ableitet. Der Antrieb zu allen Bewegungen geschehe nicht, wie gew\u00f6hnlich angenommen wurde, von der Grofshirnrinde, sondern von subkortikalen Teilen aus. Von hier aus k\u00f6nnen alle Bewegungen zustande kommen, wie wir es bei Ausschaltung der Rinde in der Tat beobachten k\u00f6nnen. Die Zentralwindungen haben ausschliefs-lieh den Zweck, auf diese automatischen Bewegungen kontrollierend zn wirken, indem sie sie entweder hemmen oder ihren Weg gehen lassen, und zwar geschieht dies auf Grund der bewufsten Verwertung fr\u00fcherer Er fahrungen. In dieser regulierenden T\u00e4tigkeit ist einzig und allein das Wesen des Willens und allein die Funktion der sogenannten motorischen Region der Grofshirnrinde und der Pyramidenbahn zu suchen. Dafs Reizung der betreffenden Rindenteile motorische Effekte ergibt, beruht darauf, dafs durch den angewandten elektrischen Reiz, der f\u00fcr so fein organisierte Teile einen recht rohen Eingriff darstellt, die hemmende Funktion dieser Rindenpartien aufgehoben und so eine Bewegung bewirkt wird. Die JACKSOssche Epilepsie ist darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs durch die Affektion der Zentralwiudungen deren inhibitorische Wirkung geschw\u00e4cht ist. Daher kommt es, dafs sobald die Aufspeicherung von Energie in den subkortikalen Teilen eine gewisse H\u00f6he erreicht, es zur motorischen Entladung kommt. Verf. f\u00fchrt dann in derselben Weise seine Theorie sowohl f\u00fcr die Einzelheiten der Willensakte, sowie auch f\u00fcr die Besonderheiten der epileptischen Anf\u00e4lle mit grofser Konsequenz durch.\nKbamer (Breslaul\nK. B\u00f6hler. Beitr\u00e4ge nur Lehre von der Umstimmung des Sehorganes. Dias.\nFreiburg i. Br. 1903. 32 S.\nB. pr\u00fcfte durch Versuche zuerst den von Kbles theoretisch formulierten Persistenzsatz, welcher aussagt, dafs optische Gleichungen, welche f\u00fcr das neutral gestimmte Sehorgan G\u00fcltigkeit haben, auch dem beliebig umgestimmten gleich erscheinen m\u00fcssen. Die Versuche wurden am Helx HOLTZschen Farbenmischapparate vorgenommen, die Umstimmungen durch l\u00e4ngere Fixierung farbiger Fl\u00e4chen erzielt. Es ergab sich, dafs die untersuchten Umstimmungen auf die Gleichungen keinerlei Einflufs aus\u00fcben. Den Persistenzsatz kommt somit strenge G\u00fcltigkeit zu. Zwar sind minimale Abweichungen nicht auszuschliefs^n, sie liegen aber innerhalb der Grenzen der Versuchsfehler und d\u00fcrften auf Zuf\u00e4lligkeiten beruhen.\nEin zweiter gleichfalls von Kries formulierter Satz, der Proportionalit\u00e4tssatz, besagt folgendes: wenn ein Licht Llt mit einer Netzhautstelle von der Stimmung \u00bb, beobachtet, einem Licht Lj, welches mit einer Netzhautstelle von der Stimmung s2 beobachtet wird, gleich erscheint und wenn gleichfalls die Lichter L, \u00bb, und\teinander gleich erscheinen, so mufs auch die\nMischung (1,,+Lj)\u00bb, = der Mischung (Lt L*)\u00ab* sein. Es fragt sich, ob dieser Satz g\u00fcltig ist, wenn die Stimmungsverschiedenheit auf Differenzen im Adaptationszustand beruht.","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n309\nZur Pr\u00fcfung dieser Krage wurden Weifsgleichungen zwischen zwei Feldern hergestellt, deren eines mit dem dunkeladaptierten rechten, deren anderes mit dem helladaptierten linken Auge beobachtet wurde. Derartige Gleichungen wurden hei verschiedenen Intensit\u00e4ten der Felder eingestellt. W\u00e4re der Proportionalit\u00e4tssatz g\u00fcltig, so m\u00fcfsten bei Ver\u00e4nderung der Intensit\u00e4t eines Feldes um den Koeffizienten n das andere zur Gleichheitseinstellung um denselben Koeffizienten n hinsichtlich seiner Intensit\u00e4t variiert werden. Dieses war indessen nicht der Fall ; vielmehr erwies sich das dunkeladaptierte Auge f\u00fcr geringe Intensit\u00e4ten empfindlicher als f\u00fcr hohe. Das von dem dunkeladaptierten Auge beobachtete Feld erschien also bei geringer Beleuchtungsintensit\u00e4t gleich, bei h\u00f6herer aber dunkler als das vom helladaptierten Auge beobachtete Vergleichsfeld. In der Gleichung, welche bei geringen Intensit\u00e4ten eingestellt war, verhielten sich beide Felder wie 1:26, bei grofsen dagegen wie 1:4,6.\nK. findet dieses Resultat im Widerspruch stehend zu der Annahme HEBINGS, dafs die Dunkeladaptation in der Empfindlichkeitszunahme einer einheitlichen schwarzweifsen Sehsubstanz ihren Grund habe; er findet dagegen die Versuchsergebnisse wohl erkl\u00e4rbar durch die Annahme, dafs die St\u00e4bchen und die Zapfen in verschiedener Weise Weifsempfindung aus-l\u00f6sen, die einen \u00fcberwiegend bei Dunkel-, die anderen bei Helladaptation. F\u00fcr jeden dieser Apparate allein w\u00e4re G\u00fcltigkeit des Proportionalit\u00e4tssatzes zu supponieren, f\u00fcr ihr Zusammenwirken aber nicht, denn es ist nicht anzunehmen , dafs die Empfindungsintensit\u00e4t f\u00fcr beide Apparate dieselbe Funktion der Reizintensit\u00e4t ist.\tII. Piper (Berlin).\nI.. Marilukr et J. Philippe. Recherches sur la topographie de la sensibilit\u00e9\ncntan\u00e9e. Journ. de Physiol, et de Pathol, g\u00e9n\u00ear. Nr. 1, 65\u201478. 1903.\nJames hatte behauptet, dafs die Schwelle des WEBERSchen Tasterzirkels sich nicht ver\u00e4ndere, wenn die Spitzen des Zirkels nicht von gleicher, sondern von verschiedener Beschaffenheit sind. Um diese Behauptung zu widerlegen, haben die Verff. sorgf\u00e4ltige Untersuchungen angestellt, gleichzeitig auch zu dem Zweck, eine genauere und vollst\u00e4ndigere \u00dcbersicht \u00fcber die Feinheit des Raumsinnes an der K\u00f6rperoberfl\u00e4che zu geben, als dies die alten WKBERSchen Tabellen tun. ln den WEBEHSchen Tabellen sind oft f\u00fcr ziemlich grofse Bezirke wie den Bauch, den R\u00fccken unterhalb der Schulterbl\u00e4tter etc. nur eine Angabe vorhanden, ohne genauere Bestimmung, an welcher Stelle die Pr\u00fcfung geschehen ist. Um dies zu vermeiden, haben die Verf. an ihren Versuchspersonen die Schwellenwerte in l\u00fcckenlosen, den K\u00f6rper resp. die Extremit\u00e4ten in ihrer L\u00e4ngsrichtung durchziehenden Linien bestimmt und, um eine gewisse L\u00fcckenlosigkeit zu erzielen, den Endpunkt der einen Schwelle immer zum Ausgangspunkt f\u00fcr die n\u00e4chste Schwellenbestimmung gemacht. Auf diese Weise erh\u00e4lt man eine grofse Anzahl von Werten, die ein anschauliches Bild von der Feinheit der r\u00e4umlichen Unterscheidungsf\u00e4higkeit l\u00e4ngs der untersuchten Linien geben. Die Bestimmungen wurden einmal angestellt mit Zirkelspitzen von gleicher Beschaffenheit (je eine Elfenbeinkugel von 1 mm Durchmesser); sodann wurde die eine Kugel durch einen Elfenbeinzylinder von gleichem Durchmesser ersetzt und dann die Bestimmung wiederholt. Die auf diese Weise","page":309}],"identifier":"lit32393","issued":"1905","language":"de","pages":"308-309","startpages":"308","title":"K. B\u00fchler: Beitr\u00e4ge zur Lehre von der Umstimmung des Sehorganes. Diss. Freiburg i. Br. 1903. 32 S.","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:43:44.743220+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit32393
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo