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{"created":"2022-01-31T16:31:20.320281+00:00","id":"lit32397","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Vierkandt, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 312","fulltext":[{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312\nLAteraturbcricht.\nErkenntnis prinzipiell verschlossen. Ref. vermag den Nutzen derartiger Betrachtungsweisen f\u00fcr unser Verst\u00e4ndis nicht einzusehen.\nKbamkh (Breslau).\nHector D\u00e9pass\u00e9. Le travail et le jeu. Revue scient. 10 (19), 577\u2014583. 1903.\nDie Begriffe: \u201eArbeit\u201c und \u201eSpiel\u201c sind hier im bildlich - metaphysischen Sinne gemeint: das Universum \u201earbeitet\u201c nicht, sondern \u201espielt\u201c, indem es die Stufenreihe der organischen Wesen bis zum Menschen hinauf schafft; und auch der Mensch \u201espielt\u201c \u00fcberall, wo er sein innerstes Wesen in genialer Sch\u00f6pfung entfaltet. So soll bewiesen werden, dafs, im kulturgeschichtlichen Sinne, die Arbeit sich aus dem Spiel entwickelt hat F\u00fcr den Psychologen ohne Bedeutung. A. Viekkandt (tir. \u25a0 Lichterfelde).\nN. Vaschide et Cl. Vukpas. Da r\u00f4le de l\u2019image motrice dans l\u2019antomatisma\npsychologique. Revue de Psychiatrie 4 (6), 165\u2014172. 1901.\nDie vorliegende Arbeit liefert keine psychologische Analyse der in der \u00dcberschrift angedeuteten Frage, sondern gibt uns die Schilderung eines pathologischen Falles, der einen Beitrag zu der Frage der Beziehung zwischen der Bewegungsvorstellung und dem psychischen Automatismus darbietet und das Verh\u00e4ltnis zwischen Bewegungsvorstelluug, Bewegung und Willen beleuchten soll.\nEs handelte sich um eine 25 j\u00e4hrige Kranke, die sich schon von Jugend an durch die Eigenwilligkeit ihrer Handlungen, durch kritikloses Nachgeben augenblicklichen Impulsen gegen\u00fcber auszeichnete. Mehrere Selbstmordversuche veraulafsten ihre Aufnahme in eine Anstalt, wo die Diagnose: \u201eGeistesschw\u00e4che mit melancholischer Depression, Selbstmord-ideen und -versuche, zeitweise Erregungen\u201c gestellt wurde. Das Verhalten der Patientin war ein sehr \u25a0wechselvolles und zeichnete sich durch pl\u00f6tzliche und dann oft sehr gef\u00e4hrliche Explosionen, in denen sie auch stark aggressiv wurde, und durch recht hinterlistige Angriffe auf die Umgebung aus. Das Bemerkenswerte an der Patientin war, dafs sie, sobald irgend eine Beweguugsvorstellung in ihr auftauchte, sei es spontan, sei es durch einen \u00e4ufseren Eindruck hervorgerufen, dieselbe sofort in die Tat umsetzte. Las sie z. B. in einem Buche von einem Menschen, der spazieren ging, so lief sie im Zimmer auf und ab. Sie machte Bewegungen irgend welcher Art nach und zwar meist in \u00fcbertriebener Weise und zu irgend einer komplizierteren Handlung vervollst\u00e4ndigt. Wurde im Gespr\u00e4ch irgend eine Handlung erw\u00e4hnt, so vollf\u00fchrte sie dieselbe sofort. Als sie z. B. einmal gefragt wurde, warum sie k\u00fcrzlich einen Tisch zerbrochen habe, antwortete sie damit, den im Zimmer befindlichen Tisch ebenfalls zu zerbrechen. Als weitere Eigent\u00fcmlichkeit zeigte sich, dafs, wenn die Kranke aufgefordert wurde, eine Bewegung auszuf\u00fchren, z. B. das Dynamometer zu dr\u00fccken, sie die gleiche Bewegung fortw\u00e4hrend mit immer wachsender St\u00e4rke vollf\u00fchrte, bis schliefslich die Hand um das Dynamometer zusnmmengekrampft blieb. Als Erkl\u00e4rung f\u00fcr ihr Verhalten gab die Patientin in klaren Zeiten an, dafs, sobald in ihr das Bild einer Bewegung auftauche, dieselbe ohne ihren Willen bereits schon vollendet sei.\nKbamer (Breslau).","page":312}],"identifier":"lit32397","issued":"1905","language":"de","pages":"312","startpages":"312","title":"Hector Depasse: Le travail et le jeu. Revue scient. 19 (19), 577-583. 1903","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:20.320286+00:00"}