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J. P. Hylan: The Distribution of Attention. Psychol. Review 10 (4), 373-403; (5), 498-533. 1903

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{"created":"2022-01-31T16:32:40.714552+00:00","id":"lit32412","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 323-324","fulltext":[{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n323\nauf \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse, vie Mybrs sie bei anderen Primitiven gefunden (vgl. das vorhergehende Bef.). Salz ist den meisten St\u00e4mmen unbekannt; Versuche gaben Verwechslung mit sauer, bitter, sogar '\u201esauer und s\u00fcfs\u201c. F\u00fcr bitter, sauer und sflfs existieren besondere Worte, deren Wurzel oft auch zur Bezeichnung anderer Sinnesempfindungen dient. So bedeutet die Wurzel f\u00fcr \u201ebitter\u201c auch; \u201ebrennend, schmerzend, heifs usw.\u201c, die f\u00fcr \u201esauer\u201c: \u201esalzig, s\u00fcfs, blendendes Licht, leerer Magen usw.\u201c, die f\u00fcr \u201es\u00fcfs\u201c: \u201egut, angenehm, aromatisch, wohlriechend usw.\u201c Hornbostel (Berlin).\nJ. P. Hy las. The Mftributiei ef Attenttot. Psychol. Review 10 (4), 373\u2014403 ;\n(6), 498\u2014533. 1903.\nIn der Einleitung seiner Abhandlung erw\u00e4hnt Verf. die wichtigsten Arbeiten betreffend das Problem der Verteilung der Aufmerksamkeit. Sodann stellt er zwei Bedingungen, die bei derartigen Untersuchungen erf\u00fcllt werden m\u00fcssen; 1. Die Methode mufs sich nicht verlassen auf die F\u00e4higkeit der Versuchsperson zu willk\u00fcrlicher Verteilung der Aufmerksamkeit. 2. Die psychologischen Prozesse, deren Gleichzeitigkeit in Frage steht, m\u00fcssen einer exakten Messung unterworfen werden.\nWenn man die Versuche und Schlufsfolgerungen Hylans verstehen will, mufs man sich klarmachen, was er unter \u201eVerteilung der Aufmerksamkeit\u201c versteht. Nach Hylan d\u00fcrfte man von Verteilung der Aufmerksamkeit nur dann sprechen, wenn es bewiesen w\u00e4re, dafs man auf zwei oder mehr wahrgenommene nicht - assoziierte Empfindungen eben so schnell in charakteristischerWeise reagieren kann als auf eine einzige Empfindung.\nDie erste Klasse von Versuchen, die Verf. angestellt hat, ist die folgende. Aus gleichartigen Gesichtsempfindungen wurde eine der Aufeinanderfolge nach unregelm\u00e4fsige Reihe hergestellt, deren Glieder von der Versuchsperson zu z\u00e4hlen waren. Eine zweite Reihe konnte neben der ersten gleichzeitig exponiert werden. In \u00e4hnlicher Weise konnten zwei oder mehr Reihen von Geh\u00f6rseindr\u00fccken aus zwei oder mehr verschiedenen T\u00f6nen hergestellt werden, oder Reihen von Ber\u00fchrungsempfindungen verschiedener Lage, die dann ebenfalls zu z\u00e4hlen waren. Es stellte sich heraus, dafs zum Z\u00e4hlen der Gesamtzahl der Glieder von mehreren gleichzeitigen Reihen mehr Zeit erforderlich war als zum Z\u00e4hlen derselben Zahl, wenn alle Glieder zu einer einzigen Reihe geh\u00f6rten. D. h., mehrere gleichzeitige Reihen muhten der Versuchsperson so vorgef\u00fchrt werden, dafs die Empfindungen in langsamerer Aufeinanderfolge eintraten.\nVerf. stellte ferner Reaktionsversuche an, mit konzentrierter oder verteilter Aufmerksamkeit. Die Versuchsperson reagierte, sobald in einer von sechs \u00d6ffnungen das Signal erschien. Die Aufmerksamkeit wurde teils auf alle sechs \u00d6ffnungen nach M\u00f6glichkeit verteilt, teils auf die eine bekannte \u00d6ffnung des Signals konzentriert. Im ersten Falle war die \u00d6ffnung, in der das Signal erschien, unbekannt. Die Reaktionszeit war bei unbekannter \u00d6ffnung 10 \u00b0/# l\u00e4nger. Dies darf man jedoch nach dem Verf. nicht durch die Annahme erkl\u00e4ren, dafs bei verteilter Aufmerksamkeit die Intensit\u00e4t der jeder \u00d6ffnung zugewandten Aufmerksamkeit geringer sei, als bei Kon-\n21*","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nLitrraturltfrickt,\nzentration auf eine \u00d6ffnung. Man darf dies nicht, da die mittlere Variation bei unbekannter \u00d6ffnung ebenfalls etwas gr\u00f6fser ist, was nach dem Verf. nur durch Schwankungen der Aufmerksamkeit von einer \u00d6ffnung zur anderen, nicht aber durch die geringere Intensit\u00e4t erkl\u00e4rbar sein soll. Die Unm\u00f6glichkeit dieser letzten Erkl\u00e4rung leuchtet dem Ref. nicht ganz ein. F\u00fcr eine von vier Versuchspersonen kann Verf. allerdings einen gen\u00fcgenden Grund zeigen f\u00fcr die Annahme, dafs seine Aufmerksamkeit nicht auf die \u00d6ffnungen verteilt war, sondern hin- und herschwankte. Doch dies mag eine individuelle Eigent\u00fcmlichkeit sein. Es beweist nicht, dafs die Aufmerksamkeit der anderen drei Versuchspersonen ebenfalls hin- und herschwankte. Andererseits scheint es sehr wohl m\u00f6glich, dafs beide Tatsachen, sowohl die langsamere Reaktion als auch die gr\u00f6fsere Variation, auf geringere Intensit\u00e4t der Aufmerksamkeit zur\u00fcckzuf\u00fchren sind.\nVerf. diskutiert dann eine Anzahl der tachistoskopischen Experimente, die in der Literatur sich vorfinden, und f\u00fcgt von ihm selbst angestellte Versuche hinzu. Er schliefst, dafs die vorgezeigten Figuren erst nach vollendeter Exposition \u00fcberhaupt ins Bewufstsein treten. W\u00e4hrend der Exposition kann deshalb von einer Verteilung der Aufmerksamkeit nicht die Rede sein. Er wirft nun die Frage auf, ob w\u00e4hrend der Bewufstseins-periode eine Verteilung der Aufmerksamkeit stattfindet, und beantwortet diese Frage auf Grund der Ergebnisse des folgenden Experiments. Die Reaktionszeiten f\u00fcr f\u00fcnf verschiedene Reaktionen auf die f\u00fcnf sichtbaren Ziffern 1 bis 5 wurden gemessen, und ferner die Zeiten gleicher f\u00fcnf Reaktionen auf f\u00fcnf verschiedene Gruppen von 1, 2, 3, 4 oder 5 einfachen \u00e4hnlichen Figuren. Die Differenzen stellen den Zeitzuwachs dar, der erforderlich ist zur Wahrnehmung der Figuren im Vergleich zur Wahrnehmung der Ziffern. Es zeigte sich, dafs die Wahrnehmungszeit desto gr\u00f6fser war, je gr\u00f6fser die Anzahl der Figuren. Verf. schliefst hieraus, dafs keine Verteilung der Aufmerksamkeit stattfand.\nAuf Grund von Selbstbeobachtung nimmt Verf. an, dafs die Anzahl von Vorstellungen, die in tachistoskopischen Versuchen deutlich wahrgenommen werden k\u00f6nnen, von der Dauer des kortikalen (nicht sinnlichen, sondern ideellen) Nachbildes der Empfindungen abh\u00e4ngt. Die Dauer des kortikalen Nachbildes erkl\u00e4rt nach seiner Auffassung diejenigen Resultate tachistoskopischer Versuche, die man bisher durch Verteilnng der Aufmerksamkeit erkl\u00e4rt hat.\nDie Arbeit des Verf. ist zweifellos ein wichtiger Beitrag zum Verst\u00e4ndnis der Funktion der Aufmerksamkeit und beweist, dafs man mit der Annahme einer Verteilung der Aufmerksamkeit auf mehrere, untereinander nicht assoziierte Empfindungsgruppen sehr vorsichtig sein mufs. Dafs eine solche Annahme aber in jedem Falle g\u00e4nzlich \u00fcberfl\u00fcssig ist, scheint dem Ref. durch die Versuche Hylans doch noch nicht bewiesen zu sein.\nMax Mb\u00efkb (Columbia, Missouri).\nM. Sobbski. Ober T\u00e4uschungen de* Taitilu*. Diss. Breslau. 1903. 73 S.\nDie vorliegende Arbeit untersucht, einer Anregung von Prof. Ebbinghaus folgend, die analogen Erscheinungen im Gebiet des Tastsinns zu der von der M\u00fcllbb-Lybb angegebenen Konfluxions- und Kontrastt\u00e4uschung.","page":324}],"identifier":"lit32412","issued":"1905","language":"de","pages":"323-324","startpages":"323","title":"J. P. Hylan: The Distribution of Attention. Psychol. Review 10 (4), 373-403; (5), 498-533. 1903","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:40.714558+00:00"}

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