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E. Tardieu: L'Ennui: Étude psychologique. Paris, F. Alcan. 1903. 297 S.

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{"created":"2022-01-31T16:33:42.931042+00:00","id":"lit32419","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Groethuysen, B.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 330-331","fulltext":[{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nL ! tera turbench I\nallgemein anhaften, vie in experimentellen Untersuchungen der Lust oder Unlust h\u00e4ufig angenommen wird, sondern sind abh\u00e4ngig von den Beziehungen, die zwischen den Empfindungen nnd der Individualit\u00e4t der empfindenden Person bestehen. Data gewisse Empfindungen fast allgemein von Lust oder Unlust begleitet sind, beruht auf der Tatsache, dafs gewisse Bed\u00fcrfnisse seit undenklichen Zeiten allen individuellen Organismen der menschlichen Gattung anhaften. 2. Eine ethische Konsequenz der Theorie ist, dafs Lust an sich niemals das Ziel eines 8trebens sein kann. T\u00e4tigkeit ist veranlagt durch Instinkt, und das Ziel der T\u00e4tigkeit kann nichts anderes sein als das Objekt, das ein Teil der ganzen Gruppe von Tatsachen ist, die wir Instinkt nennen. Lust ist nur eine Phase in dem Prozefs der Bet\u00e4tigung des Instinkts.\tMax Meter (Columbia, Missouri).\nWilliam James. La tMorie de l\u2019\u00e9mtlm. Paris, Alcan. 1903. 168 S.\nIn dem vorliegenden Werke sind das Kap. XXIV der Principles of Psychology, ferner Stellen aus \u201eWhat is an Emotion?\u201c (Mind IX 1884) und \u201eThe Physical Basis of Emotion\u201c (Psychological Review. September 1884) \u00fcbersetzt.\nIn seiner Einleitung gibt Dumas eine Darstellung und Kritik der sensualistischen Theorien der Gem\u00fctsbewegung von Lange und James. Der Theorie von James stellt Dumas gegen\u00fcber die Theorie des Herbartianers Nahlowsky und fr\u00e4gt nach der Richtigkeit der beiden Theorien. Durch diese Gegen\u00fcberstellung wird die eigentliche Streitfrage ganz unklar. Die Gegner, gegen die sich James zu rechtfertigen hat, sind nicht die Herbartianer, sondern Forscher, wie Stumpf (cf. 8tumpf: \u00dcber den Begriff der Gem\u00fctsbewegung Z. f. P. 21. 1899) und Lipps. Die erw\u00e4hnten Psychologen behaupten gar nicht, dafs die Emotionen intellektuell und parasit\u00e4r (! cf. S. 36), dafs sie nur einfach Beziehungen zwischen Vorstellungen ohne eigene Realit\u00e4t seien (S. 40). Es handelt sich vielmehr darum, ob die Emotionen als psychische Erlebnisse den Empfindungen und speziell den Organempfindungen gegen\u00fcber einen heterogenen Charakter zeigen oder nicht. Das ist die psychologische Seite der Frage. Physiologisch ist die Frage, ob ein eigener Affektprozefs im Gehirn eingeschoben werden mufs oder nicht (cf. Stumpf 1. c. S. 66). Ganz unrichtig ist es aber, wenn Dumas am Schlufs seiner Einleitung sagt, der Streit sei weniger zwischen den \u201ePhysiologisten\u201c und \u201eIntellektualisten\u201c, wie er \u00e4ufserst ungl\u00fccklich James und Lange einerseits, ihre Gegner andererseits nennt, als zwischen den \u201ePhysiologisten\u201c selbst. Beide Parteien arbeiten an der Losung einer psychologischen und an der Losung einer physiologischen Frage.\tGboethuysen (Berlin).\nE. Tardieu. L\u2019Etal!: \u00c9tale psychologlqie. Paris, F. Alcan. 1903. 297 S.\n\u201eLangeweile ist das Leiden des ersch\u00f6pften oder behinderten Lebens.\u201c Ihr erster Grund ist eine Verlangsamung unserer Vitalbewegung. Sechs Ursachen z\u00e4hlt T. auf, durch welche die Langeweile verursacht werden kann. Ersch\u00f6pfung, geistige und seelische Armut, das Gef\u00fchl eines verfehlten Lebens oder der Inferiorit\u00e4t der Lebensweise, Monotonie, \u00dcbers\u00e4ttigung, das Gef\u00fchl der Nichtigkeit des Lebens. Als ein zur Langeweile disponierendes Moment ist der Mangel an innerem Gleichgewicht anzu-","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n331\nfahren. Wie mut eich in den verschiedenen Lebensaltern langweilt, wie sich der Aktive ebenso wie der Sensitive, der Leidenschaftliche ebenso wie der zu Abstraktionen neigende Mensch, wie sich speziell die Frau, wie man Bich endlich zu allen Jahres- und Tageszeiten, am Sonntag und auf B\u00e4llen langweilt, zeigt T. in den folgenden Kapiteln. Die Langeweile hat in den zwei letzten Jahrhunderten eine eigent\u00fcmliche Entwicklung durchgemacht. Sie ist bewufst geworden und hat eine Tendenz zur Verzweiflung hin. Die Langeweile hat ihren literarischen Ausdruck erst seit dem achtzehnten Jahrhundert gefunden. Als Typus des Menschen, der sich st\u00e4ndig langweilt, f\u00fchrt T. Senancours Obermann an. Mit alledem will T. zeigen, wie die Langeweile den Grund des menschlichen Lebens bildet, wie sie mehr oder weniger in allen unseren Handlungen sich findet, wie es in keinem Alter, in keinem Berufe eine Stunde gibt, in der sie nicht auf uns ein wirkt. Das Leben der Frau bezeichnet T. geradezu als \u201eeine Langeweile, die von sich nichts weifs\u201c. Er sieht die Langeweile als Prinzip der Revolutionen und der Kriege, als Bedingung der Arbeit an. Die Evolution ohne Ende, der Fortschritt und Niedergang der Gesellschaften dr\u00fccken ihre ewige Lange' weile aus.\nDie Arbeit T.s w\u00e4re als Aper\u00e7u, als einseitige Beleuchtung, komplizierter psychischer Zust\u00e4nde zu charakterisieren. Das Einseitige liegt darin, dafs T. in jedem Unlustgef\u00fchl, wobei wir von k\u00f6rperlichem Schmerz nnd unlustartigen Affekten absehen, Langeweile zu sehen scheint. Die belletristische Literatur, die T. zur St\u00fctze seiner These in reichem MafBe anf\u00fchrt, beweist wenig. Es sind alles besonders disponierte, durch bestimmte Zeitumst\u00e4nde und nationale Eigent\u00fcmlichkeiten bedingte Individuen, auf die er sich st\u00fctzt. Er selbst bemerkt, dafs die Langeweile im allgemeinen nicht den Platz in der Literatur einnimmt, der ihre Bedeutung f\u00fcr das t\u00e4gliche Leben ihr zuweisen w\u00fcrde, und will das dadurch erkl\u00e4ren, dafs ihre geringe Differenziertheit sie f\u00fcr eine dichterische Bearbeitung weniger geeignet erscheinen l\u00e4fst. N\u00e4her liegt die Erkl\u00e4rung, dafs die Unlustgef\u00fchle doch nur bei gewissen Menschen den Charakter der Langeweile annehmen. Es hat etwas Mifsliches, bestimmt begrenzte psychische Erfahrungen so auf die Allgemeinheit auszudehnen. Dafs endlich das Unlustgef\u00fchl, ebenso oder mehr wie das Lustgef\u00fchl, \u00fcberall in unsere Lebensf\u00fchrung eingreift, k\u00f6nnte man T. zugeben; es ist nichts Neues. B. Gboethuysen (Berlin).\nMax Meter. SoAo Feints of Difference Concerning the Theory of Music.\nPsychol. Review 10 (5), 534\u2014650. 1903.\nIch habe in dieser Abhandlung versucht, einige Punkte meiner theoretischen Anschauungen betreffend die Theorie der Melodie, in denen ich von Dixon und von Lipps halb oder ganz mifs vers tan den war, klarzn-machen, indem ich die Theorie in diesen Punkten etwas weiter entwickelte. An den beobachtungsm\u00e4fsigen Grundlagen der Theorie ist nichts ge\u00e4ndert; noch ist ihnen etwas hinzugef\u00fcgt. Ich habe versucht, die emotionellen Wirkungen der Moll-Melodie im Vergleich zur Dur-Melodie etwes klarer zu machen. Ferner habe ich vermittels einer sehr einfachen mathematischen \u00dcbersicht der melodischen Verwandtschaftsverh\u00e4ltnisse deutlicher gezeigt, worin die psychologische Bedeutung derjenigen Tonsumme besteht, die wir","page":331}],"identifier":"lit32419","issued":"1905","language":"de","pages":"330-331","startpages":"330","title":"E. 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