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I. W. Riley: The Personal Sources of Christian Science. Psychol. Review 10 (6), 593-614. 1903

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{"created":"2022-01-31T16:33:27.541247+00:00","id":"lit32421","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 332-333","fulltext":[{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nLi terni nr bericht.\ngew\u00f6hnlich als die diatonische Leiter bezeichnen, im Vergleich zu anderen Tonkombinationen. In doppelter (vielleicht sogpr in mehrfacher) Hinsicht mufs diese Summ\u00e8 von T\u00f6nen anderen Tonsummen als Oberlegen betrachtet werden \u2014 \u00fcberlegen durch die Mannigfaltigkeit der Tonverwandtschaften verbunden mit einer aufserordentlichen Enge der Verwandtschaften. Dies ist mit mathematischer Bestimmtheit klargelegt. Ferner zeige ich, dafs Lipps\u2019 Beweis, meine Theorie sei \u201efalsch\u201c (in dieser Zeitschrift: Zur Theorie der Melodie), gar kein Beweis ist, sondern einen logischen Fehler seinerseits enth\u00e4lt. Lipps behauptet n\u00e4mlich, dafs der beste Abschluls einer nach Voraussetzung aus den vier T\u00f6nen 3, 9, 15, 21 bestehenden Melodie nicht auf 3 erfolge, wie meine Theorie es verlangen wflrde, sondern auf 2; wobei er jedoch in seiner Argumentation g\u00e4nzlich \u00fcbersieht, dafs der Ton 2 ja nach Voraussetzung gar kein Ton dieser Melodie sein soll. Auf solche Weise kann man natQrlich nicht die Falschheit einer Theorie beweisen. Aufserdem verteidige ich mich gegen den Vorwurf von Lipps, dafs ich \u201edas Wesen der Melodie verkenne\u201c, weil ich unter der Bezeichnung tonic etwas anderes verstehe als er unter der Bezeichnung Tonika. In Wirklichkeit ist mein Gebrauch des Wortes tonic (das man, wenn man will, mit Zielton \u00fcbersetzen mag), wissenschaftlich berechtigter als der Gebrauch, den er von dem Worte Tonika macht, da ich mit absoluter Bestimmtheit angebe, was f\u00fcr eine einfache psychologische Erfahrung ich mit meinem Worte ausdr\u00fccke, w\u00e4hrend Lipps das Wort Tonika in einer \u00e4ufserst vagen, popul\u00e4ren Bedeutung anwendet.\nIch habe in dieser Abhandlung nach M\u00f6glichkeit Nachdruck gelegt auf die Tatsache, dafs ich unter einer Theorie nicht Spekulation verstehe, sondern die systematisierte Beschreibung beobachteter Tatsachen, und nur beobachteter Tatsachen ; es sei denn, dafs eine Hypothese als solche eingef\u00fchrt wird, was hier jedoch nicht der- Fall ist. Ob ich die Tatsachen unrichtig beschrieben habe, kann nur durch weitere Beobachtung bewiesen werden, vorausgesetzt, dafs ich in der Systematisierung der Beschreibung keine logischen Fehler gemacht habe. Solche Fehler sind aber hier nicht wahrscheinlich, da ich hier in der gl\u00fccklichen Lage bin, mich bekannter Kegeln der elementarsten Mathematik bedienen zu k\u00f6nnen.\nSelbstanzeige.\nI. W. Riley. The PsTKDti Sources of Christi\u00ab! Science. Psychol. Bevieu 10 (6), 593\u2014614. 1903.\nVerf. gibt eine Biographie der Frau Mary Bakrr Eddy, der Stifterin der unter dem Namen Christian Science bekannten religi\u00f6sen Sekte. Er zerlegt ihr Leben in die folgenden Perioden: eine Zeit der Tr\u00e4umerei des heranwachsenden M\u00e4dchens, eine Tranceperiode, Invalidit\u00e4t, Versuche zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit, soziale Absonderung und schliefslich praktische Selbstverg\u00f6tterung.\nIhre Geburt f\u00e4llt um das Jahr 1820. Ihre Eltern waren in mehrfacher Hinsicht sonderliche Leute. Von ihrer Mutter wurde sie im Glauben best\u00e4rkt, dafs Gott zu ihr spreche und sie bei Namen rufe, wie Samuel. Im Alter von zw\u00f6lf Jahren fiel sie in eine fieberartige Krankheit, angeblich","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n333\nals eine Folge von unm\u00e4fsiger Gr\u00fcbelei \u00fcber eine theologische Doktrin. Hieran! wurde sie ein aktives Mitglied der Kirche. Ihre Eltern glaubten an das Prinzip: je weniger Nahrung, desto besser, und gaben ihr als Kind so wenig zu eBsen, dafs sie das Resultat dieser Erziehungsmethode zeitlebens am eigenen K\u00f6rper zu versp\u00fcren hatte. Nach ihrer eigenen Angabe gewann sie im Jahre 1844, bald nach ihrer ersten Heirat, (sie war dreimal verheiratet), die \u00dcberzeugung, dafs \u201eSterblicher Geist\u201c die Quelle aller Krankheit sei.\nNach ihrer zweiten Heirat war ihre Gesundheit v\u00f6llig gebrochen. Sie war jahrelang unf\u00e4hig, aufrecht zu sitzen. Auf Veranlassung ihres Mannes konsultierte sie im Jahre 1862 einen Dr. Quimby, der sich mit \u201emagnetischen\u201c Kuren einen Namen gemacht hatte und auch bei ihr erfolgreich war. Etwas sp\u00e4ter heilte sie sich selbst von den Folgen eines schweren Falles durch die Kraft eigenen Willens. Sie gibt selbst vier Berichte hier\u00fcber, von denen jeder folgende wunderbarer ist wie der vorhergehende. Im letzten Bericht gibt sie die fundamentalen Lehren der \u201eChristian Science\u201c: \u201eIch nannte sie christlich, weil sie mitf\u00fchlend, hilfreich und durchgeistigt sind. Gott gab ich den Namen unsterblicher Geist. Was s\u00fcndigt, leidet und stirbt, nannte ich sterblichen Geist. Die physischen Sinne, die sinnliche Natur, nannte ich Irrtum und Schatten. Die Seele war mir Substanz, weil nichts als Seele wirklich substantiell ist. \u2014 Den Geist nannte ich Realit\u00e4t, die Materie Unrealit\u00e4t.\u201c\nErst in einer sp\u00e4ten Periode ihres Lebens f\u00fchrte sie selber Kuren aus. In einer weiteren Periode gab sie dies auf, erschien jedoch \u00f6ffentlich. Jetzt schliefst sie sich v\u00f6llig von der Welt ab und verst\u00e4rkt ihren Einflufs durch das Mysteri\u00f6se ihres Lebens. Die letzte Stufe ihrer Selbstverg\u00f6tterung ist ihr Anspruch auf Unfehlbarkeit ihrer \u00c4nfBerungen.\nVerf. sagt, dafs Frau Eddy ihre Entwicklung folgendermafsen selbst beschrieben hat: In der Jugend unter dem Einflufs einer sehr mittelm\u00e4fsigen Schulbildung, an\u00e4misch, mit Neigung zu Trance. In mittlerem Lebensalter chronisch krank, gesundheitlich gebessert durch die Suggestionen eines anderen und durch ihren eigenen starken Willen. Im Greisenalter die anerkannte Ftthrerin in einer Bewegung, die sie selbst nennt: das siebente moderne Wunder, ein m\u00e4chtiges System metaphysischer Heilung.\nZur Kritik ihrer Schriften sagt Verf. folgendes: Ihre eigenartige Philosophie erscheint als das Produkt unbewufster Beeinflussung durch mystische Gedankensysteme, mit denen sie w\u00e4hrend ihres Lebens in Ber\u00fchrung kam, ausgedr\u00fcckt in der Terminologie einer krankhaften emotionellen Sensibilit\u00e4t.\nDie vier Quellen ihrer eigenartigen Theologie sind die folgenden : 1. Der Sh\u00e4kerismus (the church of Jesus Christ and Mother Ann), der ihre Jugend umgab. 2. Der Mesmerismus und was damit zusammenh\u00e4ngt, der in der Mitte des Jahrhunderts in den Nordoststaaten stark in Bl\u00fcte stand. 3. Verschiedene medizinische Schulen, vornehmlich Hom\u00f6opathie. 4. Der Transzendentalismus der Zeit.\nIhre Lehre von dem weiblichen Faktor in der Religion stammt jedenfalls aus der erstgenannten Quelle.\nMax Mkybb (Columbia, Missouri).","page":333}],"identifier":"lit32421","issued":"1905","language":"de","pages":"332-333","startpages":"332","title":"I. W. Riley: The Personal Sources of Christian Science. Psychol. Review 10 (6), 593-614. 1903","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:27.541252+00:00"}

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