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Entgegnung [anläßlich der Dürrschen Rezension des Bentleyschen Aufsatzes "The Psychology of Mental Arrangement", Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorg., 1904, Bd. 37, S. 276-277]

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{"created":"2022-01-31T16:33:54.577235+00:00","id":"lit32424","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Bentley, I. Madison ","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 38: 335-336","fulltext":[{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Entgegnung.\n335\nDer Verf. hat zu der Alternative nicht ausdr\u00fccklich Stellung genommen. Wir h\u00f6ren nur ab nnd zu von einer niederen und h\u00f6heren Entwicklungsstufe in den einzelnen Individuen. Welche Kulturbedingungen f\u00fcr die Entwicklung dieser Individuen vorausgesetzt werden, wird nicht ausdr\u00fccklich angegeben, doch scheinen sie im allgemeinen als der modernen Kulturwelt angeh\u00f6rend vorausgesetzt zu werden.\nDie Hauptmasse der Schrift, die des Verf.s eigene Auffassung darlegt (8. 46\u2014147) zerfallt in drei Abschnitte: \u201edie individual bedingten Wertsch\u00e4tzungen\u201c, \u201edie sozial bedingten Wertsch\u00e4tzungen\u201c, \u201edie sittlichen Summationszentren der Gef\u00fchle\u201c. Der erste Abschnitt handelt haupts\u00e4chlich vom Mitgef\u00fchl, hinsichtlich dessen in der dem Verf. eigenen schwerf\u00e4lligen, abstrakten und undurchsichtigen Sprache eine verwirrende Mannigfaltigkeit von Fallen unterschieden wird. Erschwerend f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis wirkt hier, wie in der Schrift \u00fcberhaupt, auch die eigenartige psychologische Terminologie, die zugrunde gelegt, aber nur unzul\u00e4nglich erl\u00e4utert wird.\nIm 2, Abschnitt kommt die Einsicht in die Unentbehrlichkeit der Gesellschaft f\u00fcr die eigene Existenz, aus der doch wohl vornehmlich die Unterwerfung unter die Gesellschaftsordnung entspringt, gar nicht zur Geltung. Ein sonderbarer Gedanke ist es hier, dale \u201edie Achtung vor sich als einer die Befolgung der sittlichen Vorschriften wollenden Pers\u00f6nlichkeit\u201c gerade solchen Individuen beigelegt wird, \u201edie noch nicht \u00fcber die Entstehung der sittlichen Wertsch\u00e4tzungen nachgedacht haben\u201c (S. 116).\nUnter den \u201esittlichen Summationszentren der Gef\u00fchle\u201c (Abschnitt 3) versteht der Verf. irgendwie entstandene sittliche Einzelurteile, an die sich \u201eunlustartige imperativische Gef\u00fchle\u201c oder \u201elustgef\u00e4rbte Gef\u00fchlszustande\u201c angeschlossen haben.\nEs soll nicht bestritten werden, dafs aus dem in dieser Schrift Gebotenen irgend welche die Beantwortung der Grundfrage f\u00f6rdernde Anregungen erlangt werden k\u00f6nnen, aber erheblich ist dieser Ertrag keinesfalls und leicht ist es dem Leser nicht gemacht, ihn zu gewinnen.\nA. D\u00f6ring (Gr.-Lichterfelde-Berlin).\nEitgsgauf.\nVon I. Madison Bentley, Cornell University.\nDie von Herrn Dr. Dima in dieser Zeitschrift (37, 276) erschienene Rezension meines Aufsatzes \u201eMental Arrangement\u201c verlangt zur Berichtigung ein paar Worte. Ich erlaube mir daher folgende kurze Bemerkungen.\n1. Wenn ich auch, nach Zugeben des Herrn Rezensenten, zur Lehre von den Gestaltqualit\u00e4ten usw. kritisch Stellung nehme, soll ich doch \u201eden Leser in der Hauptsache auf k\u00fcnftige Ver\u00f6ffentlichungen\u201c vertr\u00f6sten. Das war aber keineswegs meine Absicht: und ich habe in dem betreffenden Aufsatz eine solche Versprechung vergebens gesucht, wenn nicht vielleicht Folgendes darauf hinzudeuten scheint: \u201eUnfortunately, a specific justification of these criticism and a positive contribution to the subject would call for a separate article. It may not be impossible, however, to indicate, in a few words, the direction which, it seems to me, promises quickest approach","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"33ti\nEntgegnung.\nto a solution\u201c (Amer. Joum. of Psych. 13,1902, 289). Dem aufmerksamen Leser lauten aber diese Satze sicher nicht wie eine Vertr\u00f6stung auf \u201ek\u00fcnftige Ver\u00f6ffentlichungen\u201c ; und in der Tat habe ich im Folgenden meines Erachtens die Sache wenigstens im Grundrifs erledigt.\n2.\tEs ist nicht richtig, wie Herr Dr. Dcbb andeutet, dafs ich die r\u00e4umliche Gestalt aus unraumlichen Gesichtsempfindungen herleite. Stets betrachte ich dagegen Gesichts- und Tastelemente als mit r\u00e4umlichen Merkmalen versehene Empfindungen; und so darf ich in diesem Falle \u2014 wie der Herr Referent selbst zugibt \u2014 die Gestaltqualitaten g\u00e4nzlich umgehen.\n3.\tMeine durch aufsere Analyse bewirkte \u201eIsolierung psychischer Elemente\u201c boII nat\u00fcrlich nicht so viel heifsen wie \u201eIsolierung aus dem Bewufstsein \u00fcberhaupt\u201c. Was ich aber wirklich statuiert habe, ist einfach dies, dafs die \u00e4ufsere Analyse die Empfindungen in \u201ekomparative Isolation\u201c setzt; d. h. it \u201etears a member from its fellows, wrenches it from its setting\u201c (271). Was danach zerlegt, vereinfacht wird, das ist nicht das ganze Bewufstsein, sondern eben nur der besondere Komplex, welcher analysiert werden soll.\n4.\tDer \u201eGrundfehler\u201c meiner Abhandlung scheint dem Herrn Referent \u201edarin zu liegen, dafs man die Empfindungen als etwas betrachtet, was sie nicht sind, als was sie sich auch der \u00e4ufseren Analyse niemals darstellen, als Zust\u00e4nde etwa wie unsere Gef\u00fchle der Lust und Unlust, bei denen wir uns eine Nebeneinanderordnung gar nicht denken k\u00f6nnen\u201c. Inwiefern diese Absicht tats\u00e4chlich einen Grundfehler, und nicht vielmehr eine Sache der psychologischen Methodik darstellt, habe ich schon selbst deutlich nachgewiesen. In dieser Beziehung m\u00f6chte ich den Herrn Referent noch einmal auf den besprochenen Aufsatz zur\u00fcckweisen: \u201eIf we want to know what mind is like in the concrete, we must supplement the type of [external] analysis by the second, internal type. That is to say, we must explore all Bides of a complex, as a complex; e. g., the visual colligation or the auditory fusion or the melodic sequence. We must search out, in turn, the constituent parts of the complex, while the unanalysed or half-analysed remainder is maintained in the background. By this procedure, only, do we get at mental elements as they stand in connection, as they make up the actual tissue of mind. The element then becomes a simple thing, but a thing with its connections upon it, with its real \u201elocal signature\u201c in the anatomy of mind\u201c (290). Ein so ins klare gesetzter \u201eGrundfehler\u201c scheint kaum einer zweiten Aufdeckung seitens des Herrn Rezensenten zu bed\u00fcrfen.","page":336}],"identifier":"lit32424","issued":"1905","language":"de","pages":"335-336","startpages":"335","title":"Entgegnung [anl\u00e4\u00dflich der D\u00fcrrschen Rezension des Bentleyschen Aufsatzes \"The Psychology of Mental Arrangement\", Zeitschr. f. Psychol. u. 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