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{"created":"2022-01-31T14:10:29.834335+00:00","id":"lit32429","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ogden","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLitera turberich t.\ns2 des Verf.s als theoretische Bestimmungen der Unterschiedsschwellen angesehen werden. Dem steht jedoch im Wege, dais die Wahrscheinlichkeitsbestimmungen des Verf.s fehlerhaft sind. Man mufs doch offenbar voraussetzen, dafs die in regellosem Wechsel erfolgenden Beurteilungen der verschiedenen Reizdifferenzen unabh\u00e4ngig voneinander sind. Wenigstens fehlt es an Anhaltspunkten, um eine etwa vorhandene Abh\u00e4ngigkeit zwischen den aufeinanderfolgenden Urteilsakten in Rechnung stellen zu k\u00f6nnen. Dann ist aber die Wahrscheinlichkeit daf\u00fcr, dafs die Differenz die das Urteil \u201egleich\u201c oder \u201ekleiner\u201c und allen gr\u00f6fseren Differenzwerten das Urteil \u201egr\u00f6fser\u201c zukomme, gleich (nie -j- ztj pk\u2014i pt+2 \u25a0\u25a0 .pv; es ist ferner die Wahrscheinlichkeit daf\u00fcr, dafs der Differenz du das Urteil \u201egr\u00f6fser\u201c und allen kleineren Differenzwerten das Urteil \u201egleich\u201c oder \u201ekleiner\u201c zukomme gleich pt (nt-1 + zt- 1) (nt-2 + zu\u20142) . . . (no 4\" -O.1- Man wird \u00fcberdies eine vollst\u00e4ndige Reihe von Differenzen voraussetzen m\u00fcssen, so dafs einerseits zu dv die Werte pv = 1; n, -)- zv \u2014 0, andererseits zu d0 die Werte n0 -j- z0 \u2014 1, p0 = 0 geh\u00f6ren, weil sonst m\u00f6glicherweise auftretende Unterschiedsschwellenwerte aufser acht bleiben w\u00fcrden. Man findet alsdann als Ersatz f\u00fcr die vom Verf. mitgeteilten Mittelwerte :\nPl ' Pi \u25a0 \u25a0 \u25a0 Pr\u2014 1'40 -(- (\u00ab1 -j- Zt) \u2022 Pi . . . Pv\u2014 1 \u2022 \u2022 + (Pv 2 -f* Zv\u20142) \u2022 pv\u20141 \u2022 dv\u20142 -j- (nv\u20141 -f- Zv\u20141) - dv\u20141 und\n(ni -f- z,) (\u00bb2 -f- z2) . . . (nv\u20141 + Zv\u20141) \u25a0 dv + (\u00ab! -f- z,) . . . (nv-\u20142 -f- Zv\u20142) -Pv-1 ' dv\u2014 1 + \u2022 \u2022 \u2022 + (\u00bb1 + Zv) - P2 \u25a0 d2 -j- 2h -oder :\nPv -p2 ... pv-1 - (d0 \u2014 dv) -f p2 . . . pv-1 -(dv \u2014 d2) + . . .\n+ pv\u20141 - (d 1\u20142 \u2014 dv-1) -f d,\u20141 und\n(nv 4\" zi) \u25a0 \u25a0 \u25a0 (nv\u20141 4- Zv\u20141) \u2022 (dv \u2014 dv\u20141) 4- (\u00ab! 4- Zv) ... (nv-2 4\u201d Zv\u20142) -\n(dv\u20141 \u2014 dv\u2014a) 4- ... 4- (\u00abl 4\u201c \u00abi) (di \u2014 d0) 4- d0.\nDas arithmetische Mittel aus beiden Werten hat als Unterschiedsschwelle zu gelten.\nDer Verf. kann das Verdienst beanspruchen, das Problem der Herstellung eines mathematischen Zusammenhangs zwischen der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle einerseits und der Methode der Minimal\u00e4nderungen andererseits in Angriff genommen zu haben: eine L\u00f6sung des Problems hat er jedoch nicht gegeben.\tG. F. Lirrs (Leipzig).\nE. A. Pace. Fluctuations of Attention and After-images. Philos. Studien 20 (Wundt-Festschrift II), 232\u2014245. 1902.\nVerf. teilt uns hier einige Experimente \u00fcber visuelle Schwankungen der Aufmerksamkeit mit. Statt der bekannten MAssoNschen Scheiben, die er kritisiert, hat er einen neuen Apparat konstruiert. Eine halbdurchsichtige Porzellanplatte Schlots eine \u00d6ffnung in der Seite eines Kastens. Innerhalb des Kastens befand sich eine Gl\u00fchlampe. Zwischen Lampe und Fenster stellte er eine mattgeschliffene Glasplatte und befestigte darauf einen Papierschirm mit horizontaler \u00d6ffnung, 50X5 mm. Aufserhalb des","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n149\nKastens befand sich unter einem Winkel von 46\u00b0 sur Porzellan platte noch eine Gl\u00fchlampe, die zur Beleuchtung der Porzellanplatte bestimmt war. Die Entfernung konnte man beliebig \u00e4ndern, um die relative St\u00e4rke des Lichtes vom Inneren des Kastens aus zu regulieren. Ein Schirm hinter der Glasplatte im Kasten konnte durch elektromagnetische Ausl\u00f6sung von aufsen das innere Licht zu jeder Zeit vollst\u00e4ndig absperren. Der ganze Apparat wurde im Dnnkelzimmer aufgestellt. Der Beobachter safs in 1 m Entfernung von der Porzellanplatte. Es war dann m\u00f6glich, vor ihm ein Lichtband oder einen Schatten zu haben.\nEs wurde ein Lichtband sehr wenig verschieden vom Hintergrund hergestellt. Beobachter fixiert es, bis das Band verschwindet und wiederkehrt. Mit dem zweiten Verschwinden wurde der Schirm frei gelassen. Auf der jetzt ebenm\u00e4fsig beleuchteten Porzellanplatte folgt das negative Nachbild, das ohne Schwankungen allm\u00e4hlich verschwindet. Darin erblickt Verf. einen direkten Nachweis einer die Schwankungen begleitenden retinalen Erm\u00fcdung. Er schliefst daraus folgendes : Die Beobachtung eines vom Grunde nur wenig verschiedenen Reizes erzeugt in der Retina eine Erm\u00fcdung, deren Grad durch die relative Reizung der zentralen und seitlichen Teile bestimmt wird, und die einen Einflufs auf die Aufmerksamkeit aus\u00fcbt. Infolgedessen verschwinden die Reize. Der Akkommodationsprozefs wird durch die \u00c4nderung im Inhalt und Funktion der Aufmerksamkeit beeinflufst. Damit folgt eine \u00c4nderung der Wirksamkeit des Reizes auf ilas Organ. Das Wiedererscheinen des Reizes ist durch eine Wiederherstellung eines merklichen Teils der Retina bedingt. Die Wiederherstellung ist weiterhin durch \u00c4nderungen im Akkommodationsprozefs erleichtert, bzw. gehindert.\tOoden (Columbia, Missouri).\nA. Tschkbmak und P. Hobfbb, Ober binokulare Tiefenvahrnehranng anf Grund von Doppelbildern. Pfl\u00fcger\u00bb Archiv 88, 299\u2014321. 1903.\nVerff. stellen sich die Aufgabe, die Tiefenwahrnehmung auf Grund von Doppelbildern, welche haupts\u00e4chlich durch Hering, sowie ferner durch Volkuakn und Helmholtz festgestellt wurde, messend zu verfolgen. Das stereoskopische Sehen im engeren Sinne, die Tiefenwahrnehmung unter Verschmelzung beider Eindr\u00fccke stellt \u201enur den pr\u00e4zisesten Spezialfall dar f\u00fcr die Tiefenwahrnehmung mit querdisparaten Netzhautelementen \u00fcberhaupt\u201c. Vor einer dunklen R\u00f6hre, durch welche der Beobachter sieht, wurden in verschiedener Entfernung mattschwarz gestrichene Stricknadeln bo auf gestellt, dafs der Beobachter Nadelstrecken von gleichem \u00d6ffnungswinkel auf weifsem Grunde sah. Vorversuche best\u00e4tigten, dafs wenigstens zu Anfang der Beobachtung und bei Bezogenwerden beider Bilder auf e i n Objekt ein Tiefeneindruck entsteht. Die genaueren Messungen wurden bei Dauerreizen und bei Momentreizen durchgef\u00fchrt. Als Mafs der Genauigkeit dient die \u201eGleichheitsbreite\u201c, d. h. die Schwankungsbreite der Einstellungen, bei welchen die in Doppelbildern gesehenen Nadeln in gleicher Entfernung erscheinen. Der Fixationspunkt war 2 m entfernt, die \u201eStandnadel\u201c 40\u201480 cm median oder seitlich, die schwebende \u201ePr\u00fcfnadel\u201c wurde l\u00e4ngs einer F\u00fchrung verschoben. Bei symmetrischer Auf-","page":149}],"identifier":"lit32429","issued":"1904","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"E. A. Pace: Fluctuations of Attention and After-images. Philos. Studien 20 (Wundt-Festschrift II), 232-245. 1902","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:29.834341+00:00"}