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{"created":"2022-01-31T16:32:27.447310+00:00","id":"lit32442","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 160","fulltext":[{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nEntgegnung.\nLeitung von Ber\u00fchrungserregungen dienen k\u00f6nnen (cf. S. 33 oben), halte mithin die Deutung jenes Versuchs vonseiten Schiffs f\u00fcr richtig. F\u00fcr irgendwie beweisend aber kann ich die Pr\u00fcfung der Ber\u00fchrungsempfindung nicht erachten, wenn sie an einem Tiere vorgenommen sind, das durch k\u00fcnstlichen Blutverlust in einen derart erregbaren Zustand versetzt wird, dafs es auf die leiseste Ber\u00fchrung schon zusammenschreckt und diesem Tiere noch obendrein das ganze R\u00fcckenmark mit Ausnahme der Hinterstr\u00e4nge durchgeschnitten wird.\nM. wirft mir wegen einer Fufsnote gegen Bickel \u201eFrivolit\u00e4t\u201c vor. Dieser Vorwurf ist wohl zu hart. Die Fufsnote (S. 10 Anm. 1) lautet:\n\u201eBickel vermeint einen \u201eBeitrag zur Lehre von der Tabes dorsalis\u201c zu erbiingen, indem er noch einmal auf diesen merkw\u00fcrdigen Gegensatz zwischen Mensch und Hund hinweist. Bickel berichtet freilich nur \u00fcber eine Operation an einem einzigen Hunde und enth\u00e4lt uns noch dazu das mikroskopische Pr\u00e4parat vor. Bickel bem\u00fcht sich ferner vergebens, durch diesen 1 ersuch die Temperatursinnbahnen im R\u00fcckenmark zu lokalisieren. Ben\u00fctzt er doch zu dieser Pr\u00fcfung Temperaturen, welche die von Dessoir f\u00fcr den Temperaturschmerz beim normalen Hunde gezogene Grenze nach oben hin um 310 C, nach unten hin um 200 C \u00fcberschreiten ! Auch im \u00fcbrigen halten Bickels Untersuchungsmethoden selbst der mildesten Kritik nicht stand.\u201c\nL. Merzbacher. Entgegnung auf die Erwiderung des Herrn Bor chert.\nHerr Borchert f\u00fchlt sich durch meine Kritik seiner Inauguraldissertation verletzt. \u2014 Freilich, wenn er es als ein Postulat hinstellt, dafs jeder Referent nur \u00fcber das seine Kritik \u00e4ufsern darf, wor\u00fcber er \u201eeigene Versuche\u201c angestellt hat, dann kann B. allerdings meine Kritik ablehnen. Es gibt aber schliefslich sehr viele Dinge, \u00fcber die man ein Urteil sich erlauben darf, ohne dafs man sie selbst erlebt hat. Ich habe auch gar nicht die Versuche Borcherts kritisiert, sondern nur seinen Versuch, den Widerspruch seiner Ergebnisse mit denen Schiffs durch die Unzul\u00e4nglichkeit der Untersuchungsmethoden Schiffs zu erkl\u00e4ren. Es ist mir absolut nicht ersichtlich, inwiefern ich dabei gegen die Logik verstofsen haben sollte. \u2014 Wenn sich Borchert \u00fcber den eingeschalteten Satz \u201eBorchert erw\u00e4hnt es nur so nebenbei etc. aufh\u00e4lt, so nehme ich denselben gerne wieder zur\u00fcck, inhaltlich wird dadurch an der von mir aufgestellten Behauptung, dafs Schiff \u00e4ngstlich sich in acht nahm, mehr zu verletzen, als er beabsichtigte, nichts ge\u00e4ndert.\nEndlich gebe ich B. recht, wenn er dagegen protestiert, dafs ich ihn der Frivolit\u00e4t bezichtigt habe. Der von mir gebrauchte Ausdruck ist allerdings hart, ich fand aber keinen geeignetere^. Wie sollte ich meinem Unwillen anderen Ausdruck verleihen? Und dieser mein Unwillen wurde dadurch erzeugt, dafs B. sich f\u00fcr berechtigt hielt, in summarischer Weise \u00fcbei Bickel ein Urteil zu f\u00e4llen, indem er sagte : \u201eAuch im \u00fcbrigen halten Bickels Untersuchungsmethoden selbst der mildesten Kritik nicht stand!\u201c Wie soll man ein derartiges Urteil in einer Fufsnote einer Inauguraldissertation nennen ? !","page":160}],"identifier":"lit32442","issued":"1904","language":"de","pages":"160","startpages":"160","title":"Entgegnung auf die Erwiderung des Herrn Borchert [Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorg., 1904, Bd. 37, S. 159-160]","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:27.447316+00:00"}