Open Access
{"created":"2022-01-31T16:33:38.920045+00:00","id":"lit32446","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Reimann, Eugen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 250-261","fulltext":[{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nDie scheinbare Yergr\u00f6fserung der Sonne und des Mondes am Horizont.\nZus\u00e4tze zu dem gleichnamigen Artikel in Bd. 30 dieser Zeitschrift.\nVon\nProf. Dr. Eugen Reimann.\nI. Geschichte des Problems.\nIn der Geschichte unseres Problems und des mit ihm aufs engste verkn\u00fcpften von der Gestalt des Himmelsgew\u00f6lbes waren mir bisher die Ansichten von Hehing und Wundt entgangen, da ich in erster Linie astronomische und meteorologische Schriften benutzt hatte, in denen sie nicht erw\u00e4hnt waren.\nNach E. Heking 1 ist das Himmelsgew\u00f6lbe, bei Ausschlu\u00df aller terrestrischen Gegenst\u00e4nde aus dem Sehfelde, die einfachste durch nichts und insbesondere durch keinerlei anschauliche Erfahrungen beeinflusste Auslegung oder Vorstellung des Gesamtbildes der Netzhaut. Dann erscheine der Himmel durchaus als Kugelfl\u00e4che, w\u00e4hrend er, wenn man wie am Tage die Erdoberfl\u00e4che mit erblickt, von oben nach unten plattgedr\u00fcckt aussehe.\nAuch Wundt* * behauptet, dafs der Himmel, sobald speziellere Bedingungen fehlen, sich als innere Oberfl\u00e4che einer Halbkugel darstelle. Als Grund der Erscheinung betrachtet er die Bewegung des Auges. Denn bei derselben beschreibe der Fixationspunkt fortw\u00e4hrend gr\u00f6fste Kreise einer Hohlkugelfl\u00e4che um den Drehpunkt des Auges als Mittelpunkt. Diese Kugelfl\u00e4che erleide aber durch die vielen Fixationspunkte zwischen uns und dem Horizont eine Abplattung. Das Gr\u00f6fsererscheinen der Sonne und des Mondes am Horizont leite man in der Regel davon her, dafs\n1 Ewald Hering : Beitr\u00e4ge zur Physiologie. 1. Heft, Vom Ortssinn der Netzhaut. 1861. S. 26.\n* Wilhelm Wundt: Grundz\u00fcge der physiologischen Psychologie. 5. Anfl. II. Bd., S. 636, 613 u. 648.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Die scheinbare Vergr\u00f6fscrung der Sonne und des Mondes am Horizont. 251\nwir sie dort infolge der flachen Form des Himmels f\u00fcr entfernter hielten, wozu als mitwirkende Momente noch die intermedi\u00e4ren Objekte und die Luftperspektive k\u00e4men. Den entscheidenden \u00a3influfs \u00fcbe jedoch auch hier die Blickbewegung aus, wof\u00fcr die Wirkungen der Blickrichtung den Beweis lieferten. Denn bei umgekehrter Kopfhaltung werde der tiefstehende Mond klein und in der R\u00fcckenlage der hochstehende grofs gesehen. Ebenso erscheine der durch einen Spiegel nach dem Horizont hinab reflektierte Mond vergr\u00f6fsert und der vom Horizont zum Zenit gespiegelte verkleinert. Der Einflufs der Blickbewegung beruhe -darauf, dafs die Aufw\u00e4rtsbewegung des Auges eine gr\u00f6fsere Energie erfordere als die Abw\u00e4rtsbewegung und daher mit einer \u00dcbersch\u00e4tzung der von unten nach oben durchlaufenen Strecken \u25a0verbunden sei, Distanzen aber nach der Tiefe des Raumes zu in \u00fcberwiegender Anzahl in dieser Richtung durchlaufen w\u00fcrden.\nDie historische Bedeutung der Ansichten von Hkbing und Wundt beruht darauf, dafs sie zuerst die wichtige Frage, woher die Fl\u00e4chennatur des Himmelsgew\u00f6lbes stammt, physiologisch zu beantworten unternehmen. Bisher war dieselbe \u00fcberhaupt nur \u25a0von wenigen Forschem gestellt worden, und zwar hatten sie Adhazen und in neuerer Zeit Filehne psychologisch, und Treiber, indem er den Himmel als die sichtbare, f\u00fcr scharf begrenzt gehaltene Oberfl\u00e4che der Atmosph\u00e4re deutete, physikalisch zu l\u00f6sen versucht. Die meisten beruhigten sich damit, den Himmel als etwas Gegebenes und Selbstverst\u00e4ndliches oder schlechthin als eine Fiktion aufzufassen und h\u00f6chstens Gr\u00fcnde Anzugeben, weshalb der Horizont entfernter scheint als das Zenit.\nEinwendungen lassen sich folgende machen. Es ist nicht einzusehen, wie eine Vorstellung von der Kr\u00fcmmung der Netzhaut wirksam sein soll, die uns doch sonst beim Sehakt v\u00f6llig Abgeht. So meint auch Bo\u00fcbdon 1 \u201eD\u2019ailleurs nous ignorons, \u00e0 moins d\u2019avoir \u00e9tudi\u00e9 l\u2019anatomie, la forme de la r\u00e9tine elle-m\u00eame\u201c. Derselbe vermifst auch, sowohl bei Hering als bei Wundt, eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr die Entfernung, in welcher das Himmelsgew\u00f6lbe \u2022erscheint, das nach ihren Theorien ebensogut in jeder anderen sichtbar werden k\u00f6nnte. Auch mufs ich gestehen, dafs es mir\n1 B. Bo\u00fcbdoh: La perception visuelle de l'espace. 1902. S. 421. Biblioth\u00e8que de P\u00e9dagogie et de Psychologie, publi\u00e9e sous la direct, de Aijpbbd Bisst. IV.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nEugen Beimann.\nnicht klar ist, wie wir uns die Kugelfl\u00e4che, der die vom Fixationspunkte beschriebenen gr\u00f6fsten Kugelkreise angeh\u00f6ren, konstruieren und als stetige Himmelsfl\u00e4che so deutlich und ausgepr\u00e4gt imaginieren sollen, dafs kindlichere Zeiten sie f\u00fcr ein wirkliches festes Gew\u00f6lbe hielten, wenn nicht objektive Ursachen f\u00fcr die Sichtbarkeit der Fl\u00e4che vorhanden w\u00e4ren. K\u00e4me nur die Bewegung des Auges ins Spiel oder wirkte nur die Vorstellung des Gesamtbildes der Netzhaut, so m\u00fcfste sich uns doch auch innerhalb eines weifsen homogenen dichten Nebels, der uns umgibt und nicht die allern\u00e4chsten Gegenst\u00e4nde erkennen l\u00e4fst, eine Kugelfl\u00e4che zeigen, was nicht der Fall ist. Als eine Halbkugel sehen wir aber \u00fcberhaupt nicht die Himmelsfl\u00e4che, auch nicht in der Nacht, wo nur die Abplattung etwas geringer ist als am Tage, an welchem sie eine so niedrige Kalotte darstellt, dafs ihr Grundfl\u00e4chenradius \u00fcber dreimal so lang ist als ihre H\u00f6he. Den Eindruck einer derartigen Abplattung verm\u00f6gen jedoch die intermedi\u00e4ren Objekte nicht hervorzurufen, wie schon fr\u00fcher mehrfach er\u00f6rtert worden ist. Auch Bourdon bestreitet die angebliche Wirkung der vermehrten Fixationspunkte. Was den von Wundt f\u00fcr entscheidend gehaltenen Einflufs der Blickbewegung auf die Gr\u00f6fse der Gestirne betrifft, so sind die behaupteten, der Blickrichtung zugeschriebenen Erscheinungen viel zu wenig erwiesen, als dafs diese selbst wieder als Beweis zo dienen verm\u00f6chten. Ich sehe mich veranlafst, unten noch einmal auf die Blickrichtung zur\u00fcckzukommen und dabei auch kurz den schon fr\u00fcher ausf\u00fchrlich besprochenen Spiegelversuch zu ber\u00fchren.\nF. Dueybb1 endlich legt dem Sehen an sich eine sph\u00e4rische Natur bei und erkennt es vorz\u00fcglich in diesem unseren sph\u00e4rischen Sehen begr\u00fcndet, dafs der Himmel um uns herum sph\u00e4risch aussieht. Das Gew\u00f6lbe sei breiter als hoch, da, durch die Landschaft bedingt, die horizontale Ausdehnung als recht betr\u00e4chtlich beurteilt, die H\u00f6he des Himmels aber wegen des Fehlens einer N\u00f6tigung nicht soweit verlegt werde. Sonne und Mond erschienen am Horizont gr\u00f6fser, weil sie f\u00fcr weiter entfernt gesch\u00e4tzt werden\n1 Friedrich Dreyer: Studien zu Methodenlehre und Erkenntniskritik. 1903. II. Bd., 8. 187, 192 u. 46","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Die scheinbare Vergr\u00f6fserung der Sonne und des Mondes am Horizont. 253\nII. Beobachtung und Theorie.\nEin neues Verfahren, die Abflachung des Himmelsgew\u00f6lbes ihrer Gr\u00f6fse nach zu bestimmen, hat Boubdon 1 eingeschlagen, indem er die Sehwinkel gleich breit aussehender Wolkenstreifen und ihre H\u00f6hen \u00fcber dem Horizont gemessen hat. Seine mitgeteilten Sechsundsechzig Beobachtungen sind nach den H\u00f6hen \u00fcber dem Horizont geordnet, w\u00e4hrend die Sehwinkel s\u00e4mtlich auf ein und dieselbe scheinbare Breite reduziert sind. Um das Resultat seiner Sch\u00e4tzungen mit meinem Ergebnis vergleichbar zu machen, gedachte ich zun\u00e4chst die Beobachtungen innerhalb zehn oder f\u00fcnfzehn Grade breiter Zonen in Mittelwerten zu vereinigen. Da jedoch die Mehrzahl der Messungen sich auf die H\u00f6hen von 0\u00b0 bis 10\u00b0 erstreckt, die Minderzahl aber sich sehr ungleich \u00fcber den \u00fcbrigen Himmel verteilt, und da, wie es bei derartigen Beobachtungen nicht anders sein kann, die Sehwinkel bei geringer H\u00f6hendifferenz doch \u00f6fters bedeutend voneinander abweichen, so erschien es mir ausreichend, die erste . sowie die letzte H\u00e4lfte derselben zusammenzufassen. Die so erhaltenen zwei Mittelwerte besagen, dafs ein Wolken streifen in 4\u00b0 10',9 H\u00f6he \u00fcber dem Horizont bei einem Sehwinkel von 42',5 gleich breit erscheint wie ein solcher in 30\u00b0 9',0 H\u00f6he bei einem Sehwinkel von 1\u00b0 21',3. Fafst man das Verh\u00e4ltnis 42,5:81,3 = 1:1,913 als das reziproke Verh\u00e4ltnis der Abst\u00e4nde der Himmelsfl\u00e4che in den H\u00f6hen von 4 0 10',9 und 30 0 9',0 vom Auge auf, so erkennen wir unter Benutzung meiner fr\u00fcher berechneten Tabelle * *, dafs die BouBDONschen Beobachtungen einer Himmelsmitte von 21u,4 H\u00f6he entsprechen, f\u00fcr welche der Abstand des Auges vom Horizont 3,7 mal gr\u00f6fser ist als vom Zenit. Das sind Zahlen, welche mit meinen Resultaten \u2014 21\u00b0,2 und 3,7, bei Bew\u00f6lkung 6 \u2014 v\u00f6llig harmonieren.\nUnter den Naturerscheinungen, welche sich auf die Himmelsfl\u00e4che projizieren und dadurch eine Ab\u00e4nderung ihrer wahren Gestalt erleiden, nennt Smith auch die D\u00e4mmerungsstrahlen. In den Jahren 1887 und 1889 hatte ich das Gl\u00fcck, ein bei uns sehr seltenes Ph\u00e4nomen zweimal zu beobachten, n\u00e4mlich D\u00e4mmerungs-\n1 A. a. O. S. 411.\n* \u00a3. Reimann: Beitr\u00e4ge zur Bestimmung der Gestalt des scheinbaren Himmelsgew\u00f6lbes. Progr. d. KOnjgl. Gymnasiums zu HirBchberg. 1890. S. 4.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nEugen Beimann.\nstrahlen1, welche von der hinter Wolken tief im Westen stehenden Sonne aus sich \u00fcber den ganzen Himmel hinweg bis zum Horizont im Osten erstreckten und dem Auge als Bogen erschienen, in welchen das Himmelsgew\u00f6lbe durch Ebenen geschnitten wurde, die in beiden F\u00e4llen unter grofsen Neigungswinkeln gegen den Horizont durch die Sonne und das Auge gingen. Mit der Bestimmung der Gestalt des Himmelsgew\u00f6lbes besch\u00e4ftigt, bedauerte ich damals lebhaft die Seltenheit der Erscheinung, da ein durch das Zenit gehender Strahl den zu halbierenden Bogen direkt sichtbar darstellen und der Gedankenarbeit, sich denselben erst im Geiste zu konstruieren, vorzustellen und festzuhalten, \u00fcberheben w\u00fcrde, so dafs die ganze Aufmerksamkeit der deshalb um so genaueren Sch\u00e4tzung der Mitte gewidmet werden k\u00f6nnte. Andererseits verhehlte ich mir nicht, dafs eine solche Benutzung nur zul\u00e4ssig w\u00e4re, wenn, wie in den beobachteten F\u00e4llen, der Strahl in der Region hoher Wolken die Atmosph\u00e4re durchschnitte und sich vollst\u00e4ndig der Himmelsform anschmiegte, w\u00e4hrend sonst falsche Resultate entstehen m\u00fcfsten. Denn es war mir klar, dafs ein horizontal dicht \u00fcber meinem Kopfe hinweg- . gehender Strahl dem Auge seine Geradlinigkeit offenbaren w\u00fcrde. Dachte ich mir nun einen solchen Strahl sich selbst parallel h\u00f6her und h\u00f6her aufsteigen, so bedurfte es keiner grofsen \u00dcberlegung, um vorauszusehen, dafs er nicht pl\u00f6tzlich und unvermittelt aus einer geraden Linie in die Form eines Bogens des Himmelsgew\u00f6lbes \u00fcbergehen, sondern allm\u00e4hlich diesen \u00dcbergang vollf\u00fchren, dem Auge eine Reihe von Mittelformen bieten und sogar bis zu einer gewissen H\u00f6he in seiner Gestalt variieren w\u00fcrde, je nachdem er sich, sei es ganz sei es streckenweise auf den Himmel projizierte oder nicht, was von \u00e4ufseren Umst\u00e4nden oder dem Bestreben und der Stimmung des Beobachters bedingt sein k\u00f6nnte. Ich sagte mir ferner, dafs sich jedenfalls solche Zwischenformen zeigen w\u00fcrden, wenn man nachts von einem Berge hinab oder zu ihm hinaufstiege, w\u00e4hrend vom Gipfel aus in passender Weise ein starker Strahl elektrischen Lichtes \u00fcber das Tal hinweg geworfen w\u00fcrde, wobei sich auch der eventuelle Einflufs einer verschiedenen Neigung des Strahles gegen den Horizont, seiner etwaigen Bewegung, des bew\u00f6lkten oder klaren Himmels, einer gr\u00f6fseren oder geringeren herrschenden Dunkel-\n1 Meteorologische Zeitschrift. 1887 8. 336 nnd 1891 S. 899.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Die scheinbare Vergr\u00f6fserung der Sonne und des Mondes am Horizont. 25i>\nheit asw. erweisen rn\u00fcfste. Da sich mir die Gelegenheit zu einem derartigen Experiment bisher nicht geboten hatte, SO' waren mir die von Herrn F. Bebnstein1 an den Strahlen des neuen auf dem Oberlande von Helgoland erbauten Leuchtturm\u00bb gemachten Beobachtungen, die meinen Erwartungen vollst\u00e4ndig entsprechen, sehr interessant. Dafs es aber die einzig richtige Methode sei, von dem Strahl als eindimensionalem Gebilde zu der Himmelsfl\u00e4che als zweidimensionalem \u00fcberzugehen, ist eine \u00fcberraschende Behauptung. Wenigstens h\u00e4tte man dann nicht in seiner hierdurch erweckten Hoffnung, nun auch wirklich \u00fcber den von der Gestalt des Himmels unabh\u00e4ngigen Urgrund der Kr\u00fcmmung des Strahles aufgekl\u00e4rt zu werden, eine Entt\u00e4uschung erfahren sollen.\nDa auch Wundt der Blickrichtung eine so bedeutende Rolle zuschreibt, so erlaube ich mir hier noch einmal zu bemerken, dafs sie nach meinen Erfahrungen keinen wahrnehmbaren Ein-flufs weder auf die Gestalt des Himmels noch auf die Gr\u00f6fse der Gestirne aus\u00fcbt. Mond und Sterne behalten ihre Gr\u00f6fse und der Himmel stets dasselbe Aussehen, ob ich stehend oder hegend beobachte und dabei das Auge von unten nach oben oder von oben nach unten schweifen lasse, oder ob ich mit umgekehrtem Kopfe zwischen den Beinen hindurch sehe. Id letzterer Stellung habe ich auch noch unl\u00e4ngst wiederholt von Anh\u00f6hen aus die Gegend betrachtet und niemals auch nur die geringste \u00c4nderung des Landschaftsbildes wahrgenommen. Es ist ja immerhin m\u00f6glich, dafs manchen Personen bei einer K\u00f6rperhaltung, in welcher wir f\u00fcr gew\u00f6hnlich nicht zu beobachten pflegen, Ver\u00e4nderungen vorzugehen scheinen. Indessen sind ea dann einfach T\u00e4uschungen* *, welche nichts beweisen. Man ist\n1 Felix Bernstein : Das Leuchtturmph\u00e4nomen und die scheinbar\u00bb Form des Himmelsgew\u00f6lbes. Zeit sehr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 34.\n* Auffallend ist es, dafs solche T\u00e4uschungen bei nicht aufrechter K\u00f6rperstellung in verschiedener, ja sogar entgegengesetzter Weise auftreten. Weil junge Leute, die nicht wissen, um was es sich handelt, am unbefangensten beobachten, ersuchte ich 22 altere Sch\u00fcler sich unabh\u00e4ngig voneinander genau die Gestalt des heiteren Himmels anzusehen, dies in liegender Stellung zu wiederholen und mir, jeder einzeln, zu notieren, ob-und wie sich seine Form ge\u00e4ndert habe. Einer von ihnen war in seinen Angaben unklar, zehn hatten keine Ver\u00e4nderungen bemerkt, w\u00e4hrend den \u00fcbrigen in der R\u00fcckenlage der Himmel noch ein wenig flacher erschienen ist. Alle aber versicherten, als ich ihnen daranf mitteilte, welche Gestalt-","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nEugen litimann.\ngew\u00f6hnt, f\u00fcnf oder sechs Fufs vom Auge entfernt, festen Boden unter den F\u00fcfsen zu haben. Stellt sich nun jemand auf den Kopf und streckt die Beine in die Luft oder h\u00e4ngt sich im Kniegelenk an eine Reckstange, so ist es ganz glaublich, auch wenn man jede pathologische Erscheinung in dieser unnat\u00fcrlichen Lage ausgeschlossen annimmt, dafs der Blick fufsw\u00e4rts sich ins Bodenlose zu verlieren meint und den Himmel vertiefter sieht. Tritt doch schon eine \u00e4hnliche T\u00e4uschung ein, wenn man aufrecht fufsw\u00e4rts in einer Wasserlache wie in einem unermefs-lichen Abgrunde den gespiegelten Himmel erblickt.\nBei dem bekannten, auch von Wundt noch im Sinne der Blicktheorie ausgelegten Spiegelversuch erscheint der aus der H\u00f6he an den Horizont hinabreflektierte Mond durchaus nicht vergr\u00f6fsert, obgleich er nun in horizontaler Richtung erblickt wird, wenn man sein reflektiertes Bild nebst den ihn umgebenden hellen Himmelsabschnitt und den durch die Glastafel direkt gesehenen dunklen Horizontteil des Nachthimmels \u00fcbereinander und durcheinander sieht. Die Vergr\u00f6fserung tritt nur dann ein, wenn die Projektion auf den Himmel am Horizont wirklich gelingt und so die T\u00e4uschung einer gr\u00f6fseren Entfernung hervorgerufen wird. Ebenso ist es in dem umgekehrten Falle, wenn \u25a0der aufgehende Mond nach dem Zenit gespiegelt wird. Er erscheint auch jetzt nur in dem Falle verkleinert, sowie durch eine gelungene Projektion eine geringere Entfernung vorget\u00e4uscht wird.1\n\u00c4nderungen man beobachtet haben will (O. Zoth: \u00dcber den Einfluls der Blickrichtung auf die scheinbare Gr\u00f6fse der Gestirne etc. Arch. f. d. ge*. Physiol. 78. 1899), davon keine Spur wahrgenommen zu haben. Desgleichen sahen neun von zw\u00f6lf Primanern die Landschaft, den Horizont und die untergehende Sonne zwischen den Beinen hindurch nicht anders als hei gew\u00f6hnlicher Haltung, indessen den drei \u00fcbrigen alles plastisch vertiefter und um ein geringes kleiner vorkam. Den Betrag, um welchen die Objekte niedriger erschienen, vermochten sie nicht zahlenm\u00e4lsig anzugeben, die Verkleinerung sei eine nur eben noch merkliche gewesen, Auf meine Mitteilung, dafs andere unter diesen Umst\u00e4nden die Landschaft als ein plattes \u25a0Gem\u00e4lde auf senkrechter Fl\u00e4che zu sehen vermeinen (H. v. Wki.mholt\u00bb: Handb. d. physiol. Optik, 2. Aufl., S. 607), erkl\u00e4rten sie erstaunt, sie h\u00e4tten \u2022das Experiment, um sich zu vergewissern, h\u00e4ufig ausgef\u00fchrt und m\u00fcftten mit aller Bestimmtheit dabei bleiben, dafs alles plastischer als in aufrechter \u25a0Stellung aussehe.\n1 Filehxb: Die Form des Himmelsgew\u00f6lbes. Arch. f. <L ge*. Physiol. .59. 1894.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Die scheinbare Vergr\u00f6\u00dferung der Sonne und des Mondes am Horizont. 257\nNachdem der von Gauss an Bessel gerichtete Brief1 vom 9. April 1830 allgemeiner bekannt geworden ist, pflegen die Anh\u00e4nger der Blicktheorie die Autorit\u00e4t des grofsen Mathematikers und Physikers f\u00fcr ihre Ansicht in die Wagschale zu werfen. Es scheint mir daher angebracht, den Inhalt jenes Briefes noch etwas eingehender zu beleuchten und uns klar zu machen, wie Gauss \u00fcberhaupt zu seiner Idee gelangen konnte. Wenige Jahre vorher war das epochemachende Werk von Johannes M\u00fclleb \u201eZur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes der Menschen und der Tiere\u201c erschienen, welches geeignet ist uns Aufschlufs zu geben. In dem Vorwort wird diejenige Periode, \u201ein welcher sich vorzugsweise Optiker und Mathematiker mit dem Sehen besch\u00e4ftigten\u201c, und welche er als die Physikalische bezeichnet, als \u00fcberwunden erkl\u00e4rt und eine neue \u00c4ra, die Physiologische, proklamiert, die von Goethe, Himly \u2014 dem Kollegen von Gauss an der G\u00f6ttinger Universit\u00e4t \u2014, Troxleb, Steinbuch und Purkinje eingeleitet sei. Der Einsicht, dafs damit nicht genug getan sei, nur die physikalischen Bedingungen des Sehens in Betracht zu ziehen, vermag sich nun auch Gauss nicht zu ver-schliefsen. Schreibt er doch, es komme ihm jetzt so vor, \u201eals ob das Physiologische bei manchen optischen Ph\u00e4nomenen eine wichtigere Rolle spiele, als man sonst wohl gedacht hat\u201c! Er stellt daher das Physiologische dem Physikalischen gegen\u00fcber und schliefst nun, da der Sehwinkel des Physikers nicht die scheinbare Gr\u00f6fse des aufgehenden Mondes zu erkl\u00e4ren vermag, so muTs etwas Physiologisches im Spiele sein. Jedoch verl\u00e4fst ihn auch auf der Suche nach diesem Physiologischen nicht seine rein mathematische Denkweise. Tut es nicht der Sehwinkel, dem es physikalisch zufiele, so kann es physiologisch nur die Richtung sein. Andere Ursachen kommen f\u00fcr den Mathematiker Gauss gar nicht in Betracht. Die gew\u00f6hnlichen Erkl\u00e4rungen haben ihn, wie er schreibt, niemals befriedigt! Sie sind ihm s\u00e4mtlich zu unmathematisch und nur \u201ebei Personen entscheidend, welche die Mondgr\u00f6fse nach Teller- oder Wagenr\u00e4derbreiten sch\u00e4tzen, aber nicht bei Astronomen, die nur gewohnt sind, Winkel (sic !) zu sehen\u201c. Da andere Ursachen ihm nicht begreiflich sind, wird er von seiner Idee, die Richtung sei der physiologische Grund der Erscheinung, so beherrscht, dafs er durch eine ein-\n1 Zeitschrift f. Psychol, u. Physiol, d. Sinncsorg. 80, S. 33. 1902. ZeiUehrift f\u00fcr Psychologie 37.\t17","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nEugen Beimann.\nfache \u00c4nderung seiner K\u00f6rperhaltung gegen die Sehrichtung \u00c4nderungen der scheinbaren Gr\u00f6fse des Mondes erzielt zu haben glaubt. Indessen ist der wahrheitsliebende Forscher keineswegs von der absoluten Zuverl\u00e4ssigkeit seiner Wahrnehmungen \u00fcberzeugt. Schw\u00e4cht er doch das \u201eviel\u201c gr\u00f6fser unmittelbar darauf in ein nur \u201emerklich\u201c ab. Er f\u00fchlt, dafs sie unter dem Einflufs seiner Erw\u00e4gungen zustande gekommen sind. Er mifstraut sich selbst und denkt, er k\u00f6nne sich doch get\u00e4uscht haben. Daher will er erst noch eine Reihe von Versuchen machen! Denn welchen Sinn h\u00e4tte es sonst \u00fcberhaupt noch, die Anstellung des Spiegelversuches und allerlei andere Experimente dringend zu empfehlen, wenn ihm, um einen Ausspruch von Joh. M\u00fcller \u00fcber Experimente zu gebrauchen, die einfache Beobachtung bereits beste und sicherste Gew\u00e4hr gegeben h\u00e4tte! Und dafs der vorgeschlagene Spiegelversuch doch auch noch eine andere Deutung erfahren und anderes beweisen k\u00f6nnte, daran zu denken liegt ihm unter der Herrschaft seiner Idee v\u00f6llig fern.\nErst durch Stboobant, welcher Gauss nicht erw\u00e4hnt, hat die Theorie der Blickrichtung weitere Verbreitung, jedoch im Kreise seiner astronomischen Fachgenossen wenig Anerkennung gefunden. Eqlnitis z. B. ignoriert ihn in seiner von mir zitierten Schrift v\u00f6llig. War es bei Gauss durch den Stand der Wissenschaft und seine mathematische Art zu denken und Probleme anzugreifen erkl\u00e4rlich, wie er zu seiner Idee gelsmgen konnte, so ist es bei Stboobant entschuldbar, an derselben festgehalten zu haben. Denn seine Beobachtungen an den Funkenpaaren im dunklen Raume konnten ja in der Tat dazu verleiten, als Wirkungen der Blickrichtung aufgefafst zu werden. Er beging jedoch den Fehler, keine Kontrollversuche angestellt zu haben, ob diese wirklich das Bestimmende ist, bekannte aber trotz des grofsen von ihm erhaltenen Zahlenwertes der Gr\u00f6fsever\u00e4nderung, die er, wie gesagt, auf ihre Rechnung schreibt, dafs sie zur Erkl\u00e4rung unseres Ph\u00e4nomens bei weitem nicht ausreiche. Noch weniger vorsichtig verfahren jedoch sp\u00e4tere Verfechter der Blicktheorie, welche alles erkl\u00e4rt zu haben vermeinen, wenn sie dasselbe oder vielleicht auch noch etwas mehr als Gauss gesehen zu haben angeben und einfach seinen Spiegelversuch und die Experimente von St\u00fcoobant wiederholen.\nDabei macht die Blickrichtung \u00fcberhaupt nicht den Eindruck einer wirklichen Erkl\u00e4rung. Abgesehen davon, dafs sie erst","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Die \u00bbeheinbare Vergr\u00f6fserung der Sonne und de\u00bb Monde\u00bb am Horizont. 259\nselbst wieder eine solche verlangt, ist sie im Grunde eigentlich weiter nichts als eine blofse Umschreibung der Tatsache, dafs die Himmelsfl\u00e4che \u00fcber unserem Haupte uns n\u00e4her ist als geradeaus gesehen, und der damit verkn\u00fcpften Erscheinungen. Alle anderen Zutaten, welche ihr den Charakter einer allgemeing\u00fcltigen Theorie verleihen sollen, beruhen auf ungen\u00fcgenden Beobachtungen oder fehlerhaften Deutungen, sofern es nicht T\u00e4uschungen oder zum Teil Selbstt\u00e4uschungen sind. Man h\u00f6rt auf dem Berge ein von unten heraufdringendes Ger\u00e4usch besser als im Tale ein von oben herabkommendes. W\u00e4re nun zuf\u00e4llig auch unser Geh\u00f6rorgan beweglich und der Schallquelle zuzuwenden, so w\u00fcrde, wenn jemand zur Erkl\u00e4rung jener Erscheinung eine Theorie der H\u00f6rrichtung aufstellte, das ungef\u00e4hr mit derselben Berechtigung geschehen.\n\u00dcbrigens f\u00e4ngt man an, die angeblichen Wirkungen der Blickrichtung stark zu reduzieren. Guttmann 1 findet unter sonst gleichen Bedingungen gesehene Objekte bei um 40\u00b0 erhobener Blickrichtung um noch nicht 4 \u00b0/0 kleiner als bei gerader Blickrichtung. Bourdon 2 vermag \u00fcberhaupt keinen Unterschied der scheinbaren Gr\u00f6fse eines bei gleicher Entfernung in horizontaler Richtung und unter einer Elevation von 45\u00b0 beobachteten Objektes zu konstatieren und bekundet seinen Gegensatz zu Stboobant und Zoth. Es scheint somit der Glaube an die Macht der Blickrichtung wieder im Verschwinden begriffen zu sein.\nIn mehreren mir bekannt gewordenen Artikeln, die sich mit meinen Anschauungen besch\u00e4ftigen, haben sich diese unglaubliche Verunstaltungen und Mifsverst\u00e4ndnisse gefallen lassen m\u00fcssen.\u00ae\n1 A. G\u00fcttkakn: Blickrichtung und Gr\u00f6fsensch\u00e4tzung. Zeitschrift f. Psychol, u. Phytiol. d. Sinnesorg. 82.\n*\tA. a. O. S. 418.\n*\tAuch in dieser Zeitschrift, -weshalb ich davon Notiz nehme, sind meine Ansichten v\u00f6llig entstellt wiedergegeben worden. In seinem oben erw\u00e4hnten Artikel schiebt mir Herr Bernstein unter, die Ursache der Schalenform des Himmels darin gefunden zu haben, dafs die Atmosph\u00e4re in vertikaler Richtung weniger durchsichtig als in horizontaler sei (I). Man k\u00f6nne in jener Richtung nur 17\u201423 km, in dieser aber 60\u201480 km \u201eweit sehen\u201c (!). \u201eDaraus\u201c (!) h\u00e4tte ich dann geschlossen, dafs \u201eentsprechend\u201c die H\u00f6he des Himmelsgew\u00f6lbes zu seinem horizontalen Radius sich wie 1:31/\u00ab verhalte! \u2014 Ich habe aus gewissen Erscheinungen gefolgert, dafs die Himmelsfl\u00e4che am Horizont etwa (nach meiner letzten Angabe) 60 km von uns absteht. Da aber meine Bestimmungen der Gestalt des scheinbaren\n17* *","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nEugen Eeimann.\nIch fasse daher hier noch einmal meine Ansichten \u00fcber das Ph\u00e4nomen der Himmelsfl\u00e4che und der scheinbaren Gr\u00f6fse der Sonne und des Mondes am Horizont m\u00f6glichst kurz zusammen.\nDafswir eine Fl\u00e4che, die Himmelsfl\u00e4che, sehen, ist eine Wirkung der Atmosph\u00e4re. Es ist nach meinen mitgeteilten Versuchen und Erw\u00e4gungen als ein allgemeines optisches Verhalten aller durchsichtigen Medien zu betrachten, dafs sie dem Auge denAnblick einerFl\u00e4che gew\u00e4hren. Von dem Grade der Durchsichtigkeit, der Dicke, der Beleuchtung und der relativen Helligkeit des Hintergrundes h\u00e4ngt es ab, in welchem Abstande vom Auge innerhalb des Mediums die Fl\u00e4che erscheint und ob sie heller oder dunkler ist. Die atmosph\u00e4rische Luft macht von diesem allgemeinen Gesetz keine Ausnahme. Da in vertikaler Richtung bald die Luftschichten erreicht werden, welche als dunkel zu gelten haben, so ist im Zenit die Himmelsfl\u00e4che n\u00e4her und dunkler als am Horizont.\nDa ferner die Himmelsfl\u00e4che den Hintergrund f\u00fcr alle terrestrischen Objekte bildet, so dafs bereits die entfernteren an dieser Fl\u00e4che erscheinen, der Abstand zwischen ihr und einem hellen hindurchscheinenden Gestirn aber erst recht nicht zur Wahrnehmung gelangt, so kann es nicht Wunder nehmen,\nHimmelsgew\u00f6lbes ein Verh\u00e4ltnis des horizontalen Radius zur H\u00f6he von 3,6:1 ergeben haben, so mufs ihr \u00c4bstand im Zenit ca. 15 km betragen, was mit der Beschaffenheit der Atmosph\u00e4re nicht in Widerspruch steht I Das klingt doch wohl etwas anders! \u00dcbrigens soll mit dieser Richtigstellung keineswegs gesagt sein, dais ich es f\u00fcr unm\u00f6glich ansehe, jenes Zahlenverh\u00e4ltnis aus den Eigenschaften der Atmosph\u00e4re theoretisch abzu-leiten. Ich habe im Gegenteil diese Aufgabe stets f\u00fcr l\u00f6sbar gehalten. Und in der Tat hat bereits bald nach Erscheinen meiner Abhandlung der Direktor der M\u00fcnchener Sternwarte Herr Prof. v. Sbeligeb die Liebensw\u00fcrdigkeit gehabt, mir brieflich eine von ihm ausgef\u00fchrte mathematische Entwicklung mitzuteilen. Bewertet man einen in der Endformel enthaltenen Faktor nach photographischen Versuchen, so ergibt dieselbe zwar f\u00fcr jenes Verh\u00e4ltnis einen etwas zu grofsen Wert, der aber in das aus meinen Beobachtungen gefolgerte Resultat 3,5:1 \u00fcbergeht, sowie jener Zahlenwert des Faktors nur wenig ge\u00e4ndert wird, wozu ausreichende optische Gr\u00fcnde berechtigen","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Die scheinbare Vergr\u00f6\u00dferung der Sonne und des Mondes am Horizont. 261\nwenn wir auch dieGestirne an diese Fl\u00e4che verlegen und als Teile, respektive Punkte derselben auffassen. Deshalb m\u00fcssen sich die Scheiben der Sonne und des Mondes, die Sternbilder sowie alle anderen Objekte und Ph\u00e4nomene, welche wir auf die Himmelsfl\u00e4che projizieren, dem perspektivischen Anblick derselben f\u00fcgen. Dieser besteht aber eben darin, dafs die scheinbaren Gr\u00f6fsen ihrer unter gleichen Winkeln gesehenen Teile vom Zenit bis zum Horizont wachsen, da sie hier weiter von uns entfernt ist als dort.\n(Eingegangen am 17. September 1904.)","page":261}],"identifier":"lit32446","issued":"1904","language":"de","pages":"250-261","startpages":"250","title":"Die scheinbare Vergr\u00f6\u00dferung der Sonne und des Mondes am Horizont: Zus\u00e4tze zu dem gleichnamigen Artikel in Bd. 30 dieser Zeitschrift [f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorg., 1902, S. 1-38 u. 161-195]","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:38.920051+00:00"}