The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Storch: Zwei Fälle von reiner Alexie. Monatsschr. f. Psychiatrie u. Neurol. XIII (Ergh.), 499-532. 1903

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T16:35:28.647133+00:00","id":"lit32455","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Spielmeyer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 271-272","fulltext":[{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n271\nSchl\u00e4felappen einerseits, BaocAScher Windung andererseits. Ihre Hauptt\u00e4tigkeit besteht in der Umwandlung einer Wort- in eine SprechVorstellung \u2014 einem analytischen Prozesse, der die Sprechbewegung vorbereitet \u2014, und in der Metamorphose einer Sprech- in eine Wortvorstellung \u2014 einem synthetischen Vorg\u00e4nge, der das Verstehen m\u00f6glich macht. \u2014 Durch seine Verknfipfung mit der Stereopsyche dient das glossopsychiche Feld einmal als \u00dcbertragungsapparat zwischen dieser und einem Teile des motorischen Rindensystems, denn stereopsychische Erregungen sind f\u00fcr jenes ad\u00e4quate Reize; andererseits erzeugen Erregungen im glossopsychischen Felde eine Kinese der Stereopsyche, ebenso wie die Erregungen des akustischen Rindensystems ad\u00e4quate Reize f&r die Glossopsyche bilden. Auf diesem Reflexapparat der Glossopsyche treten also die Erregungen von den Ein-und Ausgangspforten her, welche die pathopsychischen und motorischen Rindensysteme darstellen, in unser Bewu\u00dftsein.\nWir m\u00fcssen hier leider \u2014 schon infolge der Kompliziertheit der Verh\u00e4ltnisse \u2014 davon Abstand nehmen, die weiteren gedankenreichen Aus-fflhrungen Storchs fiber die Assonanz zwischen Stereo- und Glossopsyche, Aber die Beziehungen zwischen Buchstabenlaut- und Buchstabenform-Vorstellung zu besprechen, ebenso wie wir bezfiglich der Vergleiche seiner psychophysiologischen Ergebnisse mit den klinischen Symptomenbildern der verschiedenen Aphasieformen auf die Arbeit selbst verweisen m\u00fcssen. Aus dem neuen \u201epsychologischen Gew\u00e4nde\u201c, das Storch den klinischen Erfahrungen gibt, leitet er seine Einteilung der Aphasieformen ab. Als das wesentlichste Ergebnis dieser Untersuchungen betrachtet der Autor die M\u00f6glichkeit, nunmehr \u201edie Funktion der Glossopsyche gesondert von der Funktion des motorischen und akustischen Neuronsy stems pr\u00fcfen zu k\u00f6nnen\u201c.\tSpirlmryer (Freiburg i. B.).\nStorch. Zwei Fille TOB reiner Alezle. Monatsgehr. f. Psychiatrie u. Neurol.\nXIII (Ergh.), 499\u2014532. 1903.\nVon der psychologischen Grundlage aus, die Storch in seiner Arbeit \u201eDer aphasische Symptomenkomplex\u201c entwickelt hat, will der Autor an m\u00f6glichst vielen F\u00e4llen verschiedenartiger Hirnsymptome \u2014 diesmal an zwei F\u00e4llen von reiner Wortblindheit \u2014 darlegen, wie sich ein neuer Boden ffir die Hirnforschung schaffen l\u00e4\u00dft.\nIn seiner Besprechung der Alexie f\u00fchrt Stohch aus, da\u00df sie eine spezielle Form der Seelenblindheit ist, die aus einer Unterbrechung der Verbindungsbahn zwischen Lichtzentrum und stereopsychischem Felde resultiert. Es handelt sich dabei um eine krankhafte St\u00f6rung des Wahr-nehmnngsvorganges: das r\u00e4umliche Moment der optischen Wahrnehmung ist in seinem Einflu\u00df auf die Bewu\u00dftseins Vorg\u00e4nge gest\u00f6rt, es fehlt die zur Begriffsbildung n\u00f6tige \u201eStabilisierung\u201c in dem r\u00e4umlichen Teil der Bewu\u00dftseinsfunktion. Beruht die gew\u00f6hnliche Seelenblindheit darauf, da\u00df \u201edie normal in den Sinnesfeldern sich abspielenden Erregungen ihren normalerwe\u00dfe gesetzm\u00e4\u00dfigen Einflu\u00df auf das Bewu\u00dftseinsorgan nicht mehr austtben\u201c, ist bei ihr \u201eder Einflu\u00df vieler qualitativ verschiedener Empfihdungen auf die Begriffsbildung aufgehoben\u201c, \u2014 so ist bei der reinen \u00dfchriftblindheit ausschlie\u00dflich das r\u00e4umliche Moment im Wahrnehmungs-","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nLiteraturbericht.\nprozeis unwirksam. Dieses r\u00e4umliche Moment besteht aus einer mittet baren \u2014 assoziativen and aus einer unmittelbaren \u2014 sinnlich bestimmten Komponente ; letztere ist der stabilere Teil, erstere der variable. Der stabil\u00ab Faktor ist bei der Alexie getroffen; der sinnlich gest\u00fctzte Anteil im Be-wufstseinsvorgange ist hier ungen\u00fcgend, nicht der assoziative mit seiner grofsen Variationsbreite. Bezeichnen wir die stabile Komponente mit a, die variable mit x, so hat das Verh\u00e4ltnis beider Teile, die zur Begriffe-bildung notig sind, der sog. \u201eBegriffskoeffizient\u201c a : x bei der Alexie sehr kleine Werte.\tSplklxbtkb (Freiburg i. B.).\nG. Popow. Ober eaaeetbche Aphasie. Neurol. ZentralbL 23 (3), 106\u2014114. 1904.\nNach Apoplexie mit rechtsseitiger L\u00e4hmung kann Pat spontan nur noch ja und nein sprechen; im \u00fcbrigen ist er geistig nicht alteriert. Geh\u00f6rte Worte spricht er gut nach, aber sie m\u00fcssen ihm jedesmal von nenem vorgesprochen werden. Was Pat. h\u00f6rt, versteht er auch. Lieder nnd Gebete sagt er her, wenn man ihm den Anfang sagt. Spontanschreiben ist erhalten. Bei Diktat tritt Paragraphic auf. Er schreibt korrekt ab. Gedrucktes wird nicht immer gelesen. Ein Jahr nach dem Anfall Tod. Die Sektion ergibt Erweichungsherde an der Basis der dritten Stirnwindnng, in der Insel, im Nucleus caudatus der linken Hemisph\u00e4re, und solche an der Basis der dritten Frontalwindung und im anliegenden Teil der vorderen Zentralwindung der rechten Grofshirnh\u00e4lfte.\nDie Bsocasche Windung war beiderseits zerst\u00f6rt; trotzdem wurde das BOg. innere Wort gebildet und auch ausgesprochen. Deshalb schliefst P., dafs in der linken Hemisph\u00e4re das motorische Sprachzentrum ein etwas gr\u00f6fseres Gebiet, als es der Fufs der dritten Frontalwindung ausmacbt, in seinem Bereich zieht. Der Kranke konnte nur dann sprechen, wenn er das Wort h\u00f6rte oder las; er bedurfte mit anderen Worten zum Sprechen eine spezielle, entweder akustische oder visuelle Erregung. Dieser Umstand l\u00e4fst darauf schliefsen, dafs wenn neben der BaocAschen Windung noch ein zweites motorisches Sprachzentrum als pr\u00e4formiertes existiert, diesem letzteren die Bolle eines Hilfszentrums znkommt, das zur Erf\u00fcllung seiner Funktionen noch auf die Einwirkung seitens des akustischen oder des optischen Sprachzentrums angewiesen ist.\tUmpfbkbach.\nM. Fbiedmanh. Zar Keutais der cerebralen BlateuUrangen and nun entlieh dee Rlndenxentranu fttr die Innervation der Harnblue. M\u00fcnch, mediz. Wochen-schrift 51, 1691\u20141595. 1903.\nDurch Herabfallen eines Ziegelsteines erleidet ein 8 j\u00e4hriger Knabe eine Sch\u00e4delverletzung mit rasch vor\u00fcbergehender Behinderung der Gebrauchsf\u00e4higkeit der rechten Hand und \u00fcberjahresfristdauernde Blasenst\u00f6rung. Fa. glaubt aus seiner Beobachtung schliefsen zu d\u00fcrfen, daft die territoriale Ausdehnung des Blasenzentrums klein ist, und dafs das Zentrum an der Grenze des oberen Drittels der hinteren Zentralwindung gelegen ist, direkt anstofsend an das obere Scheitell\u00e4ppchen nach r\u00fcckw\u00e4rts.\nUxpfxotacb.","page":272}],"identifier":"lit32455","issued":"1904","language":"de","pages":"271-272","startpages":"271","title":"Storch: Zwei F\u00e4lle von reiner Alexie. Monatsschr. f. Psychiatrie u. Neurol. XIII (Ergh.), 499-532. 1903","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:28.647139+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit32455
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo