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{"created":"2022-01-31T16:36:49.198646+00:00","id":"lit32459","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 273-274","fulltext":[{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n273\nR. Mac Do\u00fcoall. Minor Investigatieu in Sense Perceptions. Am. Journ. of Psychol 13 (4), 477-487. 1902.\nVerf. teilt zun\u00e4chst einige Versuche mit, welche dazu dienten, die Fehler zu bestimmen, die gemacht werden, wenn man bei geschlossenen Augen den \u201esubjektiven Horizont\u201c, auf frontalen und lateralen Vertikalebenen mit dem Zeigefinger andeutet. Wie diese Versuche angestellt wurden, ist aus der vorliegenden Ver\u00f6ffentlichung nicht zu ersehen. Verf. verweist auf eine fTflhere Arbeit in Harvard Psychological Studies, wo er sich hier\u00fcber ausgesprochen hat. Es bleibt zu vermuten, dafs Mac Do\u00fcoall seine Versuchspersonen einfach den Arm in einer ihnen wagrecht erscheinenden Richtung bei geschlossenen Augen ausstrecken liefs und den Punkt bezeichnete, wo der Zeigefinger des ausgestreckten Arms die Vertikalebenen ber\u00fchrte. Dieser Punkt liegt anders, wenn die Armbewegung mit ge\u00f6ffneten Augen ausgef\u00fchrt wird, anders, wenn sie mit geschlossenen Augen in der Prim\u00e4rstellung, wieder anders, wenn sie mit aufw\u00e4rts und abw\u00e4rts gewandtem Blick, mit vorw\u00e4rts, r\u00fcckw\u00e4rts, rechts, links geneigtem Haupt ausgef\u00fchrt wird. Wie Verf. die wirkliche Horizontallage des Armes exakt bestimmte und die Abweichungen berechnete, ist nicht angegeben.\nEinige weitere Untersuchungen widmet Mac Do\u00fcoall der Frage nach dem Verh\u00e4ltnis der S\u00e4ttigung homogener Farben zu der Gr\u00f6fse des farbigen Feldes. Er vergleicht 6 \u201esogenannte reine ges\u00e4ttigte Farben der Bradley -Papiere\u201c von der Fl\u00e4chenausdehnung eines Quadratzentimeters mit denselben Farben von der Ausdehnung 4 qcm und 16 qcm. Dabei mufs den \u00dcber ein gr\u00f6fseres Feld sich ausbreitenden Farben Grau zugemischt werden, wenn sie ebenso ges\u00e4ttigt erscheinen sollen wie die Farben von gleicher Qualit\u00e4t, aber kleinerer Fl\u00e4chenausdehnung. Rot, Blau, Gelb, Violett, Orange, Gr\u00fcn ist die Reihenfolge der Farben, in welcher der Einflufs der Fl\u00e4chenausdehnung auf die S\u00e4ttigung zunimmt.\n\u00c4hnliche Versuche stellt Mac Do\u00fcoall an, um den Einflufs der Fl\u00e4chenausdehnung auf die Helligkeit eines farblosen Feldes festzustellen. Er findet, dafs ein Beobachtungsfeld, welches dunkler ist als die Umgebung, um so dunkler und ein Beobachtungsfeld, welches heller iBt als die Umgebung, um so heller erscheint, je gr\u00f6fser es ist. Die Erkl\u00e4rung dieses Befundes, wonach der Kontrast zwischen Beobachtungsfeld und Umgebung mit der Gr\u00f6fse des Beobachtungsfeldes wachsen soll, ist sehr merkw\u00fcrdig.\nSchliefslich konstatiert Verf. noch in einer Reihe von Versuchen, dafs die Farbenschwelle d. h. die Gr\u00f6fse des farbigen Feldes, bei welcher eben Farbenwahrnehmung zustande kommt, gr\u00f6fser ist bei kontinuierlicher als hei unterbrochener Farbenausf\u00fcllung des Beobachtungsfeldes.\nD\u00fcke (W\u00fcrzburg).\nF. W. Baglet. Ab lavesttg\u00e4tioB of Feehner\u2019g Colon. Am. Joum. of Psychol.\n1# (4), 488-\u00d625. 1902.\nWenn eine aus schwarzen und weifsen Sektoren bestehende Scheibe mit nicht zu gjofser Geschwindigkeit rotiert, so sind Farbenerscheinungen zu beobachten, die als \u201eFKCHmsBsche Farben\u201c oder nach anderen auch als \u201eBa\u00f6cKEsches Ph\u00e4nomen\u201c in der optischen Literatur seit langem bekannt sind. Die Verfasserin der vorliegenden Arbeit sucht eine Erkl\u00e4rung dieser Zeitschrift f\u00fcr Psychologies 87.\t18","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nLiteraturbericht.\nErscheinungen zu gewinnen. Sie beobachtet dieselben zun\u00e4chst unter den mannigfachsten Bedingungen mit Hilfe von Scheiben, auf denen verschiedene Kreisringe mit verschiedenem Verh\u00e4ltnis weither nnd \u201enicht weifser\u201c Sektoren verschiedene Farben entstehen lassen. Die nicht-weifeen Bestandteile der Kreisringe sind bei diesen Versuchen teils schwarz, teils durch Bruchteile konzentrischer Kreislinien schwarz und weifs gestreift, teils auch farbig. Die gewonnenen Resultate glaubt Verf. mit Hilfe der Ebbingh Aussehen Farbentheorie befriedigend erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen. Nach dieser Theorie m\u00fcsse ein Auge, das l\u00e4ngere Zeit ausgeruht, in dem sich also von den farbenempfindlichen Stoffen vor allem der Sehpurpur angesammelt habe, vorzugsweise Gelb empfinden, w\u00e4hrend nach kurzer Reizung und der damit vollzogenen Zersetzung des Sehpurpurs die Bedingung f\u00fcr das Entstehen der Blauempfindung gegeben sei. Das wird zur Erkl\u00e4rung der Beobachtung herangezogen, dais ein Kreisring, der kurze Zeit gelb erschien, sehr bald eine blaue F\u00e4rbung annahm, w\u00e4hrend ein Kreisring, der einmal blaue F\u00e4rbung aufwies, dieselbe auch lange Zeit hindurch unver\u00e4ndert beibehielt. \u00c4hnlich soll es sich mit den roten und gr\u00fcnen Kreisringen verhalten, von denen die letzteren bei Erm\u00fcdung des Sehorgans eine Tendenz zeigten, rote F\u00e4rbung anzunehmen. Freilich w\u00e4re, was Verf. zu \u00fcbersehen scheint, gerade das Umgekehrte zu erwarten gewesen, wenn Rot und Gelb, wie ausdr\u00fccklich angegeben wird, die eigentlichen Dissimilationsfarben im Haaisoschen Sinne darstellen. Bei ungen\u00fcgender Regeneration des prim\u00e4ren, die Rotempfindungen vermittelnden Sehstoffs m\u00fcfste der rote Kreis eine ins Gr\u00fcne schillernde F\u00e4rbung aufweisen. Ferner erscheint es unverst\u00e4ndlich, warum bei ver-h\u00e4ltnism\u00e4fsig kurzdauernder WeifBreizung der Sehpurpur so v\u00f6llig zersetzt werden soll, dafs nur noch Blauempfindung m\u00f6glich iBt, w\u00e4hrend wir nach intensiver langer Reizung des Sehorgans durch weifses Licht immer noch Gelb ohne weiteres empfinden k\u00f6nnen. Warum endlich eine bestimmte Umdrehungsgeschwindigkeit und ein bestimmtes Sektoren Verh\u00e4ltnis ganz bestimmte Farben entweder der Rot-Gr\u00fcn- oder der Blau - Gelbreihe entstehen l\u00e4fst, bleibt v\u00f6llig unerkl\u00e4rt. Die Annahme, dafs die Rot- und Gr\u00fcnsubstanz rascher zersetzt werden als die Gelb- und Blausubstanz, kann doch sicherlich nicht als Erkl\u00e4rung gelten. Zum mindesten m\u00fcfste dabei doch auf die Bedeutung der schwarzen Sektoren f\u00fcr das Zustandekommen der Farbenempfindung eingegangen werden, was leider g\u00e4nzlich unterbleibt.\nD\u00fcbb (W\u00fcrzburg).\nG. Boehnihghaub. Du Ohr des Zahnwalei; zugleich ein Beitrag xurTbeerie der SchillleltUlg. Eine biologische Studie. Jena, Fischer. 1903.\nIn dieser umfangreichen Arbeit gibt Verf. zun\u00e4chst eine sehr detaillierte deskriptive Anatomie des Walohres, in der besonders alle Einzelheiten f\u00fcr die Zweckm\u00e4fsigkeit bei der Umwandlung des Lands\u00e4ugetierohres in da\u00bb des Wassertiers anatomisch und physiologisch ber\u00fccksichtigt werden. Interessant sind die Ausf\u00fchrungen betreffend die \u00c4hnlichkeit des \u00e4ufseren Ohres, Geh\u00f6rgangs und Ohrmuskeln mit denjenigen des Seehundes, di\u00bb R\u00fcckbildung aller dieser Teile infolge der Inaktivit\u00e4t, nachdem der fr\u00fchere tempor\u00e4re Aufenthalt auf dem Lande aufgegeben war und damit eine Auf-","page":274}],"identifier":"lit32459","issued":"1904","language":"de","pages":"273-274","startpages":"273","title":"F. W. Bagley: An Investigation of Fechner's Colors. Am. Journ. of Psychol. 13 (4), 488-525. 1902","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:49.198652+00:00"}