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{"created":"2022-01-31T13:07:18.394032+00:00","id":"lit32467","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Weygandt","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 279-280","fulltext":[{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n279\nnur in Verbindung mit der Vorstellung assoziativ zugeh\u00f6riger Situationen auf, wobei motorische Elemente eine ganz besonders wichtige Rolle spielen.\nErinnerungsbilder aus anderen als den bisher genannten Sinnesgebieten kommen wahrscheinlich Oberhaupt nicht vor.\nD\u00fcbb (W\u00fcrzburg).\nC. E. Se\u00e4shobb. & Kethod of leaanrlag Mental York: The Fiychergograpb.\nUniv. of Iowa Studies in Psychology 3, 1\u201417. 1902.\nZur genauen Bestimmung von geistiger Arbeitsf\u00e4higkeit fertigte Verf. einen Apparat an, den er Psychergograph nennt. Nicht zur Messung von einfachen Vorg\u00e4ngen des Urteils, Ged\u00e4chtnisses und Willens ist der Apparat bestimmt, sondern zur Erm\u00f6glichung einer ununterbrochenen Wiederholung von einem oder mehreren solcher Prozesse unter Bedingungen einer fortlaufenden Aufmerksamkeitsspannung, Sekunden, Minuten oder Stunden hindurch. Es wird dabei gemessen, was f\u00fcr geistige Arbeitsf\u00e4higkeit vorhanden ist, wie viel, von welcher Qualit\u00e4t, und mit welchen Variierungen sie sich ausdr\u00fcckt.\nDer Apparat besteht aus zwei Teilen: einem Reiz- und einem Registrierapparat. Eine Papierscheibe von 38 cm Durchmesser wird am Rande mit 100 Signalzeichen beschrieben. Diese Scheibe, durch ein Uhrwerk bewegt, dreht sich um eine Achse in der Weise, dafs die Zeichen nacheinander hinter einem kleinen Fenster erscheinen. Vor diesem Fenster sitzt die Versuchsperson und antwortet mit einem der vier Signalkn\u00f6pfe je nach dem erscheinenden Reiz. Sobald sie einen Knopf niederdr\u00fcckt, l\u00e4uft die Papierscheibe bis zum n\u00e4chsten Zeichen weiter und gleichzeitig wird auch die Reaktion auf dem Registrierapparat notiert.\nDer Registrierapparat besteht aus 5 Bleistiftspitzen, die auf einem kontinuierlich fortlaufenden Papierstreifen schreiben. Die obere Linie steht mit einem Chronographen in Verbindung und markiert die Zeit. Die unteren vier entsprechen den vier Reaktionskn\u00f6pfen. Beim Niederdr\u00fccken eines Knopfes wird ein elektrischer Strom geschlossen, der die entsprechende Bleistiftspitze herunterbewegt. Auf dem Papierstreifen liest man die begangenen Fehler sowie auch den Zeitverlauf im ganzen und in Teilen ab. Selbstverst\u00e4ndlich wird die geistige und physische Disposition der Versuchspersonen, ihre Selbstbeobachtungen und sonstige Bemerkungen des Versuchsleiters sorgf\u00e4ltig zu Protokoll genommen. Die Reize k\u00f6nnen in mannigfaltigster Weise variiert und die Probleme von einfachster Reaktion bis zu ziemlich komplizierten Auswahlsreaktionen vervielf\u00e4ltigt werden.\nCoden (Columbia, Missouri).\nE. H. Lindlet. fiber Arbeit Bnd Rihe. Kraepelins Psychologische Arbeiten 3 (3), 482\u2014534. 1900.\nIm Rahmen der KBAEPEUNschen individualpsychologischen Untersuchungen hatte bereits vor Jahren E. Ambebo das Pausenproblem behandelt, wobei er feststellen konnte, dafs Pausen zwischen kontinuierlicher geistiger Arbeit nicht nur gradweise, sondern grunds\u00e4tzlich verschieden auf die Leistungsf\u00e4higkeit einwirken. Um nun zu ermitteln, welches die g\u00fcnstigste Pause sei, die vollkommen die Wirkung einer vorher er-","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nLiteraturbcricht.\nzeugten geistigen Erm\u00fcdung ausgleicht, ohne wieder durch Anregungsund \u00dcbungsverlust das Resultat zu stark zu schm\u00e4lern, wurde in der Weise gearbeitet, dafs zun\u00e4chst am ersten Tag eine Stunde andauernd einstellige Zahlen addiert wurden ; am zweiten Tag waren 6 Minuten Pause nach der ersten halben Stunde eingeschoben, am dritten 15, am vierten 30 und am f\u00fcnften 60 Minuten. Es ergab sich, dafs die L\u00e4nge der g\u00fcnstigsten Panse individuell schwankt, bei den herangezogenen Versuchspersonen zwischen 15 und 60 Minuten, ja bei geringer Erm\u00fcdbarkeit und grofser Anregbarkeit kann das ununterbrochene Fortarbeiten g\u00fcnstiger sein als jede der angewandten Pausen. Der gr\u00f6fste Teil des reinen \u00dcbungszuwachses kann bereits in 24 Stunden, anf\u00e4nglich rasch, dann langsamer verloren gehen. Fernerhin wurde festgestellt, dafs nicht blofs das Verh\u00e4ltnis vom \u00dcbungs-fortschritt und \u00dcbungsverlust, sondern auch \u00c4nderungen der Arbeitsweise die \u00dcbungskurve beeinflussen.\tWzygahdt (W\u00fcrzburg).\nJ. Dusas. Llnaglutlon. Paris. Octave Doin. 1903. 350 S.\nUnter Imagination, Einbildungskraft oder Phantasie, versteht D. die Kraft, Bilder oder Vorstellungen zu erzeugen und diesen den Charakter der Objektivit\u00e4t zu verleihen (S. 4 u. 308). Durch dieses zweite Element, dessen Berechtigung \u00fcbrigens fraglich erscheint, unterscheidet sich seine Definition von den sonst \u00fcblichen.\nIhre Funktion ist das Werk der Sinne, des Ged\u00e4chtnisses, der schlichten Erfahrung aufzul\u00f6sen und aus den Bestandteilen ein neues Werk nach neuem Plan zu bauen. So analysiert denn der Verf. zun\u00e4chst jenen Inhalt oder Stoff der Einbildungskraft, zeigt, dafs er v\u00f6llig den Sinnen entlehnt ist, dafs aber die Sinnesempfindungen auch Veranlassung (causes occasionnelles) f\u00fcr das Auftauchen von Phantasievorstellungen werden k\u00f6nnen. Allzu grofse N\u00e4he (voisinage) der Sinnesempfindung \u2014 Verf. unterl\u00e4fst es, diesen Begriff der N\u00e4he gen\u00fcgend zu definieren \u2014 hindert freilich wieder Sinnesempfindung und Phantasievorstellung gleichem weise oder f\u00fchrt zu einem Zusammenfliefsen. M\u00e4fsige N\u00e4he dagegen bewirkt nur eine einfache Assoziation, welche einerseits die Sinneeempfindung erg\u00e4nzen kann zu einer Wahrnehmung (perception), andererseits zur Veranlassung werden kann, dafs die Phantasievorstellung den Charakter der Wirklichkeit (Objektivit\u00e4t) annimmt. Umgekehrt kann aber der Fall eintreten, dafs statt eines Gewinnes f\u00fcr die Phantasievorstellung ein Nachteil erw\u00e4chst f\u00fcr die Sinnesempfindung, indem diese mehr oder weniger gef\u00e4lscht wird \u2014 wie in der Illusion, der Par\u00e4sthesie und der Halluzination. F\u00fcr das Entstehen der letzteren setzt er mit P. Janet eine Sinnesempfindung voraus, aber von v\u00f6llig inad\u00e4quater Art, im Gegensatz zur Par\u00e4sthesie, wo eine ad\u00e4quate als Mittel- und St\u00fctzpunkt vorliegt. Dieses AnschliefBen von Vorstellungen an Wahrnehmungen gibt die Erkl\u00e4rung f\u00fcr eine Reihe von Erscheinungen, wie Fetischismus, Liebe, Verehrung, Furcht, Wirkung des Pompes und des Zeremoniells usf. Das n\u00e4chste Kapitel untersucht das Verh\u00e4ltnis zwischen Einbildungskraft und Ged\u00e4chtnis. Was beide unterscheidet, ist die Spontaneit\u00e4t der Reproduktion. Reproduzierbar sind \u00fcbrigens, theoretisch wenigstens, alle Sinnesempfindungen ohne Ausnahme. Die sog. Sinnes-","page":280}],"identifier":"lit32467","issued":"1904","language":"de","pages":"279-280","startpages":"279","title":"E. H. Lindley: \u00dcber Arbeit und Ruhe. Kraepelins Psychologische Arbeiten 3 (3), 482-534. 1900","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:07:18.394038+00:00"}