The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Löwenfeld: Die psychischen Zwangserscheinungen. Wiesbaden, J. F. Bergmann 1904. 568 S.

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:29:21.481404+00:00","id":"lit32483","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Gaupp","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 309-310","fulltext":[{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n309\nkonnte\u201c (S. 10). Die Argumente sind die f\u00fcr den Indeterminismus \u00fcblichen, nur dafs sie noch weniger klar vorgetragen werden, als es sonst bei Indeterministen zu geschehen pflegt. Die Ursache daf\u00fcr liegt in der Vorliebe des Verf. f\u00fcr den Eklektiker Cbdsius, den bekannten Gegner von Leibniz und Wolf, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, Vernunft und Offenbarung in Einklang zu bringen, und so zu einer Auffassung gelangte, die sich ganz mit dem katholischen Standpunkt deckt. Dadurch nun, dafs Verl seine Ausf\u00fchrungen mit langen und kurzen Exzerpten aus Cbdsius \u00fcbers\u00e4t und auch aus anderen Schriften reichlich zitiert, statt die Gedanken auf die m\u00f6glichst einfache und m\u00f6glichst knappe Formel zu bringen, geht seiner Darstellung die \u00dcbersichtlichkeit und Deutlichkeit verloren. Dazu kommt der Mangel an scharf gepr\u00e4gten Definitionen und die \u00fcberreiche Polemik und die vielen \u00fcberfl\u00fcssigen Fremdw\u00f6rter \u2014- und trotzdem glaubt Verf., dafs er mit seiner Arbeit \u201edem Verst\u00e4ndnisse der weitesten Kreise der Gebildeten Rechnung trage\u201c.\nM. Offnes (Ingolstadt).\nL\u00f6wesfxld. Die piycMjcbn Xvingiencheinugfla. Wiesbaden, J. F. Bergmann 1904. 568 S. Preis 13,60 Mk.\nDie letzte Zeit brachte uns zwei grolse Monographien \u00fcber die psychischen Zwangserscheinungen: das ausgezeichnete Werk von Janxt (Les obsessions et la psychasth\u00e9nie, Paris, Felix Alcan, 1903. 2 B\u00e4nde) und das vorliegende Buch von L\u00f6wbnfkld. Janet ist ein durchaus selbst\u00e4ndiger, origineller Forscher, der den Versuch macht, die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen durch tiefgr\u00fcndige psychologische Analyse auf wenige psychische Grundtatsachen zur\u00fcckzuf\u00fchren. L\u00f6wenfeld bleibt mehr auf klinischem Boden, sammelt das in der Literatur zerstreute kasuistische Material und verarbeitet es mit seinen umfangreichen eigenen Erfahrungen zu einer geschlossenen Darstellung des ganzen Gebietes.\nDas Buch beginnt mit einer sorgf\u00e4ltigen geschichtlichen Einleitung, in der die ganze Entwicklung der Lehre von den Zwangszust\u00e4nden von Esquibol bis Fkibdhann und Janet eingehend geschildert wird. Daran schliefst sich L\u00f6wenfelds Definition des Begriffes : \u201eZwangserscheinungen\u201c. Er Bagt 8. 89: \u201eDie psychischen Zwangserscheinungen sind psychische Elemente, welche der normalen Verdr\u00e4ngbarkeit durch Willenseinfl\u00fcsse ermangeln und infolge dieses Umstandes den normalen Verlauf der psychischen Prozesse st\u00f6ren.\u201c L\u00f6wenfeld fafst den Begriff der Zwangsvorstellungen bekanntlich viel weiter als Westphal dies getan hat. Die Bedenken, die dieser weiteren Fassung entgegenstehen, haben Hoche und ich schon fr\u00fcher dargelegt; ich vermag sie auch heute noch nicht fallen zu lassen.\nKapitel III gibt die Einteilung der ZwangBerscheinungen. Sie lautet folgendermafBen :\nA. ZwangBerscheinungen der intellektuellen Sph\u00e4re.\nI. Selbst\u00e4ndige Zwangsvorstellungen.\n1.\tZwangsvorstellungen im engeren Sinn.\n2.\tZwangsempfindungen.","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLiteraturbericht.\n3. Zwangshalluzinationen.\nII.\tAssoziative Zwangstendenzen.\n1.\tGrObel- und Eragesucht.\n2.\tZweifelsucht.\n3.\tZwangsskrupel und Vorw\u00fcrfe.\n4.\tBeachtungszwang.\n6. Erinneruugszwang.\n6. Zwangsdenken.\nB.\tZwangserscheinungen der emotionellen Sph\u00e4re. Zwangsaffekte and\nStimmungen.\nI. Angstzustknde.\n1.\tPrim Ar inhaltslose Angstiustande.\n2.\tPhobien.\nII. Andere Zwangsaffekte und Zwangsstimmungen.\nC.\tZwangserscheinungen der motorischen Sph\u00e4re.\nI.\tZwangsimpulse.\nII.\tZwangstriebe.\nIII.\tZwangsbewegungen.\nIV.\tZwangshemnrungen.\nDie folgenden Kapitel IV\u2014VI behandeln nun diese einzelnen Formen, wobei L\u00f6wenveld zahlreiche, grofsenteils sehr interessante Krankengeschichten als Belege seiner Anschauungen mitteilt. Auf den reichen Inhalt dieser drei Kapitel (S. 79\u2014454) kann hier nicht eingegangen werden, eo verlockend es w\u00e4re, sich mit dem Verf. \u00fcber die Auffassung mancher von ihm geschilderten Symptome auseinanderzusetzen. Das VII. Kapitel schildert in K\u00fcrze das anfallsweise Auftreten der Zwangserscheinungen, dann folgt in Kapitel VIII die Darstellung ihrer Ursachen, die von L\u00f6wzs-mld in pr\u00e4disponierende und determinierende Momente eingeteilt werden. Das IX. Kapitel er\u00f6rtert die nosologische Stellung der Zwangserscheinungen, ihre Beziehungen zur Neurasthenie, Hysterie, Angstneurose, ihr Vorkommen bei Epilepsie, Paranoia, Melancholie usw., endlich die Frage ihres Auftretens bei Gesunden. Auch hier vermag ich dem Autor in Manchem nicht zuzustimmen, zumal das, was er Neurasthenie nennt, von psychiatrischer Seite grofsenteils eine andere Benennung und Wertung erfahren d\u00fcrfte. Kapitel X er\u00f6rtert Verlauf und Prognose, Kapitel XI bespricht die forensische Bedeutung der Zwangsimpulse, Kapitel XII die Prophylaxe und Therapie. L\u00f6wenfeld berichtet dabei unter anderem \u00fcber seine guten Erfolge mit der Hypnose. Anhangsweise wird Freuds psychoanalytische Methode mitgeteilt und ihr therapeutischer Wert mit dem der hypnotischen Behandlung verglichen.\nEin alphabetisches Autorenverzeichnis und Sachregister bildet den Schlufs des verdienstvollen Buches.\tGaupp (M\u00fcnchen).\nJ. Vorsteb. Ober hysterische D\u00e4mmerxust\u00e4nde und das Vorbeireden. Monat*\nSchrift f. Psychiatrie n. Neurologie 15 (3), 161\u2014181. 1904.\nDas Vorbeireden findet sich bei Katatonikern und Hysterischen, weniger h\u00e4ufig bei anderen Geisteskranken, nicht zuletzt bei Epileptikern im D\u00e4mmerzust\u00e4nde. F\u00fcr die meisten F\u00e4lle kann man das Vorbeireden","page":310}],"identifier":"lit32483","issued":"1904","language":"de","pages":"309-310","startpages":"309","title":"L\u00f6wenfeld: Die psychischen Zwangserscheinungen. Wiesbaden, J. F. Bergmann 1904. 568 S.","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:21.481410+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit32483
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo