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{"created":"2022-01-31T16:35:43.951472+00:00","id":"lit32484","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 310-311","fulltext":[{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLiteraturbericht.\n3. Zwangshalluzinationen.\nII.\tAssoziative Zwangstendenzen.\n1.\tGrObel- und Eragesucht.\n2.\tZweifelsucht.\n3.\tZwangsskrupel und Vorw\u00fcrfe.\n4.\tBeachtungszwang.\n6. Erinneruugszwang.\n6. Zwangsdenken.\nB.\tZwangserscheinungen der emotionellen Sph\u00e4re. Zwangsaffekte and\nStimmungen.\nI. Angstzustknde.\n1.\tPrim Ar inhaltslose Angstiustande.\n2.\tPhobien.\nII. Andere Zwangsaffekte und Zwangsstimmungen.\nC.\tZwangserscheinungen der motorischen Sph\u00e4re.\nI.\tZwangsimpulse.\nII.\tZwangstriebe.\nIII.\tZwangsbewegungen.\nIV.\tZwangshemnrungen.\nDie folgenden Kapitel IV\u2014VI behandeln nun diese einzelnen Formen, wobei L\u00f6wenveld zahlreiche, grofsenteils sehr interessante Krankengeschichten als Belege seiner Anschauungen mitteilt. Auf den reichen Inhalt dieser drei Kapitel (S. 79\u2014454) kann hier nicht eingegangen werden, eo verlockend es w\u00e4re, sich mit dem Verf. \u00fcber die Auffassung mancher von ihm geschilderten Symptome auseinanderzusetzen. Das VII. Kapitel schildert in K\u00fcrze das anfallsweise Auftreten der Zwangserscheinungen, dann folgt in Kapitel VIII die Darstellung ihrer Ursachen, die von L\u00f6wzs-mld in pr\u00e4disponierende und determinierende Momente eingeteilt werden. Das IX. Kapitel er\u00f6rtert die nosologische Stellung der Zwangserscheinungen, ihre Beziehungen zur Neurasthenie, Hysterie, Angstneurose, ihr Vorkommen bei Epilepsie, Paranoia, Melancholie usw., endlich die Frage ihres Auftretens bei Gesunden. Auch hier vermag ich dem Autor in Manchem nicht zuzustimmen, zumal das, was er Neurasthenie nennt, von psychiatrischer Seite grofsenteils eine andere Benennung und Wertung erfahren d\u00fcrfte. Kapitel X er\u00f6rtert Verlauf und Prognose, Kapitel XI bespricht die forensische Bedeutung der Zwangsimpulse, Kapitel XII die Prophylaxe und Therapie. L\u00f6wenfeld berichtet dabei unter anderem \u00fcber seine guten Erfolge mit der Hypnose. Anhangsweise wird Freuds psychoanalytische Methode mitgeteilt und ihr therapeutischer Wert mit dem der hypnotischen Behandlung verglichen.\nEin alphabetisches Autorenverzeichnis und Sachregister bildet den Schlufs des verdienstvollen Buches.\tGaupp (M\u00fcnchen).\nJ. Vorsteb. Ober hysterische D\u00e4mmerxust\u00e4nde und das Vorbeireden. Monat*\nSchrift f. Psychiatrie n. Neurologie 15 (3), 161\u2014181. 1904.\nDas Vorbeireden findet sich bei Katatonikern und Hysterischen, weniger h\u00e4ufig bei anderen Geisteskranken, nicht zuletzt bei Epileptikern im D\u00e4mmerzust\u00e4nde. F\u00fcr die meisten F\u00e4lle kann man das Vorbeireden","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n311\nbei den Katatonikern auf den Negativismus zur\u00fcokf\u00fchren. Doch, fehlt der Negativismus in den B\u00e4mmeraaet\u00e4nden. Die Kranken reden hier vorbei unter dem Einfl\u00fcsse ihrer wahnhaften Vorstellungen und ihrer Sinnest\u00e4uschungen. In den hysterischen D\u00e4mmerzust\u00e4nden sind die Bewufstseina-tr\u00fcbung und die dadurch bedingte Erschwerung des Vorstellens und Denkens f\u00fcr das Entstehen des Vorbeiredens wichtige Faktoren. Auf die f\u00fcnf F\u00e4lle von D\u00e4mmerzust\u00e4nden hysterischer Natur, die V. beibringt, kann hier nur hingewiesen werden.\tUmpfkkbach.\na. Wizkl. Eia Fall m phinosuialem Rechutaient bei einer labeilllen. Archiv f. Psychiatrie u. Nervenkr. 38 (1), 122\u2014155. 1904.\nEs handelt sich um ein 22 j\u00e4hriges M\u00e4dchen, als Kind normal entwickelt, das nach einem Typhus im 7. Lebensjahre verbl\u00f6dete, sich nach einigen Jahren aber wieder etwas erholte, aber doch nicht soweit, dafs es Lesen oder Schreiben lernen konnte. Trotzdem ein ungew\u00f6hnliches Rechentalent. Wie W. ausf\u00fchrlich nachweist, verf\u00fcgte das M\u00e4dchen, dessen Merkf\u00e4higkeit und Reprodnktionsf\u00e4higkeit im \u00fcbrigen sehr affiziert waren, infolge eines ph\u00e4nomenalen Ged\u00e4chtnisses (Geh\u00f6rged\u00e4chtnis) f\u00fcr Ziffern \u00fcber ein kolossales Ged\u00e4chtniskapital. Daher die Schnelligkeit, mit der sie ihre Rechnungen ausf\u00fchrte. Ein charakteristisches Merkmal der Rechenk\u00fcnstler ist das fr\u00fchzeitige Auftreten ihrer Rechenf\u00e4higkeit. Viele Rechenk\u00fcnstler rechneten noch ehe sie schreiben und lesen lernten. Die meisten Rechenk\u00fcnstler entstammen dem Bauern- und Arbeiterstande, sind ohne weitere Bildung. Dazu kommt dann das ausschliefsliche Sichbesch\u00e4ftigen -mit den Zahlen, die dauernde \u00dcbung \u2014 dadurch erkl\u00e4rt sich leicht das Erlernen eines kolossalen Rechenmaterials. Ohne Ged\u00e4chtnis w\u00fcrde kein Rechenk\u00fcnstler so schnell rechnen k\u00f6nnen. Das sagt schon Binet. Wizbl geht noch weiter und Bagt: ohne das kolossale Ged\u00e4chtnismaterial k\u00f6nnte . die Schnelligkeit des Rechnens der Rechenk\u00fcnstler nicht bestehen.\nUmpfjsnbach.\nM. Pbobst. Ober du SedukenUntverden nnd Aber Hallulsatlonen ohne Wahnideen. Monatsschr. f. Psych, u. Near. 13 (Ergh.), 401\u2014423. 1903.\nPbobst berichtet von einer Patientin, die an Geh\u00f6rshalluzinationen .und zwar besonders an Gedankenlautwerden leidet, ohne sonst in ihrem Urteil gesch\u00e4digt zu sein; insbesondere fehlt jede Kombination des halluzinierten Gedankeninhaltes mit Wahnideen. Man darf vielleicht f\u00fcr diese 8t\u00f6rung, die in dieser umschriebenen Form recht selten ist, eine Erniedrigung der Reizschwelle f\u00fcr das Klnngzentrum annehmen. Die assoziativen BewuTstseinsvorg\u00e4nge werden von einem Mitt\u00f6nen der Wortklang-bilder, wie sie dem Gedankeninhalte entsprechen, begleitet und dieses Mit-anklingen \u2014 eine Folge des erh\u00f6hten Reizzustandes im Wortklangzentrum \u2014 wird vom Kranken in die AufsenWelt verlegt. So steht das Gedauken--lautwerden in innigem Zusammenh\u00e4nge mit den assoziativen Leistungen; von ihm aus f\u00fchren in kontinuierlicher Reihe zahlreiche \u00dcberg\u00e4nge zu -jener Form sog. \u201eprim\u00e4rer\u201c Halluzinationen, bei denen ein Zusammenhang der Sinnest\u00e4uschungen mit dem Denkprozefs nicht nachweisbar ist.\n8pielmeyeb (Freiburg i. B.).","page":311}],"identifier":"lit32484","issued":"1904","language":"de","pages":"310-311","startpages":"310","title":"J. Vorster: \u00dcber hysterische D\u00e4mmerzust\u00e4nde und das Vorbeireden. Monatsschrift f. Psychiatrie u. Neurologie 15 (3), 161-181. 1904","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:43.951478+00:00"}