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{"created":"2022-01-31T16:37:47.373312+00:00","id":"lit32496","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alexander, G.","role":"author"},{"name":"R. B\u00e1r\u00e1ny","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 321-362, 414-457","fulltext":[{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"321\n(Ans der \u00fcni versit\u00e4ts-Ohrenklinik [Vorstand : Hofrat Prof. Politzhb] in Wien.)\nPsychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung des Statolithenapparates f\u00fcr die Orientierung im Eaume an Normalen und Taubstummen\nnebst Beitr\u00e4gen zur Orientierung mittels taktiler und optischer Empfindungen.\nVon\nPrivatdoz. Dr. G. Alexander und\tDr. R. BAbAny,\nAssistent der Ohrenklinik.\tDemonstrator der Ohrenklinik.\nInhalt.\tSeite\nEinleitung....................................................322\nI. Versuche \u00fcber die Beurteilung der Richtung auf der Stirn vorgezeichneter Linien (taktile Versuche) bei geradem Kopf und\nKopfneigung.............................................. 326\nVorbemerkungen.........................................326\nTabellenbesprechung....................................337\nZusammenfassung........................................365\nH. Taktile Versuche bei K\u00f6rperneigung und Kopfk\u00f6rperneigung . 365\nLeuchtlinienversuche...................................366\n111. Optische Bestimmung der Senkrechten im Raum (SiB) bei aufrechtem Kopf und K\u00f6rper......................................368\n* IV. Optische Bestimmung der Senkrechten im Raum (SiB) bei\nK\u00f6rperneigung.............................................368\nV.\tOptische 46\u201c-Bestimmung.................................369\nOptische Sch\u00e4tzung von Winkelgr\u00f6fsen...................360\nVI.\tOptische Bestimmung der scheinbaren\tKopflage.....414\nVersuche mit 2 Leuchtlinien............................416\nVII.\tSchatzung der Kopfneigung................................418\nVIII.\tOptische Bestimmung der scheinbaren\tKopfk\u00f6rperlage . . . 420\nIX.\tSch\u00e4tzung der Kopfk\u00f6rperneigung.........................420\nX.\tOptische Bestimmung und Sch\u00e4tzung der scheinbaren K\u00f6rperlage 422\nXI.\tOptische Bestimmung der Senkrechten im Raum bei Kopfneigung .....................................................423\nZeitschrift fttr Psychologie 17.\n21","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nG. Alexander w\\d R. Bdrdny,\nXII. Optische Bestimmung der Senkrechten im Raum bei Kopf-\nk\u00f6rperneigung ...........................................425\nXIII.\tTheoretische Verwertung der Versuchsresultate der taktilen\nund optischen Bestimmungen...............................429\nXIV.\tNachfahrvereuche (auf\tder\tStirn).........................442\nResum\u00e9..........................................................452\nLiteratur.......................................................45$\nErkl\u00e4rung der Abk\u00fcrzungen.\nR- Angabe = Rechtsangabe (s. S. 329 ff.)\nL- Angabe = Linksangabe (s. S. 329 fl )\n= - Angabe = Identit\u00e4tsangabe (s. 8. 329 fl.)\nV-Angabe = Vertikalangabe (s. S. 330 fl.)\nUF\t=\tUnsicheres Feld (s. S. 390)\nMV\t=\tMitte der Vertikalangaben\nMRL\t\u2014\tMitte der RL- Angaben\nDV\t= Differenz der Mitten der Vertikalangaben\nDMRL \u2014\tDifferenz der Mitten\tder\tRechts-\tund\tLinksangaben\nC\t=\tKoeffizient (s. S. 336)\nVZ\t\u2014\tVersuchsanzahl\nAZ\t=\tDurchschnittszahl der\tAngaben\teines\tVersuchs\nKgr\t=\tgerade Kopfstellung\nrgn\t\u2014\trechts geneigt\nIgn\t=\tlinks geneigt\nSMSt =* 8enkrecht in der Mitte der Stirn\nRvdM\t\u2014 8enkrecht rechts von der Mitte der Stirn\nLcdM\t=\t\u201e\tlinks \u201e\t*\t*\t\u201e\nSiR\t= Senkrecht im Raum = lotrecht\nSK\t\u2014 Scheinbare Kopflage (s. S. 416).\nEinleitung.\nDie bei Neigungen des Kopfes und K\u00f6rpers um seine sagittale Achse auftretenden Orientierungst\u00e4uschungen \u00fcber die Lage der Vertikalen sind vor uns wiederholt zum Gegenstand der Untersuchung gemacht worden. Die meisten Autoren (Aubert, Mulder, Nagel, Cyon, Sachs u. Meller, Feilchknfeld) untersuchten die optischen T\u00e4uschungen \u00fcber die Vertikale, denen bekanntlich das Ph\u00e4nomen zugrunde liegt, dafs eine senkrechte Linie im sonst dunkeln Raume bei Neigung des Kopfes um seine sagittale Achse schief erscheint Eine Anzahl von Autoren untersuchten ferner die von Sachs u. Meller sogenannte haptische Lokalisation, d. h. sie bestimmten die scheinbare Lage der Vertikalen mittels eines von der Versuchsperson","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 323\nbeid- oder einh\u00e4ndig getasteten Stabes (Delage, Cyon, Nagel, Breuer, Sachs u. Mellek).\nWir haben einer Anregung von Sachs folgend, unsere Untersuchungen einerseits auf die Lokalisation mittels des Tast\u00bb s\u00fbmes allein ausgedehnt, andererseits unsere Versuche auch auf Taubstumme erstreckt An Taubstummen wurden die hier in Betracht kommenden Ph\u00e4nomene nur von Feilchenfeld untersucht, dessen Arbeit erschien, als unsere Versuche bereits gr\u00f6fstenteils abgeschlossen waren, da wir im Sommer 1902 damit begonnen hatten. Ebenso ist die Arbeit von Haywood J. Peaece, der die Lokalisation am Unterarm untersuchte, erst nach Abschlufs unserer Versuche erschienen. Bei der Untersuchung Taubstummer leiteten uns folgende \u00dcberlegungen; Von den Begr\u00fcndern der Lehre vom statischen Sinn (Beeuee, Keexdl, Mach etc.) und auch von sp\u00e4teren Untersuchem ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dafs f\u00fcr unsere Orientierung im Raume keineswegs der statische Sinn allein mafsgebend ist, dafs hierbei die Empfindungen der Augen, des Tastsinns, die Muskel- und Gelenkempfindungen eine grofse Rolle spielen. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, den Anteil, welchen die einzelnen Empfindungen im speziellen Falle also z. B. bei der Beurteilung der Richtung einer gesehenen oder getasteten Linie nehmen, festzustellen. Sachs und Meller (20) haben allerdings wertvolle Beitr\u00e4ge zur Kl\u00e4rung dieser Frage geliefert. Speziell aber die Rolle des statischen Sinns ist bisher unklar. Wenn wir den von James angef\u00fchrten Rundfragen \u00fcber die Orientierung Taubstummer im Wasser keinen \u00fcberm\u00e4fsigen Wert beimesBen, so m\u00fcssen wir mit Nagel sagen, dafs uns die Ausl\u00f6sung gewisser Reflexbewegungen vom statischen Organ aus wohl bewiesen erscheint, nicht aber, dafs seine Erregungen zu Empfindungen werden und vorstellungsbildend wirken.\nDurch vergleichende Untersuchung Normaler und solcher Taubstummer, bei denen die genaue funktionelle Pr\u00fcfung, insbesondere der galvanischen Reaktion und der Gegenrollung eine Zerst\u00f6rung des statischen Organs zweifellos erscheinen liefs, hofften wir zur L\u00f6sung der Frage \u201ewelche Rolle spielt das statische Organ bei der Orientierung im Raume\u201c, beizutragen. Fast alle unsere Versuche wurden im Arbeitsraume des physiologischen Laboratoriums der II. Universit\u00e4ts - Augenklinik angestellt, gr\u00f6fstenteils mit Hilfe der von Sachs und Meller an-\n21*","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nG. Alexander und it. B\u00e0r\u00e0ny.\ngegebenen Apparate. Die Benutzung dieses Arbeitsraumes und der Apparate wurde uns von dem Chef der II. Universit\u00e4ts-Augenklinik, Hofrat Prof. Dr. E. Fuchs, g\u00fctigst gestattet, wof\u00fcr ihm an dieser Stelle unser bester Dank gesagt wird. Herzlichen Dank schulden wir auch f\u00fcr vielfache Anregung und Unterst\u00fctzung Herrn Dozenten Dr. Sachs.\nDer Zeit nach sind unsere Versuche \u00fcber die Beurteilung und das Nachfahren auf der Stirn vorgezeichneter Linien die ersten. Im Interesse der Disposition des Stoffes haben wir jedoch die Besprechung dieser Versuche an die letzte Stelle ger\u00fcckt. Im Anschlufs an diese Versuche untersuchten wir die Beurteilung auf der Stirn vorgezeichneter Linien mittels eines von uns angegebenen Apparates. An diese Versuche schlossen sich Versuche \u00fcber die optische Orientierung der Taubstummen, wobei wir die von Sachs und Melleb (19) angegebene Leuchtlinie benutzten. Wir untersuchten ferner die Sch\u00e4tzung von Kopfneigungen und Kopfk\u00f6rpemeigungen, die optische und taktile Sch\u00e4tzung von Winkelgraden. Als Versuchspersonen dienten eine gr\u00f6fsere Zahl von Normalen (vollsinnigen) und Taubstummen. Alle unsere Versuche wurden so angestellt, dafs die Versuchspersonen keinen Einblick in das Versuchsprotokoll erhielten.1 Dadurch wurde es der Versuchsperson unm\u00f6glich gemacht, aus ihren Fehlern zu lernen, und der \u00dcbungsfortschritt auf ein Minimum reduziert. Wir sind \u00fcberzeugt, dafs wir teilweise ganz andere Resultate erhalten h\u00e4tten, wenn wir bei den Versuchen den Versuchspersonen einen st\u00e4ndigen Einblick in die Protokolle gew\u00e4hrt h\u00e4tten. Die Untersuchung der Frage nach dem Einfl\u00fcsse bewufster \u00dcbung lag jedoch abseits von unserem Thema.\nW\u00fcrden wir es bei unseren Untersuchungen mit unter gleichen \u00e4ufseren Umst\u00e4nden stets in bestimmter Weise auftretenden T\u00e4uschungen oder Fehlem zu tun gehabt haben, so w\u00e4re unsere Aufgabe eine relativ einfache gewesen. Was aber alle Versuche \u00fcber Orientierung ungemein schwierig macht, ist die trotz Konstanthaltung aller Versuchsbedingungen relative Inkonstanz aller beobachteten Ph\u00e4nomene. Um trotz dieser Unsicherheit zu einigermafsen sicheren Schl\u00fcssen zu gelangen, ist es daher n\u00f6tig, von jeder besonderen Art m\u00f6glichst grofse Versuchsreihen anzulegen.\n1 Mit Ausnahme der Versuche, in denen der Experimentator Dr. Babakt als Versuchsperson diente.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 325\nI. Versnobe aber die Beurteilung der Richtung auf der Stirn Torgezeichneter Linien (taktile Versuche).\nBei diesen Versuchen standen 5 Normale und 3 Taubstumme in Verwendung.\nDie Zahl der Versuche betr\u00e4gt\nTaubstumme: B. 187. K. 122. Z. 137. Normale: zusammen 87.\nWir verwendeten zu unseren Versuchen die Stirnhaut wegen ihrer topographischen Beziehung zum Statolithenapparat. Alle Bewegungen des Kopfes treffen Statolithenapparat und Stimhaut in gleicher Weise.\nDer Apparat, dessen wir uns bei diesen Versuchen bedienten, wurde nach unseren Angaben von dem Mechaniker des physiologischen Institutes Herrn Castagna angefertigt und bestand in folgendem:\nEin in einer H\u00fclse verschieblicher, vertikal gestellter Eisenstab (b) ist fix mit einer halbkreisf\u00f6rmigen Messingscheibe (c) von 124 mm Durchmesser verbunden. Auf dieser Messingscheibe, welche genau den Umrissen der gebr\u00e4uchlichen Papiertransporteure entspricht, kann durch 2 kleine Metallklammern (j) ein Transporteur (t) auswechselbar befestigt werden. Die Mitte der Metallplatte ist durchbohrt und tr\u00e4gt eine in dem Bohrkanal drehbare und zugleich von vom nach hinten verschiebbare Achse (d). Auf der Seite des Transporteurs ist an dieser Metallachse eine durch eine Schraube ein- ^ Einbeifsbrettchen stellbare Markiervorrichtung, bestehend \" Steilung desKopfhalte\u00ab. aus 3 gespitzten, federnden Stiften (zur t Transporteur. Bezeichnung der Vertikal-, Rechts- und Linksangaben) angebracht (A). Nach\nvorne (beim Versuch gegen die Stirn der Versuchsperson gerichtet) l\u00e4uft die Achse in eine Messinggabel (e) aus, welche um eine Querachse drehbar einen in einem Spalt von 40 mm L\u00e4nge (f) verschieb-","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\n(?. Alexander und R. \u00dfdrany.\nbaren Beinstift (s) tr\u00e4gt. Dieser ist 30 mm lang und wird beim Versuch durch den Druck einer Metallfeder (r) an die Stirn angelegt erhalten. \u2014 Die Markiervorrichtung mufs notwendigerweise mit dem Radius, in welchem der Stift verschoben wird, \u00fcbereinstimmen. Die Beweglichkeit aller Achsen dient zur bequemen Adaptierung des Beinstiftes an die Stirn der Versuchsperson. Der Transporteur mufs auf der Messingscheibe 90 befestigt werden, dafs er bei 90\u201c mit der Mittellinie des Apparates sich deckt und das Zentrum der Teilung mit der Hauptachse des Apparates zusammenf\u00e4llt.\nDie Versuchsperson hatte die Aufgabe, bei geschlossenen Augen ein Urteil \u00fcber die Richtung des auf ihrer Stirn gezogenen Striches abzugeben. Ihre Urteile lauteten \u201esenkrecht\u201c, \u201erechts\u201c oder \u201elinks\u201c ; \u201erechts\u201c, wenn das untere Ende des Striches nach der rechten Schulter der Versuchsperson zielte. Die Urteile der Versuchsperson wurden derart registriert, dafs das unterste Stiftchen f\u00fcr das Urteil \u201elinks\u201c, das mittlere f\u00fcr das Urteil \u201esenkrecht\u201c, das obere f\u00fcr \u201erechts\u201c reserviert wurde.\nHier sollen in K\u00fcrze die psychophysiologischen Eigent\u00fcmlichkeiten dieser \u201etaktilen\u201c Versuche besprochen werden, wobei wir im voraus bemerken, dafs es uns nicht darauf ankommt, die Psychophysiologie dieses Problems \u2014 der Orientierung auf der Stirn \u2014 zu ersch\u00f6pfen, sondern nur uns soweit \u00fcber die hier in Betracht kommenden Fragen klar zu werden, als es zum Verst\u00e4ndnis des Problems der Orientierung im Raume notwendig ist.\nWenn wir einen Strich auf der Stirn ziehen und ihn bez\u00fcglich seiner Richtung beurteilen sollen, so ergeben sich hierbei folgende Fragen.\n1.\tWie lange und wie stark mufs ein Strich gezogen werden um ein Urteil \u00fcber seine Richtung zu erm\u00f6glichen?\n2.\tSind alle Teile der Stirn gleichwertig f\u00fcr die Beurteilung daselbst gezogener Striche?\n3.\tIst es f\u00fcr die Beurteilung der Richtung gleichg\u00fcltig, ob ein Strich von oben nach unten oder umgekehrt gezogen wird?\nAd 1. Wir haben experimentell gefunden, dafs ein Strich 3\u20145 cm lang sein mufs, um eine deutliche Vorstellung seiner Richtung hervorzurufen. Es w\u00e4re dankenswert, mit exakten Methoden die Schwelle zu bestimmen, bei welcher eine deutliche Vorstellung von der Richtung eines Striches entsteht. Die St\u00e4rke","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 327\ndes Striches haben wir so gew\u00e4hlt, dafs die Ber\u00fchrung ziemlich kr\u00e4ftig war, ohne aber eine Schmerzempfindung hervorzurufen. Hierbei tritt die Richtungsvorstellung am deutlichsten hervor.\nAd 2. Es ist keineswegs gleichg\u00fcltig, auf welchen Teilen der Stirn ein Strich gezogen wird. Riekeb hat f\u00fcr die Webeb-schen Empfindungskreise Bestimmungen auf der Stirn gemacht und gefunden, dafs die verschiedenen Teile der Stirn sich sehr ungleich verhalten. Er fand, dafs die Unterscheidungsf\u00e4higkeit am besten auf der Glabella und \u00fcber den Augenbrauen war, geringer \u00fcber der Glabella und auf den Seiten der Stirn. Wir fanden bez\u00fcglich der Erkennung von Striohrichtungen dasselbe. Striche auf den Seitenteilen der Stirn und in gr\u00f6fserer H\u00f6he wurden viel unsicherer beurteilt, als solche, die die Gegend zwischen den Augenbrauen und unmittelbar \u00fcber denselben be--r\u00fchrten. Zu untersuchen, von welchen Umst\u00e4nden diese Unterschiede abh\u00e4ngig sind, h\u00e4tte uns zu weit gef\u00fchrt. Es d\u00fcrften jedoch mehrere Momente in Betracht kommen, 1. die gr\u00f6fsere Empfindlichkeit dieser Gegenden \u00fcberhaupt, 2. die bessere optische Bekanntheit mit diesen Gegenden, die sich in der Vorstellung viel besser pr\u00e4sentieren als die oberen Teile der Stirn, 3. die grofse Beweglichkeit dieser Gegenden.\nDie Medianlinie nimmt unter allen Linien der Stirn eine Ausnahmsstellung ein. Sie ist uns von allen Linien auf der Stirn am genauesten bekannt; bei ihrer Bestimmung machen wir die geringsten Fehler. Wir werden sp\u00e4ter noch von der Bedeutung dieser Linie f\u00fcr die Orientierung sprechen.\nAd 3. Wir haben subjektiv eine gr\u00f6lsere Sicherheit, wenn die Linien von oben nach unten gezogen werden.\nWir haben bisher nur die Erkennung der Richtung eines einzigen Striches in Betracht gezogen. Bei unseren Versuchen aber handelte es sich darum, die Vorstellung einer Richtung, resp. eines Striches festzuhalten und eine gr\u00f6fsere Zahl aufeinanderfolgender Striche danach zu beurteilen, ob sie identisch mit der vorgestellten Strichrichtung oder verschieden von ihr seien. Insofern hierbei die F\u00e4higkeit in Betracht kommt, zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Striche in bezug auf ihre Richtung voneinander zu unterscheiden, sprechen wir von der Differenzierungsf\u00e4higkeit, insofern es sich darum handelt, einen bestimmten Strich l\u00e4ngere Zeit zu merken, von der Merkf\u00e4higkeit f\u00fcr Strichrichtungen.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nG. Alexander und R, B\u00e2r\u00e2ny.\nBei der Differenzierungsf\u00e4higkeit kommt es darauf an, die Schwelle aufzufinden, bei welcher zwei aufeinanderfolgende Striche in bezug auf ihre Richtung mit Sicherheit als verschieden erkannt werden. Eine Detailfrage ist es, wie diese Unterscheidung zustande kommt, ob hierbei die ganzen Striche oder nur Teile derselben verwendet werden. Wir fanden, dafs \u00f6fters nur die Endpunkte der Linien, die in gut bekannte und scharf empfindende Gegenden fallen, zur Differenzierung verwendet werden. Wichtig ist uns die Tatsache, dafs die Schwelle f\u00fcr die sichere Differenzierung 3\u00b0\u20145* betr\u00e4gt, was einem Abstand der Endpunkte von l1/*\u20142 mm entspricht; schlechter ist die Differenzierung fast nie, wohl aber kommt es vor, dafs sie besser ist, so dafs Striche, die nur 1\u00b0\u20142\u00b0 Differenz aufweisen, vollkommen scharf voneinander unterschieden werden. Unsere Versuche betreffs der Eruierung dieser Schwelle wurden auf zweierlei Weise angestellt. In der einen Versuchsreihe wiederholten wir best\u00e4ndig den Strich, von dem der darauffolgende zu differenzieren war, an derselben Stelle der Stirn; dies war der Versuchsperson bekannt. Es folgten also hier immer der zu merkende Strich und der von ihm zu differenzierende unmittelbar aufeinander; der zu merkende war stets ein und derselbe. Diese Anordnung hatte den Zweck, zu eruieren, inwiefern die Erm\u00fcdung resp. Abstumpfung der Empfindlichkeit der Haut durch \u00f6ftere Wiederholung desselben Striches die Schwelle der Differenzierungsf\u00e4higkeit beeinflussen kann. Tats\u00e4chlich fanden wir auch, dafs, wenn anf\u00e4nglich die Unterscheidung f\u00fcr Differenzen von 1\t20\nsehr scharf war, sie nach 10\u201415 Strichen nur mehr f\u00fcr 3\u00b0\u20145\u00ae ausr eichte.\nUnsere zweite Anordnung war derart, dafs von einem Punkt\u00ae aus in einer bestimmten Richtung die Striche sich sternf\u00f6rmig ordneten, z. B. der erste Strich bei 300 und die folgenden gegen 0\u00b0 zu. Hierbei wurde die Versuchsperson angewiesen, nicht auf die Richtung des Striches im Raume zu achten, sondern nur jeden vorhergehenden von dem n\u00e4chstfolgenden zu differenzieren. Bezweckt war mit dieser Anordnung die Ausschaltung der Merkf\u00e4higkeit, was auch vollst\u00e4ndig gelang. Es konnten auf diese Weise, dadurch dafs man sich best\u00e4ndig unter der Schwelle der sicheren Differenzierung hielt, auf einem Raume von 30\u00b0 und","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 329\nmehr, alle aufeinanderfolgenden Striche als identisch miteinander bezeichnet erhalten werden.\nIst die Unterscheidung zweier Striche, die 5 0 voneinander entfernt sind, unter allen Umstanden eine sichere, so ist hingegen die Wiedererkennung eines und desselben Striches bei oftmaliger ununterbrochener Wiederholung desselben Striches eine sehr unsichere. Bei Versuchen, in denen wir z. B. einen Strich zehnmal wiederholten, erhielten wir Links-, Vertikal- und Rechts-angaben nacheinander. Ob wir dieses Verhalten auf Erm\u00fcdungserscheinungen, Aufmerksamkeitsschwankung oder nur einfach auf die Unsicherheit der Verbindung der Vorstellung und taktilen Empfindung beziehen sollen, lassen wir dahingestellt.\nVon besonderer Wichtigkeit sind f\u00fcr uns die Versuche, in welchen wir die Merkf\u00e4higkeit der Versuchsperson f\u00fcr Strichrichtungen pr\u00fcften. Dies geschah derart, dafs wir einen Strich auf der Stirne der Versuchsperson vorzogen, diesen zu merken befahlen und nun der Versuchsperson auftrugen, bez\u00fcglich der folgenden Striche auszusagen, ob sie mit dem zu merkenden Striche gleich, rechts oder links von ihm gelegen seien. Es zeigte sich, dafs diese Versuche bis ins kleinste Detail \u00fcbereinstimmende Resultate mit den Bestimmungen der Senkrechten und geneigten Linien auf der Stirne ergaben. Wir sehen diese \u00dcbereinstimmung am besten, wenn wir z. B. die Bestimmung einer 45\u00b0 geneigten Linie auf der Stirn und das Merken einer geneigten Linie nebeneinander besprechen :\nIn beiden Versuchen findet sich ein Gebiet von 10\u00b0\u201420\u00b0 in welchem Linien als identisch (=) mit der vorgezeichneten, resp. vorgestellten bezeichnet werden. Diese = Angaben sind rechts und links \u00fcberdeckt von Rechts- und Links- (R und L) Angaben. Die Rechts- und Linksangaben stofsen entweder hart aneinander, sind durch ein Gebiet von = Angaben getrennt oder \u00fcberkreuzen sich auf einem kleinen Gebiete. Die Mitte der R-Ij-Angaben stimmt in der Regel mit der Mitte der = Angaben ziemlich \u00fcberein, seltener ist sie exzentrisch gelegen. Haben wir es mit einer Bestimmung einer Vertikalen zu tun, so ist nur an Stelle der = Angabe Vertikal- (V) Angabe zu setzen, und die angestellten Betrachtungen gelten f\u00fcr diese Bestimmungen in genau derselben Weise.\nDas Gebiet, auf welchem =, R- und L-Angaben","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\n&. Alexander \u00abnd R. BAriny.\n\u00fcbereinander liegen, nennen wir das unsichere Feld (UF). Es mufs zuu\u00e4chst sehr- auffallen, dafs die R- und L- Angaben eine Linie viel sch\u00e4rfer zu bestimmen scheinen als die =, resp. V- Angaben. Dies ist auch Sachs aufgefallen, und er hat deshalb die Versuchspersonen angewiesen, F-Angaben m\u00f6glichst zu vermeiden. Die Erkl\u00e4rung f\u00fcr das eigent\u00fcmliche Verhalten der Vertikalangaben wird in der folgenden -Auseinandersetzung gegeben werden.\nDenken wir uns, wir h\u00e4tten bei aufrechter Kopfhaltung die 450 auf der Stirne geneigte Linie zu bestimmen. Wenn wir hierbei -jeden zweiten Grad einen Strich machen und uns also best\u00e4ndig unter der Schwelle der sicheren Differenzierung halten, so erhalten wir, wenn wir z. B. von links anfangen, lauter L-Angaben, bis auf einmal doch eine = Angabe auftritt Wie ist dieses Auftreten einer = Angabe zu erkl\u00e4ren, da wir doch die erste = und die letzte L- Angabe nicht sicher voneinander unterscheiden k\u00f6nnen? Es beruht dies darauf, dafs wir hier nicht blofs jeden Strich von dem vorhergehenden zu unterscheiden haben, wie in den Versuchen, die es rein auf die Ermittlung der Differenzierungsf\u00e4higkeit abgesehen haben, sondern dafs wir jeden Strich auch noch mit dem vorgestellten Strich der 45 0 geneigten Linie vergleichen m\u00fcssen.\nSetzen wir, sobald wir die erste = Angabe erhalten haben, unseren Weg in derselben Weise fort und bleiben wir unter der Schwelle der sicheren Differenzierung, so erhalten wir etwa 2 bis 3 = Angaben und dann R-Angaben. H\u00e4tten wir, sobald wir die erste = Angabe erhielten, den n\u00e4chsten Strich in einer sicher zu differenzierenden Entfernung von 3 \u00b0\u201459 gezogen, so w\u00e4re bereits die n\u00e4chste Angabe eine R- Angabe gewesen und dadurch das Feld der = Angaben kleiner geworden als dort, wo wir die Differenzierungsf\u00e4higkeit gleichsam umgangen haben.\nEinen Versuch, in welchem derart L-, = und R-Angaben durch Fortschreiten in einer Richtung erhalten werden, bezeichnen wir als einen Versuch mit einfachem Hinweg Erst dadurch, dafs wir an diesen Hinweg einen R\u00fcckweg an-8chliefsen, bei welchem nun R-, = und L-Angaben in umgekehrter Reiheaufeinanderfolgen und dann den Hin- und R\u00fcckweg mehrmals wiederholen, erhalten wir eine Einsicht in die hier obwaltenden, verwickelten Verh\u00e4ltnisse.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 331\nMachen wir nnn den R\u00fcckweg in derselben Weise, indem wir von 2\u00b0 zu 2\u00b0 einen Strich machen, von rechts beginnend, so bestehen dreierlei M\u00f6glichkeiten. Es ist m\u00f6glich, dafs genau an der Stelle, an welcher auf dem Hinweg die = Angaben aufh\u00f6rten, auf dem R\u00fcckweg die \u2014 Angaben beginnen, und dals sie dort, wo sie auf dem Hinweg begannen, auf dem R\u00fcckweg aufh\u00f6ren. In derartigen Versuchen wurde also das Feld der = Angaben auf der Stirne, in eine feste Verbindung mit der Vorstellung der 45\u201d geneigten Linie gebracht und gemerkt. Derartige Versuche erwecken den Anschein, als ob man es hier mit sicheren Empfindungen und Urteilen zu tun h\u00e4tte. Dafs dies nur scheinbar der Fall ist, k\u00f6nnen wir vielleicht schon beim n\u00e4chsten Hinweg konstatieren. W\u00e4hrend alle \u00e4ufseren Verh\u00e4ltnisse gleich bleiben, finden wir jetzt fallweise, dafs das Feld der == Angaben gegen das fr\u00fchere verschoben ist. Die Verschiebung kann im Sinne der Bewegung oder entgegen dem Sinne der Bewegung erfolgen, d. h. die = Angaben k\u00f6nnen sp\u00e4ter ein-setzen und sp\u00e4ter aufh\u00f6ren als beim ersten Hinweg, oder sie beginnen fr\u00fcher und enden fr\u00fcher. Hierbei kann das neue Gebiet der = Angaben mit dem fr\u00fcheren sich teilweise decken oder auch nur an dasselbe sich anschliefsen. In Ausnahmefftllen ist es g\u00e4nzlich ohne Ber\u00fchrung mit dem fr\u00fcheren Gebiet der = Angaben. Nehmen wir an, dafs beim ersten Hinweg das Gebiet der \u2014 Angaben 6\u00b0 betrug, z. B. zwischen 50\u00b0 und 66\u201d, dafs zwischen 60\u00ae und 40\" L-Angaben, zwischen 56\u201c und 66\u00ae R- Angaben erfolgten, und es betrage nun beim R\u00fcckweg die Verschiebung 6\u00ae im Sinne der Bewegung, also es sei das neue Gebiet der = Angaben zwischen 44\u201cund 50* gelegen, zwischen 50\u00ae und 60\u00ae R-Angaben, zwischen 44\u00ae und 34\u00ae L-Angaben, so sind nunmehr die fr\u00fcheren = Angaben von R - Angaben \u00fcberdeckt, w\u00e4hrend die fr\u00fcheren L- Angaben von = Angaben \u00fcberlagert Bind. Das Gebiet der = Angaben betr\u00e4gt jetzt 12 \u201c, w\u00e4hrend die R- und L- Angaben bei 50\u00ae zueinanderstofsen. Scheinbar ist also die Bestimmung mit Hilfe der R-L- Angaben allein eine exaktere als die Bestimmung mit Hilfe der = Angaben, wiewohl die Mitte der = Angaben und die Mitte der R-L-Angaben \u00fcbereinstimmen. Nehmen wir noch einen 3. Weg (2. Hinweg) mit abermaliger Verschiebung im Sinne der Bewegung um 6\u00b0, so w\u00fcrde jetzt das Feld der = Angaben 18\u00ae betragen, w\u00e4hrend R-L-Angaben nun auf einem Gebiete von 6\u00ae \u00fcbereinander","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nG. Alexander und E, B\u00e0r&uy.\nliegen. Auf diese Weise erkl\u00e4rt sich das verschiedene Verhalten der =, der R- und L- Angaben.\nWoran liegt eB, dafs das Gebiet der = Angaben verschieblich ist? Sicher ist, dafs in dem Falle der Verschiebung die Vorstellung der 450 geneigten Linie und das Gebiet auf der Stirne, in welchem beim ersten Weg = Angaben erfolgten, keine feste Verbindung haben, sondern diese Verbindung nur f\u00fcr den einen Weg zustande kam; dafs aber eine Verschiebung entsteht, daf\u00fcr glauben wir die Ursache in folgendem gefunden zu haben. Wir gehen von der Tatsache aus, dafs, wenn wir eine gr\u00f6fsere Zahl von 45 \u00b0-Bestimmungen betrachten, in einem Gebiete von 30\u00b0\u201440\u00b0 45\u00b0-Angaben Vorkommen. Wir finden also die Vorstellung der 450 geneigten Linie nicht sicher mit einem bestimmten kleinen Gebiete der Stimhaut verkn\u00fcpft, sondern in ganz unsicherer Weise verbunden mit einem Gebiet von 30 \u00b0\u2014 40\u00b0, innerhalb dessen bei verschiedenen Versuchen eben 45 \"-Angaben Vorkommen. Daraus ergibt sich ohneweiters, dafe, wenn im einzelnen Versuche das Feld der 45\u00b0-Angaben nur 6\u00b0\u201410\u00b0 betr\u00e4gt, dieses Feld betr\u00e4chtliche Verschiebungen erleiden kann, ohne das Gebiet der m\u00f6glichen 45\u00b0-Angaben zu \u00fcberschreiten. Erkl\u00e4rt mufs nun blofs werden, warum im einzelnen Versuche und speziell im einzelnen Wege das Feld der 45\"-Angaben ein so kleines ist. Der Grund daf\u00fcr findet sich ungezwungen in der Differen-zierungs- und Merkf\u00e4higkeit der Versuchsperson. Im einzelnen Hinweg wird durch irgend welche zuf\u00e4lligen Umst\u00e4nde, die 45\"-Vorstellung an eine bestimmte, taktile Empfindung gekn\u00fcpft, und da nun die nachfolgenden Striche deutlich von diesem einmal als 45\u00b0 geneigt bezeichneten Strich differenziert werden, erkl\u00e4rt es sich, dafs im einzelnen Wege das Feld der 45\"-Angaben sich nur soweit erstrecken wird, als das Gebiet der unsicheren Differenzierung reicht. Werden Hin- und R\u00fcckweg gemacht, so tritt an die Stelle der Differenzierungsf\u00e4higkeit die Merkf\u00e4higkeit, die ja oft die Verbindung der Vorstellung und der taktilen Empfindung \u00fcberraschend gut festh\u00e4lt. Oft aber ist diese Verbindung eine weniger feste; immerhin wird das Gebiet in der N\u00e4he der einmal als 45* bezeichneten Linie durch die Merkf\u00e4higkeit festgehalten, und diese bewirkt, dafs im einzelnen Versuche, auch wenn wir zahlreiche Hin- und R\u00fcckwege bis zu 25 aneinander anschliefsen,","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 333\ndas Gebiet der 45\u00b0-Angaben nicht \u00fcber 25\u00b0 ausgedehnt werden kann.\nLassen wir dagegen zwischen den einzelnen Bestimmungen einen Zeitraum von Stunden oder Tagen verstreichen, so wird dadurch der Einflufs der Merkf\u00e4higkeit eliminiert, und wir erhalten so das eigentliche unsichere Feld der 45 \"-Bestimmungen.\nEin Beweis f\u00fcr unsere Ansicht von dem Zustandekommen des unsicheren Feldes liegt in der \u00dcbereinstimmung der Gr\u00f6fse des UF bei dem Merken geneigter Linien einerseits, und bei den Bestimmungen der 45\u00b0 geneigten Linie andererseits.\nBei der Versuchsperson B. betrug das UF der 45\"-Bestimmungen im Durchschnitt 15\u00b0 (5\u00b0\u201425\u00b0) in 32 Versuchen, das unsichere Feld beim Merken geneigter Linien in 11 Versuchen im Durchschnitt 16\u00b0 (8\u00b0\u201425\u00b0), ebenso betrugen im Durchschnitt bei den Versuchspersonen Dr. B. 45 \u00b0-Bestimmungen : UF 10\u00b0, Merken: UF 14,3\u00b0; O. und R. 450- Bestimmungen : UF 21,9\u00b0, Merken : UF 20,5 \u00b0.\nWie durch die Merkf\u00e4higkeit die Verbindung zwischen Vorstellung und taktiler Empfindung durch mehrere Hin- und R\u00fcckwege aufrecht erhalten werden kann, ist es unter Umst\u00e4nden auch m\u00f6glich, dafs eine derartige Verbindung zwischen Vorstellung und Empfindung durch mehr als einen Versuch, durch einen ganzen Versuchstag, ja durch mehrere Versuchstage persistiert. Versuche, die wir derart anstellten, dafs wir an einem Tag einen Strich zogen und ihn bis zum n\u00e4chsten Tag zu merken auftrugen, ergaben, dafs die F\u00e4higkeit des Merkens eine ganz gute ist. Wir halten es f\u00fcr sehr wahrscheinlich, dafs stets eine besondere Art der Bestimmung autosuggestiv, wenn die Versuchspersonen Einblick in die Versuchsprotokolle erhielten, zustandek\u00e4me. Bis zu einem gewissen Grad liefs sich diese Erscheinung auch der einer unserer Versuchspersonen, ohne dafs sie je einen Einblick in die Versuchsprotokolle erhielt, feststellen. Bei der Versuchsperson B. (taubstumm) wurden Serien von Versuchen zur Bestimmung der Senkrechten links von der Stirnmitte bei aufrechtem Kopf gemacht. Hierbei ergab sich in den ersten 22 Bestimmungen f\u00fcr das UF der einzelnen Bestimmung im Durchschnitt 10,2\u00b0, f\u00fcr das UF aller 22 Bestimmungen zusammengenommen 25,5\u00b0. Das UF aller 22 Bestimmungen wurde derart eruiert, dafs wir die Mitte der Vertikal-","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"384\nG. Alexander und JR, Bdr\u00e0ny.\nangaben jeder einzelnen Bestimmung notierten und die Differenz der Gradzahlen der am weitesten auseinanderliegenden Mitten zu dem Durchschnitts - UF addierten. Die Differenz der Mitten bezeichnen wir als DV.1 Die am weitesten auseinander liegenden Mitten der 22 Bestimmungen sind: 82,5\u00b0 und 98\u00b0, DV also 15,5\u00ae. In den n\u00e4chsten 13 Bestimmungen betrug das Durchschnitts-UF der einzelnen Bestimmung 13\u00b0. Die Mitten schwankten zwischen 82,5\u00b0 und 94\u00b0. DV betrug also nur mehr 11,5\u00ae, das ganze UF 24,5 #. In den n\u00e4chsten 20 Bestimmungen betrug VF im Durchschnitte 9,1\u00b0, DV 12,5\u00b0, in den letzten 18 Bestimmungen UF 10,3\u00b0, DV 8,5\u00b0. W\u00e4hrend also das UF seine Gr\u00f6fse auch bei den letzten Versuchen beibehalten hat, ist DV an Gr\u00f6fse gesunken.\nDie Verh\u00e4ltnisse der Differenzierungs- und Merkf\u00e4higkeit lassen sich nur an Versuchen studieren, bei welchen Hin- und R\u00fcckweg ersichtlich ist. Es wurde dies dadurch erreicht, dafs wir sofort nach jedem Wege die betreffenden Angaben auf dem Transporteur in irgend einer Weise bezeichneten. Die gr\u00f6fse Mehrzahl unserer Versuche aber wurde nicht in dieser Weise angestellt, sondern wir bedienten uns einer anderen Methode, die darin bestand, dafs wir, z. B. von L-Angaben ausgehend, alle 2\u00b0\u20143\u00b0 einen Strich zogen, bis wir V-Angaben erhielten, nun aber nicht in derselben Richtung weiter gingen, bis wir R- Angaben erhielten, sondern nach der ersten oder zweiten V- Angabe umkehrten und sofort die V- Angaben \u00fcber die bereits erhaltenen L - Angaben hinauszuschieben trachteten. Dieses Hin- und Zur\u00fcckgehen wiederholten wir gew\u00f6hnlich einigemal, bis wir den Eindruck erhielten, dafs eine Vergr\u00f6fserung des UF nicht mehr erh\u00e4ltlich sei, sodann wandten wir uns erst den R- Angaben zu und suchten auch hier das Feld der V-Angaben m\u00f6glichst auszudehnen. Hierbei leitete uns der Gedanke, dafs in jedem einzelnen Versuche die Unsicherheit der Versuchsperson zur Ansicht gebracht werden sollte. Wir wollten uns nicht dadurch, dafs wir uns mit einem einzigen Hinweg begn\u00fcgten, einer T\u00e4uschung \u00fcber die Sicherheit des Urteils der Versuchsperson hingeben. Vielmehr kam es uns darauf an, zu zeigen, dafs trotz guter Aufmerksamkeit der Versuchsperson bei entsprechender Anordnung des Ver-\n1 Siehe auch S. 339 (VII u. VIII)","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 335\nBuchs sich bei jedem Versuche ein betr\u00e4chtliches pnsicheres Feld ergibt (s. Tabellen).\nBei den Versuchen fiel es uns bald auf, dafs, was Differen-zierungs- und Merkf\u00e4higkeit betrifft, die einzelnen Versuchspersonen und die einzelnen Versuche nicht gleichwertig sind. W\u00e4hrend in dem einen Versuche eine \u00dcbereinanderschiebung der R-, V- und L-, V- Angaben m\u00fchelos gelang, setzte zu einer anderen Zeit die Versuchsperson einer \u00dcbereinanderschiebung der Angaben unbewufsten Widerstand entgegen. Ein derartiges Verhalten war aus unseren Protokollen unschwer auch sp\u00e4ter an der H\u00e4\u00fcfung der Angaben an einer bestimmten Stelle zu ersehen, da wir es stets vermieden noch Striche an den Stellen zu machen, an welchen die \u00dcbereinanderschiebung leicht gelang. Der Widerstand gegen die \u00dcbereinanderschiebung kann nur in dem unbewufBten Festhalten des einmal abgegebenen Urteils gelegen sein, also in einer momentanen festen Verbindung zwischen Vorstellung und taktiler Empfindung. Gew\u00f6hnlich hielt diese Verbindung durch l\u00e4ngere Zeit nicht an, sei es, dafs sie bei 3 bis '4maligem Hin- und Hergehen nachgab, oder dafs sie, wenn wir zun\u00e4chst an einer anderen Stelle Striche zogen und sp\u00e4ter an die erste Stelle zur\u00fcckkamen, als nicht mehr bestehend sich erwies. H\u00e4tten wir stets dieselbe Zahl von Strichen in jedem Versuche gemacht, so h\u00e4tte uns die Gr\u00f6fse des UF sofort Auf-schlufB dar\u00fcber gegeben, ob wir es im speziellen Falle mit einem Versuche mit leichter Verschieblichkeit des Feldes der V- Angaben oder mit Widerstand gegen diese Verschiebung zu tun haben. So aber wurden in den einzelnen Versuchen sehr ungleiche Strichzahlen angewendet (zwischen 15 und 45 Strichen), und je gr\u00f6fser die Strichzahl, desto gr\u00f6fser ist nat\u00fcrlich auch bei gleichbleibendem Widerstande das UF. Um nun dennoch die Versuche in dieser Beziehung klassifizieren zu k\u00f6nnen, haben wir einen besonderen Koeffizienten (C) eingef\u00fchrt. Er lautet : Zahl der im UF gelegenen B-, V- und L-Angaben (\u201eAngabenzahl \u00fcbereinander\u201c) dividiert durch die Gr\u00f6fse des UF (in Gradzahlen ausgedr\u00fcckt).\nDieser Koeffizient macht uns unabh\u00e4ngig von der Gradzahl des UF und von der Angabenzahl. Er giebt an, wieviel Angaben in einem Grade des UF enthalten sind. In der Regel lieferte der Koeffizient dieselben Werte f\u00fcr die R-, V- und die L-, V-Angaben. Es ist aber klar, dafs, da ja die rechte und die linke","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336\n{?. Alexander und R. B\u00e2riny.\nSeite des LF meist hintereinander und gesondert voneinander untersucht wurden, dies nicht immer der Fall zu sein braucht, Wenn nun auf der rechten Seite eine starke \u00dcbereinanderschiebung, auf der linken Seite ein starker Widerstand gegen die \u00dcbereinanderschiebung sich geltend machte, so mufste die Mitte der F-Angaben seitlich gelegen sein. Dies ist in einer Anzahl derartiger Versuche auch der Fall.\nFassen wir das wesentliche unserer Darlegung kurz zusammen so k\u00f6nnen wir sagen: Bei unseren taktilen Versuchen auf der Stirn haben wir 3 \u201eunsichere Felder\u201c zu unterscheiden. 1. Das unsichere Feld des einzelnen Weges; 2. das unsichere Feld der einzelnen Bestimmung; 3. das unsichere Feld aller Bestimmungen zusammengenommen.\nAd. 1. Das unsichere Feld des einzelnen Weges kommt dadurch zustande, dafs die aufeinander folgenden Striche so nahe beieinander gezogen werden, dafs es der Versuchsperson nicht gelingt, sie voneinander mit Sicherheit zu unterscheiden.\nAd. 2. Das UF der einzelnen Bestimmung mit einer gr\u00f6fseren Zahl von Hin- und R\u00fcckwegen beruht auf der Verschiedenheit der Differenzierungs- und Merkf\u00e4higkeit.\nAus der Identit\u00e4t der Resultate unserer Merkversuche und unserer Versuche, bei denen ein vorgestellter Strich bestimmt werden sollte, ergibt sich, dafs die Begrenzung des UF der einzelnen Bestimmung durch die Merkf\u00e4higkeit der Versuchsperson gegeben ist.\nAd 3. F\u00fchren wir eine gr\u00f6fsere Zahl von Bestimmungen zu verschiedenen Zeiten aus, so finden wir das UF zu verschiedenen Zeiten verschieden gelagert. Nehmen wir die durchschnittliche Gr\u00f6fse des UF der einzelnen Bestimmung, addieren wir hierzu die Differenz der Mitten der am weitesten voneinander unterschiedenen Bestimmungen (DF), so erhalten wir nun erst das eigentliche, das Gesamt -UF der Bestimmungen einer besonderen Art. (UFDV.)\nTabellenbesprechung der taktilen Versuche.\nIn die Art der Verarbeitung der Versuche erh\u00e4lt man am besten Einblick, wenn wir die einzelnen Rubriken unserer Tabelle (z. B. Tabelle S. 340, 341) besprechen:","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 337\n1.\tDie erste Rubrik gibt uns die verschiedenen Arten der \u00e4ugest eil ten Versuche an.\nDieselben sind 1. Versuche zur Bestimmung der Senkrechten in der Mitte der Stirn (SMSt) bei geradem und geneigtem Kopf. Die Versuche bei Kopfneigung nahmen -wir vor, um zu eruieren, ob die Neigung einen Einflufs auf die G\u00fcte des einzelnen Versuches resp. auf die scheinbare Lage der Medianlinie hat. Bei keiner Versuchsperson ergab sich ein wesentlicher, verschlechternder Ein\u00fcufs der Kopfneigung oder ein Einflufs der Neigung auf die scheinbare Lage der Medianlinie, weshalb bei allen Versuchspersonen s\u00e4mtliche Versuche SMSt zusammen-gezogen und vereint dargestellt wurden. Die Augen der Versuchspersonen waren w\u00e4hrend aller Versuche, wo das Gegenteil nicht ausdr\u00fccklich vermerkt ist, geschlossen.\n2.\tVersuche zur Bestimmung der Senkrechten rechts und links von der Medianlinie (RvdM, LvdM). Die Entfernung von der Mittellinie der Stirn betrug 1V*\u20142 cm. Zweck der Versuche war, zu ermitteln, wie sich die seitlichen Teile der Stirn bez\u00fcglich der Lokalisationsf\u00e4higkeit (optischen Bekanntheit = Vorstellbarkeit) zur Medianlinie der Stirn verhalten. Die Versuche wurden bei geradem Kopf (Kgr), bei rechts und links geneigtem Kopf (rgn, Ign) angestellt. Die Neigung betrug in einzelnen Versuchen 30\u00b0, in den meisten 45\u00b0.\nAls links geneigt wurde diejenige Stellung des Kopfes bezeichnet, bei welcher der Kopf gegen die linke Schulter der Versuchsperson geneigt war. Wurde der K\u00f6rper bei Linksneigung des Kopfes mit dem Kopf geneigt, so heifst die Stellung: Kopf und K\u00f6rper links geneigt. Man sieht, dafs hier ein Gegensatz zwischen der Bezeichnung der Linien und der Bezeichnung der K\u00f6rperstellung obwaltet.\n3.\tVersuche zur Bestimmung der 45\u00b0 geneigten Linie (45\u00b0 Bestimmung): Diese Linie wurde nur in der Mitte der Stirn bestimmt; je nachdem das obere Ende der Linie sich auf der rechten oder auf der linken Stirnseite der Versuchsperson befand, wurden die 45\u00b0 Bestimmung R oder L genannt. Auch hier wurde eine Anzahl von Versuchen bei geneigtem Kopf angestellt. Da sich aber keine deutlichen Unterschiede gegen\u00fcber der aufrechten Stellung des Kopfes (Kgr) ergaben, so wurden bei der endg\u00fcltigen Verarbeitung alle Versuche zusammen-gezogen.\nZeitaohrlft fttr Psychologie 97.\n22","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\n6, Alexander und H. Bdr\u00e4ny,\n4, Versuche zur Bestimmung der Senkrechten im Raum (Lotrechten) bei Kopfneigung (SiR). Der Kopf wurde hierbei in einer Anzahl von Versuchen auf 30\u00b0, in der Mehrzahl der Versuche auf 45\u00b0 geneigt. In der Regel werden die Versuche bei rgn und Ign Kopf gesondert dargestellt.\nII.\tDie zweite Rubrik enth\u00e4lt die Zahl der g\u00fcltigen und ung\u00fcltigen Versuche jeder besonderen Versuchsart (VZ).\nAls ung\u00fcltig wurde ein Versuch erkl\u00e4rt, wenn entweder die Versuchsperson w\u00e4hrend oder nach dem Versuche erkl\u00e4rte, dafs sie sich zur L\u00f6sung der Aufgabe nicht f\u00e4hig f\u00fchlte (wegen Kopfschmerzen z. B.), oder wenn das Versuchsprotokoll ausgesprochene Zeichen des Mifsverst\u00e4ndnisses oder der Unaufmerksamkeit bot.\nIII.\tDie dritte Rubrik weist die durchschnittliche Angabenzahl der Versuche einer besonderen Versuchsart aus. (\u201eAZ pro Versuch \u00fcberhaupt\u201c.) Diese Zahl wurde erhalten, indem s\u00e4mtliche Angaben der Versuche der betreffenden Versuchsart gez\u00e4hlt, addiert und durch die Zahl der Versuche dividiert wurden.\nIV.\tDie vierte Rubrik weist die durchschnittliche Zahl der im unsicheren Feld eines Versuches befindlichen R-, L- und V-resp. = Angaben aus. (\u201eAZ \u00fcbereinander\u00ab.) Sie wurde erhalten, indem s\u00e4mtliche Angaben des unsicheren Feldes gez\u00e4hlt, addiert und durch die Zahl der Versuche dividiert wurden.\nV.\tDie f\u00fcnfte Rubrik gibt den kleinsten und gr\u00f6fsten Wert und die durchschnittliche Gr\u00f6fse des unsicheren Feldes (UF) an (s. auch S. 330).\nVI.\tDie sechste Rubrik betrifft den Koeffizienten C (s. S. 3361.\nVII.\tDie siebente Rubrik enth\u00e4lt die Zahl, welche die Differenz der \u00e4ufsersten Mitten der Vertikalangaben angibt (DV). Sie ergab sich dadurch, dafs wir f\u00fcr jeden Versuch die Mitte der Vertikalangaben bestimmten, und nun die Differenz der Mitten der am weitesten auseinander stehenden Bestimmungen feststellten. Die Differenz der Mitten der Rechts- und Linksangaben ist mit DMRL bezeichnet.\nVIII.\tDie achte Rubrik enth\u00e4lt die absolute Gr\u00f6fse des UF der betreffenden Versuchsart. Wir bestimmten dieselbe, indem wir die durchschnittliche Gr\u00f6fse des UF zu der Differenz der Mitten der Vertikalangaben addierten (DV UF). Wir suchten uns so von dem Zuf\u00e4lligen der einzelnen Bestimmung unab-","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 339\nh\u00e4ngig zu machen. Dies w\u00e4re nicht der Fall gewesen, wenn wir statt dieser Art der Berechnung einfach die \u00e4ufsersten Vertikalangaben der am weitesten auseinander liegenden Bestimmungen genommen h\u00e4tten.\nIX.\tDie neunte Rubrik enth\u00e4lt die Lage der \u00e4ufsersten Mitten der Vertikalangaben und die durchschnittliche Lage der Mitten der Vertikalangaben (MV).\nX.\tDie zehnte Rubrik enth\u00e4lt die Lage der \u00e4ufsersten Mitten der R-L- Angaben und die durchschnittliche Lage der Mitten der R-L-Angaben (MRL).\nXI.\tDie elfte Rubrik enth\u00e4lt die Summe aller Angaben s\u00e4mtlicher g\u00fcltigen Versuche der betreffenden Versuchsart, von \u00f6\u00b0 zu 5\u00b0 vereinigt.\nVersuchsperson B.\nB., ein sehr intelligenter Taubstummer, bot keinerlei St\u00f6rungen des Gleichgewichtes und zeigte, wie die \u00fcbrigen von uns untersuchten Taubstummen, keine galvanische Reaktion. Die Gegenrollung fehlt fast vollst\u00e4ndig.1 Die an B. angestellten Versuche zeigen folgendes:\n1 Eine ausf\u00fchrliche Publikation \u00fcber die Gegenrollung Normaler, Ohrenkranker und Taubstummer von Dr. Bar\u00e0ky wird demn\u00e4chst erscheinen.\n22*","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nI.\tII.\tIII.\tIV.\tV.\tVI.\tVII.\tVIII.\tIX.\nTaubstummer B.\t\tAZ pro\tAZ\t\t\t\t\t\nVersuche\tVZ\tVersuch\t\u00fcber-\tUF\tc\tDV\tDV+UF\tMV\nauf der Stirn\t\thaupt\teinander\t\t\t\t\t\nenkrecht auf der Mitte der Stirn (SMSt)\t16 g\u00fcltig 0 ung\u00fcltig\t10\t7,4\t1\u00bb\u201416\u00b0 iD 7\u00b0\t1,1\t10\u00b0\t17\u00b0\t84\u00bb\u201494\u00b0 iD 89,5\u00b0\nSenkrecht links von der Mitte Kopf gerade\t22\t16\t14\t0\u00ae\u201420\u00b0 iD 10,2\u00b0\t1,4\t15,3\u00b0\t25,5\u00b0\t82,5\u00bb\u201498\u00b0 iD 89,6\u00bb\n(LvdM Kgr)\t\t\t\t\t\t\t\t\nSenkrecht links\t\t\t\t\t\t\t\t\nvon der Mitte\t18 g\u00fcltig\t16\t12,5\t2\u00b0\u201425\u00b0\t1,4\t15\u00b0\t24,7\u00b0\t78,5\u00b0-93,5\u00b0\nKopf rechts geneigt LvdM rgn\tung\u00fcltig 2\t\t\t9,7\u00b0\t\t\t\t86,8\u00b0\n\t\t\t\t\t\t\t\t\nSenkrecht LvdM Ign\t20 ung\u00fcltig 2\t18\t15,9\t1\u00b0\u201421\u00b0 10,6\u00b0\t1,5\t16\u00b0\t26,6\u00b0\t77\u00b0\u201493\u00b0 85,3\u00b0\nRvdM Kgr\t7\t7\t5\t0\u00b0\u20149\u00b0 4,6\u00b0\t1,2\t11\u00bb\t16\u00bb\t90\u00bb\u2014101\u00bb 95,7\u00b0\nRvdM rgn\t7\t9\t4,7\t0\u00b0\u201412\u00b0 7,6\u00b0\t0,6\t12\u00b0\t19,6\u00bb\t88\u00bb\u2014100\u00bb 95,1\u00bb\nRvdM Ign\t7\t8,3\t5,4\t0\u00b0\u201412\u00b0 5,4\u00b0\t1,0\t13\u00b0\t18,4\u00bb\t83\u00b0\u201496\u00b0 91,6\u00b0\n1 \u201cBestimmung R\t19 ung\u00fcltig 1\t16\t14,5\t3\u00b0\u201427\u00b0 13\u00b0\t1,1\t16\u00b0\t29\u00b0\t40\u00b0\u201456\u00bb 45,4\u00b0\n5 0 Bestimmung L\t13 ung\u00fcltig 1\t17,5\t15,4\t5\u00b0\u201425\u00b0 15,4\u00b0\t1,0\t20,5\u00b0\t35,9\u00b0\t38\u00b0\u201458,5\u00bb 49,5\u00b0\nBenkr. im Raum 45\u00b0 rgn\t15 ung\u00fcltig 4\t27\t16,7\t5\u00b0\u201430\u00b0 13,3\u00b0\t1,3\t28,5\u00b0\t41,8\u00bb\t40,5\u00bb\u201469\u00bb 57,4\u00b0\nBenkr. im Raum 45\u00b0 Ign\t24 ung\u00fcltig 2\t21,1\t17\t0\u00b0\u201422\u00b0 12,5\u00b0\t1,4\t18,5\u00b0\t31,0\u00bb\t42,50\u201461\u00bb 51,4\u00bb\nBenkr. im Raum 30\u00b0 Ign\t7\t24,4\t22,7\t6\u00b0\u201418\u00b0 12,4\u00b0\t1,8\t14,5\u00b0\t26,9\u00bb\t66\u00b0\u201480,5\u00bb 74,3\u00b0\nRvdM Kgr,\t21\t8,1\t5,0\t0\u00b0\u201412\u00b0\t0,9\t18\u00b0\t23,9\u00b0\t83\u00b0\u2014101\u00bb\ngn, Ign zusammen\t\t\t\t5,9\u00b0\t\t\t\t94,1\u00b0","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n341\nX.\nMBL\nXI.\nZusammenstellung aller Angaben\n88\u00b0\u201492\u00b0 W 89,6\u00b0\n80\u00b0\u201498,5\u00b0\n77,5\u00b0\u201499\u00b0 86,8\u00b0\n77\u00b0\u201493\u00b0 85,9\u00b0\n88,50-101,5\u00b0 96,7\n.92 5\u00b0\u201499,5\u00b0 r \u2019 95,7\u00b0\n80,5\u00b0\u201496\u00b0 91,8\u00b0\n45,2\"\n40,5\u00b0-60. 50,9\u00b0 '\n40,5\u00b0\u201469\u00b0 57\u00b0\n430\u201461,5\u00b0 51,5\u00b0\n670\u201483\u00b0\n75,8\u00b0\n75\u00b0-80\u00b0 12 L 1 F\t80\u00b0\u201485\u00b0 18Z 2F\t85\u00b0\u201490\u00b0! 27 L j 37 F\t90\u00b0\u201495\u00b0 1Z 33 F j 27 R\t95\u00b0\u2014ioo\u00b0; 3 F* sonst\t* in einem Versuch\t\t\n\t\t4 R !\t\tnur R\t\t\t\n\t80\u00b0\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0j\t90\u00b0\u201495\u00b0\t95\u00b0\u2014100\u00b0\t100\u00b0\u2014105\u00b0\t\t\n75\u00b0-80\u00b0\t\t35 L !\t11 L\t1 L\t2 F 4 E\t\t\n11Z13 F\t46L 23 F 3 B\t54 F 28 R\t28 F 44 R\t11 F 46 E\tin 2 Vers, sonst nur R\t\t\n\t75\u00b0\u201480\u00b0\t80\u00b0\u201485\u00b0!\t85\u00b0-90\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t9\u00d6\u00b0\u2014100\u00b0\t100\u00b0-105\u00b0\t\n70\u00b0\u201475\u00b0\t\t27 L\t13 L\t5 L\t4 Z\t4 F\t\n21 3 F\t28 L\t29 F\t37 F\t24 F\t11 F\t6 E\t\nhi2Vers.\t22 F\t3 E\t28 R\t33 R\t31 E\tin 2 Vers.\t\n70\u00b0-75\u00b0\t75\u00b0\u201480\u00b0\t80\u00b0\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t95\u00b0\u2014100\u00b0\t\t\n\t43 L\t32 L\t17 L\t2 L\t4 Z\t\t\n12 L 6 V\t27 F\t43 F\t44 F\t24 F\t7 E\t\t\nin 4 Vers.\t2 R\t10 R\t42 R j\t45 E\tin 4 Vers.\t\t\n85\u00b0\u201490\u00b0\t90\u00b0 -95\u00b0\t95\u00b0-100\u00b0\t100\u00b0-105\u00b0\t\t\t\t\n\t10 L\t5 L\t5 V\t\t\t\t\n7 L 2F\t3 F\t5 V\to i 7 R\t\t\t\t\n\t2 R\t4 R\t\t\t\t\t\n\t85\u00b0-90\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t95\u00b0-100\u00b0\t100\u00b0\u2014105\u00b0\t\t\t\n80\u00b0\u201485\u00b0\t10 L\t7I7F\t2 L 4 F\t2L 4 F\t\t\t\n8 L 11\t3 F\t2 R\t6 R\t7 E\t\t\t\n80\u00b0\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t95\u00b0\u2014100\u00b0\t\t\t\t\n9 L 3 F\t8 L 4 F\t4Z 8 F\t6 F\t\t\t\t\n1 R\t4 R\t4 E\t7 R\t\t\t\t\n' 30\u00b0\u201435\u00b0\t35\u00b0\u2014 40\u00b0\t40\u00b0\u201445\u00b0\t45\u00b0\u201450\u00b0\t50\u00b0\u201455\u00b0\t55\u00b0\u201460\u00b0\t60\u00b0\u2014\t65\u00b0\n1 =\t33 \u2014\t29 \u2014\t5 \u2014\t3 \u2014\t2 \u2014\t3 =\t\n! sonst\t17 =\t39 =\t44 =\t22 =\t8 =\tsonst, 4-\t\nj nur \u2014\t1 +\t4 +\t13 +\t50 +\tsonst +\t\t\n30\u00b0\u201435\u00b0 nur \u2014\t35\u00b0\u201440\u00b0 6 = nur \u2014\t40\u00b0\u201445\u00b0 22 \u2014 15 =\t45\u00b0\u201450\u00b0 14 \u2014 25 = 9 +\t50\u00b0\u201455\u00b0 8 \u2014 26 = 9 +\t55\u00b0\u201460\u00b0 3 \u2014 24 = 18 +\t60\u00b0\u201465\u201c 14 = 20 +\t\n35\u00b0- -40c\t40\u00b0\u201445c\t45\u00b0\u201450\u00b0\t50\u00b0\u20145\u00b05\t55\u00b0\u201460\u00b0\t60\u00b0\u201465\u00b0\t65\u00b0-\t-70\u00b0\n\t! 27 R.\t43 R\t29 E\t29 R\t12 E\t3\tE\n2 V\t1\t6 V\t9 F\t22 F\t48 F\t21 F\t18\tF\nnur E\t\\\t2 L\t3 L\t15 L\t16 L\t16 Z\t24\tZ\n35\u00b0\u201440\t40\u00b0\u201445( m l\tT\t45\u00b0\u201450' 38 L\t50\u00b0\u201455\u00b0 13 L\t55\u00b0\u201460\u00b0 3 L\t60\u00b0\u201465\u00b0 1 Z\t65\u00b0- 1 1\t-70\u00b0 T7\n1 V nur L\t74 L ; 32 F\t54 F 25 R\t62 F 29 R\t39 F 51 E\t23 V 64 E\tnur\tV R\n\tJ 65\u00b0\u201470\u00b0 70\u00b0\u201475\t\t> 75\u00b0\u201480\u00b0\t80\u00b0\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0\t\t\n60\u00b0\u201465\t16 L\t13 L\t15 L\t1 Z\t3 F (ein\t\t\n13 L\t13 F\t13 F\t28 F\t12 F\tVers)\t\t\n4 V\t4 R\t8 R\t11 E\t14 E\tnur E\t\t\n80,5\u201c-101,5\u00b0\n94,7\u00b0\n65\u00b0\u201470\u00b0 4 = nur +\n70\u00b0\u201475\u00b0 8 V 56 L\n75\u00b0\n1\nnu","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nZu dieser Tabelle haben wir folgendes hinzuznf\u00fcgen :\nDie Zahl der Versuche SMSt kann mit 16 als gen\u00fcgend betrachtet werden, um daraus ein sicheres Urteil \u00fcber die Gr\u00f6fse yon DV zu gewinnen. DV hat hier unter allen Versuchen den kleinsten Wert 10\u00b0, was um so bemerkenswerter ist, als Versuchsarten mit viel geringeren Versuchszahlen vorhanden sind, bei denen trotzdem DV gr\u00f6fser ist. W\u00e4re von letzteren Versuchen (RvdM) eine ebensogrofse Zahl gemacht worden, wie von den Versuchen SMSt, so w\u00fcrde die geringe Gr\u00f6fse von DV auf unserer Tabelle sich noch mehr markieren, da bei den anderen Versuchen (RvdM) sicher DF bei gr\u00f6fserer Versuchszahl gewachsen w\u00e4re. Die geringe Gr\u00f6fse von DV h\u00e4ngt mit der guten Vorstellbarkeit der Medianlinie zusammen. Auch die \u00e4ufsersten Mitten liegen nur wenig abweichend von der idealen Medianlinie (84\u00b0 und 94\u00b0). Der Durchschnitt der Mitten trifft fast genau die Medianlinie (89,5\u00b0).\nNoch geringer als DV ist DMRL, nur 4n, 88 \u00b0\u201492\u00b0; der Durchschnitt stimmt mit dem von MV vollkommen \u00fcberein (89,6 \u00b0).\nAus der Rubrik \u201eZusammenstellung aller Angaben\u201c ersehen wir, dafs die Linksangaben gegen die rechte Seite des UF an Zahl abnehmen, ebenso wie die R- Angaben gegen die linke Seite, dafs aber innerhalb eines kleinen Teils des UF R- und D-Angaben zugleich Vorkommen. Es ist dies eine Erscheinung, die sich mehr weniger bei allen Versuchsarten findet. Die V-Angaben haben in der Mitte des UF ihr Maximum und nehmen nach beiden Seiten an Zahl ab.\nDie Zahl der Angaben pro Versuch ist mit 10 niedrig, und man mufs wohl erwarten, dafs bei gr\u00f6fserer Zahl der Durchschnitt des UF einen gr\u00f6fseren Wert erlangt h\u00e4tte. Wahrscheinlich w\u00e4re diese Vergr\u00f6fserung des UF unter Zunahme des Koeffizienten C erfolgt, der f\u00fcr diese Versuche einen auffallend niedrigen Wert hat. Man mufs n\u00e4mlich bedenken, dafs ein gewisses UF schon mit sehr wenigen Angaben erh\u00e4ltlich ist und dafs daher f\u00fcr dieses an und f\u00fcr sich kleine Feld der Koeffizient einen niedrigen Wert haben wird. Bei dem Versuche, das UF \u00fcber diese auch mit der geringsten Angabenzahl zu erhaltende. Gr\u00f6fse auszudehnen, st\u00f6fst man auf Widerstand, zu dessen \u00dcberwindung eine weit gr\u00f6fsere Zahl von Angaben notwendig ist, als sie f\u00fcr die Erzielung des kleinsten UF n\u00f6tig war. Es w\u00e4chst dann wohl UF, aber gleichzeitig w\u00e4chst auch C.","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 343\nWir m\u00fcssen also sagen : Versuche, in denen \u201eAZ \u00fcberhaupt\u201c und \u201eAZ \u00fcbereinander\u201c sehr niedrig sind, k\u00f6nnen wir in bezug auf UF und C wohl untereinander, nicht aber mit Versuchen vergleichen, in denen die \u201eAZ\u201c gr\u00f6fsere Werte haben.\nVergleichen wir mit R\u00fccksicht auf diese \u00dcberlegung die Versuche SMSt mit den Versuchen RvdM, bei denen ebenfalls sehr geringe AZ vorhanden sind, so ergibt sich, wenn wir die Versuche RvdM, Kgr, rgn und Ign ihrer geringen Zahl wegen vereinigen, folgendes:\nZun\u00e4chst besteht ein grofser Unterschied im DV. DV ist bei den Versuchen RvdM fast doppelt so grofs. UF ist wohl bei den Versuchen RvdM kleiner, aber auch C ist kleiner, und man darf wohl annehmen, dafs, wenn eine gr\u00f6fsere Zahl von Angaben pro Versuch in den Versuchen SMSt und RvdM erzielt worden w\u00e4re, UF bei RvdM gr\u00f6fser geworden w\u00e4re als bei den Versuchen SMSt, ohne dafs C denselben Wert erlangt h\u00e4tte wie bei den Versuchen SMSt.\nVergleichen wir die Versuche RvdM mit den Versuchen LvdM, so sehen wir, dafs DV bei beiden Versuchsarten ungef\u00e4hr die gleiche Gr\u00f6fse hat.\nDas UF ist in den Versuchen RvdM infolge der geringen AZ viel kleiner, dementsprechend aber auch der Koeffizient C.\nAus dem kleinen UF erkl\u00e4rt sich die geringe Gr\u00f6fse von DV-\\- UF in den Versuchen RvdM.\nWas nun die Lage der Vertikalen betrifft, so ist sie im Durchschnitt bei LvdM kgr 89,6\u00b0, bei LvdM rgn 86,8\u00b0 und Ign 85,3\u00b0, bei RvdM kgr 95,7\u00b0, rgn 95,1\u00b0, Ign 91,6\u00b0 gelegen, d. h. in den Versuchen LvdM und RvdM weicht- sie mit dem unteren Ende etwas nach aufsen ab. Eine Begr\u00fcndung dieses Verhaltens ist uns nicht m\u00f6glich. Es handelt sich wohl um eine individuelle Eigent\u00fcmlichkeit bei der Vorstellung der Stirne.\nVergleichen wir die Bestimmungen der geneigten Linien mit denen der auf der Stirn senkrechten, so ergibt sich folgendes :\nZun\u00e4chst ist durchgehende UF bei den Bestimmungen geneigter Linien ein weniges gr\u00f6fser, auch dort, wo die Gesamt-angabenzahl und die Zahl der \u201eAngaben \u00fcbereinander\u201c kleiner ist als bei den geraden Linien. Es ist dies sicher auf die gr\u00f6fsere Schwierigkeit des Merkens geneigter Linien zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nBesonders bemerkenswert ist das Verhalten von DV. Dieses hat durchschnittlich bedeutend h\u00f6here Werte bei den Versuchen","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nG. Alexander und S, Bdr\u00e2my.\nzur Bestimmung geneigter Linien ; es ist dies mit Sicherheit auf die gr\u00f6fsere Unsicherheit der Vorstellung einer geneigten Linie auf der Strirnoberfl\u00e4che zu beziehen. Die Vorstellung einer 458 geneigten Linie wird an und f\u00fcr sich nur geringe Fehler ergeben. Allein dies gen\u00fcgt ja nicht, um die Lage der 4\u00d40 geneigten Linie auf der Stirn vorzustellen. Dazu mufs die Stimhant genau vor-gestellt werden, und diese Vorstellung ist eben eine sehr mangelhafte.\nWas den Vergleich der 45\u201c-Bestimmung bei geradem Kopfe und der SiR- Bestimmung bei 45\u00b0 geneigtem Kopfe betrifft, so k\u00f6nnen wir zun\u00e4chst scheiden zwischen der Neigung nach r und l entsprechend der Bestimmung der 450 geneigten Linie L und R auf der Stirne. Tats\u00e4chlich wurde ja bei rgn Kopfe die 45\u00b0 geneigte Linie links auf der Stirne und bei Ign Kopf die 45\u00b0 geneigte rechts bestimmt.\nVergleichen wir zun\u00e4chst die Bestimmungen bei rgn und Ign Kopfe, so ist der Unterschied sehr auffallend. Bei rgn ist sowohl VF wie DV, besonders aber letzteres gr\u00f6fser als bei Ign, und C ist bei rgn kleiner. Genau so verhalten sich die 45\u201c-Bestimmungen. Die den Bestimmungen rgn entsprechenden Bestimmungen L auf der Stirn sind, was UF, DV und C anlangt, schlechter und zwar um ebensoviel als die Bestimmung rgn schlechter ist als Ign. Eine derartige \u00dcbereinstimmung kann wohl kaum als Zufall gedeutet werden.\nInteressant ist auch die Lage der SiR und der 45 \u00ae geneigten Linie bei rgn und Ign, resp. L und R. Die SiR ist sowohl bei rgn wie Ign mit dem oberen Ende nach der Seite der Neigung des Kopfes geneigt, bei rgn ist sie st\u00e4rker geneigt als bei Ign, entsprechend dem Verhalten der 45\u201c geneigten Linie, die L auf der Stirn der Senkrechten auf der Stirne n\u00e4her bestimmt wird als R auf der Stirn, wo sie fast genau entsprechend ihrer richtigen Lage angegeben wird. Wir kommen im sp\u00e4teren noch darauf zur\u00fcck.\nMV und MRL stimmen in den meisten F\u00e4llen bis auf Zehntelgrade. Die gr\u00f6fste Differenz betr\u00e4gt 1 ]/2 \u00b0, bei SiR 30\u201c Ign.\nVersuchsperson Z.\nDieser gleichfalls sehr intelligente Taubstumme fafete die Versuche sogar als psychologische Versuche auf und brachte","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n345\nihnen ein gewisses wissenschaftliches Interesse entgegen. Die gr\u00f6fste Mehrzahl der bei dieser Versuchsperson ausgef\u00fchrten Versuche wurden nach der Methode des einfachen Hin- und R\u00fcckwegs angestellt; daraus erkl\u00e4rt sich die im Durchschnitt geringe Angabenzahl.\nZu den Versuchen an Z. ist Folgendes zu bemerken.\nDie Versuche SMSt sind mit denen der Versuchsperson B. direkt vergleichbar. Der Vergleich ergibt:\nDie Versuche bei Z. haben eine etwas gr\u00f6fsere Angabenzahl. Das UF ist gr\u00f6fser als bei B., vielleicht infolge der gr\u00f6fseren Angabenzahl; jedoch ist C kleiner als bei B., w\u00e4hrend man bei gr\u00f6fserer Angabenzahl ein Gr\u00f6fserwerden von C erwarten m\u00fcJEste, gleichgrofse Merkf\u00e4higkeit der Versuchspersonen vorausgesetzt. Eine geringere Gr\u00f6fse von C spricht also f\u00fcr die geringere Merkf\u00e4higkeit der Versuchsperson Z. DF ist ebenfalls gr\u00f6fser als bei B. und dementsprechend auch DV-\\-UF.\nVergleichen wir die Bestimmungen RvdM und LvdM zun\u00e4chst untereinander, so ergibt sich:\nDie Bestimmungen bei offenen Augen zeigen ein kleineres UF auch bei gr\u00f6fserer Angabenzahl als bei geschlossenen Augen. Auch DV ist bei offenen Augen auffallend klein. C ist gr\u00f6fser als bei geschlossenen Augen. Wir m\u00fcssen daher denken, dafs das Offenhalten der Augen die Bestimmung auf der Stirn erleichtert und pr\u00e4ziser macht.\nEin weiterer Einflufs auf diese Bestimmungen scheint von der Kopfneigung auszugehen. Bei geneigtem Kopfe hat C einen geringeren Wert als bei geradem Kopfe.\nAuffallend ist ferner, dafs sowohl bei den Versuchen RvdM wie LrdM bei Neigung nach r die Vertikale auf der Stirne (nicht im Raume) mit dem oberen Ende nach r sich neigt, bei Neigung nach l mit dem oberen Ende nach l. Dieses Verhalten bildet eine individuelle Eigent\u00fcmlichkeit Z.s. Fassen wir alle Versuche RvdM und LvdM zusammen, so k\u00f6nnen wir sie nun mit den Versuchen SMSt, die auch Versuche bei Kopfneigung, offenen und geschlossenen Augen enthalten, sowie mit den Versuchen der anderen Versuchspersonen vergleichen. Es ergibt sich gegen\u00fcber den Versuchen SMSt: UF etwas gr\u00f6fser, aber auch die Angabenzahl gr\u00f6fser und C ungef\u00e4hr gleich. DV ist aber hier gr\u00f6fser als bei den Versuchen SMSt und daher auch DF-J- UF gr\u00f6fser.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nI. stummer Z.\tII.\tIII. AZ pro Yer-\tIV. AZ\tV.\tVI\tVII.\tVIII.\t! IX.\tX.\nersuche der Stirn\tvz\tsuch \u00fcber- haupt\t\u00fcber- ein- ander\tUF\tC\tDY\tDV+UF\tMV\tMBL\nSMSt\t\\ 18 g\u00fcltig 1 ung\u00fcltig\t10,8\t9,2\t4\u00b0\u201420\u00b0 iD 11,6\u00b0\t0,8\t11,5\u00b0\t23,1\u00b0\t83,5\u201c\u201495c 88,4\u00b0\t83\u00b0\u201494,5\u00b0 88,6\u00b0\nKgr rgn Ign ren offen\t6\t14\t10,1\t4\u00b0\u201412\u00b0 8,5\u00b0\t1,2\t9\u00b0\t17,5\u00b0\t85,5\u00b0-94,5\u201c 89,7\u201c\t87\u00b0-93,5\u00b0 90,3\u00b0\nKgr rgn Ign ren offen\t5\t8\t7,6\t6\u00b0\u20149\u00b0 8,2\u00b0\t0,9\t4,5\u00b0\t12,7\u00b0\t86\u00b0\u201490,5\u00b0 88,8\u00b0\t86,5\u00b0-95 2\u00b0 90,6\u00b0 \u2019\ndM Kgr geschlossen\t4 2 ung\u00fcltig\t11\t10\t6\u00b0\u201421\u00b0 11\u00b0\t0,9\t6\u00b0\t17\u00b0\t81\u00b0\u201487\u00b0 81,5\u201c\t81\u00b0\u201483\u00b0 80,1\u201c\ndM Kgr geschlossen\t4 2 ung\u00fcltig\t14,2\t14\t8\u00b0\u2014 23\u00b0 15,2\u00b0\t0,9\t10,5\u00b0\t25,7\u00b0\t82\u00b0\u201492,5\u00b0 85,8\u201c\t79\u00b0\u201499\u00b0 87,1\u00b0\ndM Ign geschlossen\t5\t14\t9,6\t100\u201425\u00b0 16\u00b0\t0,6\t9\u00b0\t25\u00b0\t94\u00b0\u2014103\u00b0 97,9\u00b0\t91,5\u00b0\u2014100,5\u00b0 95,7\u00b0\ndM rgn geschlossen\t6\t15\t12\t9\u00b0\u201426\u00b0 18\u00b0\t0,7\t12,5\u00b0\t30,5\u00b0\t73,5\u00b0\u201486\u00b0 81,4\u201c\t75\u00b0\u201484\u00b0 77,9\u00b0\ndM Ign geschlossen\t4 1 ung\u00fcltig\t12\t8,2\t10\u00b0--20\u00b0 16\u00b0\t0,5\t18,5\u00b0\t34,5\u00b0\t85\u00b0 -105,5\u00b0 95,1\u00b0\t89\u00b0\u2014106\u00b0 96,3\u201c\ndM rgn geschlossen\t5 1 ung\u00fcltig\t12\t10,2\t8\u00b0\u201422\u00b0 16,6\u00b0\t0,6\t9,5\u00b0\t26,1\u00b0\t71,5\u00b0\u2014 81\u00b0 78,6\u00b0\t74,5\u00b0\u201483,5\u00b0 80,0\u00b0\nKgr rgn Ign geschlossen\t21\t13,7\t10,5\tiD 13,5\u00b0\t0,8\t29,5\u00b0\t43,0\u00b0\t\t\nKgr rgn Ign geschlossen\t18\t11,4\t9,9\tiD 13,8\u00b0\t0,7\t32\u00b0\t45,8\u00b0\t\t\nst. R u. L en offen\t10 2 ung\u00fcltig\t8,7\t6,4\t5\u00b0\u201425\u00b0 14,7\u00b0\t0,4\t17,5\u00b0\t32,2\u201c\t23,5\u00b0\u201441\u201c 32,2\u00b0\t19,5\u00b0\u201441\u00b0 33\u00b0\nst. R u. L geschlossen\t10 5 ung\u00fcltig\t11,9\t7,1\t3\u00b0\u201429\u00b0 15\u00b0\t0,5\t24,5\u00b0\t39,5\u00b0\t27\u00b0\u201451,5\u00b0 39,0\u00b0\t31,5\u00b0\u201451,5\u00b0 40,0\u00b0\n0 rgn u. Ign en offen\t8\t9,4\t7,0\t3\u00b0\u201424\u00b0 14,6\u00b0\t0,5\t9,5\u00b0\t24,1\u00b0\t48,5\u00b0\u201458\u201c 54,7\u00b0\t48,5\u00b0\u201469\u00b0 57\u00b0\n0 rgn u. Ign en offen\t8\t10\t7,2\t30\u201417\u00b0 10\u00b0\t0,7\t15,5\u00b0\t25,5\u00b0\t28\u00b0\u201443,5\u00b0 37,8\u00b0\t30\u00b0\u201447\u00b0 38,3\u00b0\n0 rgn u. lgn\\ geschlossen!\t22\t11,5\t7,3\t1\u00b0\u201428\u00b0 16,5\u00b0\t0,4\t29,5\u201c\t46,0\u00b0\t52\u00b0\u201481,5\u00b0 68\u00b0\t53,5\u00b0\u201484,5\u00b0 68,4\u00b0\nrgn u. Ign geschlossen!\t8\t9,4\t5,5\t5\u00b0\u201423\u00b0 9,4\u00b0\t0,6\t29,5\u00b0\t38,9\u00b0\t41,5\u00b0 \u201471\u00b0 57,6\u00b0\t42\u00b0\u201468\u00b0 55,7\u00b0","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 347\nXI.\nZusammenstellung aller Angaben\n75\u201c\u201480\u00b0 15 L 3 F\t80\u00ae\u201486\u00b0 27L27F\t85\u00ae\u201490\u00ae 5L 27 F 4 B\t90\u201c\u201495\u00ae 1 L 31 F 14 B\t95\u201c\u2014100\u00ae 16 F 24 B\t\t\t\n\t15 L 3 F\t9L 11 F\t17 F9B\t9 F 10 B\t\t\t\n\t7 L 4 F\t6L 9 F\t1 L 8 F 4 B\t1 F nur B\t\t\t\n70\u00b0\u201475\u00b0 1 F nur L\t7\u00f6\u00b0\u201480\u201c 7 17 F\t80\u00ae\u201486\u00ae 1 L 4 F 4 B\t85\u00ae\u201490\u00ae 3F7 B\t90\u00b0\u201495\u00ae 3 F 7B\t\t\t\n\t7 L 3 F 2 B\t4L 7 F 5 B\t3 L 2 F 5 R\t1 L 5 F 5 B\t95\u00bb-100\u201c 1 L 2 F 4 B\t100\u00ae\u2014105\u00ae 1 F nur B\t\n80\u00bb\u201485\u00b0 10L 1 F\t8\u00f6\u00b0\u201490\u201c 6L3F\t90\u00ae -96\u201c 3L 6 F\t95\u00ae-100\u201c 1 L 11 F 2 B\t100\u201c-105\u00ae 3 F 7 B\t106\u00ae-110\u00ae 5 V 4 B\t110\u00bb\u2014116\u00bb 2 F7 B\t\n65\u00bb\u201470\u00b0 1 r nur L\t70\u00ae\u201475\u00ae 14L6F 1 \u00df\t75\u00ae\u201480\u00ae 5L 13 F 3 B\t80\u00ae\u201485\u00ae 1 L 4 F 9 B\t86 \u00b0\u201490\u00ae 3 F7 B\t90\u00ae\u201496\u201c 4 F9 B\t95\u201c\u2014100\u00bb 2 F8 B\t\n80\u201c\u201485\u00b0 4L 5 F\t85\u201c\u201490\u00ae 5L 4 F\t90\u00ae\u201495\u201c 2L4F3B\t95\u00ae\u2014100\u00ae 2L5F1B\t100\u00bb-105\u00ae 5 F 1 B\t106\u00bb-110\u00bb 3 F3 B\t\t\n65\u201c\u201470\u00b0 2L 3 F\t70\u00ae\u201475\u00ae 8L 5 F\t75\u201c\u201480\u201c 3 L 7 F 2 B\t80\u00bb\u201485\u00ae IL 12 F 4 B\t85\u00bb\u201490\u00ae 3 F 12 B\t\t\t\n20\u201c\u201425\u00b0 11 \u2014 2 = 1 +\t25\u00ae\u201430\u00ae 5 \u2014 11 = 2 +\t30\u00b0\u201435\u00b0 4\u20145 = 4 +\t35\u00bb\u201440\u00ae 2- 10 = 3 +\t40\u00ae\u201445\u00ae 10= 5 +\t45\u00bb\u201450\u00ae 2= 10 +\t\t\n\t11-2 =\t10\u20147 = 2 +\t9 \u2014 8 = 7 +\t4\u20146 = 7 +\t1\u20142 = H +\t50\u201c\u201455\u00ae 1\u20144 = 10 +\t55\u00b0\u201460\u00ae 2= 15 +\n40\u201c\u201446\u00b0 7\u00df 2 F\t46\u00ae-50\u00ae 6 J2 8 F\t50\u00ae\u201455\u00ae 3 B 13 F 1 L\t55\u00bb\u201460\u00ae 13 F 2 L\t60\u00ae\u201465\u00b0 7 F3 L\t65\u201c\u201470\u00bb 2 F 8 L\t\t\n20\u201c\u201425\u00b0 2L 1 F\t25\u00ae\u201430\u00ae 3L 2 F\t30\u00ae\u201435\u00ae 9L 8 F 1 B\t36\u00bb\u201440\u00ab 6L 11 F 2 B\t40\u00ae\u201446\u00ae 2 L 9 F 4 B\t45\u00ae\u201450\u00ae 6 L 3 F 5 B\t50\u201c -55\u00ae 1 F 4 B\t\n45\u201c\u201460\u00ae IF nur R\t50\u00b0\u201455\u00ae 27 B 8 F\t55\u00ae-60\u201c 22B 12 F 1 L\t60\u00ae\u201465\u00ae 17 B 6 F 6 L\t65\u00ae\u201470\u00ae 9 B 19 F 11 L\t\u00a9 h* 1 ^ \u201c-en\t76\u00ae\u201480\u00ae 1 B 16 F 18 L\t80\u00bb\u201485\u00bb 8 F 16 L\n36\u201c\u201440\u00ae 3\u00df 1 F\t40\u00ae\u201446\u201c 2B 3 F\t45\u00ae\u201460\u00bb i 50\u201c-55\u00bb 8B2FI 8B3F IL\t3 L\t\t55\u00ae\u201460\u00ae 6 B 4F 4 L\t60\u00bb\u201465\u00ae 1 B 7 F 6 L\t65\u00ae\u201470\u00ae 6 F 6 L\t70\u00bb\u201475\u00bb 2 F3 L\n85\u00b0\u201490\u00b0 4 V 12 L","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nG. Alexander und R B\u00f9r&ny.\nGegen\u00fcber den Versuchen B.s f\u00e4llt bei geringerer Angabenzahl das wesentlich gr\u00f6lsere UF und dementsprechend kleinere C auf, ferner das bedeutend gr\u00f6fsere DV. Demnach ist bei Z. die Merkf\u00e4higkeit im einzelnen Versuch schlechter und im allgemeinen die Vorstellung der Stirne eine ungenauere als bei B.\nWir kommen nun zu den Bestimmungen der geneigten Linien :\nR und L hierbei zu sondern, erwies sich bei der geringen Gesamtzahl der Versuche und der unwesentlichen und bei den einzelnen Versuchsarten zwischen R und L wechselnden Unterschiede als inopportun. Die Zusammenz\u00e4hlung aller Angaben erfolgte derart, dafs die R- Angaben bei rgn zu den L- Angaben bei Ign addiert wurden, und ebenso die L- Angaben bei rgn zu den R- Angaben bei Ign.\nEin deutlicher Unterschied ergibt sich wiederum bei offenen und geschlossenen Augen. DV ist bei offenen Augen bei gleich grofser Versuchszahl wesentlich kleiner als bei geschlossenen und, die Lage anlangend, sehen wir, dafs die SiR total anders gelagert ist bei offenen und geschlossenen Augen. Vergleichen wir die Lage der SiR und der 45\u00b0 geneigten Linie, so finden wir, dafs die 450 geneigte Linie fast genau an derselben Stelle bestimmt wird wie die SiR bei offenen Augen. Bei geschlossenen Augen aber wird die SiR angen\u00e4hert an die Medianlinie der Stirne bestimmt.\nIm Vergleiche zu denselben Bestimmungen bei B. f\u00e4llt wieder das wesentlich kleinere C auf, d. h. gr\u00f6fsere UF bei geringerer Angabenzahl (somit ein durchgreifender Unterschied zwischen den Versuchspersonen Z. und B.) DV ist ebenfalls bei Z. gew\u00f6hnlich etwas gr\u00f6fser, doch ist hier kein eklatanter Unterschied.\nVersuchsperson K.\nDie dritte taubstumme Versuchsperson ist, was Intelligenz anlangt, wesentlich geringer zu bewerten als B. und Z. Auch erm\u00fcdete sie sehr viel rascher als die anderen Versuchspersonen, und ihre Konzentrationsf\u00e4higkeit war eine geringe.\nBei K. fand sich auch die gr\u00f6fste Zahl der ung\u00fcltig erkl\u00e4rten Versuche, die eben so grofse Fehler aufwiesen, dafs man sich","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"349\nPsychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\ndies nur aus Unaufmerksamkeit, reap. Mifsverst\u00e4ndnis erkl\u00e4ren konnte.\n(Siehe Tabellen S. 350 und 351.\nVer\u00abdeichen wir die Versuche SMSt K.s mit denen von Z. so ergibt sich: UF ist bei K. gr\u00f6fser als bei Z\u201e jedoch die Angabenzahl ebenfalls gr\u00f6fser, so dafs G derselbe ist. In bezug auf Merkf\u00e4bigkeit verhalten sich also die beiden Versuchspersonen Z. und K. gleich, dagegen ist DV bei K. wesentlich gr\u00f6fser, d. h. die Vorstellung der Senkrechten auf der Stimmitte ist weniger scharf bei K. als bei Z. Was die Versuche BvdM und LvdM betrifft, so scheint em Um finis der Neigung sich in einer Beeintr\u00e4chtigung der Merkf\u00e4higkeit o-eltend zu machen. C ist gr\u00f6fser bei geradem Kopfe. Wesentlich aber ist der Unterschied nicht. DV ist ebenfalls bei geradem Kopf kleiner als bei geneigtem. Im allgemeinen stimmen hier die Zahlen mit Z. \u00fcberein, sowohl was C wie was DV betritt! Bei der Zusammenfassung ist eher K. etwas besser m bezug au DV als Z.\nEin Einflufs der Kopfneigung auf die Lage der Lime ist nicht zu erkennen. Auffallend ist die h\u00e4ufige Inkongruenz der MV und MBL und DV und DMBL, was wohl zum Teil auf Unaufmerksamkeit, zum Teil auf der geringen Merkf\u00e4higkeit der V er-suchsperson beruht.\nWas die 45 \u00b0- und SiR- Bestimmung betrifft, so ist sie, was C betrifft, eher besser als diese Bestimmung bei Z. Allerdings ist die Angabenzahl eine sehr differente. K. hat viel gr\u00f6fsere Angabenzahlen, was wohl das gr\u00f6fsere C (gem\u00e4fs \u00dcberlegung S. 342) erkl\u00e4rt. Auffallend ist das enorme DV bei der 450 - Bestimmung im Gegensatz zu dem verh\u00e4ltnism\u00e4fsig geringen DV der oiB-Bestimmung.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"G. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nII.\tIII.\tIV.\t1 V-\tVI.\tVII.\tVIII.\tIX.\tX~ ~\nvz\tAZ pro Versuch \u00fcberhaupt\tAZ \u00fcber- einander\tVF \\ 1\tC\tDV DEL\tDV+ UF DRL+UF\tMV\tMBL\n24\t17,1\t12,7\t8\u00b0\u201427\u201c\t0\u00ab\t14,5\u00b0\t30,3\u00b0\t80\u00b0\u201494,5\u201c\t82,5\u201c\u201491 5\u00b0\n\t\t\tiD 15,8\u00b0\t\t9,0\u00b0\t24,8\u00b0\tiD 87,2\u201c\t87,8\u00b0\n10\t16,9\t; 14,7\t4\u00b0\u201424\u00b0\t\t13\u00b0\t28,9\u201c\t78\u201c\u201491\u00b0\t84,5\u00b0\u201496,5\u201c\n\t\t\tiD 15,9\u00b0\t\t12\u201c\t27,9\u201c\t87,5\u201c\t89,2\u00b0\n12\t12,9\t8,8\t3\u00b0\u201431\u00b0\t0.7\t28,5\u00b0\t41,5\u201c\t78\u00b0\u2014106,5\u00b0\t80,5\u201c\u2014110\u00b0\n\t\t\tiD 13\u00b0\t\t29,5\u00b0\t42,5\u201c\t90,8\u00b0\t93,1\u201c\n9\t15,5\t12 2\t12\u00b0\u201431\u00b0\t0 \u00df\t25,5\u00b0\t46,7\u00b0\t81\u201c\u2014106,5\u00b0\t74,5\u201c\u201497,5\u00b0\n\t\t\t21,2\u00b0\t\t23\u00b0\t44,2\u201c\t92,1\u00b0\t84,9\u201c\n9\t16,2\t12,3\t2\u00b0\u201426\u00b0\tLO\t11\u00b0\t23\u201c\t80\u201c\u201491\u201c\t84 \u00b0\u2014 90,5\u00b0\n\t\t\t12\u00b0\t\t6,5\u00b0\t18,5\u00b0\t87,4\u201c\t87,3\u00b0\n6\t14,5\t12 7\t13\u00b0\u201431\u00b0\tQ\u00df\t11,5\u00b0\t32,8\u00b0\t78,5\u201c\u201490\u201c\t79,5\u201c-105,5\u201c\n\t\t\t21,3\u00b0\t\t26\u201c\t47,3\u00b0\t82,7\u201c\t91,6\u201c\n6\t13,3\t11,0\t1\u00b0\u201433\u00b0\to q\t5,0\u201c\t18,2\u201c\t87,5\u00b0\u201492,5\u00b0\t79,5\u00b0\u201493\u00b0\n\t\t\t13,2\u00b0\t\t13,5\u201c\t26,7\u201c\t90,6\u201c\t87,3\u00b0\n31\t15\t11,7\t3\u00b0\u201431\u00b0 16,3\u00b0\t0,7\t28,5\u201c 35,5\u201c\t44,8\u201c 51,8\u00b0\t78\u00b0\u2014106,3\u00b0\t74,5\u00b0\u2014110\u00b0\n21\t14,9\t12\t1\u00b0\u201433\u00b0 15\u00b0\t0,8\t14\u201c 26\u201c\t29\u201c 40,9\u201c\t78,5\u201c\u201492,5\u00b0\t79,5\u201c-105,5\u201c\n9\t20\t14\t2\u00b0\u201435\u00b0\t0 6\t36\u201c\t57,9\u201c\t27\u201c\u201463\u201c\t17,5\u201c\u201467\u201c\n\t\t\t21,9\u00b0\t\t49,5\u201c\t71,4\u201c\t53,3\u201c\t51,9\u00b0\n9\t17,1\t11 2\t6\u00b0\u201433\u00b0\t0 6\t43\u00b0\t61,2\u201c\t28\u201c\u201471,5\u00b0\t26,5\u201c\u201474,5\u00b0\n\t\t\t18,2\u00b0\t\t48\u201c\t66,2\u201c\t50,9\u00b0\t54,9\u201c\n14\t17\t15,1\t100\u201432\u00b0\t0 6\t19,5\u00b0\t43,0\u201c\t51,5\"\u201471\u00b0\t57\u00b0\u201476\u00b0\n\t\t\t23,5\u00b0\t\t19\u201c\t42,5\u201c\t64,1\u201c\t67,4\u00b0\n14\t21,6\t17,5\t7\u00b0\u201435\u00b0\tn 7\t22\u201c\t47,3\u201c\t45,5\u00b0\u201467,5\u00b0\t46\u00b0\u201471,5\u00b0\n\t\t\t25,3\u00b0\t\t25,5\u201c\t50,8\u201c\t60,1\u201c\t63,6\u201c","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n351\nXI.\nZusammenstellung aller Angaben\n>\u00b0\u201470\u00b0\ni y\niur L\nL 2 V onst L\n5\u00b0\u201480\u00b0 6X37 1 X\n0\u00b0\u201475\u00b0 3 L 6 7\n55\n\u201c\u201470\u00b0\n1 V nur L\n5 L 3 V\n,0\u201420\u00b0\n1 +\nnur -\n1 V nur L\n\t750-80\u00b0 80\u00b0\u201485\u00b0\t\t85\u00b0\u201490\u00b0\t300\u201495\u00b0 9E\n?0\u00b0\u201475\u00b0\t\t36 X\t19 X\t9 X\n27 L\t9 7\t30 7\t46 7\t36 7\n5 V\t7 R\t11 X\t20 X\t28 X\n\t\t16 X\t13 X\t3 X\n1 7\t20 L\t19 7\t20 V\t13 7\nnur X\t8 \\\t4 R\t11 X\t10 X\n\t85\u00b0\u201490\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t95\u00b0\u2014100\u00b0\tL00\u00b0-105\u00b0 1\n80\u00b0\u2014 85\u00b0\t10 L\t6 X\t8 X\t4 X\nVAL 7 7!\t12 7\t8 7\t5 7\t2 7\n3 B |\t2 R\t5 X\t12 X\t13 X\n\t800\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0\t90\u00b0\u201495\u00b0\t35\u00b0\u2014100\u00ab,\n75\u00b0\u201480\u00b0\t5 L\t5 X\t4 X\t1 X 1\n10X 27\t5 7\t8 7\t12 7\t8 7\n3 B i\t5 R\t7 X\t4 X\t9 X\n\t76\u00b0\u201480\u00b0\t80\u00b0\u201485\u00b0\t85\u00b0\u201490\u00b0\t900\u201495\u00b0 p\n70\u00b0\u201475\u00b0\t15 L\t14 X\t5 L\t3 X a\n16 L\t4 7\t10 7\t22 7\t12 7\n4 7\t1 R\t3 R\t9 X\t11 X\n\t3 L\t5 X\t6 X\t4 X\n3 L\t4 7\t4 7\t4 7\t2 7\n5 V\t3 R\t2 X\t4 X\t6 X\n\t7 X\t8 X\t8 X\t1 X\n1 V\t1 7\t2 7\t8 7\t4 7\nnur L\t1 B\t3 X\t6 X\t8 X\n20\u00b0\u201425\u00b0\t25\u00b0\u201430\u00b0\t30\u00b0\u201435\u2018\t35\u00b0\u201440\u00b0\t40\u00b0-45\u00b0\n4 \u2014\t6 \u2014\t8 \u2014\t8 \u2014\t9 \u2014\n1 =\t2 =\t1 =\t4 =\t7 =\n2 Hr\t1 +\t1 +\t2 +\t1 +\n1 +\t1 +\t14 \u2014 1 =\t9 \u2014 3 =\t9 \u2014 4 =\nnur \u2014\tnur \u2014\t3 +\t4 +\t4 +\n35\u00b0\u201440(\t40\u00b0\u201445\t450\u201460\to 50\u00b0\u201455'\t55\u00b0\u201460\u00b0 13 7?\n1 7\t2 7\t18 X\t13 X\t13 y\nnur R\tnur R\t8 7\t9 7\t1 X\n\t\t\t18 X\t12 X\n16 L\t17 L\t12 L\t18 7\t18 7\n3 7\t6 7\t10 7\t1 X !\tj 3 X 1\n\u00bb-100\u00b0 2 L 8 V 48 B\n100\u00b0-105\u201c 4 V 31 X\n1 L 7 V 18 X\n3 L 2 V 13 R\n6 V 9 R\n1 7 nur X\n110\u00b0-115\u00b0 1 V nur R\n105\u00b0-110\u00b0 6 V 5 R\n2.7 15 R\n5 L 2 7 7 R\n5 7 9 R\n110\u00b0-115\u00b0 3 7 R\n115\u00b0-120\u00b0 3 7 1 R\n1V ersuch 1Y ersuch\n100\u00b0-105\u00b0 1 7 nur R\n4\tL 1 7\n5\tR\n2 7 7 R\n45\u00b0\u201450\u00b0 10 -9 =\n1 +\n12 \u2014 7 = 2 -f\n60\u00b0\u201465\u00b0 14 R 20 7\n7 L 34 7 2 X\n50\u00b0\u201455\u00b0 6 -12 =\n4 +\n650\u201470\u00b0 5 R 29 7 8 L\n7 L 28 7 9 X\n55\u00b0\u201460\u00b0\n4\t\u2014\n14 =\n5\t+\n4 \u2014 13 = 3 +\n600\u201465\u00b0 1 \u2014\n10 =\n9 +\n65\"-\n9\n13\n70\u00b0\u201475\u00b0 6 R 22 7 8 L\n1 L 18 7 13 R\n1 \u2014 13 = 3 +\n75\u00b0\u201480\u00b0 21 7 15 L\n14 7 13 R\n1\n10\n6\n80\u00b0-\n8\n13\n3\n19","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"352\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e0ny.\nI. Dr. A., Dr. B. . u. 0. auf der Stirn\tII. VZ\tIII. AZ pro Versuch \u00fcberhaupt\tIV. AZ \u00fcber- ein- ander\tV. UF\tVI. C\tVII. DV DRL\tVIII. DV+UF UF+DRL\tIX. MV\tXT' mrl\nSMSt\t12 1 ung\u00fcltig\t21\t20\t11\u00b0\u201430\u00b0 24,3\u00b0\t0,8\t8,5\u00b0 12,5\u00b0\t36,8\u00b0\t82\u00b0\u201490,5\u00b0 86,4\u201c\t80,5\u201c\u201493 88,3\u00b0\nSMSt A. + Dr. B.\t11\t8,4\t6,0\t0\u00b0\u201413\u00b0 4,8\u00b0\t1,3\t9,5\u00b0 11,5\u00b0\t16,3\u00b0\t85,5\u00b0\u201495\u00b0 90,3\u00b0\t85\u201c\u201496,5 90,3\u00b0\n(IM Kgr\t3\t20\t17\t16\u00b0\u201417\u00b0 16,4\u00b0\t1,0\t5,5\u00b0\t21,9\u00b0\t90,5\u00b0\u201496\u00b0 92,5\u00b0\t90,5\u00b0\u201495 93\u201c\ndM rgn\t3\t26\t21,7\t9\u00b0\u201424\u00b0 17,3\u00b0\t1,3\t9\u00b0\t26,3\u00b0\t87,5\u00b0\u201496,5\u00b0 92,7\u00b0\t90\u201c\u201494,5 92,2\u201c\ndM Ign\t3\t26,7\t29,3\t19\u00b0\u201426\u00b0 22,7\u00b0\t1,1\t4\u00b0 6,5\u00b0\t29,2\u00b0\t102,5\u00b0-106,5\u00b0 104,7\u201c\t102\u00b0\u2014108, 106\u201c\nKgr rgn Ign\t9\t24,2\t21\t9\u00bb\u201426\u00b0 18,8\u00b0\t1,2\t19\u00b0\t37,8\u00b0\t87,5\u201c- 106,5\u00b0 97,2\u00b0\t90\u00b0\u2014108.\u00ca 97,1\u00b0\nKgr rgn Ign L. + Dr. B.\t10\t14,9\t11,3\t0\u00b0\u201424\u00b0 11,3\u00b0\t1,0\t13,5\u00b0\t24,8\u00b0\t84,5\u00b0\u201498\u00b0 90,1\u201c\t94\u00b0\u201496,5 89,3\u201c\nsst. L u. R -E.\t11\t24,2\t21,8\t10\u00b0\u201434\u00b0 21,4\u00b0\t1,0\t24\u00b0\t45,4\u00b0\t47\u201c\u201471\u00b0 59,1\u00b0\t47\u201c\u201465,5 57,3\u201c\n;st. L u. R B.\t7\t12,1\t9,6\t2\u201c\u201424\u00b0 10,0\u00b0\t1,0\t20\u00b0\t30,0\u00b0\t28\u00b0\u201448\u00b0 42,7\u201c\t33\u00b0\u201447,5 41,0\u00b0\n45\u00b0 rgn B.\t8\t13,3\t8\t2\u00b0\u201418\u00b0 7\u00b0\t1,2\t14\u00b0 27\u00b0\t21\u00b0 34\u00b0\t56\u00b0\u201471\u00b0 61,5\u00b0\t54\u00b0\u201481\u00b0 63,7\u00b0\n45\u00b0 Ign B.\t6\t13\t11,1\t8\u00bb\u2014i7\u00b0 14,2\u00b0\t0,8\t8,5\u00b0 15,0\u00b0\t22,5\u00b0 29,2\u00b0\t51,5\u00b0\u201460\u00b0 56,1\u00b0\t51,5\u00b0\u201466, 56,5\u00b0\n45\u00b0 ran A. + 0\t3\t22,6\t20,3\t25\u00b0\u201426\u00b0 25,7\u00b0\t0,8\t18,5\u00bb\t44,2\u00b0\t50,0\u201c\u201468,5\u00b0 60,9\u00b0\t53,5\u00b0\u201470, 62,8\u00b0\n45\u00b0 lan A. + O\t3\t21\t19\t18\u00b0\u201430\u00b0 23,7\u00b0\t0,8\t12,5\u00b0\t36,2\u00b0\t59,5\u00b0\u201472\u00b0 65,2\u201c\t58\u00b0\u201469\u00b0 63,5\u00b0\n30\u00b0 rgn L.+Dr. B.+E.\t3\t8,7\t4,2\t4\u00b0\u201413\u00b0 8\u00b0\t0,5\t5\u00b0 10,5\u00b0\t18,5\u00bb\t71,5\u00b0\u201476,5\u00b0 74,7\u201c\t73\u201c\u201483,5 78,8\u201c\n30\u00b0 Ign L.+Dr. B.+E.\t3\t6,7\t5,0\t2\u00b0\u20149\u00b0 5\u00b0\t1,0\t14\u00b0\t19,0\u00b0\t62\u00b0\u201476\u00b0 69,5\u201c\t61,5\u201c\u201475, 70\u201c","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n353\nXI.\nZusammenstellung aller Angaben.\n\u20ac5\u00b0\u201470\u00b0 2 V nur L\n80\u00b0\u201485\u00b0 13 L 2 V\n80\u00b0\u201485\u00b0 41 2 F\n75\u00b0\u201480\u00b0 8 L 2 V\n85\u00b0\u201490\u00b0 1 L2V\n75\u00b0\u201480\u00b0 81 2 V\n13 L 3 y 1 B\n70\u00b0\u201475\u00b0 20 L 5 V\n85\u00b0\u201490\u00b0 11 L 12 y 8 B\n85\u00b0\u201490\u00b0 81 7 y 2 E\n80\u00bb\u201485\u00b0 4L 6 y\n75\u00b0\u201480\u00b0 21 \u00a3 is y\n80\u00bb\u201485\u00b0 17 \u00a3\n33 y\n4 E\n90\u00bb\u201495\u00b0 95\u00bb\u2014100\u00b0\n1 L8V 16 E\n1 \u00a3 2 y\n12 E\n2\u00b0\u00a379y 950-1000\n3 E\n90\u00bb\u201495\u00bb\n4 \u00a3 6 y\n80\u00bb\u201485\u00b0\n8 \u00a3 8 y\n85\u00bb\u201490\u00bb 90\u00bb\u201495\u00bb 8\u00a3 5 y 3\u00a3 5 y 1 E j 4 E\n95\u00bb-100\u00bb 100\u00bb-105\u00bb\n9 y 5E\n5 \u00a3 3 y 3 E\n85\u00b0\u201490\u00b0 23 \u00a3 14y 3E\n15 \u00a3\t16 \u00a3\n10y4E16yi2E\n30\u00b0\u201435\u00bb 35\u00b0\u201440\u00bb 3 -\t8\n3 =\t3 =\n25\u00bb\u201430\u00bb 3- 1 = 1 +\n45\u00bb\u201450\u00bb\n12 e 2 y 1 \u00a3\n40\u00bb\u201445\u00b0\ni2\u00a3 iy\n1 E\n5E 2 y\n4 \u00a3 5 y\n2 E\n85\u00bb\u201490\u00bb 6 \u00a3 28 y\n9 E\n100\u00bb-105\u00bb 2 y 8 E\n90\u00bb\u201495\u00bb 5 \u00a3\n25 y\n19 E\n95\u00bb\u2014100\u00bb 1 \u00a3\n9 y\n27 E\n100\u00bb\u2014105\u00bb i\u00a3 4y 17 E\n10\u00bb-5110\u00bb\ni y\nnur E\n95\u00b0-100\u00bb 100\u00bb-105\u00bb 2\u00a3 5y 2\u00a3 5y 7 E 7 E\n105\u00bb-110\u00bb 5\u00a3 5 y 6 E\n90\u00bb\u201495\u00bb 95\u00b0\u2014100\u00bb\n65\u00bb\u201470\u00bb 6 K 1 E\n5\u00a3 3 y 3 E\n30\u00bb\u201435\u00bb 3\u2014 1 = 2 +\n50\u00bb-55\u00bb\n8 E 3 y\n45\u00bb\u201450\u00bb 7 \u00a3 5 y 1 E\n5E iy\n1 \u00a3\n3\u00a3iy\n1 E\n70\u00bb\u201475\u00b0\n4 e 4 y\n4 \u00a3 2 E\n40\u00bb\u201445\u00bb 16\n5\t= 5 \u2014\n35\u00b0\u201440\u00bb 6\u20144 = 2 +\n55\u00bb\u201460\u00b0 10 E 2V 2 L\n50\u00bb\u201455\u00bb 8\u00a3 4 y 7 E\n6\tE 3 y\n2 \u00a3\n2\u00a3 i y\n75\u00bb\u201480\u00b0 2E2F 2 \u00a3\n2y 1E\n9 \u00a3 18V T R\n3 \u00a3\n4 y 10 E\n45\u00bb\u201450\u00bb 21\n6=12 +\n7 \u00a3 17yi5E\n1 \u00a3\n5 y 19 E\n50\u00bb\u201455\u00b0 18 - 12; 16 +\n40\u00bb\u201445\u00b0 45\u00bb-\n4-13 = 12 +\n110\u00bb-115\u00bb 8 y 8 E\n100\u00ab-105\u00bb 6 \u00a3\n12yi7E\n4 y\n12 E\n55\u00bb\u201460\u00bb 15-15= 18 +\n-50\u00bb! 50\u00bb\u201455\u00bb 5 =|l\n105\u00bb\u2014110\u00bb\n2 y i e\n115\u00bb\u2014120\u00bb\n2 y 5 E\n105\u00bb-110\u00bb 5 \u00a3\n7 y 7 E\ni y\nnur E\n60\u00bb\u201465\u00bb 12\u20149 = 18 +\n12 +\t9 +\n60\u00bb\u201465\u00bb 65\u00bb\u201470\u00ab: 70\u00bb\u201475\u00bb\n10 E 9 y 5\u00a3\n55\u00bb\u201460\u00bb 6\u00a3 5 y 4 E\n3E 4 y 3 \u00a3\n5\u00a3 3 y\n1 E\n80\u00bb\u201485\u00bb 2 y 3 \u00a3\n5 E 7 y 5\u00a3\n60\u00bb\u201465\u00bb\n1 \u00a3 6 y\n2 E\n1E 4 y 2 \u00a3\n6\u00a3 6 y\n2 E\n110\u00bb-115\u00bb115\u00bb-120\u00bb 8 y 8 E 2F5E\n65\u00b0\u201470\u00bb 7\u20145 = 20 +\n1\tE 6 y 8 \u00a3\n65\u00bb\u201470\u00bb\n2 \u00a3 2 y\n3 E\n2 E 2 y\n2\t\u00a3\n3\u00a3 5 y 6 E\n75\u00bb-80\u00b0 2 E 2 \u00a3\n70\u00bb\u201475\u00b0 lE3y 2 \u00a3\n1 \u00a3 3 y\n5 E\n70\u00b0\u201475\u00bb 2\u20145 = 10 +\n75\u00bb\u201480\u00bb 3 y 3 \u00a3\ni y\nnur E\n80\u00bb\u201485\u00bb 2 y 5\u00a3\ni y\nnur E\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 37.\n23\n75\u00bb\u20148< 3= 8-","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nG. Alexander und R. Bdrdny.\nNormale Versuchspersonen: (Dr. A., Dr. B., O., K.)\n(Siehe Tabellen S. 352 und 353.)\nVergleichen wir die Versuche SMSt der Versuchsperson R. mit den entsprechenden Versuchen an Taubstummen, so finden wir:\nDie Versuche R.s weisen das weitaus gr\u00f6bste UF auf, allerdings auch bei gr\u00f6bster Angabenzahl pro Versuch. Aber der Koeffizient C sollte hierbei einen h\u00f6heren Wert haben als z. B. bei K. oder Z. Tats\u00e4chlich hat er nur denselben Wert, was eine geringere Merkf\u00e4higkeit R.s gegen\u00fcber Z. oder K. und erst recht B. beweist. DV ist ein wenig geringer als das DV K.s, aber gr\u00f6fser als das von Z. und B. Auffallend und wichtig ist die Differenz zwischen DV und DMRL; sie weist auf geringere Merkf\u00e4higkeit und Aufmerksamkeit hin.\nBetrachten wir die Versuche Dr. A. + Dr. B. SMSt, so m\u00fcssen wir es zun\u00e4chst rechtfertigen, 2 Versuchspersonen vereinigt zu haben. Wir k\u00f6nnen das nur tun, wenn sie, was hier der Fall war, allein \u00e4hnliche Werte haben.\nln den Versuchen Dr. A. -f- Dr. B. SMSt sind nur sehr wenige Angaben pro Versuch gemacht, daher das UF sehr klein; der Koeffizient C. hatte einen ziemlich hohen Wert, was darauf schliefsen labst, dabs die Merkf\u00e4higkeit eine gute ist.\nDV ist ungef\u00e4hr so grobs wie bei B.\nDie Versuche LvdM der Versuchsperson 0. ergeben trotz der geringen Zahl (9) ein DV, welches gr\u00f6fser ist als das der 21 Versuche RvdM des Taubstummen B. Das UF ist sehr grobs, C aber grobs.\nDie Versuche LvdM Dr. A. -(- Dr. B. ergeben ein DV, welches etwas kleiner ist als das des Taubstummen B. Doch ist hier die geringe Versuchszahl als Ursache heranzuziehen.\nBez\u00fcglich der 450 - Bestimmung ist ein Vergleich Dr. B.s und des Taubstummen B. interessant. Trotz der geringeren Zahl der Versuche ist DV bei Dr. B. gr\u00f6fser als bei B. UF ist beim Taubstummen B. gr\u00f6fser, nichtsdestoweniger C bei B. gr\u00f6fser als bei Dr. B., d. h. die Versuche des Taubstummen B. sind in jeder Beziehung besser als die Versuche Dr. B.s.\nDie SiR - Bestimmung Dr. B.s und B.s verglichen, ergeben folgendes :\nDV ist bei Dr. B. etwas kleiner als bei B., was sich ohne-weiters aus der zu geringen Versuchszahl erkl\u00e4rt, ln bezug auf C sind die Versuche Dr. B.s schlechter als die B.s.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 355\nAuffallend ist bei Dr. B. die Differenz zwischen rgn und Ign, die merkw\u00fcrdigerweise mit den Versuchen B.s genau \u00fcbereinstimmt.\nZusammenfassung:\nAlle Versuchspersonen bestimmen am besten die Senkrechte auf der Mitte der Stirn (SMSt). Aber auch hier findet sich ein betr\u00e4chtliches unsicheres Feld, das zwar individuell verschieden grofs ist, jedoch auch bei der besten Versuchsperson eine betr\u00e4chtliche Ausdehnung besitzt, wenn man eine gr\u00f6fsere Zahl von Versuchen in Betracht zieht. DV-\\-UF: Taubstummer B. : 17\u00b0, Taubstummer K.: 23\u00b0, Taubstummer Z. : 3Q\u00b0, Normaler R.: 36,8\u00b0. Dr. A, Dr. B.: 16\u00b0.\nEin wesentlich gr\u00f6fseres UF ergeben die Bestimmungen der Senkrechten rechts und links von der Mitte der Stirn (RvdM, LvdM), noch gr\u00f6fser ist das UF in den Versuchen zur Bestimmung geneigter Linien auf der Stirn.\nAuffallend ist, dafs alle Versuchspersonen die Senkrechte im Raume (SiR) bei Kopfneigung besser bestimmen als die 45\u00b0 geneigte Linie bei geradem Kopfe.\nOrdnen wir die Versuchspersonen nach der geringsten Gr\u00f6fse des UF, dem gr\u00f6fsten Wert des C und der geringsten Gr\u00f6fse von BV, so stehen an erster Stelle der Taubstumme B., ihm folgen die Normalen Dr. A. und Dr. B. und 0. Dann folgen die zwei Taubstummen Z. und K. und an letzter Stelle der Normale R.\nEin wesentlicher Unterschied in bezug auf die Gr\u00f6fse von UF, UV und C ist zwischen Normalen und Taubstummen nicht zu konstatieren.\nVon der Lage der SiR bei Normalen und Taubstummen wird noch die Rede sein.\nII. Taktile Versuche bei K\u00f6rperneigung und Kopfk\u00f6rperneigung.\nWir benutzten zu diesen Versuchen den von Sachs und Melles (20) beschriebenen Apparat. Als Versuchsperson dienten der Taubstumme B. und der Normale Dr. B.\nDie Versuche wurden derart angestellt, dafs die Versuchsperson an das drehbare Brett des SACHSschen Apparates fest angeschnallt wurde, nun durch Einbeifsen ihren Kopf fixierte, worauf bei ge-.\n23*","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nG. Alexander hmd R. B\u00e4rdny.\nschlossenen Augen die entsprechende Neigung von Kopf und K\u00f6rper vorgenommen wurde. Sollte ein Versuch mit K\u00f6rperneigung allein angestellt werden, so wurden erst Kopf und K\u00f6rper geneigt und hierauf der Kopf wieder durch Drehung des Kopfhalters zur\u00fcckgedreht. Am Schl\u00fcsse des Versuches gab die Versuchsperson ihr Urteil \u00fcber die Lage ab, die sie eingenommen hatte.\n(Siehe Tabelle auf S. 357.)\nTrotz der verh\u00e4ltnism\u00e4fsig geringen Versuchszahl lftfst sich f\u00fcr den Taubstummen B. konstatieren, dafs UF und C bei allen Neigungen bis auf die 90 \u00b0- und 105#-Neigung die gew\u00f6hnlichen f\u00fcr B. geltenden Werte haben. Die Bestimmungen bei 90\u00ae und 1050 sind auffallend schlecht, was wohl durch die unangenehme K\u00f6rperlage erkl\u00e4rt sein d\u00fcrfte. Bei 105\u00b0 ist ausdr\u00fccklich Blutandrang zum Kopf notiert. Was die Lage der SiB bei Kopf-und K\u00f6rpemeigung betrifft, so finden wir sie \u00fcberall der Medianlinie angen\u00e4hert.\nBei L- Neigung des K\u00f6rpers allein wurde die SiB in allen F\u00e4llen mit dem unteren Endpunkte Ign bestimmt.\nAuch bei Dr. B. finden sich bis auf die 90 0 Neigung dieselben Verh\u00e4ltnisse wie bei den Versuchen bei blofser Kopfneigung. Bei 90\u00b0 Neigung tritt wie beim Taubstummen B. eine auffallend schlechte Bestimmung auf. Die Lage der SiB bei Dr. B. ist vollkommen identisch mit ihrer Lage bei B. Auch die Lage der SiB bei K\u00f6rpemeigung allein ist bei Dr. B. und B:, soweit die Versuchszahlen ein Urteil \u00fcberhaupt zulassen, identisch.\nLeuchtlinienversuche.\nDiese Versuche wurden gleichfalls mittels des Apparat\u00ab von Sachs und Meller (20) ausgef\u00fchrt. Den Versuchspersonen wurde im sonst vollkommen dunklen Raume eine leuchtende Linie gezeigt, deren Richtung sie zu beurteilen hatten. An der Versuchsanordnung Sachs\u2019 und Mellers trafen wir nur insofern eine kleine Ab\u00e4nderung, als wir an der Leuchtlinie den Registrierapparat axial anbrachten, so dafs wir wie bei den taktilen Versuchen, die Lage der Linie und das Urteil der Versuchsperson auf dem Transporteur markieren konnten. Unsere optischen Versuche wurden an der taubstummen Versuchsperson B. und den normalen Dr. B. und T. ausgef\u00fchrt.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische. Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\nUrteil t D.\t32,6\u00b0 46\u00ab 60\u00ae 90\u00ae Blutandrang z. Kopf\tUrteil 3 mal richtig Urteil Kopf JL\n1\t^\t!' 1\t. il S-\t.\t. S !\t\u00a3\t,\t2 3 1 1 s j\tQ\t1\t\t21,4\u00ae 10,0\u00ae\n1 MUL i__ _\tj\te o\ttO\t\u00a9 [2 o >e?o _ e 2$ o o |\ttrei Sh & | *o. \u2018\u00f6 J \u2014 t- io 25 J c- so \u00a3.o-\tJus\t\u00a3.m\th S\tg\tco\t\u00a9 \u00a9, iO\t\u00bbO i\u00ab i\u00df oT ^ I>\tX\nMV j\tSoo h\th cS'i-\u00ee\" ^ Sj S,\t\u00b0 J s i* s s I*3 s'\ts'\t1- 3*. i\u00df ig \u00ee>\t\u00bb D-\n\u2022j\trH\t<***)\tf\"\u201c)\t\tCD ^H\trH\n' '\tSs\u00ab\t&,\te\t0\tS:\t\u00a9 \u00f6 II\t00\t00\t00\t00\tS\t83\t\t8,4\u00ae 6,5\u00ab\nZV\t10 8,8 9 9 15 13\t13,4 7\nZA\t\u00abO\tH* 1H rH 0\u00ab t-c\t\u00bbO\tCQ\n\u00f6 S o e o e e \u00e4 s 3 S \u00a3 \u00b0 5 \u00aeH -s\t,\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t1 il i\t8\t\u2018\t\u2018\ts\tR \u00ab\u00a7\u00fc .g\t5\ts\ts\t8\t8 ||! 1 UU J. 1 li 8 S S S S 8 \u00cfS S 3 \u00ae\tft\t.\t.\t. 0 a II E\t=\t\u00ee*\t~\t- * s ' S &\u2022: . . . . S'l 3\t88888 \u00ab*H \u00dc\t\u00abW 04 1\tft\t-\t\u201e\t* Oi O\t\u2022*\t\u2022*\t\u2022*\t* M ! \u00ab\t\tKopf senkrecht (JL) K\u00f6rper 30\u00ae Ign Lot bei 90\u00ae Kopf senkrecht ( 1 ) K\u00f6rper 46\u00ae Ign Lot bei 90\u00ae\nMRL\to e e e 8 S S S\t90\u00ab 81\u00ae\nMV\t\u00a9\t\u00a9 e o iq, Ofc \u00abc,, ^ S\u00a7\u00a72\t90,6\u00ab 83,0\u00ae\n\tec\t\u00bbe \u00bb\u00a9\trr *-i,\n\trH rH rH \u00a9\trn T-4\nfe\to \u00a9\t\u00a9\t\u00a9 325S\t\u00a73 00 rH\n\th# O I>\t5 20\n\u25a0\u00ae!\trH\trH rH\t\n\u00a3\trH rH\trH\trH rH\n\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9\t\u00a9 o\n\t60 45 30 0\t8 8\n\t\t_\n0 t* \u2022r* 00\t4\u00db\t* *\t\u201c 3\t8 *\tS\tR 8\n\u2022s\tJ> J> J> s\t\n\u00abM\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\n\u00bb 3\t8 3 8 8\t8 3\n& 5 M \u00ab3\t\u00a9 \u00db4 >7888\t\u00a9 t 8\n\u00a9 5C 'S S 1.1\t\u00ab \u00ab 53\t2\t2 S\tO \u00ab 3 \u25a0H\nO \u00a9 {Z 0 \u00a9\t*04 \u00b0 5 5 2\t\nft \u00a3 d e. o Ui\tUi\t\u00a9 \u00a9 u 8 M 0 \u00a9 \u00a9 *W a \u201e O 5 M\n357\n1 0\u00b0 in der Lotrechten.\t\u2019 0\u00ae in der Horizontalen.","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nG. Alexander und B. B\u00e2r\u00e2ny.\nIII. Optische Bestimmung der SiK bei aufrechtem Kopf\nund K\u00f6rper.\nBeim Taubstummen B. fand sich ein - wesentlicher Unterschied bei Benutzung des r. und des 1. Auges und beider Augen entsprechend der Lage der vertikalempfindenden Netzhautmeridiane, die ja mit den oberen Enden divergieren (s. Sachs und Meller (19)). Bei Dr. B. fand sich ein derartiger Unterschied nicht. Das UF ist in diesen Versuchen sehr klein, der Koeffizient C sehr grofs, entsprechend der ausgezeichneten Diffe-renzierungs- und Merkf\u00e4higkeit der Versuchspersonen f\u00fcr diese Bestimmung.\nTaubst. B. Leuchtlinie\tVZ\tAZ \u00fcber- ein- ander\tUF\tC\tDV+UF\tMV\tMRL\nKgr SiR rechtes Auge\t4\t11\t3\u00b0\t3,7\t5\u00b0\t86,5\u00b0\u201488,5\u00b0 87,5\u00b0\t87\u00b0\u201488,5\u00b0 87,8\u00b0\nKgr SiR linkes Auge\t3\t10\t2,9\u00b0\t3,4\t6,4\u00b0\t93\u00b0\u201496,5\u00b0 95\u00b0\t93\u00b0\u201497\u00b0 95,2\u00b0\nKgr SiR beide Augen j\t1\t6\t2\u00b0\t2,5\t\u2014\t89\u00b0\t89\u00b0\n\tVZ\tAZ\tUF\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nLeuchtlinie\t\t\u00fcber- einander\t\tC\tDV+UF\tMV\tMRL\nKgr SiR rechtes Auge\t1\t8\t2\u00b0\t4\t\u2014\t91\u00b0\t91,5\u00b0\nKgr SiR linkes Auge\t2\t7,5\t3,5\u00b0\t2,1\t3,5\u00b0\t91,5\u00b0\t91,5\u00b0\nIT. Optische Bestimmung der SiH hei K\u00f6rperneigung.\nAus nebenstehender Tabelle (S. 359) ergibt sich, dafs die K\u00f6rperneigung diesen Bestimmungen ihre ganze Pr\u00e4zision nimmt und sie zu den gew\u00f6hnlichen, sch\u00e4tzenden Bestimmungen herabsinken l\u00e4fst, mit einem ganz betr\u00e4chtlichen UF und DV. Die Wirkung des senkrecht stehenden Netzhaut meridians ist also an die aufrechte Stellung von K\u00f6rper und Kopf gebunden. W\u00e4hrend beim Taubstummen die Silt bald rgn bald Ign bestimmt wird, ergeben die Bestimmungen des Normalen bei Ign K\u00f6rper eine Neigung der SiR mit dem unteren Ende","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 3S@\nnach rechts. Sachs und Melleb f\u00e4nden bei ihren Bestimmungen an Normalen dasselbe. Auf diese Differenz zwischen Normalen und Taubstummen m\u00f6chten wir jedoch kein grofses (Jewicht legen.\nTaubstummer B. Leuchtlinie1\tVZ\tAZ \u00fcber- ein- ander\tUF\tC\tMV\tMRL\tDV+UF\nBestimmung der SiR K\u00f6rper 26\u00ae Ign1 Kopf senkr. *Lot bei 65\u00b0\t1\t7\t4\u00ae\t1,8\t62\u00ae\t62\u00ae\t\nSiR K\u00f6rper 30\u00b0 Ign Kopf senkrecht Lot bei 60\u00ae\t2\t10\t7,5\u00ae\t1,4\t62,6\u00ae\u201472,6\u00ae\t63\u00b0\u201473,6\u00ae\t17,5\u00ae-\nSiR K\u00f6rper 40\u00b0 Ign Kopf senkrecht Lot bei 50\u00ae\t1\t9\t6\u00ae\t1,5\t62\u00ae\t51\u00b0\t\nSiR K\u00f6rper 45\u00ae Ign Kopf senkrecht Lot bei 46\u00ae\t3\t8,7\t7\u00ae\tL2\t43,6\u00ae\u201461,5\u00b0\t41\u00ae-hS1\u00ae\t16,7\u00ae\nSiR K\u00f6rper 60\u00ae Ign Kopf senkrecht Lot bei 30\u00ae\t1\t14\t11\u00ae\t1,3\t26,5\u00bb\t28,5\u00ae\t\n. Normaler Dr. B.\t\t\t\t\t\t\t. .\nBestimmung der SiR K\u00f6rper 25\u00ae Ign Kopf senkrecht Lot bei 65\u00ae\t1\t8\t4\u00ae\t2,0\t88\u00ae\t.66,6\u00ae\t\nSiR K\u00f6rper 30* Ign Kopf senkrecht Lot bei 60\u00b0\t1\t6\t3\u00bb\t2,0\t65,5\u00ae\t64\u00ae\t\nSiR K\u00f6rper 60\u00ae Ign Kopf senkrecht Lot bei 30\u00b0\t. 1\t5\t3,6\u00bb\t1,4\t33,5\u00ae\t34\u00ab\t\nY. Optische 450 - Bestimmung.\nTaubstummer B. Leuchtlinie\tVZ\tAZ\tUF\t0\t\t*- +\tD =* -f- UF\n46\u00ae Bestimmung Kgr\t5\t17\t9,2\u00ae\t1,8\t44,6\u00ae\u201448\u00b0 46,4\u00bb\t43\u00ae\u201448\u00ae 46,6\u00ae\t12,7\u00ae\n46\u00ae Bestimmung 45\u00ae Ign\t7\t13\t3,9\u00ae\t3,3\t70,6\u00ae\u201494,6\u00ae 86,7\u00bb\t79\u00ae\u201490\u00ae 86,5\u00ae\t18,9\u00ae\n1 0\u00ae in der Lotrechten.\t* 0\u00b0 in der Horizontalen.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\n<?. Alexander und H, Bdr\u00e0ny.\nNormaler Dr. B. Leuchtlinie\tVZ\tAZ\tUF\tc\t\t*- +\n46\u00b0 Bestimmung Kgr 46\u00b0 Bestimmung 46\u00b0 Ign\t1 1\t1 12\t2\u00ae 6\u00b0\t3,5 2,0\t42\u00ae 91\u00b0\t42\u00ae 90*\nVergleichen wir zun\u00e4chst die 45\u00b0-Bestimmung des Taubstummen bei Kgr und 45 0 geneigtem Kopfe, so finden wir, dafs, was UF und C, d. h. die G\u00fcte des einzelnen Versuches anbetrifft, die Versuche bei Kopfneigung sogar betr\u00e4chtlich besser sind als die bei geradem Kopfe. Dagegen ist DV bei den Versuchen mit Kopfneigung ein viel gr\u00f6fseres. Es betr\u00e4gt bei Kgr nur 3,5 \", bei geneigtem Kopfe 15 \u00b0.\nIm Vergleiche der optischen 45\u00b0-Bestimmungen mit den taktilen mufs uns haupts\u00e4chlich die grofse Differenz von DV auffallen. Die Erkl\u00e4rung k\u00f6nnte darin gefunden werden, dafs wir zwar die Medianlinie der Stirne gut kennen, dafs jedoch, trotzdem die Vorstellung des halbierten rechten Winkels ziemlich pr\u00e4zise ist, das Auftr\u00e4gen desselben auf dem im \u00fcbrigen schlecht bekannten Terrain der Stirn nur mangelhaft gelingt. Merkf\u00e4higkeit und Differenzierungsf\u00e4higkeit sind aber auf der Stirn, wenn auch schlechter, so doch nicht sehr verschieden von der optischen Merk- und Differenzierungsf\u00e4higkeit, und darauf mag es zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, dafs in bezug auf UF und C die optischen Bestimmungen keine betr\u00e4chtlichen Unterschiede gegen\u00fcber den taktilen zeigen.\nVon Dr. B. liegen nur je ein Versuch von 45\"-Bestimmungen bei Kgr und kopfgeneigt vor, die ein Urteil \u00fcber das Verhalten des Normalen nicht erlauben.\nOptische Sch\u00e4tzung von Winkelgr\u00f6fsen.\n\u00dcber die optische Sch\u00e4tzung von Winkelgr\u00f6fsen haben wir auch noch auf andere Weise Aufschlufs zu erhalten versucht. Wir erteilten der Leuchtlinie der Reihe nach verschiedene Lagen und liefsen die Versuchsperson in Graden die Lage sch\u00e4tzen. Lage der Linie und Urteil der Versuchsperson wurden notiert und auf diese Weise die folgenden Werte gewonnen:","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n361\nOptische Sch\u00e4tzungen von Win kelgr\u00f6fsen. Taubstummer B.\nTats\u00e4chliche Neigung 1, Urteile !i\t\tUr t im Durchschnitt\te * *6\t'\u25a0 Unsicheres am\ti|\tFeld h\u00e4ufigsten i'\t\n5\u00b0\t1= 1 +\t13\u00ae\t\t5\u00ae\u201420\u00ae\n10\u00ab\t1- 5= 4 +\t13,5\u00ae\t10\u00bb\t5\u00ae\u201420\u00ae\n15\u00ab\t1 \u2014 1 = 4 4-\t17,6\u00ae\t20\u00bb\t10\u00ae-20\u00bb\n20\u00ae\t1- 2= 6 +\t24\u00bb\t30\u00ae\t100\u201430\u00ae\n26\u00ae\t1-5 +\t30\u00ae\t30\u00bb\t20\u00bb\u201440\u00ae\n30\u00bb\t6= 3 +\t33\u00ae\t30\u00ae\t30\u00bb\u201440\u00ae\n35\u00ae\t1\u2014 2= 1 +\t35\u00ae\t36\u00ae\t30\u00ae\u201440\u00ae\n40\u00ae\t7= 5 +\t42\u00bb\t40\u00ae\t40\u00ae\u201446\u00ae\n46\u00b0\t1\u2014 6 =\t43\u00ae\t46\u00ae\t36\u00ae\u201446\u00ae\n60\u00ae\t4\u2014 2 =\t47\u00ae\t'\t45\u00ae\t46\u00ae\u201460\u00ae\n66\u00ae\t2- 1 +\t63\u00bb\t60\u00ab\t60\u00ab\u201460\u00bb\n60\u00ae\t5\u2014 3 =\t63\u00ae\t60\u00ae\t46\u00bb\u201460\u00ae\n66\u00ae\t7- 1 +\t59\u00ae\t60\u00ae\t50\u00ae\u201470\u00ae\n70\u00ae\t4\u20141 =\t63\u00ae\t60\u00bb\t60\u00ae\u201470\u00ae\n75\u00ae\t5\u2014 1 =\t67\u00ae\t66\u00bb und 70\u00ae\t60\u00bb\u201476\u00ae\n80\u00ab\t1 2 \u2014\t66\u00ae\t\t60\u00ae\u201470\u00ae\n86\u00ae\t3\u2014 2 =\t79\u00ae\t75\u00bb\t76\u00bb\u201486\u00ae\n\t106 Urteile\t\t\tiD 12\u00bb\nOptische Sch\u00e4tzungen von Winkelgr\u00f6fsen. Normaler Dr. B.\nTats\u00e4chliche Neigung\tUrteile\tUrt im Durchschnitt\teile am h\u00e4ufigsten\tUnsicheres Feld\n5\u00ae\t1=1 +\t7,5\u00bb\t\t6\u00ae\u201410\u00ae\n10\u00ae\t1 =\t10\u00bb\t\t\n15\u00ae\t2- 1 +\t13,3\u00ae\t10\u00ae\t10\u00ae\u201420\u00ae\n20\u00ab\t3\u20141 =\t12,5\u00ae\t10\u00ae\t10\u00ae\u201420\u00ae\n26\u00bb\t3\u2014 2 +\t23\u00bb\t2 (20)\u00bb 2 (30)\u00bb\t16\u00ae\u201430\u00bb\n30\u00ae\t2\u2014 1= 1 +\t27,6\u00ae\t20\u00bb\t20\u00ae\u201440\u00ae\n35\u00ae\t2- 1 +\t40\u00bb\t\t30\u00ae\u201446\u00ae\n40\u00bb\t2= 1 +\t43,3\u00ae\t40\u00ab\t400\u201450\u00bb\n45\u00ae\t1- 1= 1 +\t45\u00ae\t\t400 - 60\u00bb\n60\u00ae\t2- 2 +\t60\u00bb\t2 (45)\u00ae 2 (66)\u00ae\t450-66\u00bb\n65\u00ae\t2 +\t60\u00ae\t60\u00bb\t60\u00bb\n60\u00bb\t2- 1 =\t66\u00ae\t\t6O0-6O\u00ae\n65\u00ae\t2\u2014 1 =\t68,3\u00ae\t\t60\u00ae\u201466\u00ae\n70\u00ab\t+ CO II vH 1 GM\t71,7\u00ae\t80\u00ae\t600-80\u00bb\n76\u00bb\t1 +\t80\u00ae\t\t80\u00ae\n80\u00ae\t1\u20141=3 +\t81\u00ab\t85\u00bb\t700 -86\u00ae\n85\u00ae\t1 =\t85\u00ae\t\t86\u00bb\n90\u00ae\t1 =\t90\u00bb\t\t90\u00ae\n\t64 Urteile\t\t\tiD 13\u00ae","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nff. Alexander mntl R. B\u00e0r\u00e0my\nBetrachten wir die Tabelle der taubstummen Versuchsperson B., so finden wir, dafs der Winkel von 45\" am besten gesch\u00e4tzt wird (unter 6 Sch\u00e4tzungen nur 1 Fehler), dann folgen 30\u00b0, 40\u00b0 und 60\u00b0, im Durchschnitt werden die Winkel bis 45\u00b0 \u00fcbersch\u00e4tzt, die \u00fcber 45\u00b0 untersch\u00e4tzt. Das UF betragt durchschnittlich 12\u00b0, es ist am kleinsten bei 40\u00b0 und 50\".\nBei der normalen Versuchsperson Dr. B. finden sich im ganzen weniger richtige Sch\u00e4tzungen als bei dem Taubstummen B. Am besten wird 40\u00b0 gesch\u00e4tzt. Auch in bezug auf die durchschnittliche Sch\u00e4tzung ergibt sich keine Regelm\u00e4fsigkeit wie beim Taubstummen. Das UF ist trotz geringerer Versuchszahl im Durchschnitt etwas gr\u00f6fser als bei B.\n(Schiufa folgt.)","page":362},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\n(Aus der, Universitftts-Ohrenklinik [Vorstand: Hofrat Prof. Politzer] in Wien)\nPsychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung des Statolithenapparates f\u00fcr die Orientierung im Raume an Normalen und Taubstummen\nnebst Beitr\u00e4gen zur Orientierung mittels taktiler und optischer Empfindungen.\nVon\nPrivatdoz. Dr. G. Alexander und\tDr. R. BAbAny,\nAssistent der Ohrenklinik.\tDemonstrator der Ohrenklinik.\n(Schlufs.)\nYI. Optische Bestimmung der scheinbaren Kopflage.\nDie Bestimmungen der scheinbaren Kopflage und SiB wurden in der Regel unmittelbar aneinander anschlie\u00dfend bei einundderselben Kopfstellung gemacht, da wir auf diese Weise \u00fcber den Zusammenhang zwischen den beiden Bestimmungen etwas zu erfahren hofften. In der Regel verbanden wir mit diesem Versuche auch eine Sch\u00e4tzung der Kopflage, indem wir vor Aufleuchten der Linie die Versuchsperson ihre Kopflage in Graden sch\u00e4tzen liefsen. H\u00e4ufig befragten wir dann nach Beendigung der beiden Bestimmungen die Versuchsperson nochmals um ihr Urteil \u00fcber ihre Kopflage. Die betreffenden Angaben sind in unseren Tabellen vermerkt.\n\"Wir finden bei der Betrachtung der Tabelle des Taubstummen B., dafs die scheinbare Kopflage stets untersch\u00e4tzend bestimmt wird. Die Abweichung betr\u00e4gt im Sinne der Untersch\u00e4tzung 10\u201421,50 und wird durchschnittlich bei st\u00e4rkerer Neigung gr\u00f6fser. Im Durchschnitt ergibt sich bei 30\u00b0 7,1*, 45\u00b0 9,4\u00b0, 50\u00b0 6,3\u00b0, 60\u00b0 12,2\u00b0, 70\u00b0 18\u00b0 Untersch\u00e4tzung.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 415\nr-,\tII\t\u00a9\u201e\t\u00ab\t\u00ae .\to ^\tJ\tTH\ttH\ttH\t\u00a9\t,-t I1\t\t^ *>h\tvH\tvH\nUrteil\tiD 20\u00bb iD vorher 45\u00b0 nachher 40\u00b0 iD vorher 63\u00b0 nachher 59\u00b0 iD 47,6\u00ae vorher 70\u00b0 nachher 60\u00b0\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 \u00a7\t8\t8\ni\t'|\to\t\u00ae\t\u00b0\t\u00ae 1\t-\tX,\tH*\tlO\tlO io\tF- _\t*9 \u00b0\t\u2014'ao\u00b0\t\u00b0 \u00a7\tiiS\tJ\u00fc\tJS\tS \u00a9\toT\ti> |\t^\tSC\tTf\t\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 iO\ttO\t>o 8\t5\ni St ; *\t\u00b0\to\t\u00b0\ti So\t=\u00a3o\t2-0\t9 o r-~\tJ hjT\t[ es\t1 SS S 1\t,\u00b0-'D\t9S\tk s\t* ;g\to\t\u00a9\to iD\tiQ\tiO s\tssr\ts'\n!\t\u00c8 i\tf i\t<=>\t1 1 \u00a9\to\to 05\tCO\t00\tO co\too*\teT\t^ tH\ttH\trH\tv\u2014*\ti i i\nVF\to\to\to CO\tCO\to\to CD\tO*\tCD*\t05\t00 vH\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 O\ttO\tCO\nAZ \u00fcber- einander\t<M\tr-i 05*\tO*\t00\t00\t00\tCD\tF-\tiO\ns\t00\tiO\tI>\t(M\tTH\tNormaler Dr. B. Leuchtlinie Bestimmung der scheinbaren Kopflage Kopf 40\u00ae Ign,\t, (50\u00bb)\t1 Kopf 50\u00ae Ign\t,\t. (40\u00ae)\t:\t1 Kopf 60\u00ae Ion, (30\u00ab)\t1\t1\nTaubstummer B. Leuchtlinie\tBestimmung der scheinbaren Kopflage Kopf 30\u00b0 Inn, (60 <y Kopf 46\u00ae Ign, (45\u00bb) Kopf 60\u00b0 Ign, (30\u00bb) Kopf 50\u00ae Ign, (40\u00b0) Kopf 70\u00ae Ign, (20\u00ae)\t\nDie eingeklammerten und die Gradangaben der Rubriken MV und MBL beziehen sich auf 0\u00b0 in der Horizontalen.","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"416\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nDas VF schwankt zwischen 6\u00b0 und 10\u00b0, der Koeffizient C zwischen 0,9 und 1,4, DV-\\- UFh&t eine ziemlich \u00fcbereinstimmende Gr\u00f6fse von 18 \u00b0\u201420\u00b0.\nVergleichen wir mit diesen Resultaten die Versuche an dem Normalen Dr. B., so zeigt sich, dafs auch hier die scheinbare Kopflage durchwegs untersch\u00e4tzend bestimmt wird und dafs auch hier bei st\u00e4rkerer Neigung die Abweichung der scheinbaren Lage zunimmt. Sie betr\u00e4gt bei 40\u00b0 5\u201c, 50\u00b0 8,5\u00b0, 60\u00b0 10,5\u00b0.\nEs stimmen die Versuche an dem Normalen sowohl bez\u00fcglich der Lage der die scheinbare Kopflage anzeigenden Linie, wie in bezug auf UF und C mit denen an dem Taubstummen B. vollkommen \u00fcberein. Auch Sachs und Mel leb fanden bei ihren haptischen Bestimmungen der scheinbaren Kopflage, d&fs dieselbe stets untersch\u00e4tzend bestimmt wird.\nVersuche mit zwei Leuchtlinien.\nDer Umstand, dafs sich bei allen Versuchen zur Bestimmung der scheinbaren Kopflage (wie \u00fcberhaupt bei allen unseren taktilen und optischen Versuchen) von dem VF des einzelnen Versuchs abgesehen ein zweites Feld findet, in welchem die Mitten der V-Angaben liegen, dafs wir aber nicht wissen, warum das eine Mal die Mitte der V- Angaben z. B. bei 33 \u00b0, das andere Mal bei 510 bestimmt wird, legte den Gedanken nahe, zu untersuchen, ob sich nicht die Lage der die scheinbare Kopflage anzeigenden Linie (SK) in dem \u201eFelde der Mitten\u201c dadurch beeinflussen liefse, dafs man im Gesichtsfeld eine zweite Linie erscheinen l\u00e4fst. Eine \u00e4hnliche Versuchsanordnung haben, allerdings zu anderen Zwecken, auch Sachs und Wlassak verwendet.\nDie zweite Leuchtlinie wurde derart angebracht, dafs sie ohneweiters bei der Fixation der Hauptlinie gesehen werden konnte. Die beiden Linien wurden so lichtschwach gemacht, dafs aufser ihnen in dem verdunkelten Raume nichts zu sehen war.\nDie Tabellen dieser Versuche folgen:\n(Siehe Tabellen S. 417.)\nStellen wir bei dem Taubstummen B. die Versuche mit zwei Linien denen mit einer Linie gegen\u00fcber, so ersieht man, dafs VF und DV gr\u00f6fser, C kleiner geworden ist. Dies beweist, dafs die zweite Linie f\u00fcr die Bestimmung nicht gleichg\u00fcltig ist.","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 417\nWahrscheinlich bewirkt sie eine Ablenkung der Aufmerksamkeit, die sich in der Verkleinerung von C \u00e4ufsert.\nTaubstummer B. Zwei Leuchtlinien\tAZ\tAZ \u00fcber- ein- ander\tUF\tC\tDV+UF\tMV1\tMBL1\nBestimmung der scheinbaren Kopflage Kopf 60\u00b0 Ign, (30\u00b0)1 18. V. 1903\t12\t11,4\t12,6\u00bb\t0,9\t23,1\u00bb\t40\u00ae-51,5\u00ae 44,7\u00bb\t39\u00ab\u201453\u00ae 44,7\u00ab\nKopf 60\u00b0 Ign, (30\u00bb) 4. VI. 1903.\t11\t7,5\t7,6\u00bb\t1,0\t26\u00ab\t33\u00ae\u201451,6\u00ae 42,9\u00bb\t32,5\u00ae-51\u00bb 41,9\u00bb\nNormaler T. Zwei Leucbtlinien Bestimmung der scheinbaren Kopflage Kopf 60\u00b0 Ign, (30\u00b0)\t15\t10,9\t13\u00bb\t0,8\t30\u00bb\t24 0-41\u00ae 31,4\u00bb\t220-39,6\u00ab 30,3\u00ae\nTaubstummer B. Eine Leuchtlinie. Bestimmung der scheinbaren Kopflage Kopf 60\u00b0 Ign, (30\u00b0)\t7\t8\t6,3\u00bb\t1,3\t19,8\u00bb\t38\u00ae\u201451,5\u00ae 42,2\t37\u00ae\u201451,5\u00ae 41,3\u00ae\nGruppiert man die Versuche bei B. in solche, in welchen MV einen mittleren Wert hat (entsprechend den Mittelwerten der einzelnen Versuchstage 42\u00b0\u201445\u00b0) und in solche, in denen MV unter 42\u00b0 oder \u00fcber 45\u00b0 liegt, so ergeben sich Werte unter 42\u00b0 nur bei entsprechender Lage der zweiten Linie. Mittlere Werte resultieren am h\u00e4ufigsten bei mittlerer Lage der zweiten Unie, aber auch, wenn diese h\u00f6her oder tiefer angebracht ist. Die Werte \u00fcber 45\u00b0 kommen in der Regel bei entsprechender Lage der zweiten Linie vor, seltener trotz anderer Lage der zweiten Linie. Welche die Ursachen daf\u00fcr sind, dafs sich oft ein Einflufs der zweiten Linie nicht ergibt, wissen wir nicht. Sicher ist, dafs in der Mehrzahl der F\u00e4lle die zweite Linie f\u00fcr die Lage der Hauptlinie im UF bestimmend wirkt. Sehr auffallend ist beim Taubstummen B,, dafs in der grofsen Zahl der zu\n1 S. Fufsnote S. 415.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 37.\n27","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"418\nG. Alexander nmd B. B\u00e2r\u00e2ny.\nverschiedenen Zeiten ausgef\u00fchrten Versuche der h\u00f6chste Wert f\u00fcr MV mit 51,5\u00b0 nirgends \u00fcberschritten wird.\nBetrachten wir nun die zweite Versuchsperson, den Normalen T., so finden wir hier fast durchwegs keinen ersichtlichen Einflufs der zweiten Linie. Bei entsprechender Lage der zweiten Linie werden blofs die \u00e4ufsersten Werte von MV erhalten.\nIn bezug auf C wie TJF und D V ist der Normale wesentlich schlechter als der Taubstumme B. Wiederholt kommen beim ersteren auch \u00fcbersch\u00e4tzende Bestimmungen vor.\nFassen wir unsere Resultate \u00fcber die Bestimmung der scheinbaren Kopflage zusammen, so ergibt sich:\nBei dem Taubstummen B. wird die Bestimmung stets untersch\u00e4tzend ausgef\u00fchrt; innerhalb des UF ist SK in ihrer Lage durch eine zweite Linie be-einflufsbar.\nBei dem Normalen Dr. B. findet die Bestimmung der SK ebenfalls stets untersch\u00e4tzend statt.\nBei dem Normalen T. \u00fcberwiegt die untersch\u00e4tzende Bestimmung, doch finden sich auch einige \u00fcbersch\u00e4tzende Bestimmungen.\nTU. Sch\u00e4tzung der Kopfneigung.\nWir liefsen die scheinbare Kopflage nicht blofs optisch bestimmen, sondern auch Sch\u00e4tzungen der Kopfneigung von normalen und taubstummen Versuchspersonen vornehmen. Hierbei leitete uns der Gedanke, dafs Bestimmung und Sch\u00e4tzung nicht \u00fcbereinzustimmen brauchen, da bei der optischen Bestimmung eine Reihe von Empfindungen zu den bei der Sch\u00e4tzung engagierten Empfindungen hinzukommen, die ihrerseits die Bestimmung regulieren k\u00f6nnen.\nDie Sch\u00e4tzung wurde derart ausgef\u00fchrt, dafs die Versuchsperson, in den Kopfh\u00e4lter eingebissen, mit geschlossenen Augen um ein bestimmtes St\u00fcck gedreht, hierauf um dasselbe St\u00fcck zur\u00fcckgedreht wurde, nun das Gebifs losliefs und ihre Sch\u00e4tzung zu Protokoll gab.","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 419\nSchatzungen von Kopfneignngen. Taubstummer B.\nTats\u00e4chliche Neigung\tUrteile\tUrteile im\tI\tam Durchschnitt |\th\u00e4ufigsten\t\tUn- sicheres Feld\n10\u00ae 20\u00ae 30\u00ae 40\u00ae 4\u00f6\u00ae 50\u00ae 60\u00ae 70\u00ae 80\u00ae\t9=i2\u2014 3 + 8= 6- 3 + 8= 5+ 8-4= 17+ 3 -8= 1+ 2 \u2014 4= 7+ 1 \u2014 8= 9+ 2-2= 6+ 3 \u2014 2= 3 +\t13\u00ae 19\u00ae 28\u00ae 44\u00ae 44\u00ae 57\u00ab 66\u00ae 73\u00ab 86\u00ae\t10\u00ae 20\u00ab 30\u00ae (5 mal) 20\u00ae 46\u00bb (10 mal) 45\u00ab 50\u00ae (4mal) 60\u00ae (4 mal) 60\u00ae 90\u00ae\t5\u00b0\u201430\u00ae 10\u00ae\u201440\u00ae 100-60\u00ae 20\u00ae\u201470\u00bb 300-55\u00bb 45\u00ae\u201470\u00ae 500\u201480\u00ae 50\u00ae\u201490\u00ae 80\u00b0\u201490\u00ae\n\t53 = 53 + 27 \u2014\t\t\tiD* * 31\u00ae\nSchatzungen von Kopfneigungen. Normaler Dr. B.\nTats\u00e4chliche\nNeigung\n10\u00ae\n20\u00ae\n30\u00ae\n40\u00ae\n45\u00ab\n50\u00ae\n56\u00ae\n60\u00ae\n70\u00ae\n80\u00ae\nUrteile 1\tUrteile im Durchschnitt\tUnsicheres Feld\n! _\t10\u00ae\t\n1\u2014 1 +\t20\u00ae\t10\u00b0\u201430\u00ab\n| 1+ 2-\t27\u00ae\t20\u00bb-40\u00ae\n3=3\u2014 1 +\t36\u00ae\t300\u201445\u00ae\n! 2 =\t46\u00ae\t\n1 = 2\t 1 +\t47\u00ab\t40\u00ae\u201455\u00ae\nI 1 \u2014\t\t\n3=1 +\t62\u00ae\t60\u00ae\u201470\u00ae\nI 1 =\t70\u00ae\t\n4=1\u2014 2 +\t81\u00ae\t70\u00ae\u201490\u00ae\nJ 15= 7+ 10 \u2014\t\til>' 17\u00ae\nAus der Tabelle des Taubstummen B. ergibt sich, dafs 45\u00b0 am besten gesch\u00e4tzt wird, dann folgen 10\u00b0, 20\u00b0, 60\u00b0 und 30\u00b0. 40\u00b0 wurde in der Mehrzahl der F\u00e4lle als 45\u00b0 gesch\u00e4tzt. Das UF ist in allen Sch\u00e4tzungen gr\u00f6fser als das der optischen Bestimmungen der scheinbaren Kopflage. Die Kopfneigung wird h\u00e4ufiger \u00fcbersch\u00e4tzt als untersch\u00e4tzt, im Gegensatz zu dem einheitlichen Verhalten bei der optischen Bestimmung.\nDie normale Versuchsperson zeigt ein wesentlich kleineres UF als die taubstumme, was wohl damit zusammenh\u00e4ngt, dafs\n1 = Urteil richtig, \u2014 Urteil untersch\u00e4tzend, + Urteil \u00fcbersch\u00e4tzend.\n* iD = im Durchschnitt.\n27*","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nG. Alexander und R. Btlr\u00e0n\u00ff.\nDr. B. vor Anstellung der Versuche, in denen er als Versuchsperson diente, als Beobachter funktionierte. Dagegen stimmen insofern die Versuche an Normalen und Taubstummen \u00fcberein, als auch hier die Neigung teils \u00fcber-, teils untersch\u00e4tzt und die 45\u00b0-Neigung am besten gesch\u00e4tzt wurde.\nVIII. Optische Bestimmung der scheinbaren Kopfk\u00f6rperlage.\n(Siehe Tabelle auf S. 421.)\nWir ersehen aus diesen Tabellen, dafs die taubstumme Versuchs-person B. die scheinbare Kopfk\u00f6rperlage meist untersch\u00e4tzend bestimmt, selten \u00fcbereinstimmend mit der wirklichen Lage, w\u00e4hrend der Normale Dr. B. sie teilweise \u00fcbereinstimmend mit der wirklichen Lage, teilweise \u00fcbersch\u00e4tzend bestimmt. Auch Nagel gibt an, dafs er die Bestimmung der scheinbaren Kopfk\u00f6rperlage \u00fcbersch\u00e4tzend machte.\nIX. Sch\u00e4tzung der Kopfkorperneigung.\nDiese Sch\u00e4tzungen erfolgten derart, dafs die Versuchsperson bei geschlossenen Augen geneigt wurde, sodann ihr Urteil abg&b und zur\u00fcckgedreht wurde.\nSchatzungen von Kopf - K\u00f6rperneigungen. Taubstummer B.\nTats\u00e4chliche Neigung\tUrteil\tIm Durchschnitt\tUnsicheres Feld\n10\u00b0\t1 =\t\t\n20\u00b0\t1=2 \u2014\t13\u00ae\t10\u00ae\u201420\u00ae\n30\u00ae\t11 = 3 \u2014\t28\u00ae\t20\u00b0\u201430\u00b0 \u00bb\n40\u00ae\t2 \u2014\t26\u00ae\t20\u00ae\u201430\u00ae \"\n45\u00ae\t4=3 \u2014\t44\u00bb\t30\u00ae\u201445\u00ae 11\n50\u00bb\t3 \u2014\t40\u00ae\t40\u00ae fc\n60\u00bb\t3=6 \u2014\t53\u00ae\t45\u00ae\u201460\u00ae ~\n80\u00bb\t1 \u2014\t70\u00ae\t70\u00ae 9\n90\u00ae\t3=4 \u2014\t81\u00ae\t70\u00ab\u201490\u00ae\n\t23 = 24 \u2014\t\t\nSchatzungen von K\u00f6rperneigungen. Taubstummer B.\t\t\t\nK\u00f6rper 45\u00ae Ign, Kopf _L\t3=2 +\t46\u00ae\t45\u00ab\u201460\u00ae\n\u201e\t300 Ign, \u201e J_\t2=3+1\u2014\t36\u00ae\t20\u00ae\u201440\u00ae\u2014-\n\u201e\t60\u00b0 Ign, \u201e J.\t1 +\t70\u00ae\t\n5=6+1\u2014","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\no' CO\nfl 3*0\nfl , fl\n421\n1 Da bei Kopfk\u00f6rperneigung das ganze Geatell, auf welchem auch die Leuchtlinie und der Transporteur befestigt waren, geneigt wurde, so zeigt die auf 900teingestellte Leuchtlinie bei jeder beliebigen Kopfk\u00f6rperlage die tats\u00e4chliche Lage von Kopf und K\u00f6rper an. Abweichungen der Bestimmung der scheinbaren Kopfk\u00f6rperlage von der tats\u00e4chlichen Lage dokumentieren sich durch entsprechende Abweichungen der Zahlen in den Rubriken MV und MRL von 90\u00ae. Werte unter 90\u00b0 entsprechen einer untersch\u00e4tzenden, \u00fcber 90\u00b0 einer \u00fcbersch\u00e4tzenden Bestimmung^","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nG. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nSchatzungen von Kopf-K\u00f6rperneigungen. Normaler Dr. B.\nTats\u00e4chliche Neigung\tUrteil\tIm Durchschnitt\tUnsicheres Feld\n26\u00bb\t1 +\t90\u00b0\t\n30\u00b0\t1 = 1 +\t35\u00ae\t30\u00ae-40\u00ab\n40\u00b0\t2 +\t45\u00ae\t\n46\u00b0\t1=3+1_\t49\u00ae\t40\u00ae\u201460\u00ae\n50\u00b0\t2 =\t50\u00ae\t\n65\u00b0\t1 +\t60\u00ae\t\n60*\t1 \u2014\t60\u00ae\t\n70\u00b0\t1 =\t70\u00ae\t\n80\u00ae\t2 \u00ab* 8=8+1\u2014\t80\u00ae\tt D 15\u00ae\nBei der Tabelle des Taubstummen B. f\u00e4llt zun\u00e4chst die grofoe Zahl der richtigen Sch\u00e4tzungen auf. Man w\u00fcrde erwarten, dafs die Kopfneigung viel richtiger gesch\u00e4tzt wird als die Kopfk\u00f6rperneigung. Das ist aber merkw\u00fcrdigerweise nicht der Fall.\nBei Normalen sind nur sehr wenige Kopfk\u00f6rpemeigungen gesch\u00e4tzt worden. Die Sch\u00e4tzungen ergeben in bezug auf die Zahl der richtigen und falschen Sch\u00e4tzungen bei Normalen und Taubstummen perzentuell das gleiche Resultat (ca. 50% richtig) ebenso in bezug auf die Gr\u00f6fse des UF, innerhalb dessen die Sch\u00e4tzungen sich bewegen.\nAuffallend ist, dafs der Taubstumme B. lauter Unter-sch\u00e4tzungs-, der Normale lauter \u00dcbersch\u00e4tzungsfehler macht. Es stimmt dies mit dem Ausfall der optischen Bestimmung \u00fcberein (s. S. 420).\nX. Optische Bestimmung und Sch\u00e4tzung der scheinbaren\nK\u00f6rperlage.\nTaubstummer B. Leuchtlinie Bestimmung der scheinbaren K\u00f6rperlage 1\tVZ\tAZ \u00fcber- ein- ander\tUF\nKOrper 30\u00b0 Ign Kopf senkrecht\t1\t8\t11\u00ae\nK\u00f6rper 46\u00b0 Ign Kopf senkrecht\t2\t8\t7,5\u00bb\nK\u00f6rper 60\u00ae Ign Kopf senkrecht\t1\t18\t12\u00ae\nMV\tMRL\tDF+ UF\tUrteil\n86,5\u00ae\t84,6\u00ae\t\t20\u00ae\n83\u00ae\u201483,6\u00b0\t81\u00ae\u201483\u00ae\tQO\t1x60*\n83,3\u00bb\t82\u00ae\t\t1X45\u00ae\n89\u00ae\t91,6\u00ae\t\t70\u00ae\n1 Hier gilt die Randbemerkung von 8. 421 ; die Bestimmung der schein","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 428\nAas diesen Versuchen ergibt sich, dafs die K\u00f6rpemeigung \u25a0von dem Taubstummen B. untersch\u00e4tzend bestimmt wird. Von Normalen liegen optische Versuche nicht vor. Sachs und Melleb fanden an Normalen bei haptischen Versuchen ebenfalls stets untersch\u00e4tzende Bestimmungen.\nDie K\u00f6rpemeigung wird von dem Taubstummen B. in der Regel \u00fcbersch\u00e4tzt. Hier besteht also keine \u00dcbereinstimmung zwischen Sch\u00e4tzung und Bestimmung.\nXI. Optische Bestimmung der Senkrechten im Raume bei Kopfneigung.\n(Siehe Tabelle S. 424.)\nNormaler Dr. B. Leuchtlinie\trz\tAZ \u00fcber- einander\tUF\tC\tMV\tMRL\nSiR Kopf 30\u00b0 Ign\t1\t14\t7\u00ae\t2,0\t88,5\u00ae\t86\u00ae\nSiR Kopf 40\u00b0 Ign\t1\t7\t3\u00ae\t2,6\t80,5\u00ae\t82,5\u00ae\nSiR Kopf 45\u00b0 Ign\t1\t15\t5\u00ae\t3,0\t83,5\u00ae\t81,5\u00ae\nSiR Kopf 50\u00b0 Ign\t1\t7\t6\u00ae\t1,1\t79\u00ae\t77\u00ae\nSiR Kopf 60\u00ab Ign\t1\t6\t6\u00ae\t1,0\tO GO\t77\u00ae\nVergleichen wir die Bestimmungen der SiR bei Kopfneigung des Taubstummen B. untereinander, so ergibt sich zun\u00e4chst, dafs \u00fcberall dort, wo eine gen\u00fcgend grofse Zahl von Bestimmungen gemacht wurde, auch das DV-\\-UF ungef\u00e4hr denselben Wert von 18\u00b0\u201420\u00b0 aufweist. Der Koeffizient C zeigt in der Mehrzahl der Versuche ziemlich hohe Werte, entsprechend der guten Merkf\u00e4higkeit f\u00fcr die einzelne Bestimmung. Der verschiedene Ausfall der Versuche bei 60 0 Ign an verschiedenen Versuchstagen beweist ebenfalls die gute Merkf\u00e4higkeit f\u00fcr die Dauer eines Versuchstages und mahnt gleichzeitig zur Vorsicht bei Ver-\nbaren K\u00f6rperlage wurde n\u00e4mlich derart ausgef\u00fchrt, dafs zun\u00e4chst Kopf und K\u00f6rper geneigt wurden, wobei die Leuchtlinie sich mitbewegte, sodann wurde der Kopf zur\u00fcckgedreht, w\u00e4hrend die Leuchtlinie ihre Stellung beibehielt. Es wird daher die tats\u00e4chliche Lage des K\u00f6rpers durch die bei 90\u00b0 stehende Leuchtlinie angezeigt.","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nGr. Alexander und R, B\u00e9r\u00e2ny.\nc\n\u00a9\n\u2019S\nte\nfi\n\u25c4\n13\nte\nc\ns\nfia\nS\n\u00bb\n\u00a9\na\na\nN\n1\nm +Aa\ni \u00bb5\nD CO\n8u^\n\u00a9' CC (M \u00bbQ tH CO\no>\nSUS \u00a9 cor-\n\u00e0 ~\n-,3\n05\nii. S\n\u0153s\n\n\u00abus\nSSfi\n\u00ab1. 00 05 CO\nftiUs\nvfic^ O0-*\u00c7O\n|\u00ab5^S\n\u00e9^a\n(N 00 \\Q CO *\u25a0\u00ab\ng\u00fb5U\n<> r- o\n\u00fb*US ^Us J2c8t*'\n\u00ee?0*^\nS. 10 0 95\nt\u00bb iH\nTold\nl>\no$U-\nr-iO\n\u00fb\u00eeU\nS\u00ee*0\n\u00ebl ION\n12\n\u00a9\u2019\nO\n\u00bbau\nkO-^\n\u00fb5U\n\u00bbOH\nS'*\nb\ni>\n\u00a9*\nS\ntO\n8'\u00ab\nSo\nJS\nIs, I:\nO C 8\u201c\n\u00c6C\nS\nJss s\ns0\nI 2i\nh%\n00\nj2 \u00a7805\n&\naf\n05 CO\nJ s\n8\n05 _\nI \u00ab>. Ss.\u0153 S\n3,\n\u00ab (N lO^oo\nkO\n05 \u00ab\nI ab\nStfB\nS\nkO\nkcT\nCP\n<N\nco\n\u00fc\tCO^\t00^\tO\tCO\t05\tCM\t05 ~\t*f\tco*\t\u2014^\tcT\t\u00ae-T\tcT\t3,3\t1 \u00ab>* cf\n1 OT1\t\t\t\n\to\t\u00a9\to\t\u00a9 \u00abo\t\u00a9\te\tn\t\u00b0\u00b0\t\u00a9 \u00bbO\tCO\tlO\tCD\t\u00bb<*.\tCO\t05 eo\t'\u00a9 05\nAZ \u00fcber- ein- ander\t\u00ab\t00^\t05 05\tr-T\tCO\t00\tkff\tCC~\tl>\t2 .\t-, 1\nZA\t00\tCO\t\u00ab0\t00\t00\tCO\t\u2019rH v\u00ab\t1\u2014<\tO\t-<*\nTaubstummer B. Leuchtlinie Bestimmung d .SiR bei Kopfneigung1\t<S\u00ef.R Kopf 30\u00b0 /yn &\u00c6 Kopf 46\u00b0 Ign SiR Kopf 50\u00ae Ign SiR Kopf 60\u00ae Ign 1 Linie Bestimmungen verschied. Datums SiR Kopf 60\u00ae Ign j (2 Linien 18. V. 03.) - SiR Kopf 60\u00ae Ign Summe der Bestimmungen SiR Kopf 70\u00ae Ign j\t46\u00ae-Bestimmung Kopf 45\u00ae Ign\tNormaler T. Leuchtlinie SiR Kopf 60\u00ae Ign\n\n3+\n\u00a7 i ii+\n8^2\ni + n\nab co oo\ni ii+\nr-oco\ni 11 +\nr- co (M\n}i\nkO\n\u00abN \u00b0\n\u00a9 \u00e7\u00e7' koao\n05\na\n00\"\n\u00a7s\ni\u201d\nO.CQ00\n8\nsLxx\n8~^\n8*^\nooee\ng \u00ab\n\n8-S\"\n\n.3\nC5 ZD\n\u00e0 s\nPU \u00abUWMB","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 425\nWendung von Daten eines Versuehstages oder mehrerer, unmittelbar aufeinanderfolgender, wenn sie untereinander \u00fcbereinstimmende Resultate ergeben.\nWas die Lage der SiR betrifft, so finden wir sie bei 30\u00b0 und 60\u00b0 Z\u00bb-Neigung zwischen 80\u00b0 und 90\u00b0 gelegen, von einzelnen V-Angaben abgesehen, die eine Lage \u00fcber 90\u00b0 oder unter 80 \u00b0 zeigen. Bei 45\u00b0 Neigung liegt die Vertikale zwischen 85\u00b0 und 100\u00b0.\nVergleichen wir die 45 Bestimmung des Taubstummen B. bei 45\u00b0 Ign mit der SiR - Bestimmung bei gleicher Kopflage, so zeigt sich, dafs das UF der 45 \u00b0-Bestimmung gr\u00f6fser (zwischen 80\u00ae und 105\u00b0) und im ganzen mehr Ign gelagert ist. Es ist also eine vollst\u00e4ndige Analogie dieser Bestimmungen mit den Bestimmungen auf der Stirn vorhanden (s. S. 344 u. 355).\nEin wesentlicher Unterschied zwischen Normalen und Taubstummen findet sich nicht. T. ist was UF, C und DV anbetrifft, bedeutend schlechter als der Taubstumme B. und was die Lage der SiR betrifft, so ist das LF zwischen 80 0 und 95 0 gelegen, abgesehen von einigen noch mehr Ign (\u00fcber 95\u00b0) und mehr rgn (unter 80\u00b0) gelegenen V- Angaben.\nWir finden also sowohl bei dem Taubstummen wie bei dem Normalen, dafs die SiR bei ein und derselben Kopfstellung mit dem unteren Ende bald rgn bald Ign bestimmt wird.\nXII. Optische Bestimmung der SiR bei Kopfk\u00f6rperneigung.\n(Siehe Tabellen S. 426, 427 und 428.)\nVergleichen wir die Bestimmungen der SiR bei Kopfk\u00f6rperneigung des Taubstummen B. mit denen bei Kopfneigung, so f\u00e4llt vor allem das fast durchwegs erheblich gr\u00f6fsere UF-\\-DV auf. Es ist dies zum Teil auf die Vergr\u00f6fserung von UF, haupts\u00e4chlich aber auf das Gr\u00f6fserwerden von DV zu beziehen. In bezug auf C und die Lage der scheinbar Vertikalen ergibt sich kein wesentlicher Unterschied gegen\u00fcber den Versuchen mit Kopfneigung allein. Vergleichen wir die Bestimmungen des Taubstummen mit denjenigen der normalen Versuchspersonen, so zeigt sich kein Unterschied. Auch darin stimmen die Normalen mit dem Taub-","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\tG-. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nMRL\tZusammenstellung aller Angaben\t\tO \u00bbO 'j'w \u00a9 t-H O hJi\t\n\t\t\u00a9\to *2\t\u00b0 *9 c\u00e7\t'T U\t^ J CO\tJ HH O\tiQ O\tCO\tO xO CO CH 1 * \u00a9 03 O\n\t\t\u00a9\to O\ttO *9 ko; 'Vko; o t>\u00bb0 o 03 t-h xO\tO ^\tCO\t\u00a9 Q \u00ae ji. e\u00e7 o (MM 'S\n\t\t\u00a9\to\to O\tiO\tO L~^ H* K \u00ab1\tH K \u00a9 t>\t\u00a9 CG t-H o HW >o\to\tO CO\t(M\t\u00a9\to !\txo\txo \u00a9 T-H CO\t\u00a9 T-H 03 CO o\to D-\txO\n\t\u00ae\t\u00a9\t\u00a9 \u00bbo\to\to , bi. \u00a32\tCO\tk\t\u00df-\u00bb\t-rfi\t,\t\u25a0>\t** | t\t| n \u00abi\tj s b; otHCO\to\tHN\to\t-HCO g\t>g\tIO lO\tCG\to\to\to xO\tO\txO 'j'HK \u00a9 xO CO o COifl\t3\tM O\t>c\to CO\tC0\t03\t\u00a9\t\u00a9 !\tO\tO ^ L\t\u00d63\t*9\tS L\tC4 \u2022 \u00a9 03\tt-H\t\u00a9\txO 05\tTfl xO\txO CO\n\to\to\to O\tiO\txO \u20187^^ o !MCQifl o t-H 03 O o xO xO rH 0^0 CO\t\u00bbo\tCO\t\u00a9\to\to O\tlO\tO \"f L\t^\t\u00abf\ts\tU\tJ\ts \u00a9 Tf\tCO\t\u00a9\tC0\tt-H\tO\tHf xO\tO\txO ta\tco\t-h\t\u00a9\t\u00a9 xO\txQ 'fHLCei o HCOT# \u00a9 05 30 CO CO\tCD CO\tT?\n\tjo\to\to o -T (M\t\u00a9 lO\tCO CO\to\tM S\t12\t>o \u00ae\tin\t\u00a9\to\to *\u00df\tO\txQ I\tI ^\t| ^ ^ \u00a9 Tf xO\to (M\to\tHW O\txO\tO XQ\t03\tT-H\t\u00a9\t\u00a9 0\tO \u00b0 s HH\t^\tS 01\t03 03\t8\tHW xO\txO \u00bbO\tCO\n\t\u00ae\t\u00ae\t\u00a9 0\tlO\t\u00bbo 'fSK 01\t(M H\tO ^\tO\trH *o\to\to XO\tT*\tOJ\t\u00a9\to\to 0x0\t0 xQ jo\t03\to\tt-H 1 H\tS\tH o 03\to\tt-H\to\tt-h xO\tO\txO 03\t\u00a9\t\u00a9 xO\txO >o o\tco 1 s\t! M O xO\t\u00a9 g\tg\n\t\u00a9\to\to GO o\tt-H 0\tcO \u2014, <?\u00a3>\t\u201c?Ss\t\u00ab?\u00a3, o' g\tJ SS*\tJ g co\tm\to S\tT*\tCO\t\u00ae\t\u00efO \u00eeo \u00b0\tg4\" \u201c? cr\t\u25a0#\u00b0\t\u00b0 r>\ti <n\ten o \u25a0>\tJ\tCM Sd'0\t1 \u00abs\t5!\t\u00a9 ~2!\t\u00b0 3\u00ae\t*9\tQO 1 03\trj1 J \u0153\t%,\t^ zL\txfl 2\tH*\n\tO o\tlO\t\u00b0 o\tp t> \u00ae\tiO\u00b0\t\u00b0? \u00b0 1 1\u00b0*n\t1 ^\t1 O J 55\to1 ^\t\u00b0\tco co ^\txo ^\t\u00bbo\t\u00ab CO\t^\t03 \u00ef;\t\u00ab\to S \u00b0\t\u00b0 |M\t\u00b0\txO^ J r\u2014'\tZl\thT s,^\tM xO\t=\t2, g % 1 - 1 \u00ab \u00b0 g\t\u00b0 s au\t'S,'31 to\t-r\nKJ i\" 1 0\to o\to\txO vO\tO\t[>' t-h\tH\to \u00ab\t\u00a9 T-H\t^\t05 ^\tT-H\t03\t\u00a9 o\tGO t-h\to' t-h\t03\nO\t<W\t^\tH \u00bbH\tr-T\tT-T\tC5\tT\u2014>\tCO o'\tt-T\tcT\tGO\tO cT\tth\nVF 1\tO\to\to GO\tCO\txO\to \u00abo\t\u00a9\t\u00f4 GO\t05 tH\t03\t\u00a9 \u00a9\tco o\tco*1 T-H\tt-h\nAZ \u00fcber- ein- ander\t\u00bbO,\tCO^\txO 05\tCO*'\tio\"\txO^ t>\txO*'\t05\tCO X\tco\"\nS\t03\tCO\t03\tCO\t03\tvH\t03\tCO\nBestimmung der StR b. Kopfk\u00f6rperneigung Normale Versuchs Personen, Leuchtlinie\tDr. L. Kopf u. K\u00f6rper 30\u00b0 Ign, Lot bei 60\u00b0 Kopf u. K\u00f6rper 45\u00b0 Ign, Lot bei 45\u00b0 Kopf u. K\u00f6rper 60\u00b0 Ign, Lot bei 30\u00b0\tBan. Kopf u. K\u00f6rper 30\u00b0 Ign, Lot bei 60\u00b0 Kopf u. K\u00f6rper 45\u00b0 Ign, Lot bei 45\u00b0 Kopf u. K\u00f6rper 60\u00b0 Ign, Lot bei 30\u00b0\tBaumg. Kopf u. K\u00f6rper 30\u00b0 Ign, Lot bei 60\u00b0 Kopf u. K\u00f6rper 45\u00b0 Ign, Lot bei 45\u00b0","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"300 30\u00b0\u201436\u00b0|,\nPsychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 427\nr*\nCO\ns\n\n3\n^\u00bb5\nvH\no,Ncec*\ns\ns'\"0\niOCQvh\no CONOCO\nlO\noo\n\u00a3\nCO**\nSft.\n*s\n3\ni*\"\"s\nSU\u00d6? c~ m o\ns\u00a3\n&\tI\t%\nO NO\t\u00a9\tCO\t\u00a9 CO vH CO\n-\tS\t\u00ee8\no*\n\"i\n\n8 SM\n3\nS\n| K\u201c\ncocooa \u00a9!\u25a0**\n\n?^L.as\nL iQH[\u00ab\no >0\n3\n3\no MM\n3\n'sua*\no^tQ W H\ni\n\u00b0j,^U H\t!\u25a0* 1\"\t1s \u25a0\u00a7T\t\u00a7\t\t\t\t\t\tkO\t\nO kO sfc Js 3\to O CO o r-ao^ \u00a9 5 ?\t\u00a9 l3\t\u00a9 iO^ qf\u00a9 Ie*5- Js s\tO kO S'\tO \u00bbo SS'\to vH\te 3\t\u00a9 iO S'\t\u00a9 SS\u00b0 1 ,e\u00ab Jg \u00a93\tb\no *0 \u00abs> Jgf g\t\u00a9 \u00bbo er? \u00a9 *7\u00ab o r-\tSo Js 2\t\u00a9 s. s \u00a9 Js 2\u00bb\te iO s\t\u00a9 SS\t\u00a9 lO s*\t\u00a9 S\te kO sf\t\u00a9 kO 3S. JS 8\t\u00a9 8\n\u00a9\t\t\t\u00f6\t\t\t\t\t\te\t\n\t\u00a9\t\u00a9\to\u201e\t\t\t\t\t\tkO\t\ng\tCO\t\tca\t\t\t\t\t\tao\t\n\u00a9.\t00\tvH\tt\u00bb\tOl*.\tr-\t\u00a3>\to\tCO\t00\tt\u00bb;\n\u00abH\tca\t<nT\tTH\tH\t\tv-<\tvH\t\tco\"\t*H\ne\t\u00a9 io\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\to\t\u00a9\te\to\t\u00a9\ng\tCO\tCO\t\tlO\tH\u00bb\tr-\tca\t05\tCO\tCO\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tkO*\t\nca\t\t\t\t\t\tvH\tvH\t\tvH\tvH\nca\toa\tca\tIO\tvH\t-\tvH\tvH\t\t04\t\no\t\u00a9\t\u00a9\to\t\u2022\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\to\tO\n\tm<8\tfes\t\tfeS\th3\t\t\u00bbgS\t. U3 fe vH\tfe2\tfe\u00b0\nh\ti,-. 53\tO.\u00ab F-< 53\th\t53\t\u00a9 &5 \u00abO -\u00db\tii\tI,~ 53\t\u00a9 \u00ab3\tt- N \u00a9 OoO\t\u00ce*\nw \u2666\u00bb\t\tw -*-\u00bb\tM-\tM\u00ab,\tM **\tM-\tM**\tM *,\tM-\t\np3\t^ g3 R SM\tp3\t*3\t=3\ts3\tp3\tb3\td3\t\u00ab3\ts3\nK\t*M -T \u00a7\u00a3\t1i\t1\u00a3\tK\tw\tK\tH\t\u00abm -* \u00a7\u00a3\t\u00a7\u2022\u00a3\tK\nMo\tMo\tMo\tMo\tMo\tMo\tMe\tMo\tMo\tMo\tMo\ns\t3\t8\t$\t$\t3\t3\t8\t3\t8\t8","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nG. Alexander und K Bdr\u00e2ny.\na\n\u00a9\nXi\n\u00ab\n60\nfl\n<\nU\nJD\n3\n60\nfl\n0\n3\neo\nfl\no\n\u00a9BS 00\ng-#\u00abiO\nO BS Od 50\ng-1*\u00ab\u201d\nWB\nCd \u00bbO\nB\nCO\ngB^\u00ab\nec H^I\nft?WB\tWB\nCI5t\"#\tt- r\u00bb\nS\u00a3bW\u00fb3\nSjBSiO-Y\nCqb-B ft$WB\nCOBS'# 00:050\nS cS\t\t\u00abWB\t(SB\t\t\t\t\t\nfl N\t\u00a7CQ*\tTfiOW\tth ce\t\t\t\t\t\n\tSW\to;W .\t\t\t\t\t\t\n\tg\u201d*\tcm\tCM CO\t\t\t\t\t\n\t\to?\tB?W\t\t\t\t\t\n\tST\ttH\tce\t\t\t\t\t\nMBL\t?o 2\" \u00b0 Ig- r\t\u00bbO s\\ 1 tj e yH \u25a0\u00bb*\ti JS \u00a7*\u2022\ti\u00bb JS t> \u25a0** ce\te g 1 \u00b0 is g'\t\u00e8\u00aej J S' \u00bbo\te r>- co\tO S\nU S\ts B 8 3\t41\u00b0\u201455,5\u00b0 48,8\u00bb\t\u00a9 iO^ \u00a9 iQce 1 icT \u00a9 ^ ce\t5o J s s\t18,6\u00bb\u201437\u00bb 29,8\u00ab\t\u00a9 CM yH O J\u00ae' iO \u00bbcT\t\u00a9 *Qm kO CO\to O S\nfc fc\u00bb + b- Cl\to \u00bbo ce\" ce\tO iO^ N\t\u00a9 iO cm\" GM\to 05 y-<\t\u00a9 \u00bbO CM\to *Q g'\t\t\nO\tlO\t\t-*\tco\tce\t00\tiB\tY*\n\tT-4\t^\u25a0H\t\u2014*\tyH\t\u25a0H\to\"\tCM\tCM\nVF\t\u00ef>\t\t*\u00df\t05\t05\tDy> \u25a0\u00bbH\tC\u00bb\tiO\nAZ \u00fcber- ein- ander\tlO o Y-H\to\" \u25bcH\tr-\t\u25a0** Y\"*\tCM *\u201cH\tce v\u2014i\tt\u00df Y-4\tCM Y-H\ng\tCO\tce\t05\t\u00abN\tce\tY*\tH\tyB\nB\n\u00ae3\niss i\n\u00aefr. fe.2 \u2022\u00ab \u00a3 \u00bb S a \u00e6W g |2\nas S s g\nsB\nCS\nH\nJ \u00eead\n!-\u25a0s \u00ae 8-\u00ab B\n8.*\n\u00ebjg\ns>C\nSB\n\u00abf\nS\n\u00bb\u25a0\u00ab I &\ns\n\u201e \u00ae O XJ\nw-\nO\nsB\n\u25a0gV\no-S1\nWo\n\u00a9\nft-S ^ S o*a\nM*\nc\na* o \"S5 M o \u201d iO\n5\u00ae feS\nCT \u00a9\n\u00abO Xi\nW -B\u00bb o fl^\n*&\u00a3\n\u00a9-$\u00bb\n\u00a9\nfr-s\nO X\nW*.\na3\nO*\nW<\n8 S\nO *o\ts\u00ae\tg\u00a7\n|2\t\t&\u00ae\n\t=0*\u00db\to^\u00b0\n\tW -*J o\tw~\nfl^\t0*1\tfl^\naC O\tp\u00abC o-S5\t\u00b0* Sa 0-S>\nw\u00b0\tWo\tMo\ng\tg\tO c*\ni\nFufsuote B. 416.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 429\nBtummen \u00fcberein, dafs die scheinbar Vertikale in einundderselben Stellung bald rgn bald Ign bestimmt wird.\nDiese Konstatierung steht im Gegensatz zu den vor uns von anderen Autoren erhobenen Befunden, die allerdings auch untereinander differieren. W\u00e4hrend Muldeh, Aubebt, Nagel und Cyon bei einundderselben Person unabh\u00e4ngig von dem Grade der Kopfneigung resp. Kopfk\u00f6rpemeigung die T\u00e4uschung stets dieselbe Richtung einhalten sahen, fanden Sachs und Melleb, dafs bis zu 60\u00b0 Kopfneigung die T\u00e4uschung dieselbe Richtung habe, dann aber ihre Richtung wechsle. Feilchenfeld fand, dafs zu Zeiten die T\u00e4uschung bei ein und derselben Kopfstellung ausbleibe. Wir konstatierten nun, dafs zu verschiedenen Zeiten sowohl, wie w\u00e4hrend einer l\u00e4ngeren Versuchsreihe die T\u00e4uschung in ihrer Richtung wechselt, so dafs die Vertikale bald rgn bald Ign erscheint.\nXIII. Theoretische Verwertung der Yersuehsresultate der taktilen und optischen Bestimmungen.\nZun\u00e4chst m\u00fcssen wir einiges \u00fcber die subjektive Seite unserer Versuche sagen. Wir haben bereits nachgewiesen, dafs alle unsere Versuche ein betr\u00e4chtliches VF ergaben, innerhalb dessen die Bestimmungen und Sch\u00e4tzungen erfolgen. Wir haben auch dargelegt, durch welche Momente bei einer geringen Zahl von Versuchen der Anschein erweckt werden kann, als ob wir es mit stetB identischen Fehlem, resp. T\u00e4uschungen zu tun h\u00e4tten und als die Ursache f\u00fcr diese Erscheinung die Merkf\u00e4higkeit und Differenzierungsf\u00e4higkeit der Versuchsperson nachgewiesen. Im Gegens\u00e4tze zu der Proteus-Natur dieser Versuche steht die subjektive Sicherheit der Versuchsperson, die Bestimmtheit ihrer Aussagen, und diese ist es, die diesen Versuchen geradezu ihren Charakter verleiht. Wenn whim sonst vollkommen dunklen Raume eine Linie, von der wir wissen, dafs sie senkrecht steht, bei geneigtem Kopfe betrachten, so erscheint sie uns schief \u2014 es ist dies das von Nagel sogenannte AuBEBTsche Ph\u00e4nomen. Das Urteil, dafs die Linie schief steht, tritt mit solcher Sicherheit auf, dafs es sehr \u00fcberraschend ist, dafs zu Zeiten diese T\u00e4uschung so verschiedene Werte auf weist, somit die scheinbare Vertikale zu verschiedenen Zeiten verschieden gelagert ist. W\u00fcrden wir bei Kopfneigung nur ein-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nCr. Alexander und R. B\u00e2r\u00e2ny.\nfach eine Unsicherheit bei der Beurteilung von Richtungen empfinden, w\u00fcrde also dieses subjektive Gef\u00fchl der Sicherheit ausbleiben, wie dies Nagel f\u00fcr die horizontale R\u00fcckenlage nachgewiesen hat, so k\u00e4me uns das ganze Ph\u00e4nomen nicht so merkw\u00fcrdig vor.\nWie erkl\u00e4rt sich aber dieses Sicherheitsgef\u00fchl bei der Beurteilung? Unserer Meinung nach daraus, dafs wir unter normalen Verh\u00e4ltnissen, d. h. im hellen Raume bei geradem Kopfe und K\u00f6rper mit vollkommener Sicherheit \u00fcber die Richtung gesehener Linien urteilen, und wenn wir den Kopf neigen, kein neues Urteil f\u00e4llen, sondern, von der scheinbaren Lage\u00e4nderung abstrahierend, uns an die Tatsache halten, dafs wir den Kopf bewegten, die Aufsenwelt aber unver\u00e4ndert blieb. Unter besonderen Umst\u00e4nden erscheinen uns freilich auch im hellen Raume vertikale Linien schief. Es ist dies dann der Fall, wenn wir uns in einem stark geneigten Raume, z. B. in einem stark schief stehenden, ruhenden Eisenbahnwagen befinden. Wie dies vor uns bereits Cton und Hitzig beobachtet haben, erscheint dann nicht blofs der Wagen schief, sondern auch die \u00e4ufseren Gegenst\u00e4nde, wiewohl wir wissen, dafs sie tats\u00e4chlich vertikal stehen.\nWir wenden uns nun der Theorie der SiR- Bestimmung zu.\nFragen wir uns, welche Empfindungen oder Wahrnehmungen bei geradem Kopf und K\u00f6rper das Urteil \u201esenkrecht im Raum* liefern. Ziehen wir zun\u00e4chst das Auge in Betracht, so wird bei ruhendem Auge \u201esenkrecht\u201c durch den vertikalen Netzhautmeridian bestimmt. Augenbewegungen von oben nach unten erscheinen, wie Sachs und Wlassak gezeigt haben, f\u00fcr die Erkennung der Vertikalen von untergeordnetem Einflufs. Schalten wir das Auge aus und bestimmen wir die Senkrechte taktil auf der Stirne, so ist diese durch die Ber\u00fchrung der Medianlinie der Stirne und aller ihr parallel gezogenen Linien gegeben. Bestimmen wir die Senkrechte dadurch, dafs wir eine Linie zeichnen oder beidh\u00e4ndig einen Stab in die Richtung der Senkrechten bringen, so verwenden wir hierbei die Empfindung der Schwere in unseren Armen und H\u00e4nden und die Symmetrie der beim Tasten ausgef\u00fchrten Bewegungen (Sachs und Melleh(20)). Aufser diesen Empfindungen kommen der symmetrische Druck auf die Unterlage, die symmetrische Innervation der Bein- und Rumpfmuskeln, der Muskeln des Halses, die uns ebenfalls das Urteil, dafs wir selbst senkrecht stehen, vermitteln, in Betracht,","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 431\nund durch Assoziation gesehener senkrechter Linien entsteht die optische Vorstellung der Senkrechten.\nWir haben bis jetzt die Erregung des Statolithenapparates nicht in Betracht gezogen. Wir sehen, dafs es aufser diesen Erregungen eine ganze Anzahl Wahrnehmungen gibt, die bei geradem Kopf und K\u00f6rper die Vorstellung der Senkrechten vermitteln. Wieweit und wodurch Erregungen des Statolithenapparates ebenfalls vorstellungsbildend wirken, werden wir aus dieser Betrachtung nicht entnehmen k\u00f6nnen.\nWas geschieht nun, wenn wir den Kopf neigen und nun das Urteil \u201esenkrecht\u201c f\u00e4llen?\nBetrachten wir zun\u00e4chst die optische Bestimmung. Bei der Neigung des KopfeB in der frontalen Ebene f\u00fchren die Augen eine Gegenrollung aus, die einen Bruchteil der vollzogenen Neigung kompensiert. Es gibt Tiere (Meerschweinchen, Kaninchen), bei welchen die Gegenrollung der Augen die Neigung des Kopfes vollst\u00e4ndig kompensiert, so dafs der vertikal empfindende Netzhautmeridian seine Stellung im Raume beibeh\u00e4lt (Nagel (14)). Beim Menschen iBt dies nicht der Fall. Durch die Kopfneigung verliert der vertikalempfindende Netzhautmeridian seine Bedeutung, Linien, die sich auf ihm abbilden, stehen nicht vertikal und werden, wie das Experiment zeigt, auch nicht als vertikal bezeichnet.\nWenn wir den Kopf neigten, blieb der K\u00f6rper senkrecht stehen, und wir k\u00f6nnten dadurch das Urteil \u201esenkrecht\u201c erhalten, dafs wir uns den K\u00f6rper in seiner Lage vorstellen und diejenige Linie als senkrecht bezeichnen, die mit der Vorstellung unseres K\u00f6rpers dieselbe Richtung einh\u00e4lt.\nVielleicht wird aber die Vorstellung der Senkrechten bei Kopfneigung durch die Erregung des Statolithenapparates gebildet, und die Empfindungen des Auges werden mit der aus den Empfindungen des K\u00f6rpers und des Statolithenapparates gebildeten Vorstellung verglichen. Sachs und Mellee glauben mit R\u00fccksicht anf das Verhalten der Nachbilder bei Kopfneigung, dafs vom Statolithenapparat aus die Netzhautmeridiane umgewertet werden, so dafs die Erregung des Statolithenapparates nicht direkt, sondern erst durch die Umwertung der Netzhautmeridiane vorstellungsbildend wirkt.\nEs gibt schliefslich noch eine dritte Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeit. Die Vorstellung der SiR w\u00fcrde danach \u00fcberhaupt nicht direkt","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nO. Alexander und E. Bdrdny.\ngebildet, sondern wir w\u00fcrden die Kopfneigung sch\u00e4tzen, uns die Lage unseres Kopfes im Raume vorstellen, das gesch\u00e4tzte St\u00fcck von dort aus auftragen und so zu der SiR gelangen.\nF\u00fcr die taktilen Bestimmungen gelten dieselben \u00dcberlegungen wie f\u00fcr die optischen. F\u00fcr die haptische Bestimmung der SiR aber gelten sie nicht. Denn die Empfindung der Schwere in den Armen und H\u00e4nden wird durch die Neigung des Kopfes nicht ver\u00e4ndert, und wir k\u00f6nnen daher auch bei Kopfneigung die SiR ohne Zuhilfenahme von Statolithenerregungen haptisch bestimmen.\nWir haben bisher die Kopfneigung allein in Betracht gezogen. Neigen wir Kopf und K\u00f6rper und suchen wir uns jetzt \u00fcber die Empfindungen, welche die Vorstellung der Senkrechten im Raum vermitteln, klar zu werden, so ergibt sich folgendes: Bei den optischen Bestimmungen haben wir jetzt keinerlei Empfindungen (bei ruhenden Armen) die uns direkt die Vorstellung der Senkrechten vermitteln k\u00f6nnten. Es bleiben also, wie es scheint, nur zwei Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeiten \u00fcbrig : Entweder die Erregungen des Statolithenapparates wirken vorstellungsbildend, oder es findet auch hier ein Auftr\u00e4gen der gesch\u00e4tzten Neigung von der scheinbaren Kopfk\u00f6rperlage aus statt.\nF\u00fcr die haptische Bestimmung behalten die Schwereempfindungen der Arme auch bei geneigtem Kopfe und K\u00f6rper ihren Wert. Nur die Symmetrie der Innervation, die bei aufrechtem K\u00f6rper ein unterst\u00fctzendes Moment war, fehlt hier.\nW\u00fcrden Erregungen des Statolithenapparates eine Rolle spielen, so m\u00fcfste die Sch\u00e4tzung der Kopfneigung verschieden ausfallen, je nachdem wir den Kopf in aufrechter Stellung oder auf dem R\u00fccken liegend, gegen die Schultern neigen, was aber nicht der Fall ist.\n\u2022 Die Empfindungen der Gelenke und Muskeln lassen uns auch ohne Vermittlung einer optischen Vorstellung die Neigung sch\u00e4tzen. Wissen wir, dafs bei \u00e4ufserster Neigung des Kopfes gegen die Schultern die Neigung ca. 800 betr\u00e4gt, so k\u00f6nnen wir 1. diese Neigung stets wieder finden, 2. die Neigung von 40\u00ae finden, indem wir die Bewegung nur zur H\u00e4lfte ausf\u00fchren. Je nach der Merkf\u00e4higkeit und Differenzierungsf\u00e4higkeit f\u00fcr Kopfneigungen wird es uns mehr weniger gut gelingen, diese Halbierung, sowie die weitere Aufteilung der Bewegung zu vollziehen, ganz ebenso, wie wir bei geschlossenen Augen einen Strich","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 433\ny ob einer gewissen L\u00e4nge ziehen und daneben einen halb oder nur viertel so lang ziehen k\u00f6nnen.\nWas die Erregungen des Statolithenapparates bei Sch\u00e4tzung von Kopfk\u00f6rperneigungen anbetrifft, so haben, unsere Versuche, welche bei den Normalen und Taubstummen zu \u00fcbereinstimmenden Resultaten f\u00fchrten, keinerlei Anhaltspunkte f\u00fcr eine Funktion desselben ergeben; jedoch sind diese Versuche auch nicht mafs-gebend f\u00fcr die Entscheidung der Frage. Eine Entscheidung k\u00f6nnte blofs eine Untersuchung Taubstummer und Normaler unter Verh\u00e4ltnissen bringen, unter welchen jeder Druck auf die Unterlage ausgeschaltet ist, also eine Untersuchung in einer auf das \u00abGewicht des menschlichen K\u00f6rpers abgestimmtecQ Salzl\u00f6sung. Die Rundfragen von James, auf welche Bbeuee sich st\u00fctzt, halten wir nicht f\u00fcr geeignete Beweise.\nF\u00fcr die optische Bestimmung der Kopf- reap. Kopfk\u00f6rper-neigung sind folgende Momente in Betracht zu. ziehen :\n1. Die Lage des bei geradem Kopfe vertikal und. median . empfindenden Netzhautmeridians.\n. 2. Symmetrische Rewegungen der Augen entsprechend der vorgestellten Medianlinie des Kopfes.\nSowohl beim Taubstummen B. wie bei Dr. B. finden sich konstante Fehler im Sinne einer untersch\u00e4tzenden Bestimmung dieser Linie bei Kopfneigung. W\u00fcrde nur. die .normale Versuchsperson diese Fehler aufweisen, so m\u00fcfste man an die Gegenrollung denken, die die Symmetrie der Augenbewegungen ver\u00e4ndert. Allein auch eine taubstumme Versuchsperson mit nachgewiesenerm\u00e4fsen fast fehl\u00ebnder Gegenrollung zeigt diesen Ausfall, der Vemuphe, in eklatanter \u25a0 Weise.\n, Unserer fyjeinupg pack kann e\u00e7 sich hier nur um Augenbewegungen, handeln', die .dadurch Zustandekommen, dafs man beiden Bulbis ann\u00e4hernd symmetrische Innervationen erteilt. Dafs die. optische, Bestimmung , der scheinbaren Kopflage nichts mit der Sch\u00e4tzung. der Kopfneigung bei geschlossenen Augen zu tun hat, geht dar aus, hervor, dafs, wie wir gesehen haben, letztere bald \u00fcber- bald untersch\u00e4tzt wird, w\u00e4hrend die optische Bestimmung stets in gleicher Weise erfolgt. Es ist dies nicht zu verwundern, da ja bei der optischen Bestimmung zu den Empfindungen, die bei der Sch\u00e4tzung verwendet werden, noch ganz andere Empfindungen hinzutreten. Man darf deshalb nie aus einer untersch\u00e4tzenden Bestimmung der Kopfneigung auf eine\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 37.\t28","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\n<?. Alexander und 1{. B\u00e2r&ny,\nUntersch\u00e4tzung der Kopfneigung schliefsen. Wir haben wiederholt beobachtet, dafs die Sch\u00e4tzung vollkommen im Gegensatz zur optischen Bestimmung stand.\nWenn es sich bei der optischen Bestimmung der SiR um ein optisches Auftr\u00e4gen handelt, m\u00fcssen wir imstande sein, die Lage der SiR dadurch zu berechnen, dafs wir einerseits die Kopfneigung in Winkelgraden, andererseits Winkelgrade optisch sch\u00e4tzen, ferner die scheinbare Lage des Kopfes optisch bestimmen lassen, nun von der scheinbaren Kopflage aus den gesch\u00e4tzten Winkel auftragen und so die Lage der SiR erhalten.\nZur Untersuchung der Frage, ob die SiLR-Bestimmung durch Auftr\u00e4gen des gesch\u00e4tzten Winkels von der scheinbaren Kopflage aus geschieht, werden wir zwei Wege einschlagen. Der erste ist der, dafs wir f\u00fcr jede Kopfneigung die \u00e4ufsersten Grenzen der Bestimmung der scheinbaren Kopflage notieren, ferner die \u00e4ufsersten Werte der Sch\u00e4tzung der Kopfneigung und die \u00e4ufsersten Werte f\u00fcr die optische Sch\u00e4tzung dieser Winkelwerte. Aus diesen Zahlen berechnen wir die Grenzen, innerhalb welcher die SiR hegen sollte, und vergleichen diese Werte mit den durch unsere Versuche erhaltenen Werten.\nDer zweite Weg ist der, dafs wir alle Versuche, in denen bei Neigung zuerst das Urteil abgegeben wurde, sodann die scheinbare Kopflage und unmittelbar anschliefsend die SiR bestimmt wurde, untereinander vergleichen und sehen, ob eine Abh\u00e4ngigkeit von Sch\u00e4tzung und Bestimmung zu konstatieren ist.\n(Siehe Tabellen S. 435, 436 und 437.)\nBetrachten wir zun\u00e4chst die Leuchtlinienversuche des Taubstummen B. bei Kopfneigung, so sehen wir, dafs nirgends die berechneten und tats\u00e4chlichen Grenzen auch nur ann\u00e4hernd \u00fcbereinstimmen. In allen Versuchen ist das ganze UF der scheinbar Vertikalen nach der Seite der Kopfneigung gelagert; dafs die Berechnung nicht dasselbe Resultat ergibt, beruht darauf, dais\n1.\tdie scheinbare Kopflage stets untersch\u00e4tzend bestimmt wird,\n2.\tdie scheinbare Vertikale wohl in allen Versuchen bei L-Neigung des Kopfes teils Ign teils rgn bestimmt wird, dafs aber \u00fcberall die L- Neigung eine nur geringe, die R-Neigung eine st\u00e4rkere, ja die Regel ist.\nIn zweiter Linie haben wir die Leuchtlinienversuche des Taubstummen B. bei Kopf-K\u00f6rpemeigung zu betrachten. Hier","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 435\nTaubst. B. Lenchtlinie\tSch&tznng der Kopfneigung\tSch\u00e4tzung von Winkelgraden\tSchein- bare Kopflage\tBerechnete \u00e4uliserste Grenzen\tTats\u00e4chliche \u00e4ufserste Grenzen\nKopf 30\u00ab Ign SiR\t10\u00ae\u201460\u00ae am h\u00e4ufigsten 20\u00ae\t10\u00b0 gesch\u00e4tzt 5\u00ae\u201420\u00ae 60\u00ae gesch. 45\u00ae\u201460\u00ae 20\u00ae gesch. 10\u00ab\u201430\u00ae am h\u00e4ufigsten 30\u00ae\t61,6\u00ae\u201474\u00ae iD 67,1\u00ae\t66,5\u00ab\u2014134\u00ae am h\u00e4ufigsten 97,1\u00ae\t78,6\u00ae\u201492\u00ae iD 86,1\u00ae\n\\ 1 1, 1 30\u00b0\u201455\u00b0 Kopf 45\u00b0 lgn'\\\tam SiR\th\u00e4ufigsten 45\u00ae ii 1\t\t30\u00ae gesch. 30\u00ae\u201440\u00ae 55\u00ae gesch. 50\u00ae\u201460\u00bb 45\u00ae gesch. 35\u00ae\u201455\u00ae am h\u00e4ufigsten 45\u00ae\t60\u00ae\u201458\u00ae iD 54,4\u00ae\t80\u00ab\u2014118\u00ab am h\u00e4ufigsten 99,4\u00ae\t83\u00ae\u201497\u00ae iD 91,3\u00ae\n46 \u00bbBest. Kopf 45 0 Ign\t\t46\u00ae-Be8t. bei Kgr 44,5\u00ae\u201448\u00ae iD 45,4\u00ae\t50\u00ae\u201468\u00ae iD 54,4\u00ae\t94,5\u00ae\u2014106\u00ae iD 99,8\u00ae\t79,6\u00ae\u201494,5\u00ae iD 86,7\u00ae\nKopf 60\u00b0 Ign SiR\t60\u00ae-80\u00ae am h\u00e4ufigsten 60\u00ae\t60\u00ae gesch. 45\u00ae\u201450\u00ae 80\u00ae gesch. 60\u00ae\u201470\u00ae 60\u00ae gesch. 46\u00ae\u201460\u00ae am h\u00e4ufigsten 50\u00ae\t33\u00ae\u201461,5\u00b0 iD 42,2\u00ae\t78\u00ae\u2014121,6\u00ae iD 92,2\u00ae\t75,5\u00ae\u201491\u00ae iD 84,8\u00ae\nij Sch\u00e4tzung Taabst. B. j der Kopf-Leuchtlinie ; und K\u00f6rper-l| neigung\t\tSch\u00e4tzung von Winkelgraden\tScheinbare Kopf-u. K\u00f6rperlage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche \u00e4ufserste Grenzen\n30\u00ae Kopf u. K\u00e4rger Ign\t20\u00ab\u201430\u00ae am h\u00e4ufigsten 30\u00ae\t20\u00ae gesch. 10\u00ab-30\u00ae 30\u00b0 gesch. 300- 40\u00ae\t86,6\u00bb-89,5\u00ae iD 88,2\u00ae\t46,5\u00ae\u201479,6\u00ab iD 58,2\u00ae\t43,6\u00ae\u201470\u00ae iD 59,1\u00ab\n45\u00ae Kopf u. K\u00f6rge^ Ign\t300-45\u00bb am h\u00e4ufigsten 46\u00ae\t30\u00ae gesch. 30\u00ae\u201440\u00ae 46\u00b0 gesch. 35\u00ae\u201455\u00ae am h\u00e4ufigsten 45\u00ae\t83\u00ae\u201487\u00ab iD 85\u00ae\t280-67\u00ae iD 40\u00ae\t37\u00ae\u201461\u00ae iD 46,3\u00ae\n60\u00ab Kopf u. K\u00f6rper Ign SiR\t460\u201460\u00ae am h\u00e4ufigsten 45\u00ae\t45\u00ae gesch. 35\u00ae-56\u00ae 60\u00ae gesch. 46\u00bb-60\u00ae\t84\u00ae\u201486,5\u00ae\t24,0\u00ae\u201451,5\u00ae iD 40\u00ae\t18,5\u00ab\u201437\u00ae iD 29,8\u00ae","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nO. Alexander und R. B\u00e2rdny.\nTaubst. B. Taktile Versuche\tSch\u00e4tzung der Kopfneigung\t45\u00b0 Best, auf der Stirn\tScheinbare Kopflage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\n46\u00b0 Kojif Ign\t45\u00b0\t340-50\u00ab iD 45,4\u00bb\t770\u201486\u00ab iD 81\u00b0\t27\u00bb\u201451\u00b0 iD 40\u00ab\t42,50-61* iD 51,4\u00ab\nTaubst. B. Taktile Versuche\tSch\u00e4tzung der Kopf-und K\u00f6rperneigung\t45\u00b0 Best, auf der Stirn\tScheinbare Kopf- und K\u00f6rperlage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\n45\u00ab Kopf und K\u00f6rper Ign SiR\t45\u00bb\t34\u00ab-60\u00bb iD 45,4\u00ab\t85\u00bb\t350\u201451\u00bb iD 39,6\u00bb\t59,50\u201475,5* iD 66,4\u00bb\nNormaler Dr. B. Leuchtlinie\tSchatzung der Kopfneigung \u2022\tSch\u00e4tzung von Winkelgraden\tSchein- bare Kopflage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\n40\u00b0 Kopf Ign SiR\t\u2019 300\u2014450 am h\u00e4ufigsten 35\u00bb\t30 gesch. 200\u201440\u00b0 46\u00b0 gesch. 400\u201450\u00b0 am h\u00e4ufigsten 40\u00bb\t55,5\u00b0\t75,60\u2014105,5\u00ab iD 94,5\u00ab\t80,5*\n60\u00b0 Kopf Ign SiR\t600\u201470\u00bb\t60\u00b0 gesch. 500\u201460\u00b0 70\u00b0 gesch. 600-80\u00ab\t40,5\u00bb\t90,50-120,5\u00bb\t78*\nNormaler Dt. B. Leuchtlinie\tSch\u00e4tzung der Kopf-und K\u00f6rper-neigung\tSch\u00e4tzung von Winkelgraden\tScheinbare Kopf-und K\u00f6rperlage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\n30P Kopt u. K\u00f6rper Ign\t1 3Q0\u201440\u00bb\t30\u00b0 gesch. 200\u201440\u00ab 40\u00ab gesch. 400\u201450\u00bb\t89,5\u00ab\t49,50\u201469,5\u00ab\t630\u201467\u00ae iD 65\u00bb\n45\u00b0 Kopf- u. K\u00f6rper lan SiR\t40\u00b0\u2014\u201860\u00b0\t40\u00b0 gesch. 400\u201450\u00bb 60\u00b0 gesch. 500\u201460\u00ab\t100,50\u2014104\u00ae\t40,50-64,0\u00bb\t41,50-50,5\u00b0\n80\u00b0 Kopf- u. K\u00f6rper Ign SiR\t80\u00bb\t80\u00b0 gesch. 70\u00bb\u201485\u00b0\t90,5\u00bb\t5,50\u201420,50\t200-25,5\u00bb\n55\u00bb Kopf- u. K\u00f6rper Ign SiR\t500-60\u00bb\t50\u00b0 gesch. 45\u00b0\u201455\u00b0 60\u00b0 gesch. 50\u00ab\u201460*\t109\u00bb\t49\u00bb-64\u00ae\t48\u00ab","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 437\nTr : \u00ab\"**?\u00bb\u00bb\u00ab Taktile\tder Kopt- Verauche i Del^D\u00ab\t\t46\u00b0-Best, auf der Stirn\tSchein- bare Kopflage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\nKopf 45\u00b0 Ign SiR\t45\u00b0\t420-62\u00bb iD 47,3\u00bb\t83\u00bb\t1\t210-41\u00bb 1\t\t61,60\u201460\u00bb\nNormale O. + R. Kopf 45\u00b0 Ign SiR \u25a0 Taktile Versuche\t' i5\u00b0\t190\u2014430 iD 30,9\u00ae\t1 ;\t420\u201466\u00b0 85\u00bb\tiD 1\t54,1\u00bb\t\t59,5o\u201472o iD 65,2\u00bb\nNormaler Dr. B. Taktile Versuche\tSch\u00e4tzung der Kopf-und K\u00f6rperneigung\t45\u00b0 Best auf der Stirn\tScheinbare Kopf-und K\u00f6rperlage\tBerechnete \u00e4ufserste Grenzen\tTats\u00e4chliche Grenzen\nKopf und K\u00f6rper 46\u00bb Ign SiR\t46\u00ae\t420\u201462\u00bb iD 47,3\u00bb\t102\u00ab\t40\u00ab-60\u00bb\t69\u00bb\nsehen wir \u00fcberall ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung zwischen den berechneten und den tats\u00e4chlichen Verh\u00e4ltnissen. Es scheint also hier tats\u00e4chlich ein Auftr\u00e4gen des gesch\u00e4tzten Winkels von der scheinbaren Kopfk\u00f6rperlage aus stattzufinden.\nBei den taktilen Versuchen konnten diese Berechnungen nur unter zwei Voraussetzungen durchgef\u00fchrt werden. Es mufste 1. angenommen werden, dafs die Kopfneigung und Kopfk\u00f6rperneigung von 45\u00b0 stets richtig gesch\u00e4tzt wurde, und 2. mufste als Ausgangspunkt des Auftragens die optische scheinbare Kopflagenlinie genommen werden, denn es ist, da die Versuchsperson ihr Auftr\u00e4gen in der Vorstellung vornehmen mufs, gerechtfertigt, die optische scheinbare Kopflagenlinie als Ausgangspunkt des Auftragens zu betrachten. Aus den Tabellen des Taubstummen B. ersehen wir, dafs hier (\u00e4hnlich den Leuchtlinienversuchen bei Kopfneigung) sowohl bei Kopfneigung als bei Kopfk\u00f6rperneigung die berechneten und tats\u00e4chlichen Verh\u00e4ltnisse nicht \u00fcbereinstimmen. Die scheinbar Vertikale ist mit dem oberen Ende nach der Seite der Kopfneigung geneigt, der Winkel zwischen ihr und der Medianlinie der Stirn ist wesentlich kleiner, als der Sch\u00e4tzung der Kopfneigung entsprechend w\u00e4re. \u2014 In den Leuchtlinienversuchen bei Kopfneigung und in","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438\nG. Akjaiukr und R- l\u00ee\u00e0rdny.\nden taktilen Versuchen bei Kopfneigung und Kopfk\u00f6rperneigung des Dr. B. zeigt sich eine vollst\u00e4ndige \u00dcbereinstimmung mit den Versuchen am Taubstummen.\nWir haben noch den zweiten oben (S. 434) erw\u00e4hnten Weg der Untersuchung einzuschlagen, um bez\u00fcglich des Einflusses der Sch\u00e4tzung auf die optische Bestimmung Klarheit zu erlangen. Wir ziehen dabei jene Versuche in Betracht, bei welchen zuerst die Neigung bei geschlossenen Augen gesch\u00e4tzt, sodann die scheinbare Kopflage und die SiR bestimmt wurde, worauf die Versuchsperson nochmals ihr Urteil \u00fcber die Neigung abgab, eventuell ihr erstes Urteil korrigierte.\n(Siehe Tabelle auf S. 439.)\nBetrachten wir die Tabelle der Versuche des Taubstummen B., so finden wir zahlreiche (/_) Versuche, welche f\u00fcr eine Abh\u00e4ngigkeit der Bestimmung von der Sch\u00e4tzung sprechen. Es steht somit dieses Resultat in einem gewissen Gegensatz zu dem auf dem ersten Wege der Untersuchung erhaltenen. Der Grund liegt darin, dafs wir bei unseren Berechnungen des 1. Untersuchungsweges die Zahlen der Kopfneigungssch\u00e4tzungen (s. S. 419) zugrunde legten, die wir bei unseren Versuchen erhalten hatten und in welchen sich auch zahlreiche starke \u00dcbersch\u00e4tzungen der Kopfneigung fanden, w\u00e4hrend bei unseren Versuchen der optischen Bestimmung die Kopfneigung fast durchwegs untersch\u00e4tzt wurde, jedenfalls \u00fcberall dort untersch\u00e4tzt wurde, wo eine \u00dcbe reinstimmung zwischen Sch\u00e4tzung und Bestimmung besteht. Nun findet sich aber auch besonders bei den st\u00e4rkeren Neigungen eine gr\u00f6fsere Zahl von Versuchen, in welchen eine derartige \u00dcbereinstimmung nicht besteht und diese zeigen ein Verhalten, wie wir es bereits bei unserer ersten Untersuchung gekennzeichnet haben: Scheinbare Kopflage und scheinbar Vertikale sind einander gen\u00e4hert. In einer nicht unbetr\u00e4chtlichen Zahl von Versuchen (/L_) wurde das urspr\u00fcngliche Urteil nach den beiden optischen Bestimmungen korrigiert und zwar stets im Sinne einer Untersch\u00e4tzung. In allen diesen F\u00e4llen entsprach die Korrektur ungef\u00e4hr der tats\u00e4chlichen Differenz zwischen scheinbarer Kopflage und scheinbarer Vertikalen. In Ber\u00fccksichtigung dieser Verh\u00e4ltnisse glauben wir uns zu dem Schl\u00fcsse berechtigt, dafs zwei Momente die Bestimmungen des","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n439\na\nID\n\u00ab\nj\u00bb\nM\na\n%\nc\no\n>\nto\na\ns\ns\nC5\nm\nA\na\nO\nS S3 \u00a93 cS\nJ J J J\n10,010 8\n0 R R K \u00abM\n\u00a3\nCCR\nO O O\n\u25ba\nIss\n1\nP\n\u00d4 iO vo 35 co\nJ J J\nO \u00bbO O \u25a0*< cm cm\na \u00ab\n\u00ab\n\u00a3*)\n\u2022B .\n\u25a0H K\n*\no e\nS s\ns\u00b0s\nWJ r-\n**H K\n9\nU\n73\n.S \u00ab *\nS\nI\n(O\nto\n73\n\u00bb-\n\u201cS\nSi o & & &\n*<* 25\t25 25\nS\nUt\nP\nJ\n(h\n&\n\u00a3\nP\na\n\u00ab\nto\n73\nh\n'?\n&\nIs\"\n1\n&\nns \u00ae\n\u00abf\np 3\nfl\n\u20185|\nS> \u00f4 2 s\nN SI \u00ab5\n11 S 2\n\u00a7Jsills I\nIss SS\ns\ns s\nO\nl>\n\u00ab\to o\t\tO\tO\te\to\tO iO^\te \u00b0\u00ab\tO 2.0\to O\to 10\tO\te\to iO\to\tO\t9\nS\tiO iO\ttH\tS\tCM \u00a9 CM CO\tS\t\tCM\tCM*\t05 l> CO rf\tr-\u2019*\t\u2022\u00ab*\t5\tco i\u00a35\tCO\tC'-\tTf<\tS\n05\n05\nO O 22\tO\tO\to\to\to 2\t2 o\n\u00c7O N 3 r- 00 05 00 05\tCO 05\t05\tg\tL'- OS\tS \u0153\t8 S\ne\nU \u00a9\ng \u00abo\nja \u00ab\nS\u00ab\ne g<\n\u00ab W\n05\nM\n\u201c.S\na\u00bb\n!|\n13\nH\niO \u00bbO\tiQ \u00abO\to 2 2 o 2o 2\tO\ns s\tQ \u00bbO 25 ^\tSS S iS \u00a73 8 c8\t$ CO\ni \u00e9kl\tcJsil\tP 8\u00efJ|c0 ;d<jiO O E\u00bb\u2018\tsi\n\neu\no\nM\ns\n-3>\neu\no\nW\nJ> 1\neu\no\n\u00ab\neu\n\u00e2\nJ\u00bb\n8\neu\no\n\u00ab","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\nG. Alexander und ti B\u00e2nhn/\nTaubstummen bei Kopfneigung regeln. Das eine ist die Sch\u00e4tzung des Kopfneigungswinkels, das zweite, nns zun\u00e4chst noch unbekannte, bewirkt die Ann\u00e4herung der seheinbaren Kopflagenlinie an die scheinbar Vertikale.\nBetrachten wir die Versuche des Normalen Dr. B., so findet sich in den drei Versuchen bei Kopfneigung nirgends eine \u00dcbereinstimmung zwischen Sch\u00e4tzung und Bestimmung; stets ist die scheinbar Vertikale der scheinbaren Kopflagenlinie mehr ange-n\u00e4hert, als es der Sch\u00e4tzung der Kopfneigung entspricht. Wir k\u00f6nnen mangels einer gen\u00fcgenden Versuchszahl nicht sagen, ob sich nicht Versuche an Normalen finden w\u00fcrden, in denen Sch\u00e4tzung und Bestimmung \u00fcbereinstimmen; den Schlufs aber erlauben unsere sp\u00e4rlichen Versuche an Normalen, dafs auch bei ihnen das beim Taubstummen gefundene Moment wirksam ist, welches die Ann\u00e4herung der beiden Linien bewirkt.\nWir haben nun die Versuche bei Kopf - K\u00f6rpemeigung in Betracht zu ziehen.\n(Siehe Tabelle auf S. 441.)\nWir finden sowohl bei dem Taubstummen B. wie bei dem Normalen Dr. B. eine Anzahl von Versuchen (/_), in welchen Sch\u00e4tzung und Bestimmung \u00fcbereinstimmen. Insofern stimmt also das Resultat unseres zweiten Untersuchungsweges mit dem des ersten \u00fcberein. F\u00fcr eine Anzahl von Bestimmungen aber finden wir hier keine \u00dcbereinstimmung, vielmehr auch hier eine Ann\u00e4herung der scheinbaren Kopf-K\u00f6rper-lagenlinie und der scheinbar Vertikalen. Wir sind also auch hier gezwungen, ein Moment als wirksam anzunehmen, welches diese Ann\u00e4herung hervorruft.\nZiehen wir unsere Versuche zur Bestimmung der scheinbaren K\u00f6rperlage hier in Betracht, so sehen wir, dafs in allen F\u00e4llen die K\u00f6rperneigung untersch\u00e4tzend bestimmt wurde (s. S. 422), d. h. es wurde der K\u00f6rper so vorgestellt, dafs der stumpfe Winkel zwischen Kopf und K\u00f6rper noch stumpfer erschien. Wenden wir diese Erfahrung auf die Kopfneigung bei aufrechter K\u00f6rperstellung an, so ergibt sich, dafs bei Ign Kopf der K\u00f6rper mit dem unteren Ende (den F\u00fcfsen) rgn bestimmt werden m\u00fcfste, ebenso wie die SiR in der Regel rgn bestimmt wird. Dadurch ist die Annahme nahegelegt,","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 44'1\n\u25a0g\tO\t\u00a9 \u00a9\tO \u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 \u00a9\t\t\u00a9\ni 2 \u20225\ti\t8\t3 \u00a7\t8\u00ab\t8\t8\t8 8\t\t8\n1\t\u00a3\u2022 i\t\u00c4\t1\u2014<\tT*\t\t\t\t\t\n!\tO\t9 X\t1 \u2022\t1 \u2022\t1\t1\t\u00ce *\t\t'5 \u00bb\u00ab\n\tP\tP\tP\tp\tP\tP\t\tp\n1\t3\t8 K\t\u2022 a \u00bb\ta\tS\t8 R\t\ts\n1\t1 i 1\t1\tQ\tP\tQ\tQ\tQ\tQ\t\tQ\n\t\u00a9\t\u00a9 O\t\u00a9 O\t\u00a9 O\t0 \u00a9\tO\t^ \u00a9 \u00a9\t\u00a9\t\u00a9\n\u00ab p\t888\tO \u00bbO\t8\u00ab\t88\t8\t,88\t8\t8\n1 h i\t\t\t\t\t\t\t\t\nc\t\u00a9 \u00a9\t\t\u00a9\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9\t0\t\t\n\u00a3\t0\t>0 kf^\tO \u00a9\t\u00a9 ^\tkO^kO^\t\u00c4 X\t0\t\u00a9 ^ ONO io ^ \u00ae\t\u00a9\t\u00a9\n1\t\u00ab\tN H H\tCO CO\tkO\tC'* c\u2014\t\t\ts\ts\n1 s [\t\t\t\t\t\t\t\t\n'\t0\t\t\t\t\t0 0\t\t0\ni 05\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\tO\t0 kO kO\te\tkO\n1 00 !\t888\t00 ^ lO\tP Sl CO CO\tO <N rH\t\u00bb\u25a0* t\u00bb\t35S5\tSS\t*c tN\n1 \u00a7\u25a0\u00a7\u00a7\u25a0\t\t\t\t\t\t\t\tO\n1 \u25a0SBI\t\u00bbO kO kO\t\t\u00a9 \u00a9 \u00bb0\tkO kft\tkf^\t0 kC \u00a9\t\u00a9\tkO\n\u2022g\u2019s.e* \u00bbfl O J\u00d6 1\t8 8' 8\u201c\tS5 8\tSS 8\t88\t9 X\tsss \u00bb\u201ck \u00bbH tH\t1 SOI 1\t8\n1\tiisilsil\t\t\"'eil\t1-* <?i\t\tilellell\til\t\n\u00ab\tu\tu\tU\t\tM fc_i\t\tu\t\u00bbX\n! * .2\t&\t\u00a9 flu\t9 Ou\tK\tO +J\t\u00a9 \u00a9\t9 flu\tOu\nB\u00e4\tW.\tS (5\t\u00a3\u201c2\t\u00a9rs\tA U \u00fc M \u00a9 a\t\t53\t\u00a9\na 2 i 0 \u2019S ! -g 3 3 3\tund K 30\u00b0 tyn SiB\tW \u00ab3 \u2022o S c .S\u2019 p 0\t\u25a0\u00dc \u00ab C3^ S\u00a9\t\u00abCO \u2022\u00a71 = \u00ae\tkW\u00ae 1 eS a bos\t& 0Q TJ S? \u00a7\u25a0*\tWco \u2022SJ. S3\tund K 80\u00b0 Ign\n1 \u00c4\t\u00abH 1\t0\t\u2019S.\u00ab\t\u00e7S\t\u00ab+-< \u00a9 CU\u00c4\t\tkO & \u2022\u00ab*\t\u00abw \\0 CUkO\t\u2022M Pi\n\tW\tW\t\u00ab\tw\tbd & \" 0Q\tw\tW\tW\ni","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"442\nG. Alexander \u00bbmd B. B\u00e2r\u00e2ny.\ndafs f\u00fcr die Versuche mit Kopfneigung die Ann\u00e4herung der SiB an die scheinbare Medianlinie durch den Einflufs der scheinbaren K\u00f6rperlage geschieht.\nDiese \u00dcberlegung kann aber nicht f\u00fcr die Kopf-K\u00f6rperneigung gelten. W\u00fcrde hier nur beim Normalen diese Ann\u00e4herung stattfinden, so k\u00f6nnten wir an die Wirksamkeit des Statolithen-apparates denken. Tats\u00e4chlich aber ergeben die Versuche an dem Taubstummen B. dasselbe Verhalten. Wir k\u00f6nnendaher auf die Wirksamkeit des Statolithenapparates nicht rekurrieren. Es bleibt uns nur \u00fcbrig, anzunehmen, dafs, da bei aufrechter Kopf-K\u00f6rperstellung Medianlinie und SiB eine Linie sind, auch bei Neigung von Kopf und K\u00f6rper das Bestreben besteht, die beiden Linien, Medianlinie und SiB, m\u00f6glichst wenig voneinander zu trennen.\nX1Y. Nachfahrversuche (auf der Stirn).\nDiese Versuche wurden an 5 Taubstummen und 7 Normalen ausgef\u00fchrt und zwar liegen von Taubstummen und Normalen je 35 Serien mit 1750 Strichen vor. Die Anordnung der Versuche war derart, dafs sowohl bei geradem, rgn, Ign, rechtsgedrehtem (rgdr) und linksgedrehtem (Igdr) Kopfe Striche auf der Stirn der Versuchsperson bei geschlossenen Augen gezogen wurden. Es wurden Serien von 50 Strichen und zwar je 10 in jeder der 5 Kopfhaltungen gemacht und darauf geachtet, dafs m\u00f6glichst reine Neigungen und Drehungen von mittlerem Werte vorgenommen wurden. Zum Ziehen der Striche bedienten wir uns eines Metallst\u00e4bchens mit stumpfem Ende. Ein gleiches Instrument bekam die Versuchsperson in die Hand. Die Versuchsperson hatte die Aufgabe, zun\u00e4chst ihr Urteil \u00fcber die Lage des Striches abzugeben und sodann ihn auf der Stirn nachzufahren. Da es sich bei unseren ersten Versuchen ergab, dafs bei der Beurteilung seitlich auf der Stirn gezogener Striche viel mehr Fehler schon bei aufrechter Kopfstellung gemacht wurden als bei Strichen, die in der Mitte der Stirne gezogen wurden, so haben wir in der Folge nur in der Mitte der Stirn Striche gezogen.\nDie Registrierung der Resultate erfolgte durch den Pr\u00fcfenden tabellarisch. Der Pr\u00fcfende hatte sich vorher bereits ein Verzeichnis der vorzufahrenden Striche angefertigt und protokol-","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 443\nlierte nun Urteil und Nachfahren der Versuchsperson mit besonders festgesetzten Zeichen. Beim Nachfahren der vorgezeichneten Striche war nach der ganzen Versuchsanordnung nat\u00fcrlich keine geometrische Exaktheit zu erwarten, und es wurden dementsprechend nur Linien als unrichtig bezeichnet, bei welchen die Ablenkung von der vorgezeichneten Geraden deutlich zu konstatieren und charakteristisch war. Auch von zuf\u00e4lligen Kr\u00fcmmungen oder Knickungen der Linien beim Nachfahren wurde abstrahiert. Es wurden vertikale, horizontale, rgn und Ign Striche gemacht. Die Neigung wurde je nach der Richtung, in welche das untere Ende des Striches wies, bezeichnet. Also rgn war ein Strich, der nach der rechten Schulter der Versuchsperson zeigte.\nBei der Beurteilung und beim Nachfahren der vorgefahrenen Striche wurden von s\u00e4mtlichen Versuchspersonen einerseits richtige Urteile abgegeben und die vorgefahrenen Striche richtig nachgefahren, andererseits Urteils- und Nachfahrfehler begangen.\nWir haben unsere Versuche tabellarisch verarbeitet, zun\u00e4chst derart, dafs wir f\u00fcr jede Versuchsperson und f\u00fcr jede Kopfstellung die Zahl der richtigen F\u00e4lle und die Fehler zusammen-etellten. Hierbei ergaben sich jedoch nur f\u00fcr die rgn und Ign Kopfstellung konstante Fehler bei allen Versuchspersonen. Bei Kgr, rgdr und Igdr finden sich individuelle Verschiedenheiten, die wir nicht zu erkl\u00e4ren verm\u00f6gen und auf deren Darstellung wir daher verzichten.\nDie Konstanz gewisser Fehler bei rgn und Ign Kopfstellung erlaubte uns, alle normalen und alle taubstummen Versuchspersonen in zwei zusammenfassende Tabellen (s. S. 445 u. 446) zu vereinigen, und diese Tabellen wollen wir hier besprechen.\nWir haben in beiden Tabellen nur die v- und A-Striche in Betracht gezogen, die r- und /-Striche werden gesondert besprochen werden. Diese Teilung nahmen wir deshalb vor, weil bei den r- und /-Strichen Urteilsfehler nur m\u00f6glich waren, wenn die Striche nahe der Horizontalen oder Vertikalen gezogen wurden, w\u00e4hrend Nachfahrfehler nat\u00fcrlich bei jedem Grade der Neigung in gleicher Weise m\u00f6glich sind. Da wir nun nicht vermerkten, wie stark geneigt ein r- oder /-Strich gezogen wurde, so m\u00fcssen wir mit R\u00fccksicht auf diese Besonderheit r- und /-Striche gesondert besprechen. Was die in den Tabellen vorkommenden Bezeichnungen betrifft, so bedeuten:","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"444\nG. Alexander und R. B\u00e2rdny.\n= = richtiges Urteil, richtig nachgefahren ; = p richtiges Urteil, parallel nachgefahren; r od l \u2014 Urteil f\u00e4lschlich r oder links, richtig nachgefahren; rr oder ll Urteil f\u00e4lschlich r oder l, entsprechend dem falschen Urteil falsch nachgefahren ; = l oder r Urteil richtig, f\u00e4lschlich l oder r nachgefahren;rl Urteil f\u00e4lschlich r, nicht entsprechend dem falschen Urteil falsch nach links nachgefahren.\n(Siehe Tabellen 8. 445 und 446.)\nAus der Betrachtung unserer Tabellen sind folgende Schl\u00fcsse zu ziehen: Bei gerader, rgdr und Igdr Kopfhaltung geben die Taubstummen, sowohl was Urteil als Nachfahren betrifft, eklatant bessere Resultate.\nBei rgn und Ign Kopfhaltung sind die Taubstummen im Urteil teils besser, teils gleich gut, im Nachfahren teils besser, teils schlechter.\nDie horizontalen Striche werden \u00f6fter richtig beurteilt: bei Normalen in allen Kopfstellungen, bei Taubstummen in allen bis auf rgn, im allgemeinen von Taubstummen besser als von Normalen.\nDie horizontalen Linien werden besser nachgefahren: von Taubstummen in allen F\u00e4llen bis auf Ign, von Normalen besser in rgdr, Igdr, Ign, schlechter in Kgr und rgn.\nUrsachen f\u00fcr diese Verh\u00e4ltnisse wissen wir nicht anzugeben. Jedenfalls ergeben sich keinerlei eklatanten Unterschiede zwischen Normalen und Taubstummen bei den uns interessierenden Kopfstellungen rgn und Ign.\nWir haben die vorgefahrenen Striche zum Teil mit der rechten, zum Teil mit der linken Hand nachfahren lassen. Eis war nun interessant, nachzusehen, ob im Nachfahren sich Unterschiede je nach Ben\u00fctzung der rechten und linken Hand nach-weisen liefsen. Wir haben deshalb alle Versuche, die mit der rechten Hand ausgef\u00fchrt wurden, denen mit der linken Hand gegen\u00fcbergestellt. Es w\u00e4re zwecklos, die Tabellen hier mitzuteilen, da sich ein Unterschied zwischen r und i Hand bei den hier in Betracht kommenden Kopfstellungen der Rechts- und Links-Neigung nicht ergab, bei Kgr, rgdr, Igdr aber so wenig Fehler \u00fcberhaupt gemacht wurden, dafs ein Vergleich \u00fcberfl\u00fcssig erscheint.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n445\n00 CO\n00 \u00ae\nT* CO\n\u2019\u25a0*\u00bb CS\n* \u2019S\nGesamtzahl","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\n</. Alexander und If, S\u00e2f\u00e2ny.\nN N\n\u00bbO CO\nCO\n2 \u00abo\nCO N N H\n\u00a9 \u00c4\n\u2666\u00bb c3\ni","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 447\nUm v-, h-, r- und /-Striche, resp. die bei der Beurteilung und dem Nachfahren dieser Striche gemachten Fehler bez\u00fcglich ihres Verhaltens zu dem rechtwinkligen Koordinatensystem, dessen eine Koordinate lotrecht, dessen andere wagrecht im Raume steht, gemeinsam untersuchen zu k\u00f6nnen, haben wir die Bezeichnungen e und \u00bb eingef\u00fchrt.\nMit e wurden bezeichnet:\nVorgezeichnete Vertikal-Striche, die als rechts,\n\u201e\tRechts-\t\u201e \u2022\t\u201e\t\u201e\thorizontal,\n\u201e\tHorizontal-\t\u201e\t\u201e\t\u201e\tlinks,\n\u201e\tLinks-\t\u201e\t\u201e\t\u201e\tvertikal,\nbezeichnet oder nachgefahren wurden, d. h. es wurden alle Fehler mit e bezeichnet, die dadurch zustande kamen, dafs das rechtwinklige Koordinatensystem w\u00e4hrend des Urteils eine Drehung im entgegengesetzten Sinne des Uhrzeigers erfahren hatte, wenn wir uns die Uhr auf der Stirn der Versuchsperson angebracht denken; eine Drehung im Sinne des Uhrzeigers erfuhr es bei den mit i bezeichneten Nachfahrfehlern.\nMit i wurden somit bezeichnet:\nVorgezeichnete Vertikal-Striche, die als links,\n\u201e\tLinks-\t\u201e\t\u201e\t\u201e\thorizontal,\n\u201e\tHorizontal-\t\u201e\t\u201e\t\u201e\trechts,\n\u201e\tRechts\t\u201e\t\u201e\t\u201e\tvertikal\nbezeichnet oder nachgefahren wurden. Unsere Untersuchungen bez\u00fcglich der aufrechten, rgdr und Igdr Kopfstellung haben uns kein erw\u00e4hnenswertes Resultat ergeben, weshalb wir auf die Darstellung dieses Teils der Versuche verzichten und uns lediglich auf die Darstellung unserer Versuche bei rgn und Ign Kopf beschr\u00e4nken wollen.\nBetrachten wir zun\u00e4chst die Urteilsfehler. Bei diesen wurden s\u00e4mtliche Striche, auch die r- und /-Striche ber\u00fccksichtigt.\nDie Zahlen sind:\nNormale:\trgn 87 e \u2014J- 11 * \u2014J\u2014 78 =\nIgn 50 * + 17 e + 105 =\nTaubstumme: rgn 90 e -j- 6 i -f- 94 =\nIgn 57 t -f- 9 e + 127 =\nDie hier gegebenen Zahlen k\u00f6nnen wir nicht direkt verwerten. Wir m\u00fcssen die bei geradem Kopf gemachten Fehler","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\nG. Alexander nnd B. B\u00e2r\u00e2ny.\nvon denen bei E- und L - Neigung subtrahieren. Der Grund daf\u00fcr liegt darin, dafs die bei geradem Kopf gemachten Fehler nur auf die schlechte Bekanntheit des Terrains der Stirn zu beziehen sind. Dieser Umstand mufs sieb aber in gleicher Weise auch bei rgn und Ign Kopfe geltend machen. Dadurch, dafs wir nun die bei geradem Kopf gemachten Fehler subtrahieren, eliminieren wir diesen Einflufs bei den Versuchen mit rgn und Ign Kopfe.\nNun sind die Urteilsfehler bei Kgr:\nNormale :\t38 e -f- 14 i\nTaubstumme :\t8 e -}- 6 t\nZiehen wir daher diese Zahlen von den urspr\u00fcnglich f\u00fcr die E- und L- Neigung erhaltenen ab, so erhalten wir:\nNormale :\trgn 49 e + 78 =\nign 36 i -f- 105 =\nTaubstumme : rgn 82 e -j- 94 =\nIgn 51 t -f- 1 e -f 127 =\nWir finden also ein vollkommen gegens\u00e4tzliches Verhalten bei der Rgn und Lgn Kopfhaltung dagegen, keinen Unterschied zwischen Normalen und Taubstummen.\nMachen wir uns klar, was die Bezeichnung bedeutet. Bei rgn Kopfe finden wir e-Urteile, d. h. die scheinbare Vertikale steht bei rgn Kopfe mit dem unteren Ende lgn und umgekehrt bei lgn Kopfe. Wir finden also in diesen Versuchen genaa dasselbe Resultat wie bei unseren Transporteurversuchen. Auffallend ist der Unterschied zwischen E- Neigung und L- Neigung. Sowohl bei Normalen wie bei Taubstummen kommen bei lgn Kopfe eine viel geringere Zahl von typischen Fehlern, eine bedeutend gr\u00f6fsere Zahl richtiger Urteile vor. Es w\u00fcrde sich dies verstehen lassen, wenn man annimmt, dafs bei rgn Kopfe das gesamte UF der scheinbaren Vertikalen mehr rgn ist als das UF der scheinbaren Vertikalen bei lgn Kopfe. Tats\u00e4chlich ergeben auch fast alle Transporteurversuche das supponierte Verhalten des UF bei rgn und lgn Kopfe.\nNagel ew\u00e4hnt in seiner Arbeit \u00fcber das AuBBETsche Ph\u00e4nomen, dafs die T\u00e4uschung bei lgn Kopfe bei fast allen Versuchspersonen lebhafter war als bei rgn Kopfe, also das gegenteilige Verhalten.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Ptychophytiologuche Untertuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 449\nWaa nun die Nachfahrfehler betrifft, so haben wir in dem Folgenden nur die v- und \u00c4-Striche in Betracht gezogen.\nWir finden bei Normalen\nrgn 26 e \u2014)\u2014 39 * \u2014J\u2014 69 ===\nIgn 9 i -f- 93 e -f- 78 =\nbei Taubstummen\nrgn 32 e -f- 32 *' + 78 =\nIgn 18 i + 56 e + 80 =.\nWas uns zun\u00e4chst gegen\u00fcber den Urteilsfehlem auff\u00e4llt, ist \u2022die Umkehrung in der Gr\u00f6fse der Zahlen der e- und \u00bb-Fehler bei rgn und Ign Kopfe.\nUm dieses Ph\u00e4nomen zu verstehen, m\u00fcssen wir zun\u00e4chst die Nachfahrfehler zerlegen 1. in solche, bei denen das Urteil richtig, das Nachfahren aber falsch war (mit den wenigen, in denen das Nachfahren, nicht entsprechend dem falschen Urteil, falsch war) und 2. solche, in denen das Nachfahren falsch, entsprechend dem falschen Urteil, erfolgte.\nNehmen wir diese Trennung vor, so erhalten wir\nGruppe 1 :\nNormale :\trgn 25 \u00bb -f- 7 \u00ab\nIg n 30 e\nTaubstumme : rgn 29 \u00bb -f- 6 \u00ab\nIgn 53 \u00ab \u2014{\u2014 7 \u00bb.\nSubtrahieren wir wieder die bei Kgr gemachten Fehler, so ergibt sich\nNormale :\trgn\t21\ti -)- 1 e\n\tIgn\t24\te\nTaubstumme :\trgn\t25\t1\t| o c\n\tIgn\t49\te _)_ 3 j-\nGruppe 2:\t\t\t\nNormale :\trgn\t19\tee + 8 ii\n\tIgn\t9\tii -(- 10 e e\nTaubstumme :\trgn\t26\tee -j- 2 ii\n\tIgn\t11\tii\t3 ee.\nSubtrahieren wir auch in Gruppe 2 die bei geradem Kopf gemachten Fehler, so ergibt sich\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie ST.\n29","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nG. Alexander und B. B\u00e2r\u00e2ny.\nNormale1:\trgn 6 ee 4\"4**\nIgn 5 ii\nTaubstumme: rgn 22 ee Ign 9 ii.\nWir sehen, dafs sich durch diese Zusammenstellung die Nachfahrfehler in zwei g\u00e4nzlich verschiedene Gruppen sondern lassen. Die Begr\u00fcndung f\u00fcr diese Differenzen liegt in folgenden \u00dcberlegungen: Bereits bei geradem Kopf finden sich alle Arten von Fehlem, allerdings in geringerer Zahl, also\n1.\tUrteil falsch, richtig nachgefahren,\n2.\tUrteil falsch, entsprechend demselben falsch nachgefahren,\n3.\tUrteil richtig, falsch nachgefahren,\n4.\tUrteil falsch, nicht entsprechend dem Urteil, falsch nachgefahren.\nWi\u00e9 sind nun diese Fehler bei Kgr zu erkl\u00e4ren?\nAd 1. Damit ein Strich auf der Stirn richtig nachgefahren werde, mufs er in bezug auf seine absolute Lage im Raum bekannt sein, d. h. er mufs in bezug auf seine Lage auf der Stirn, diese wiederum in bezug auf ihre Lage im Raum bekannt sein. Dagegen ist dazu keineswegs notwendig, zu wissen, wie sich dieser Strich zu dem rechtwinkeligen Koordinatensystem verh\u00e4lt.\nAd. 2. Wird z. B. bei rgn Kopfe eine v als r bezeichnet und rgn nachgefahren, so handelt es sich hier um eine Beeinflussung der Koordination durch das Urteil. Diese Beeinflussung ist aber nicht so vorzustellen, dafs etwa w\u00e4hrend des Urteils das Koordinatensystem in der durch die scheinbare Vertikale angegebenen Richtung steht, beim Nachfahren der Versuchsperson aber in der wirklichen Lage erscheint, sondern diese Art des fehlerhaften Nachfahrens ist wohl darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs geneigte Striche h\u00e4ufig noch st\u00e4rker geneigt nachgefahren werden. Es ist nat\u00fcrlich, dafs dasselbe auch f\u00fcr die scheinbar geneigten Striche gilt. Wird nun eine als rgn beurteilte Vertikale noch st\u00e4rker rgn nachgefahren, so wird sie nicht mehr vertikal, sondern wirklich rgn nachgefahren.\nAd. 3. Hier wird \u00fcber eine v z. B. das Urteil gef\u00e4llt, dafs sie vertikal sei, nachgefahren aber wird sie als scheinbar Vertikale. Es liefse sich dies danach erkl\u00e4ren, dafs zur Zeit des Urteiles das Koordinatensystem anders gelegen vorgestellt wird als im Moment des Nachfahrens. Wir m\u00fcssen denken, dafs im Moment,","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung etc.\n451\nin welchem der Arm in Bewegung gesetzt wird, eine \u00c4nderung der Vorstellung stattfindet und der typische Fehler sich einstellt. \u2014 Infolge der eingef\u00fchrten Bezeichnung mufs bei diesen Fehlem e und i gerade in entgegengesetztem Verh\u00e4ltnis zu den Urteilsfehlem stehen, was auch tats\u00e4chlich der Fall ist.\nAd 4. Die vierte Grappe von Urteils- und Nachfahrfehlem zeigt ebenfalls ein ganz typisches Verhalten, wiewohl diese Fehler \u00fcberhaupt selten Vorkommen. Es wird hierbei der typische Urteilsfehler gemacht, also z. B. eine Vertikale bei Ign Kopf als l bezeichnet; nachgefahren wird aber nun nach rechts; wir m\u00fcssen hier bedenken, dafs auch schwach rgn Striche der Versuchsperson als Ign erscheinen k\u00f6nnen, wenn die scheinbare Vertikale stark rgn ist.\nWir haben uns bisher nur um die v- und A-Striche gek\u00fcmmert. F\u00fcr das Nachfahren sind aber auch die geneigten Striche von Interesse. Setzen wir voraus, dafs die geneigten Striche sowohl in bezug auf Urteil wie Nachfahren sich wie die v- und A-Striche verhalten, so mufs bei rgn Kopf r f\u00fcr horizontal\nl f\u00fcr vertikal event, rechts gehalten werden, es mufs l mehr geneigt (+) event, horizontal,\nr weniger geneigt (\u2014), event, vertikal, nachgefahren\nwerden,\nbei Ign Kopf mufs r f\u00fcr vertikal event, links\nl f\u00fcr horizontal gehalten werden, r mehr geneigt (+), event, horizontal, l weniger geneigt (\u2014\u25a0), event, vertikal, nachgefahren\nwerden.\nNun ergibt sich:\nNormale, Urteile:\nKopf rgn\tKopf Ign\nr\ti\n4 h\t23 v\n4 v\t3 r\n30 e -f- 4 t\t15 i -f 3 \u00ab\nTaubstumme, Urteile:\nKopl\trgn\tKopf Ign\t\nr\tl\tr\tl\nbh\t11 V\t22\u00bb\t3v\n3\u00bb\t3 r\t3\u00ab\t3 h\n19 e -j- 3 i\t28 i 3 e\nDie Urteile zeigen also das typische Verhalten.\n39*","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nG. Alexander umi R. B\u00e2r\u00e2ny.\nBetrachten wir das Nachfahren:\nNormale, Nachfahren:\nKopf rgn\tKopf Ign\nr\tl\tr\ti\n15 +\t9 \u2014\t7 \u2014\t5 \u2014\n7 \u2014\t17 +\t26 +\t11 +\n63 richtig\t1 er\t1 ei\t74 richtig\nnachgefahren\t1 = r\t50 richtig 64 richtig\tnachgefahren nachgefahren Taubstumme, Nachfahren:\t\tnachgefahren\nKopf rgn\t\tKopf Ign\t\nr\tl\tr\tl\n26 +\t23 +\t26 +\t17 +\n3 -\t2 \u2014\t5 \u2014\t4 \u2014\n1 vv\t1 vv\t58 richtig\t73 richtig\n1 = h 63 richtig nachgefahren\t62 richtig nachgefahren\tnachgefahren\tnachgefahren\nAus dieser Zusammenstellung ist zun\u00e4chst zu ersehen, dafs unabh\u00e4ngig von der Kopfstellung die -{--Striche bedeutend \u00fcber die \u2014Striche \u00fcberwiegen. Es ist dies eine Erscheinung , die sich auch bei den anderen Kopfstellungen bei Normalen und Taubstummen in derselben Weise zeigt. Bei rgn Kopf findet sich weder bei Normalen noch bei Taubstummen ein wesentlicher Unterschied zwischen den r- und /-Strichen. Bei Ign Kopf f\u00e4llt die grofse Zahl der richtig nachgefahrenen /-Striche auf. Die /-Striche sollten nach unseren \u00dcberlegungen weniger geneigt nachgefahren werden, wenn f\u00fcr sie dasselbe wie f\u00fcr die v- und \u00e4-Striche gelten w\u00fcrde. Nun hat sich jedoch gezeigt, dafs \u00fcberhaupt die geneigten Striche mehr geneigt nachgefahren werden. Aus dem Konkurrieren dieser beiden Momente erkl\u00e4rt sich das richtige Nachfahren.\nAus unseren Nachfahrversuchen auf der Stirn haben sich keinerlei Unterschiede zwischen Taubstummen und Normalen ergeben. Desgleichen stimmen unsere \u201etaktilen\u201c Versuche in ihren Resultaten mit den Nachfahrversuchen \u00fcberein.\nResum\u00e9.1\nIn erster Linie haben wir dargetan, dafs nicht alle Arten von Bestimmungen sich dazu eignen, zu untersuchen, ob bei der Orientierung im Dunkeln der Statolithenapparat eine Rolle spielt.\n1 s. auch S. 429\u2014442.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Ptyehophysiologi\u00e2che Untertuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 453\nAls geeignet haben sich nur die optischen und taktilen Bestimmtingen erwiesen. Dagegen hat sich gezeigt, dafs die haptische Bestimmung unbrauchbar ist, da sich in den Empfindungen der Arme Empfindungsbestandteile finden, welche bei Normalen und Taubstummen in gleicher Weise f\u00fcr die Bildung der Vorstellung der SiB in Betracht kommen.\nUnsere taktilen und optischen Versuche haben zu dem Ergebnis gef\u00fchrt, dafs ebenso wie bei der Bestimmung jeder vorgestellten Linie, auch bei der Bestimmung der SiB sich ein unsicheres Feld ergibt, innerhalb dessen die Bestimmung stattfindet. Die Gr\u00f6fse deB UF, die wir in unseren Versuchen erhalten, ist abh\u00e4ngig von der Zahl der Versuche, die wir anstellen und von gewissen Vorsichtsmafsregeln, die beachtet werden m\u00fcssen. Wir haben gesehen, dafs an einem bestimmten Versuchstage das UF sich autosuggestiv begrenzen kann, dafs seine wahre Gr\u00f6fse erst zum Vorschein kommt, wenn wir zu ziemlich weit .auseinanderliegenden Zeiten unsere Versuche wiederholen und so die Merkf\u00e4higkeit f\u00fcr eine besondere Art der Bestimmung ausschalten. Die Gr\u00f6fse des UF ist individuell verschieden, und wahrscheinlich bestimmt. durch die Merkf\u00e4higkeit der Versuchsperson. Zwischen Taubstummen und Normalen aber finden sich keinerlei Unterschiede; ordneten wir nach der G\u00fcte der Versuche, also nach dem kleinsten UF, so standen an erster Stelle ein Taubstummer, an zweiter Stelle ein Normaler, an dritter und vierter Normale, an f\u00fcnfter und sechster Taubstumme und am Schl\u00fcsse wieder ein Normaler ; die Reihe ist also eine ganz bunte.\nWir haben ferner daran gedacht, in der Lagerung des UF einen Unterschied zwischen Taubstummen und Normalen zu finden, aber auch dies ist nicht der Fall. Unsere diesbez\u00fcglichen Ergebnisse stehen freilich in einem gewissen Gegensatz zu den Ergebnissen der fr\u00fcheren Autoren. Wir fanden n\u00e4mlich, dafs die scheinbar Vertikale sowohl bei Taubstummen als bei Normalen bei einundderselben Kopfneigung wie bei Kopf-K\u00f6rperneigung zu verschiedenen Zeiten bald rgn bald Ign sein kann, oder \u00fcberhaupt keinen Schiefstand zeigt. Wir m\u00f6chten hier noch eine Beobachtung (Dr. Biaisx) einf\u00fcgen, die im Verlaufe weniger Sekunden diesen Wechsel im Schiefstand der Vertikalen zeigt. Neigen wir im dunklen Zimmer den Kopf und blicken wir auf eine vertikal stehende Linie, so erscheint sie uns schief, z. B. bei Ign Kopf Ign. Sie bleibt auch so, wenn wir durch l\u00e4ngere Zeit hinblicken. Wenn wir","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nG. Alexander timl ft. H&r\u00e2tty,\naber non den Kopf nach r neigen, so wird die Vertikale jetzt nicht rgn, sondern sie bleibt l\u00e4ngere Zeit Ign und wird erst nach Ablauf einiger Zeit, oder \u00fcberhaupt nicht, rgn. Das umgekehrte ist nat\u00fcrlich der Fall, wenn wir zuerst den Kopf l\u00e4ngere Zeit rgn hielten und ihn dann nach i neigten. Es erscheint dann die Linie durch l\u00e4ngere Zeit auch bei Ign Kopf rgn und wechselt manchmal diesen Wert gar nicht. Auch diese Beobachtung zeigt, dafs eine vertikale Linie im Dunklen wohl schief erscheint, dafs die T\u00e4uschung aber keineswegs eine konstante ist und nur das begleit ende Gef\u00fchl der Sicherheit sie \u00fcberhaupt bemerkenswert macht. Denn w\u00fcrden wir, wie bereits erw\u00e4hnt, einfach im Dunklen bei Kopfneigung \u00fcber die Lage einer Linie im Unklaren sein, so w\u00fcrden wir daran gar nichts Besonderes finden.\nZwischen Taubstummen und Normalen findet sich also auch bez\u00fcglich der Lage der scheinbar Vertikalen kein Unterschied.\nUnsere Untersuchungen haben ferner ergeben, dafs bei allen diesen Bestimmungen zwei Momente eine Rolle spielen, das eine ist das Auftr\u00e4gen des gesch\u00e4tzten Kopfneigungs- resp. Kopf-K\u00f6rperneigungswinkels von der scheinbaren Kopf- resp. Kopf-K\u00f6rperlage aus, das andere ist die m\u00f6glichst geringe Trennung der scheinbar Vertikalen von der Medianlinie. Auch diese beiden Momente liefsen sich bei Taubstummen und Normalen als in gleicher Weise wirksam nach weisen. Als beweisend f\u00fcr die Konstatierung von Unterschieden oder Gleichheit konnten wir \u00fcberhaupt nur unsere optischen Versuche bei Kopf-K\u00f6rpemeigung betrachten, da in dieser Stellung f\u00fcr die Bestimmung der SiR kein direkter Anhaltspunkt mehr gegeben ist, wie ein solcher sich bei Kopfneigung allein in den Empfindungen des aufrecht stehenden K\u00f6rpers bei Normalen und Taubstummen vorfindet. In dieser Stellung konnten die Normalen an den Empfindungen des Stato-lithenapparates einen Anhaltspunkt haben, der den Taubstummen fehlte. Der vollst\u00e4ndig gleiche Ausfall der einschl\u00e4gigen Versuche an Normalen und Taubstummen aber mufs uns davon \u00fcberzeugen, dafs auch bei den Normalen derartige vorstellungsbildende Empfindungen hier keine Rolle spielen.\nDamit, dafs wir konstatierten, dafs sich vorstellungsbildende Empfindungen des Statolithenapparates nicht nachweisen lassen, wird auch die von Sachs und Melleb gemachte Annahme, dafs","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung ete. 455\nvom Statotithenapparat ans eine Umwertung der Netzhautmeridiane stattfinde, unwahrscheinlich gemacht. Wir glauben \u00fcbrigens f\u00fcr unsere These, dafs die Erregung des Statolithen-apparates nicht vorstellungs\u00e4ndemd wirkt, resp. keine Umwertung der Netzhautmeridiane herbeif\u00fchrt, auch in den Untersuchungen Bbeuebb und Kreidls einen Beweis gefunden zu haben. Breuer und Keetdl konstatierten mittels der Nachbildmethode bei ihren Drehversuchen Normaler, dafs hierbei eine Rollung der Augen um ca. 8\u00ae eintritt. Um ebensoviel Grade wird ein vertikal einzustellender Zeiger w\u00e4hrend der Drehung verstellt (Kbeidl). W\u00fcrde zugleich mit der \u00c4nderung der Erregungen des Stato-lithenapparates nicht nur eine Gegenrollung der Augen, sondern auch eine Umwertung der Netzhautmeridiane stattfinden, so \u25a0h\u00e4tten die Versuchspersonen den Zeiger nicht genau in die Ebene ihres urspr\u00fcnglich vertikalstehenden Netzhautmeridians, sondern in die Richtung der Resultierenden aus Zentrifugal- und Schwerkraft einstellen m\u00fcssen, also nach den Berechnungen Breuers und Kreidlb auf 15 \u00b0. Dafs sie auf 80 einstellten, beweist aber, dafs wenigstens bei aufrechtem Kopfe durch eine \u00c4nderung der Stato-\u25a0lithenerregung eine Umwertung der Netzhautmeridiane nicht herbeigef\u00fchrt wird.\nWir haben noch einem Einwand zu begegnen, der gegen unsere Argumentation erhoben werden kann. Man kann n\u00e4mlich sagen, dafs unsere Versuche an Normalen und Taubstummen deswegen das gleiche Resultat ergeben, weil bei den letzteren die Funktion des Statolithenapparates durch andere Empfindungen kompensiert ist. Nun kann aber nur eine Funktion kompensiert werden, die in h\u00e4ufigem Gebrauch steht. Die Ver-suchsanordnung, Linien im sonst dunklen Raume bei Neigung von Kopf und K\u00f6rper nach ihrer Richtung zu beurteilen (ebenso wie unsere \u00fcbrigen Versuche) hingegen versetzt die Versuchspersonen in vollkommen ungewohnte Verh\u00e4ltnisse, in welchen, wenn wir so sagen d\u00fcrfen, die Konstruktionsfehler des Orientierungs-apparates hervortreten m\u00fcssen und tats\u00e4chlich hervortreten. Unter diesen Versuchsbedingungen, glauben wir, m\u00fcfste eine Verschiedenheit im Bau des Orientierungsapparates zutage treten, auch wenn sonst eine vollkommene Kompensation best\u00fcnde.\nWenn wir nachgewiesen zu haben glauben, dafs die Statolithen-erregungen unter den Umst\u00e4nden, welche durch unsere Versuchsanordnung geschaffen werden, nicht vorstellungsbildend wirken, nichts","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nG. Alexander und R, Biirtiny\nmit der Orientierung \u00fcber die Lage der Senkrechten im Raume zu tun haben, so haben wir damit keineswegs geleugnet, dafs diese Erregungen \u00fcberhaupt vorstellungsbildend wirken. Wir haben nur nachgewiesen, dale die Erregungen des Statolithenapparates unter den aufsergew\u00f6hnlichen Umst\u00fcnden unserer Versuchsanordnung und um so mehr im Alltagsleben nicht vorstellungsbildend wirken, wie dies bereits Nagel in seiner Arbeit \u00fcber das A\u00fcBEBTsche Ph\u00e4nomen vermutungsweise ausspricht.\nEs w\u00e4re m\u00f6glich, dafs dort, wo alle anderen Empfindungen \u00fcber die Orientierung unseres Kopfes und K\u00f6rpers schweigen m\u00fcssen, also in einer auf das Gewicht des menschlichen K\u00f6rpers abgestimmten Salzl\u00f6sung, der Statolithenapparat wenigstens eine grobe Orientierung \u00fcber oben und unten erm\u00f6glicht; das m\u00fcssen noch weitere Untersuchungen, die wir uns Vorbehalten, lehren.\nLiteratur.\n1.\tBreuer, J. \u00dcber die Funktion des Otolithenapparates. Pfl\u00fcgen\nArchiv 48.\n2.\tBreubb nnd Krkidl \u00dcber die scheinbare Drehung des Gesichtsfeldes\nwahrend der Einwirkung einer Zentrifugalkraft. Pfl\u00fcgen Archiv 70.\n3.\tCton. Beitrage zur Physiologie des Raumsinnes. Pfl\u00fcgen Arckiv 00.\n4.\tCton. Beitrage zur Physiologie des Baumsinnes. Pfl\u00fcgen Archiv 04.\n5.\tDelage-Aubert. Physiologische Studien Aber die Orientierung unter Zu-\ngrundelegung von Yv\u00e98 Dblages \u00e9tudes exp\u00e9rimentales sur les illusions statiques et dynamiques de direction pour servir \u00e0 d\u00e9terminer les fonctions des canaux demicirculaires de l'oreille interne. T\u00fcbingen 1888.\n6.\tFeiciewilb. Zur Lageschatzung bei seitlichen Kopfneigungen. Zeitsehr.\nf. Psych, u. Phys. d. Sinnesorg. 31.\n7.\tGoldscheider. Physiol, d. Muskelsinnes. 1898.\n8.\tHall and Donaldson. Motor sensations of the skin. Mind 10.\n9.\tHitzio. Der Schwindel, Nothnagels Spezielle Pathologie und Therapie,\nBd. XII, 2. Wien 1898.\n10.\tCharles Hubbabd Judd. \u00dcber die Kaumwahrnehmungen im Gebiete des\nTastsinnes. Wundts Philos. Studien 12.\n11.\tKreidl. Beitr\u00e4ge zur Physiologie des Ohrlabyrinths auf Grund von Ver-\nsuchen an Taubstummen. Pfl\u00fcgers Archiv 51.\n12.\tMach. Grundlinien der Lehre von den Bewegungsempfindungen. 1875.\n13.\tMuldbb. \u00dcber parallele Rollbewegungen der Augen. Arch. f. Opthalm.\n21. 1875.\n14.\tW. A. Nagel. \u00dcber kompensatorische Raddrehungen der Augen. Zeitsehr.\nf. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 12.\n15.\tW. A. Naobl. \u00dcber das A\u00fcBEBTsche Ph\u00e4nomen und verwandt\u00ab T\u00e4u-\nschungen \u00fcber die vertikale Richtung. Zeitsehr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorgane 16.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Psychophysiologische Untertuchungen \u00fcber die Bedeutung etc. 457\n16.\tHatwood J. Pbabcb. \u00dcber den Einflufs von Nebenreizen auf die Raum-\nwahmehmung. Arch. f. d. ges. Ptychol. 1. 1903.\n17.\tRibkeb, A. Versuche Aber den Raumsinn der Kopfhaut. Zeitschr. f. Biol. 10.\n18.\tSachs und Wlassak. Die optische Lokalisation der Medianebene. Zeitschr.\nf. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 22.\n19.\tSachs und Mxllbb. \u00dcber die optische Orientierung bei Neigung des\nKopfes gegen die Schulter. Graefes Archiv, LII. Bd., 3. Heft\n20.\tSachs und Mbllbb. Untersuchungen Ober die optische und haptische\nLokalisation bei Neigungen um eine sagittale Achse. Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 31.\n21.\tMaboabkth Floy Washbubne. \u00dcber den Einflufs der Geuichtsassoziationen\nauf die Raumwahrnehmungen der Haut Wundts philos. Studien 11.\n(Eingegangen am 1. September 1904.)","page":457}],"identifier":"lit32496","issued":"1904","language":"de","pages":"321-362, 414-457","startpages":"321","title":"Psychophysiologische Untersuchungen \u00fcber die Bedeutung des Statolithenapparates f\u00fcr die Orientierung im Raume an Normalen und Taubstummen nebst Beitr\u00e4gen zur Orientierung mittels taktiler und optischer Empfindungen [In zwei Teilen]","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:47.373318+00:00"}