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{"created":"2022-01-31T16:29:37.258607+00:00","id":"lit32499","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"P\u00fctter, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 379-380","fulltext":[{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"Li fera turberich t.\n379\nMax Wolf?. Dm lemniystem der polypolden Hydroxoa und Scyphoxea. Ein\nvergleichend-physiologischer und -anatomischer Beitrag zur Neuronlehre. Zeit sehr. f. allgem. Physiol. 3, 191\u2014281, 1903. 1 Textfigur, T. 5\u20149.\nWolff hat die meisten Angaben der Literatur Ober das Nervensystem der Hydrozo\u00ebn und Scyphozo\u00fcn zusammengestellt, einen grofsen Teil der histologischen und physiologischen Daten einer Nachpr\u00fcfung unterworfen und einige neue Beobachtungen hinzugefttgt. Auf dieser Grundlage entwirft er ein Bild unserer derzeitigen Kenntnisse dieses Nervensystems.\nDas Nervensystem der Hydrozo\u00ebn besteht aus Sinneszellen und Nervenzellen. Die ersteren finden sich entweder im Ektoderm und Entoderm, oder nur in letzterem (Hydra), sie k\u00f6nnen einzeln stehen oder zu Gruppen zusammentreten, in denen wir dann den Anfang der Bildung von Sinnesorganen sehen m\u00fcssen. Primitive Sinnesorgane sind unter den Namen der \u201ePalpocils\u201c bei Syncoryne sarsii (und der zugeh\u00f6rigen Meduse) beschrieben worden. Die Nervenzellen liegen im Ektoderm und Entoderm basiepithelial. In ihrer Verteilung, die bei manchen Formen ganz diffus ist, spricht sich bei anderen schon eine gewisse Zentralisation aus, indem Anh\u00e4ufungen auftreten, die ringf\u00f6rmig den prostomalen Abschnitt des Urdarms umgeben. Andere Anh\u00e4ufungen von Nervenzellen kommen z. B. in der Umgebung der Klebesekretzellen der Fufsscheibe vor und legen den Gedanken nahe, dafs hier bereits Sekretions Vorg\u00e4nge unter dem Einflufs deB Nervensystems stehen.\nF\u00fcr den Verlauf der Erregungsvorg\u00e4nge gibt Wolff als Bahnen an: den intrazellul\u00e4ren und den interzellul\u00e4ren Reflexbogen. Bei ersterem verl\u00e4uft die Erregung innerhalb einer Neuromuskelzelle, bei dem interzellul\u00e4ren Bogen treten noch mehr Zellen in Aktion; und zwar bei dem sog. prim\u00e4ren interzellul\u00e4ren Reflexbogen nur eine Sinneszelle, Nervenzelle und Neuromuskelzelle, bei dem sekund\u00e4ren noch eine weitere Anzahl von Nervenzellen.\nSolche Refiexbogen Bind festgestellt zwischen den Tentakeln und dem Mauerblatt, zwischen den einzelnen Tentakeln und zwischen Muttertier und Knospe. Alle diese Bahnen besitzen aber eine so hohe Reizschwelle, dafs sie erst bei starker Erregung der einzelnen Gebiete passiert werden. Hierdurch kommt eine gewisse Selbst\u00e4ndigkeit der Nervenplexus der einzelnen Tentakel, des Mauerblattes und der Knospen zu st\u00e4nde. \u00dcber den Bahn verlauf des entodermalen Nervensystems liegen noch keine Beobachtungen vor.\nPrinzipiell gleiche Verh\u00e4ltnisse finden sich auch bei den untersuchten Scyphozo\u00ebn (die Angaben beziehen sich meist auf Actinien) \u00fcber die Unterschiede im einzelnen mag das Original verglichen werden. Von Interesse sind die histologischen Angaben \u00fcber Innervation von Drflsen-zellen bei den Scyphozo\u00ebn, von Nesselkapseln bei den Hydrozo\u00ebn.\nDas Bestreben anatomische und physiologische Erfahrungen gleichm\u00e4\u00dfig zur Kl\u00e4rung der Verh\u00e4ltnisse zu verwenden ist ein erfreuliches Symptom daf\u00fcr, dafs die Hegemonie der Morphologie keine unbestrittene mehr ist.","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380\nLUrratnri/trichf.\nOb es geschmackvoller gewesen w\u00e4re, solche unbeweisbaren Ausdr\u00fccke zu vermeiden, wie: \u201e\u00fcberraschend hoch differenzierte psychische Qualit\u00e4ten\u201c bei Hydrozobn, oder \u201eSeelenzelle-1 statt Nervenzelle usw., dar\u00fcber ist, als einer Sache des Geschmackes, kaum mit dem Autor zu rechten.\nA. P\u00fctter (G\u00f6ttingen).\nRam\u00f6n t Cajal. Stadien Iber die Hirnrinde des Menschen. 4. Heft Sie Rlechrinde beim Menschen and S\u00e4ugetier. Mit 84 Abbildungen. Aus dem Spanischen \u00fcbersetzt von Oberarzt Dr. Johannes Bresuer. Leipzig, J. A. Barth. 195-S. 7,50 M.\nDas vorliegende Heft gibt vor allem eine genaue Schilderung von dem anatomischen Bau der Sphenoidalrinde, dem sekund\u00e4ren Olfaktorius-zentrum. Der Vollst\u00e4ndigkeit halber beschreibt Verf., der ein Bild von den zentralen Organen des Olfaktoriussystems geben will, auch den Bulbns olfactorius, die Commissura anterior, den Cortex interhemisphaericus, das Ammonshorn und andere sekund\u00e4re Zentren und Bahnen.\nWas von den fr\u00fcheren Heften gilt, trifft auch f\u00fcr das vorliegende zu. Verf. hat die verschiedensten technischen Methoden verwertet; er beschreibt sehr genau, minuti\u00f6s; daf\u00fcr spricht schon der Umfang der gut ausgestatteten Arbeit. Gute Abbildungen erleichtern das Verst\u00e4ndnis.\nUm nur einiges hervorzuheben, sei hier mitgeteilt, dafs die Riechrinde der Hippocampuswindung eine ganz charakteristische Struktur besitzt, welche sich von derjenigen der \u00fcbrigen Rindengegenden durch verschiedene Merkmale unterscheidet. Die Riechrinde des Menschen ist die am wenigsten vervollkommnete oder, wie sich Verf. geradezu ausdr\u00fcckt, die am wenigsten menschliche aller Sinnessph\u00e4ren. Der Plexus exogener Fasern liegt oberfl\u00e4chlich wie bei niederen Wirbeltieren. Das Ammonshorn scheint keine direkten Olfaktoriusfasern zu besitzen ; vielleicht geh\u00f6rt es zu den terti\u00e4ren Riechzentren.\tErnst Schtjltze (Bonn).\nA. Bethe, Allgemeine Anatomie nnd Physiologie des lemnsystems. Leipzig 1903, 487 S.\nVerf. gibt in dem vorliegenden Buch eine zusammenh\u00e4ngende Darstellung der neuesten Ergebnisse auf dem Gebiete der vergleichenden Histologie und Physiologie des Nervensystems. Der leitende Grundgedanke ist die Best\u00e4tigung und der Ausbau der APATHYschen Lehre, dzfe der wesentlichste und spezifische Bestandteil der Nerven und das Nerv\u00f6se \u00fcberhaupt die Neurofibrillen sind. \u00dcber ein blofses Referat erhebt sich dz\u00bb Buch dadurch, dafs der Verf. eine grofse Reihe neuer eigener bemerkenswerter Untersuchungen mitteilt.\nIn den ersten Kapiteln wird der Begriff der nerv\u00f6sen Einheit er\u00f6rtert, wie er sich historisch entwickelt hat und zuletzt in der Neuronenlehre festgelegt ist. Der Neuron als selbst\u00e4ndiges getrenntes Gebilde stellt nur einen Spezialfall der nerv\u00f6sen Organisation dar; das allgemeine and einheitliche Strukturelement sieht Verf. hingegen mit Apathy in den Neurofibrillen. Bezogen sich Apathys Befunde lediglich auf wirbellose Tiere, so hat Verf. ein gleiches auch f\u00fcr die Wirbeltiere sicher stellen k\u00f6nnen.","page":380}],"identifier":"lit32499","issued":"1904","language":"de","pages":"379-380","startpages":"379","title":"Max Wolff: Das Nervensystem der polypoiden Hydrozoa und Scyphozoa. Ein vergleichend-physiologischer und -anatomischer Beitrag zur Neuronlehre. Zeitschr. f. allgem. Physiol. 3, 191-281, 1903. 1 Textfigur, T. 5-9","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:37.258613+00:00"}