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{"created":"2022-01-31T16:29:08.778983+00:00","id":"lit32504","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 385-386","fulltext":[{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbelicht.\n385\nGr\u00e6fe \u2022 Sabmisch. Handbuch der gesamten Augenheilkunde. Herausgegeben von Th. Saemisch. II. neubearbeitete Auflage. II. Teil, IV. Band, 1. Kap.: Sie Untersachungsmethoden von Dr. Edmund Landolt. Leipzig (Engelmann) 1903. 811 S. 270 Fig.\nDer gr\u00f6fste Teil dieses Kapitels ist von E. Landolt verfafst, n\u00e4mlich die Abschnitte \u00fcber die Allgemeinbesichtigung des Patienten, Ophthalmoskopie, Ophthalmometrie, Dioptometrie (Refraktionsbestimmung), Bestimmung der Sehsch\u00e4rfe und Untersuchung der Augenbewegungen. Gemeinsam mit R\u00fcmmelsheim hat L. die Untersuchung der Funktionen des exzentrischen Netzhautgebietes behandelt. Hommelsheim allein behandelt die Photometrie und Photoptomtrie (Lichtmessung und Untersuchung des LichtsinneB), A. Br\u00fcckner Die Chromatopsimetrie (Pr\u00fcfung des Farbensinnes), K. Wick die Simulation von Schwachsichtigkeit und Blindheit, F. Lanoenhan die Ophthalmotonometrie, den Nachweis von Fremdk\u00f6rpern im Auge und die Ortsbestimmung des Auges, endlich E. Heddabus die S\u00e9miologie der Pupillarbewegung.\nWie nach dieser weitgehenden Spezialisierung zu erwarten, hat der Abschnitt \u201eUntersuchungsmethoden\u201c in der neuen Auflage einen sehr bedeutenden Umfang angenommen (\u00fcber 800 Seiten) und es wird \u00fcber die einzelnen Untersuchungsmethoden ein so eingehender Bericht gegeben, wie bisher wohl noch nie. Alle beteiligten Autoren haben sich offenbar bem\u00fcht, alles Brauchbare zu sammeln und das Buch auf modernsten Standpunkt zu stellen, wa9 auch fast \u00fcberall gelungen ist. Die zahlreichen instruktiven Abbildungen erh\u00f6hen den Wert des Werkes noch.\nAuf Besprechung der einzelnen Abschnitte hier n\u00e4her einzugehen, erscheint mir nicht angezeigt, doch m\u00f6chte ich wenigstens einige kritische Bemerkungen, die sich mir aufdr\u00e4ngten, nicht unterdr\u00fccken. Es w\u00e4re sehr zu w\u00fcnschen gewesen, wenn bei der Behandlung des Abschnittes \u201eLichtsinn\u201c klarer zum Ausdruck gebracht worden w\u00e4re, dafs die Pr\u00fcfung der absoluten Empfindlichkeit und der Unterschiedsempfindlichkeit der Netzhaut Funktionen betreffen, die wenig miteinander zu tun haben und die sehr zu Unrecht mit einander zu dem Begriff \u201eLichtsinn\u201c zusammengefafst werden.\nNicht Schuld des Autors, sondern ein bedauerlicher zuf\u00e4lliger Umstand ist es, dafs die Abhandlung \u00fcber die Lichtsinnpr\u00fcfung kurz vor dem Erscheinen der Arbeiten von Piper \u00fcber adaptative Empfindlichkeitssteigerung und von Petr\u00e9n \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Unterschiedsschwelle von der Adaptation abgeschlossen werden mufste, Arbeiten, in denen wichtige neue Tatsachen f\u00fcr das in Rede stehende Gebiet mitgeteilt werden.\nMit dem Begriff der zentralen Empfindlichkeitsbestimmung sollte wohl etwas vorsichtiger verfahren werden ; das Wenigste von dem, was als Pr\u00fcfung des zentralen Lichtsinns beschrieben und betrachtet wird, betrifft wirklich das Netzhautzentrum, sondern dessen Umgebung, die schon st\u00e4bchenhaltige parazentrale Zone.\nIn der im \u00fcbrigen vorz\u00fcglichen Bearbeitung der Farbensinnpr\u00fcfung, der ich bez\u00fcglich der Beurteilung der Untersuchungsmethoden meistens zustimmen kann, w\u00e4re auf Grund der neueren Erfahrungen der Passus, der die anomalen Trichromaten betrifft, dahin zu korrigieren, dafs der Zeitschrift f\u00fcr Psychologie S7.\t2\u00d4","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386\nLittraturbtricht.\nFarbensinn dieser Leute aus gewissen, zum Teil sehr eigent\u00fcmlichen Gr\u00fcnden als entschieden minderwertig zu betrachten ist und dafs ee daher von erheblicher Bedeutung ist, auch diese anomalen Trichromaten sicher diagnostizieren zu k\u00f6nnen.\nLandolt irrt wohl insofern, als er den Versuch zur Pr\u00fcfung des Tiefensehens mit 3 St\u00e4bchen, die in eine Ebene zu stellen sind, Hebino zuschreibt. Er r\u00fchrt von Helmholtz her.\nMan m\u00f6ge aus diesen kleinen Ausstellungen nicht schliefsen, dafs ich an dem neuen Werke etwa nur Tadelnswertes f\u00e4nde; es wird jedem Ophthalmologen nicht nur, sondern jedem, der sich mit der Physiologie des Auges besch\u00e4ftigt, ein n\u00fctzliches Nachschlagewerk sein. \u00dcber die ins spezielle ophthalmologische Gebiet geh\u00f6rigen Kapitel mufs ich mich des Urteils enthalten.\tW. A. Nagel (Berlin).\nGkaefe-Saemjsch. B&idbaoh der gesamtst Augenheilkunde. Herausgegeben von Th. Sabmisch. II. neubearbeitete Aufl. II. Teil, VIII. Bd. XII. Kap. C. Hess. Die Anomalien der Refraktion, und Akkommodation des Auges, mit einleitender Darstellung der Dioptik des Auges. 523 S. 105 Fig. Leipzig (Engelmann). 1902. Einzelpreis 21 Mk.\nDer in der ersten Auflage von Albrecht Nagel bearbeitete Abschnitt hat durch Hess eine sehr eingehende und gr\u00fcndliche Neubearbeitung erfahren, unter v\u00f6lliger Umgestaltung der Grundanlage des Abschnittes. Der Umfang ist mehr als doppelt so grofs wie fr\u00fcher, auch die Zahl der Abbildungen ist verdoppelt. Das Werk ist dadurch auf einen durchaus modernen Standpunkt gestellt. Die physiologische Einleitung, um die es sich bei der Besprechung an dieser Stelle allein handeln kann, stellt die eingehendste und wohl auch beste Bearbeitung der Dioptrik des Auges dar, die wir besitzen. Die Literatur des letzten Jahrzehnts ist sorgf\u00e4ltig ber\u00fccksichtigt. Besonders eingehend verwertet der Verf. die Arbeiten von Gcll-sthand. Der Leser k\u00f6nnte infolgedessen doch wohl eine nicht ganz zutreffende Vorstellung von der Bedeutung der GoLLSTRANnschen Arbeiten f\u00fcr die neuere Entwicklung der Dioptrik gewinnen. Ob es ein Gewinn ist, wenn die G\u00fcLLSTRANDSchen Diagramme der Korneakr\u00fcmmung mit ihren offensichtlichen Fehlern in dieses Handbuch, wie auch z. B. in Tioerstedts Lehrbuch der Physiologie \u00fcbergegangen sind, scheint mir recht zweifelhaft. Eine meines Erachtens recht st\u00f6rende Eigent\u00fcmlichkeit hat das GRAEFE-SAEHiscHsclie Handbuch, und somit auch dieser Band von Hess an 6ich, n\u00e4mlich das Fehlen spezieller Seiten\u00fcberschriften. Auf jeder Seite wiederholt sich die abgek\u00fcrzte Wiedergabe des Titels auf der einen, des Autornamens auf der anderen Seite. Das ist aufserordentlich st\u00f6rend und es w\u00e4re sehr erfreulich, wenn bei den weiteren noch in Vorbereitung befindlichen B\u00e4nden die Durchf\u00fchrung spezieller Seiten\u00fcberschriften erm\u00f6glicht werden k\u00f6nnte.\nW. A. Nagel (Berlin).\nSemmelbericbt Iber FnbHkationen, betreffend eine mene Strehleurt, die 1-BtraMen. Zusammengestellt von H. Pipes, Berlin.\n1. M. R. Blondlot, Sur une nouvelle esp\u00e8ce de lumi\u00e8re. Comptes rendues de l\u2019Acad\u00e9mie des sciences. Bd. 136, Nr. 12.","page":386}],"identifier":"lit32504","issued":"1904","language":"de","pages":"385-386","startpages":"385","title":"Graefe-Saemisch: Handbuch der gesamten Augenheilkunde. Herausgegeben von Th. Saemisch. II. neubearbeitete Auflage. II. Teil, IV. Band, 1. Kap.: Die Untersuchungsmethoden von Dr. Edmund Landolt. Leipzig (Engelmann) 1903. 811 S. 270 Fig.","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:08.778989+00:00"}