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P. J. Möbius: Goethe. T. I, 264 S.; T. II, 260 S. Leipzig 1903

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{"created":"2022-01-31T14:41:31.760635+00:00","id":"lit32519","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultz, Paul","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 399","fulltext":[{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n399\nP. J. M\u00f6bics. Goethe. T. I, 264 8.; T. II, 260 8. Leipzig 1903. Je Mk. 3.\u2014, geb. Mk. 4.50.\nIn dem vorstehenden Werke verarbeitet Verf. Goethe, wie fr\u00fcher schon Schopenhauer, Rousseau, Nitzsche, vom psychiatrischem Standpunkte ans. Die beiden B\u00fcnde stellen eine Neu-Auflage des 1898 erschienenen Baches: \u201e\u00dcber das Pathologische bei Goethe1\u2019 und bilden den II. und III. Band der \u201eAusgewtthlten Werke\u201c des Verf.\nDer erste Band enth\u00e4lt Goethes Kenntnisse und Ansichten \u00fcber pathologische Geisteszust\u00e4nde, wie sie sich teils aus gelegentlichen \u00c4ufse-rungen, teils aus Beinen Werken ergeben. In letzterer Beziehung werden Werthers Leiden, Lila, Clavigo und Grofskophta, Faust, Iphigenie, Tasso, Wilhelm Meister, Benvenuto Cellini, Wahrheit und Dichtung, Wahlverwandtschaften, Wanderjahre und kleinere Erz\u00e4hlungen verwertet. Im Kapitel Allgemeines und Einzelnes werden \u00c4ufserungen Goethes \u00fcber Pathologisches bei Schiller, \u00fcber Hamlet und Ophelia, \u00fcber die Nervosit\u00e4t seines Zeitalters, \u00fcber Genie und Krankheit zusammengetragen. Der zweite Teil des ersten Bandes enth\u00e4lt Bericht \u00fcber das Pathologische in Goethe. Unter diesem Gesichtspunkt wird sein Lebenslauf von der Geburt bis zum Tode durchmustert. Bei genauerem Zusehen ergibt sich f\u00fcr den Verf., dafs in Goethes Leben und dichterischer Produktionskraft eine Periodizit\u00e4t sich geltend macht. Ein Zyklus von 7 Jahren beginnt jedesmal mit Erregung durch eine Liebesleidenschaft veranlafst. Dabei schenkte Goethe gew\u00f6hnlich seine Neigung nicht blofs einer einzelnen weiblichen Person; \u201efast alle, die sich seiner Liebe erfreut haben, bilden Gruppen\u201c. Diesen Zeiten der Erregung verdanken wir \u201edas Elementarische, das Hinreifsende\u201c in seinen Produktionen; \u201edenn das Pathologische ist Bedingung des H\u00f6chsten\u201c! (siel). Hierbei werden wir auch belehrt (f\u00fcr jeden Literarhistoriker gewifs zur gr\u00f6fsten \u00dcberraschung), dafs \u201eSchillers Einflufs f\u00fcr Goethe gar nicht g\u00fcnstig\u201c war (! !). \u201eSchon dafs er dem Philister Voss nachging, das ist doch kein gutes Zeichen. Wie kann ein wahrhaft deutsches Gedicht in Hexametern geschrieben werden?\u201c Zum Schlufs wird die Familie Goethes auf Anzeichen pathologischer Geistesbeschaffenheit gewissenhaft gepr\u00fcft.\nDer zweite Band enth\u00e4lt den Versuch Goethes k\u00f6rperliche Erscheinung auf Grund der vorhandenen Portr\u00e4ts, Gesichtsmasken und \u00c4ufserungen der Zeitgenossen zu rekonstruieren. Ebenso will der Verf. die geistige Pers\u00f6nlichkeit vor Augen stellen. Dazu weifs er weiter \u201ekeinen Ausweg als Galls Schema zugrunde zu legen\u201c! Hieran schliefsen sich Ausf\u00fchrungen und Belege zu den vorstehenden Ausf\u00fchrungen, die aus Goethes Tageb\u00fcchern, Briefen und Gespr\u00e4chen, kompiliert \u00fcber seinen Gesundheitszustand von 1767 bis 1832 Nachricht geben. Den Schlufs bildet ein Kapitel, das Goethes Beziehungen zu Gall behandelt.\nDie vorstehende kurze Inhaltsangabe ist wohl zugleich eine hinreichende Kritik des Werkes. F\u00fcr die imponierende Pers\u00f6nlichkeit Gorthes \u2022hat der Verf. (in diesem Sinne freilich ungewollt) hiermit einen neuen sch\u00e4tzenswerten Beitrag geliefert, indem er zeigt, was sich f\u00fcr B\u00fccher doch \u00fcber Goethe schreiben lassen.\tPaul Schultz (Berlin).","page":399}],"identifier":"lit32519","issued":"1904","language":"de","pages":"399","startpages":"399","title":"P. J. M\u00f6bius: Goethe. T. I, 264 S.; T. II, 260 S. Leipzig 1903","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:41:31.760641+00:00"}

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