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{"created":"2022-01-31T16:29:46.223747+00:00","id":"lit32527","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 37: 461-474","fulltext":[{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n461\nImmerhin lassen sich die Bedingungen bei einem solchen Kompromi\u00df verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig g\u00fcnstig gestalten.\nDie Tafeln enthalten lateinische Buchstaben und Zahlen nach Snellens Prinaip abgestuft, und zwar auf zwei Tafeln der Gr\u00fc\u00dfe nach in Horizontalreihen angeordnet ; auf den beiden n\u00e4chsten Tafeln sind ebensolche Zeichen in eigenartiger strahliger Anordnung angebracht, die es dem Untersuchten schwer macht, durch Simulation das Mafs seiner Sehsch\u00e4rfe zu gering erscheinen zu lassen. Das Prinzip der Anordnung der Zahlen ist f\u00fcr ihn nicht leicht zu durchschauen, f\u00fcr den Untersucher dagegen leicht verst\u00e4ndlich. Eine f\u00fcnfte Tafel gibt das Spiegelbild einer der vorigen, um mit Hilfe eines Spiegels auf doppelte Entfernung pr\u00fcfen zu k\u00f6nnen. Die sechste Tafel dient zum Lesen in der N\u00e4he. Die Ausf\u00fchrung der Tafeln ist eine sehr exakte.\tW. A. Nagel (Berlin).\nO. Schulzbb. Studies lur Physiologie und Pathologie dar Trinenabsoiidenwg und Trinenabfuhr, v. Qraefe\u00bb Archiv f. Ophthalmologie62 (2), 197\u2014291. 1904.\nSchtbkkbs Untersuchungen stellten I. die Menge der Tr\u00e4nenabsonderung fest, indem bei Patienten nach Exstirpation des Tr\u00e4nensackes die aus dem Bindehautsack abtropfende Fl\u00fcssigkeit gemessen wurde: nach Abzug des sch\u00e4tzungsweise bestimmten Verdunstungsquantums betr\u00e4gt die Gesamtmenge der in 16 Stunden Wachens sezernierten Fl\u00fcssigkeit \u2018/s bis */* 8-Diese sp\u00e4rliche aber kontinuierliche Absonderung erlischt bei der Ausschaltung \u00e4ufserer Beize (Kokainisierung der Bindehaut, Trigeminusan\u00e4sthesie) und h\u00f6rt daher auch w\u00e4hrend des Schlafes auf.\nEin II. Abschnitt behandelt den Mechanismus der Tr\u00e4nenabfuhr. Die Tr\u00e4nen werden zun\u00e4chst von den Ausf\u00fchrungsg\u00e4ngen der Dr\u00fcse zu den Tr\u00e4nenpunkten ohne Lidbewegung durch die Schwerkraft, Wandattraktion und elastischen Druck der Lider bewegt. Der Mechanismus der Weiterbef\u00f6rderung aus dem Bindehautsack in die Nase kommt nicht, wie behauptet -worden ist, durch Kapillarattraktion, Aspiration von der Nase bei der Atmung oder Hineinpressen beim Lidschlufs zustande : nach den Versuchen \u2022des Verf.s, der zum Nachweise des \u00dcbertritts von Fl\u00fcssigkeit aus dem Bindehautsack in die Nase l\u00b0/0 Natr. salicyl.-L\u00f6sung in den ersteren eintr\u00e4ufelte und dann das Nasensekret auf das Vorhandensein von Salicyl mit Liquor ferri sesquichlorati pr\u00fcfte, werden die Tr\u00e4nen vielmehr in die Nase durch den Lidschlag bef\u00f6rdert, indem der hierbei t\u00e4tige HoBNSRSche Muskel den Tr\u00e4nensack erweitert. So werden die d\u00fcnnfl\u00fcssigen Tr\u00e4nen aspiriert, w\u00e4hrend der z\u00e4here Schleim an der Nasen\u00f6ffnung nicht zu folgen vermag. Nach dem Lidschlage nimmt der Sack infolge der Elastizit\u00e4t der Gewebe \u00bbein fr\u00fcheres kapillares Lumen wieder an und gibt die aufgenommene Fl\u00fcssigkeit nach der Nase hin ab, da das Kaliber der R\u00f6hrchen viel enger ist als der Tr\u00e4nennasengang. Da dieser Vorgang auch bei h\u00e4ngendem Kopfe stattflndet, kann der Schwerkraft hierbei keine wesentliche Rolle zukommen.\nIn einem weiteren Abschnitt werden die Prinzipien und Methoden einer Funktionspr\u00fcfung der Tr\u00e4nendr\u00fcsen durch Einlegung von Fliefs-papierstreifen in den Bindehautsack besprochen, F\u00e4lle von Hypersekretion und Sekretionsverminderung sowie von L\u00e4hmung der Tr\u00e4nendr\u00fcse geschildert","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nLiteraluri/ericht.\nund zUm Schlufs auf verschiedene Formen der Abfiufsbehinderung aufmerksam gemacht, im besonderen hervorgehoben, dafs nach der Tr\u00e4nensack-exstirpation beim ruhigen Sitzen im Zimmer wegen der geringen Menge abgesonderter Tr\u00e4nen ein Tr\u00e4nentr\u00e4ufeln nicht empfunden wird. Erst wenn der Mechanismus der Tr\u00e4nenabfuhr durch Aufh\u00f6ren des Lidschlages wie bei L\u00e4hmung des Lidschliefsers (Orbicularis), gest\u00f6rt ist, kommt es zum Tr\u00e4nentr\u00e4ufeln.\tG. Abelsdobff.\nElschkiq, A. Ober ^ukhUtiuchangen. Wien 1903, 26 S.\nKi.sch.mus Darstellung gibt einen Vortrag wieder, in dem die h\u00e4ufigsten Gesichtst\u00e4uschungen in Wort und Bild in popul\u00e4rer Weise sehr anschaulich erl\u00e4utert werden.\tG. Abemdohfp.\nRobbst Lach. Ober Sinei interessanten Spesialfall von \u201eAudition color\u00e9e\u201c.\nSammelb\u00e4nde der internationalen Muaikgesellschaft IV., 689\u2014607, 1903.\nDer an einem Musiker (Komponisten) beobachtete Fall von Farbenh\u00f6ren ist dadurch besonders bemerkenswert, dafs die Koordination der Photismen und T\u00f6ne auf Grund von absolutem Tonbewufstsein erfolgt Die Intensit\u00e4t der Photismen wechselt mit der Lebhaftigkeit des absoluten Tonbewufstseins ; bei verstimmtem Klavier erscheint die der absoluten Tonh\u00f6he, nicht die dem Tastenbilde entsprechende Farbe; Transponieren ist dadurch erschwert, dafs die durch das Notenbild ausgel\u00f6sten Photismen die durch die T\u00f6ne hervorgerufenen Farbenreihen st\u00f6ren. Die den einzelnen T\u00f6nen entsprechenden Farben werden durch Oktaventransposition nach der H\u00f6he zu heller und unges\u00e4ttigter, nach der Tiefe zu dunkler und ges\u00e4ttigter (was auch den sonst beobachteten F\u00e4llen von audition color\u00e9e entspricht). Chromatische Erh\u00f6hung ($) der T\u00f6ne erzeugt Glanz (Glitzern), der sich \u00fcber die Farbe des alterierten Tones lagert; chromatische Vertiefung (b) macht den Farbenton schmutzig-verwaschen. Gleichzeitig n\u00e4hert sich die Farbennuance derjenigen des n\u00e4chsten Tones der diatonischen Folge. Bei Intervallen, sowohl sukzessiven als simultanen, erzeugt der psychologisch ausgezeichnetere Ton die Grundfarbe, deren Nuance durch die Farbe des anderen Tones modifiziert wird. Zuweilen verschmelzen beide Farben zu einer Mischfarbe: z. B. f (hellblau) und h (ges\u00e4ttigtes Rot) zu violett. \u00c4hnlich erscheinen bei Akkorden auf der Farbe des Haupttones als Hintergrund die anderen T\u00f6ne als andersfarbig nuancierte Stellen. Bei sukzessive erklingenden T\u00f6nen (Melodien, arpeggierten Akkorde) tritt ebenfalls die durch die Tonalit\u00e4t bestimmte Farbe als Hintergrund auf, von dem sich aber die Farben der einzelnen Melodiet\u00f6ne als einzelne, vorbeiziehende Flecke scharf abheben. Beim Komponieren beeinflufst die auftauchende Farbenvorstellung die Wahl der Tonart Die Klangfarbe der Instrumente beeinflufst die Helligkeit, S\u00e4ttigung und namentlich den Glanz der Farben. Obwohl auch bei Vokalen und Diphtongen Photismen auf-treten, ist doch die Assoziationshypothese zur Erkl\u00e4rung des Falles nicht brauchbar, da der Zusammenhang der Vokal- und Tonfarben nur sehr lose ist.\nDer Fall, der noch zahlreiche interessante Einzelheiten aufweist, darf als besonders zuverl\u00e4ssig gelten, da Verf. von fr\u00fcher Jugend an in ununter-","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht..\n463\nbrochenem, intimen Verkehr mit seiner Versuchsperson stand und den Befund immer wieder kontrollieren konnte. Auf eingehendere theoretische Er\u00f6rterungen Bich einzulassen, lehnt Verf. als Nicht-Fachmann in be-scheidener Weise ab.\tHornbostel (Berlin).\nWilhelm Sters. Dkl Weses del Mitleid\u00ab. Berlin, DOmmler. 1903. 60 S.\nMitleid ist nach Sters das verletzte Gef\u00fchl der Zusammengeh\u00f6rigkeit mit allen anderen beseelten Wesen gegen\u00fcber den sch\u00e4dlichen Eingriffen der gesamten objektiven Aufsenwelt ins psychische Leben. (S. 43, 34 u. a.) Aus der in der Urzeit unz\u00e4hligen Male gemeinschaftlich ge\u00fcbten Reaktion gegen sch\u00e4dliche Eingriffe der Elemente, wie in der Eiszeit, bei \u00dcberschwemmungen, Orkanen, Lawinenst\u00fcrzen, vulkanischen Eruptionen u. dgl. entwickelt sich im Laufe sehr vieler Jahrtausende durch Vererbung ein Gef\u00fchl der Zusammengeh\u00f6rigkeit (S. 32 f.). Wird nun dieses Gef\u00fchl verletzt, so entsteht ein Unlustgef\u00fchl, das Mitleid.\nIn einem ersten Teil glaubt St. nachgewiesen zu haben, dale Schopenhauers, A. Smiths, Lessings Erkl\u00e4rungen des Mitleids \u201evor dem Forum der wissenschaftlichen Kritik\u201c nicht bestehen k\u00f6nnen.\nB. Groethuysbn (Berlin).\nMax Meter. Kxpertmratel Studies 1b the Psychology of laiic. Am. Journal, of Psych. 14, 192\u2014214, 1903.\nI. The Aesthetic Effects of Final Tones.\nDie abschliefsende Wirkung des \u00dcberganges von einem Ton, der (in Meters bekannter Terminologie) nicht durch eine Potenz von 2 dargestellt wird, zu einem \u2014 vorher schon geh\u00f6rten oder vorgestellten \u2014 verwandten Ton, der eine Potenz von 2 ist, \u2014 die sogenannte \u201eTonika-Wirkung\u201c, hat M. in seinen fr\u00fcheren Arbeiten ausf\u00fchrlich behandelt. Aufser dieser \u201eTonika-Wirkung\u201c kommt jeder fallenden Melodiebewegung ein abschliefsen-dee Moment zu. Beide Momente werden sich offenbar zu der psychologischen Gesamtwirkung, die das Urteil bestimmt, kombinieren. Um diese Kombination n\u00e4her zu untersuchen, gab M. drei Orgelt\u00f6ne in regelloser Folge wiederholt an, bei jedem Versuch auf einem anderen Ton schliefsend, und liefe eine Anzahl (gr\u00f6fstenteils minder musikalischer) Versuchspersonen urteilen, welcher Abschlufs am befriedigendsten erscheine. In den Versuchen ohne \u201eTonika\u201c entschied sich die Majorit\u00e4t f\u00fcr den tiefsten Ton, in den Versuchen mit \u201eTonika\u201c, wenn letztere in der Mitte oder H\u00f6he lag, beide Male f\u00fcr den mittleren Ton.\nZeigt schon der letzte Fall \u2014 Majorit\u00e4t der Urteile f\u00fcr den mittleren Ton, w\u00e4hrend der h\u00f6chste Tonika ist, \u2014 den M. durch neue Hilfshypothesen zu interpretieren sucht, wie kompliziert der psychologische Vorgang ist, der zu dem verlangten Urteil f\u00fchrt, so erheben sich gegen M.s Ver-suchsanordn ung \u00fcberhaupt naheliegende Bedenken. Zun\u00e4chst scheint es sehr fraglich, ob das Intervall des letzten Tonschrittes, wenn die drei T\u00f6ne auch keine \u201eTonika\u201c enthalten, ganz irrelevant ist. In M.s erstem Versuch z. B. bildete der tiefste (L) mit dem mittleren Ton (M) das Intervall & : 6, der mittlere mit dem h\u00f6chsten Ton (LT) das ungebr\u00e4uchliche","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nLifer h turberich t.\nIntervall 6 : 7 ; L \u25a0 H war demnach 6: 7 (eine Art Tritonus). Ob ich am Schlufs der \u201eregellosen\u201c Tonfolge das Intervall M-L oder H-L, eine reine kleine Terz oder einen (f\u00fcr unser Ohr) verstimmten Tritonus h\u00f6re, kann fQr mein Urteil unm\u00f6glich gleichg\u00fcltig sein. \u00c4hnliches gilt f\u00fcr den Fall, dafs der h\u00f6chste Ton Schlulston ist: die beiden m\u00f6glichen Abschl\u00fcsse sind dann M - H und L - H. Liegt der Schlulston in der Mitte, so sind eine aufsteigende (L-M) oder eine absteigende Tonfolge (H-M) als Abschlags m\u00f6glich. Hier w\u00fcrde also M.s \u201eeffect of the falling inflection\u201c einmal ein-treten, ein andermal nicht. Offenbar sollten diese gegens\u00e4tzlichen Wirkungen dadurch ausgeglichen werden, dafs dem Schlufsintervall eine regellose Tonfolge voranging, und jeder Versuch wiederholt wurde, bis alle Versuchspersonen ihr Urteil mit Bestimmtheit niederschreiben konnten. Der Anteil der Einzelversuche, die, wie gezeigt, untereinander nicht gleichartig sein m\u00fcssen, f\u00fcr die Urteilsbildung ist daher nicht ersichtlich.\nUm zu eindeutigen Resultaten zu gelangen, w\u00e4re es aber im Gegenteil notwendig gewesen, alle F\u00e4lle m\u00f6glichst scharf zu trennen, alle urteil-bestimmenden Variablen (Intervalle, Zeitlage usw.) gesondert zu pr\u00fcfen, an Stelle der Statistik die genaue Selbstbeobachtung geschulter Versuchspersonen treten zu lassen. Selbst die Fragestellung \u201ewhich of these three endings was the most satisfactory\u201c scheint Ref. nicht v\u00f6llig einwandfrei, da sie leicht zur Vermengung des emotionellen Momentes (\u201ebefriedigend\u201c) mit einem intellektuellen (\u201eabschliefsend\u201c) f\u00fchren kann, Momente, die sich bei manchen Tonfolgen bei besonders darauf gerichteter Aufmerksamkeit auseinander halten lassen.\nII. The Intonation of Musical Intervals.\nDie folgenden Versuche wurden zur Erg\u00e4nzung der \u201eMafsbestimmnngen \u00fcber die Reinheit konsonanter Intervalle\u201c unternommen, die Verf. s. Z. mit Stumpf ausgef\u00fchrt hat (diese Zeittc.hr. 18, 321\u2014404, 1898). Es hatte sich gezeigt, dafs anstatt der reinen Intervallfolgen die Oktave, Quinte und grofse Terz etwas vergr\u00f6fsert, die kleine Terz etwas verkleinert vorgezogen werden. Es fragt sich nun, ob eine weitere Vergr\u00f6fserung z. B. der Oktave \u00fcber das subjektive Optimum hinaus weniger st\u00f6rend ist, als eine Verkleinerung unter das Optimum. Verf. entscheidet diese Frage auf Grund neuer, an sehr musikalischen Personen unternommener Versuche negativ. Unter zwei vorgelegten aufsteigenden Quinten oder Oktaven wird stets diejenige vorgezogen, welche dem subjektiven Optimum n\u00e4her liegt, gleichg\u00fcltig ob dar\u00fcber oder darunter. Ein zweites Problem ist dieses: warum wird die kleine Terz verkleinert, die anderen Intervalle vergr\u00f6fsert vorgezogen? Stumpf hatte den in unseren musikalischen Gewohnheiten wurzelnden Gef\u00fchlskontrast der kleinen und grofsen Terz, der die Tendenz erweckt, die beiden Intervalle durch \u00dcbertreibung sch\u00e4rfer auseinander zu halten, zur Erkl\u00e4rung herangezogen. Verf. legte nun seinen Versuchspersonen aus drei T\u00f6nen bestehende Intervallfolgen vor, und zwar eine absteigende Quint, resp. kleine Sext oder Oktave, gefolgt von einer aufBteigenden kleinen Terz, deren Gr\u00f6fse variiert wurde. M. meint, dafs bei Musikalischen durch die kleine Sexte eine lebhafte Erwartung der kleinen Terz, niemals der grofsen Terz, ausgel\u00f6st w\u00fcrde, nicht so durch die Oktave oder Quinte.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Litera tur bericht.\n465\nDanach m\u00fcfste bei der Kombination mit der kleinen Sexte, da kein Kontrast in Frage kommt, die von Stumpf konstatierte allgemeine Vergr\u00f6fse-rung8tendenz auftreten. Die Versuche zeigen nichts davon: das subjektive Optimum liegt in allen drei F\u00e4llen unter der reinen kleinen Terz. Aus weiteren Versuchen mit (aufsteigenden) Halbt\u00f6nen, Quarten und grofsen Sexten ergab sich dagegen als allgemeines Gesetz: aufsteigende kleine Intervalle werden verkleinert, grofse Intervalle vergr\u00f6fsert vorgezogen und zwar nimmt die gew\u00fcnschte Verkleinerung resp. Vergr\u00f6fserung mit der Kleinheit resp. Gr\u00f6fse der Intervalle zu ; zwischen der kleinen und grofsen Terz mufs ein neutraler Punkt liegen. Das Gesetz gilt aber nur f\u00fcr aufsteigende Intervalle ; Verf. fand die Verkleinerungstendenz bei absteigenden Halbt\u00f6nen verschwindend gegen\u00fcber aufsteigenden.\nIII. Quartertone-Music.\nDie dritte Studie besch\u00e4ftigt sich mit der \u00e4sthetischen Wirkung von Tonschritten, die kleiner sind, als ein Halbton. Es wurde eine Melodie, die aufser gew\u00f6hnlichen Intervallen (in reiner Stimmung) auch einige von der Gr\u00f6fse ungef\u00e4hr eines Vierteltons enthielt, mit begleitenden Harmonien einem Zuh\u00f6rerkreis wiederholt auf einer Orgel vorgespielt; nach zwei und vier Wochen wurde der Versuch wiederholt, das letzte Mal jedoch die Melodie allein oder von einem einzigen, orgelpunktartigen Ton begleitet, vorgelegt. Fast alle H\u00f6rer gew\u00f6hnten sich allm\u00e4hlich an die zuerst befremdende Wirkung und zogen die Melodie mit Begleitung vor. Verf. gelangt zu dem Schlufs, dafs Vierteltonmusik, wie sie sich bei asiatischen V\u00f6lkern findet, auf denselben psychologischen Voraussetzungen beruht, wie unsere europ\u00e4ische.\nDiese Behauptung erscheint Ref. durch M.s Versuche keineswegs erh\u00e4rtet. Bei kleinen Tonschritten tritt auch bei uns das Konsonanzgef\u00fchl in den Hintergrund und das Distanzgef\u00fchl an seine Stelle. Dies trifft aller Wahrscheinlichkeit nach f\u00fcr aufsereurop\u00e4ische Musik, die zum gr\u00f6fsten Teil nichtharmonisch (homophon oder heterophon) ist, in erh\u00f6htem MafBe zu und vermag sehr wohl den Gebrauch kleinerer Tonschritte, als Halbt\u00f6ne, zu erkl\u00e4ren. Die zugef\u00fcgten Harmonien komplizieren die Versuchsbedingungen unn\u00f6tigerweise. Wieviel z. B. von der \u201eFremdartigkeit\u201c des Eindrucks mag wohl die schlechte Stimmf\u00fchrung (Quintenparallelen etc. \u2014 M. selbst versichert: \u201ethe music was made up entirely by theoretical means, without the use of the ear\u201c!) verschuldet haben? Dafs unser Ohr sich an alles M\u00f6gliche gew\u00f6hnt, dafs \u201efamiliarity\u201c uns mit vielem vers\u00f6hnen kann, ist nichts Neues: mit Geduld und gutem Willen lassen sich wohl alle \u00e4sthetischen Gewohnheiten siegreich \u00fcberwinden.\nHornbostel (Berlin).\nRobert von Hippel. VlUenafrelheit und Strafrecht. Berlin, J. Guttentag. 1903.\nDie Arbeit gibt einen Vortrag wieder, den Verf. in der psychologischforensischen Vereinigung zu G\u00f6ttingen gehalten hat. Er bespricht die Frage vorzugsweise vom Standpunkte des praktischen Kriminalisten und stellt sich durchaus auf den Boden des Determinismus. Die Bedeutung Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 87.\t30","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nLiltraturbrricht.\ndes Gegensatzes, der zwischen den Anh\u00e4ngern der Willensfreiheit and des Determinismus besteht, darf nicht \u00fcbersch\u00e4tzt werden ; es handelt sich hier nicht um verschiedene Weltanschauungen oder Lebensregeln, sondern um eine verschiedene Auffassung dar\u00fcber, wie die einzelnen menschlichen Handlungen zustande kommen. Allee, was geschieht, unterliegt dem Satz vom zureichenden Grund ; das gilt auch von unserem Denken. Der Mensch w\u00e4hlt dasjenige, was ihm in der gegebenen Sachlage am richtigsten erscheint, auf Grundlage seiner individuellen Eigenart, nicht frei von dieser. Das Freiheitsgef\u00fchl, welches jede Handlung Unwillk\u00fcrlich begleitet, ist nur der Ausdruck des ungest\u00f6rten Ablaufs der Willensvorg\u00e4nge; mit der Waldfreiheit hat es nichts zu tun. Das gleiche gilt auch von dem Gef\u00fchl der Reue; es findet sich auch bei Geisteskranken, denen doch dis Willensfreiheit gerade fehlen soll. Der Determinismus vermifst nicht den Schuldbegriff des geltenden Rechts, sondern er best\u00e4tigt und erkl\u00e4rt ihn. Der Determinismus erkennt auch die weiteren strafrechtlichen Grundbegriffe der Zurechnungsf\u00e4higkeit und Vergeltungsstrafe an; ja, gerade er glaubt allein diese Begriffe befriedigend erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen.\nEkhst Schultz\u00ab (Greifcwald).\nBisswahobb. Die Hysterie (Nothnaqzls Spezielle Pathologie und Therapie XII. Bd., I. H\u00e4lfte, II. Abteilung) 9\u00d64 S. Wien, Alfred Holder. 19(M. Preis 22 M.\nIn dieser umfassenden Monographie der Hysterie ist das Hauptgewicht auf eine ersch\u00f6pfende Symptomatologie dieser Erkrankung gelegt; aus der F\u00fclle des in der Literatur niedergelegten Materials (das leider nicht in einem speziellen Literaturverzeichnis zusammengestellt ist) und aus der grofsen Erfahrung des Autors ist in l\u00fcckenloser Vollst\u00e4ndigkeit alles zusammengetragen, was den gegenw\u00e4rtigen Besitzstand unserer Kenntnisse von den Erscheinungsweisen der Hysterie ausmacht\nAuf Grund dieser Ergebnisse \u00e4tiologisch-klinischer und klinisch-symptomatologischer Untersuchungen und zugleich unter Verwertung der experimentell - psychologischen Forschungen der letzten DezenUien wird in einem besonderen Kapitel der Versuch unternommen, die pathologischen Vorg\u00e4nge bei der Hysterie unter psycho - physiologischen Gesichtspunkten zu betrachten und so die wesentlichsten Bausteine zu einer psycho-genetischen Begr\u00fcndung der Hysterie zusammenzuf\u00fcgen. \u2014 Dieser Abschnitt des grofsen Werkes: \u201eAllgemeine Psychopathologie der Hysterie\u201c d\u00fcrfte hier am meisten interessieren; ich m\u00f6chte auf ihn deshalb besonders hinweisen.\nDie Grundlagen der gesamten hysterischen Krankheits\u00e4ufserungen, das Wesen der \u201ehysterischen Ver\u00e4nderung\u201c ist in pathologischen Verschiebungen der kortikalen Dynamik zu Buchen, in \u201eSt\u00f6rungen des Gleichgewichtes zwischen den erregenden und hemmenden Vorg\u00e4ngen innerhalb der Zentrainervensubstanz\u201c. Darin ist die Hysterie den beiden anderen grofsen Neurosen, der Epilepsie und der Neurasthenie, verwandt. Was die hysterische Ver\u00e4nderung aber speziell auszeichnet, dafis ist die hohe Beeinflufsbarkeit aller Innervationsvorg\u00e4nge durch psychische Ein-","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n467\nWirkungen. Diese Suggestibility und Labilit\u00e4t alles psychischen Geschehens ist bei der Hysterie begr\u00fcndet in den St\u00f6rungen, die der normale Parallelis-mus \u00abwischen den materiellen Hirnrindenprozessen und den psychischen Vorg\u00e4ngen erlitten hat. So kommt es bald zu einer Steigerung, bald zu einem Ausfall kortikaler Leistung: unterschwellige Reize k\u00f6nnen pathologisch starke Empfindungen ausl\u00f6sen und umgekehrt k\u00f6nnen kr\u00e4ftige zentripetale Erregungen ohne Einfiufs auf die Bewufstseinsvorg\u00e4nge bleiben. Das gleiche gilt f\u00fcr die motorischen Erscheinungen. \u2014 Diese eigenartige Verschiebung der kortikalen Erregbarkeitszust\u00e4nde beherrscht aber nicht nur die psychischen Elementarformen, die Empfindungen und die Vorstellungen mit ihren Gef\u00fchlst\u00f6nen, sondern den gesamten psychischen Mechanismus und wohl auch die infrakortikalen Funktionen.\nDie klinischen Studien und die psychologischen Analysen der wechsel-vollen psychischen Zust\u00e4nde und der somatischen Innervationsvorg\u00e4nge lehren, dafs \u201ein den einzelnen Gruppen die hysterische Ver\u00e4nderung ganz verschiedenwertig, vielleicht geradezu verschiedenartig sich verh\u00e4lt\u201c.\nAus den Ab\u00e4nderungen der zentralen Erregbarkeitsverh\u00e4ltnisse erkl\u00e4ren sich die Affektst\u00f6rungen und die pathogenen Wirkungen der Affekte. Die Erregungssteigerungen, die das psychische Gleichgewicht bei den verschiedenartigen Affekten erf\u00e4hrt, gleichen sich normalerweise in rascher \u201emotorischer Abfuhr\u201c oder ganz allm\u00e4hlich aus nach allgemeinen durch die inneren Widerst\u00e4nde gegebenen Gesetzen. Bei sehr heftigen Affekten kann es zu einem \u201eanomalen Ausdruck der Gem\u00fctsbewegungen\u201c, zu einem \u00dcberfliefsen auf periphere Leitungswege kommen. Ohne scharfe Grenze f\u00fchren diese physiologisch noch zul\u00e4ssigen Aflektreaktionen zu jenen \u00fcber-m\u00e4Tsigen Wirkungen der Affekte hin\u00fcber, die ohne weiteres die hystero-pathische Konstitution offenbaren. Werden diese \u201ereflektorischen\u201c Affektentladungen fixiert, wird die Affekterregung in ein k\u00f6rperliches Ph\u00e4nomen \u201ekonvertiert\u201c (Bbeueb, Freud), so ruft schliefslich \u201edie urspr\u00fcnglich affektive Vorstellung nicht mehr den Affekt, sondern nur den abnormen Reflex hervor\u201c. \u2014 Im grofBen und ganzen vertritt hier Binswakqeb die BaEUER-FaEUDSChe Auffassung. Im Gegensatz zu diesen Autoren betont B. jedoch die Bedeutung, die eine Miterregung infrakortikaler Apparate bei der kortikofugalen Affektentladung besitzt. Und vor allem wendet sich B. gegen eine \u00dcbersch\u00e4tzung der \u201eRetentionen\u201c, der willk\u00fcrlichen Unterdr\u00fcckung peinlicher Vorstellungen, in ihrer pathogenen Wirkung auf die Stabilisierung der Konversionen; ebenso spricht er sich gegen die Auffassung aus, dafs mit den peripheren Entladungen in der Regel eine Verringerung der affektiven Spannung einhergehe.\nDie pathogene Wirkung von Affekten wird besonders m\u00e4chtig unter den Bedingungen pathologischer B ew u fsts eins ver\u00e4n deru n gen : die sog. \u201eAutohypnosen\u201c wirken infolge des Auftretens geftthlsstarker halluzinatorischer Traumvorstellungen beg\u00fcnstigend auf das Zustandekommen der Konversion ; in noch h\u00f6herem Mafse gilt dies f\u00fcr die \u201ehypnoiden Zust\u00e4nde\u201c, f\u00fcr die affektlosen Tr\u00e4umereien, in denen intensive Sinnesreize starke emotive Wirkungen haben k\u00f6nnen.\nDie Verschiedenartigkeit der pathogenen Bedingungen, unter\n30*","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nLiteraturbericht.\ndenen ein und dasselbe Krankheitssymptom sich entwickeln kann, wird besonders bei den Empfindungsl\u00e4hmungen deutlich. F\u00fcr B. ist die Voraussetzung eine Empfindungsl\u00e4hmung in dem Ausfall eines elementaren psychischen Vorganges gelegen; aus der St\u00f6rung eines psychischen Elementarvorganges resultiert die Sch\u00e4digung eines anderen. Es bedarf zur Erkl\u00e4rung der hysterischen An\u00e4sthesien nicht der teleologisch gef\u00e4rbten Erkl\u00e4rungsversuche Janets, die einen recht komplizierten Bewulstseinszustand voraussetzt. Das Grundlegende f\u00fcr die hysterischen Empfindungsst\u00f6rungen ist \u201edie Erregbarkeitsverringerung oder Aufhebung der Erregbarkeit, die Erh\u00f6hung der Reizschwelle, die Inkongruenz der \u00e4ufseren Erregung und der Empfindungsintensit\u00e4t\u201c. \u2014 Nach Art ihres Zustandekommens scheinen sich die An\u00e4sthesien der Hysterischen in drei Gruppen zu gliedern, je nachdem sie abh\u00e4ngen von einem pathologisch verringerten Erregbarkeitszustand der Rindenelemente (Hemian\u00e4sthesien), von St\u00f6rungen des Aufmerkens (herdweise An\u00e4sthesien) oder von Hemmungen, die von bestimmten Vorstellungskomplexen ausgehen (geometrisch angeordnete An\u00e4sthesien). \u2014 \u00c4hnliche Deutungen gelten auch f\u00fcr die anderen hysterischen Empfindungsst\u00f6rungen, speziell f\u00fcr solche des Gesichtssinnes.\nTritt schon hinsichtlich der Empfindungsst\u00f6rungen der hemmende Einflufs der Zerstreutheit und die bahnende Wirkung der Aufmerksamkeit deutlich hervor, so trifft dies noch mehr f\u00fcr die A m n e s i e n zu : sie beruhen in letzter Linie auf St\u00f6rungen des Aufmerkens, sie sind als besonders geartete Assoziationsst\u00f6rungen zu betrachten. Solche Erschwerungen der assoziativen T\u00e4tigkeit, die sich aus der mangelnden Aufmerksamkeit herschreiben, haben auch an dem Ausfall motorischer Akte, haben an dem Zustandekommen der Abulien teil; speziell gilt das z. B. f\u00fcr die Bewegungsst\u00f6rungen in den an\u00e4sthetischen Gliedern. Aber auch Affektvorg\u00e4nge und \u00fcberwertige Vorstellungen spielen in der Pathogenese der Abulien eine bedeutende Rolle.\nAm Schl\u00fcsse des Kapitels \u00fcber die \u201eallgemeine Psychopathologie der Hysterie\u201c weist Binswangeb noch auf die einschl\u00e4gigen Arbeiten O. Vogts hin, speziell auf seine Darlegungen von den sogenannten \u201esekund\u00e4ren\u201c oder \u201eabgeleiteten\u201c hysterischen St\u00f6rungen. Sie leiten sich her aus einer \u201eintellektuellen Verarbeitung\u201c psychischer und k\u00f6rperlicher Folgewirkungen der hysterischen Aflektreaktionen : so entwickeln sich \u00fcberwertige Vorstellungen von der Art hypochondrischer Ideen, die ihrerseits wieder die m\u00e4chtigste suggestive Wirkung besitzen. Spielmeyeb (Freiburg i. B.).\nGecko Chbistiax Schwarz. Ober Herrenheilstitteii und die Gestaltung der Arbeit als Hanptbellmittel. Ein Wort aus praktischen Erfahrungen an \u00c4rzte und alle F\u00f6rderer des Gemeinwohls gerichtet. Leipzig, J. A. Barth. 1903. 134 S. Mk. 2,50.\nIn der heutigen Zeit, wo man allerorten beginnt, endlich den Bestrebungen, das Heer der Nervenkranken zu heilen, mehr Interesse entgegen zu bringen, wo hier und da Nervenheilst\u00e4tten gebaut oder geplant werden, verdient die vorliegende Schrift weitgehende Verbreitung. Sie ist nicht von einem Fachmanne geschrieben; sie stammt vielmehr aus der Feder eines Nervenkranken, der es am eigenen Leibe bitter hat empfinden","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n469\nm\u00fcssen, wie wenig die \u00fcbliche Therapie hilft, und der endlich doch geheilt wurde. Aber dieser Umstand erh\u00f6ht ganz besonders die praktische Brauchbarkeit des Buches, zumal der Verfasser, ein kritischer Kopf, \u00fcber eine klare Darstellungsgabe verf\u00fcgt.\nNeben der Anleitung zur rechten Lebensf\u00fchrung kommt es bei der Therapie der Neurastheniker vor allem auf eine Regelung der T\u00e4tigkeit an; die Arbeit soll n\u00fctzlich, zweckvoll und m\u00f6glichst notwendig sein; am meisten eignen sich G\u00e4rtnerei und Tischlerei, wie eingehend begr\u00fcndet wird.\tErnst Schultzs (Greifswald).\nDaniel Paul Schrebeb. Denkw\u00fcrdigkeiten eines Geisteskranken nebst Hach-trigen und einem Anhang \u00fcber die Frage : \u201eUnter welchen Toranssetinngen darf eine f\u00fcr geisteskrank erachtete Person gegen ihren erkl\u00e4rten Villen in einer Heilanstalt festgehalten werden?\u201c Leipzig, Mutze. 1903.516 S. M.8,00.\nNervenkrank nennt sich der Verfasser, und er versucht auch selbst mit Heranziehung psychiatrischer Literatur den Nachweis zu erbringen, dafs er nervenkrank, nicht geisteskrank ist.\nIn der Tat leidet er aber an einer ausgesprochenen Geisteskrankheit, an Paranoia; daran wird auch der Nichtpsychiater bei der Lekt\u00fcre des Buches nicht im mindesten zweifeln, auch ohne dafs er den Umstand verwertet, dafs Verf. nach seiner Schilderung lange Jahre in Irrenanstalten untergebracht war.\nEs ist verst\u00e4ndlich, wenn Psychiater den Schriften von fr\u00fcher in Anstalten untergebrachten Personen, die sich mit psychiatrischen Fragen besch\u00e4ftigen, skeptisch gegen\u00fcbertreten. Diese Skepis ist aber hier nicht angebracht. Nicht nur, dafs Verf. sich einer m\u00f6glichst grofsen Objektivit\u00e4t befleifsigt, schildert er uns seine Erfahrungen, seine wahnhaften Erlebnisse aufserordentlich plastisch, und wir gewinnen einen um so klareren Einblick in sein wenn auch abnormes geistiges Leben, als er ein Mensch von grofser Verstandessch\u00e4rfe ist. Er war seither Senatspr\u00e4sident beim Dresdener Oberlandesgericht, und dafs er ein vorz\u00fcglicher Jurist ist, das ergibt sich insbesondere aus dem Anhang, in dem psychiatrisch rechtliche Fragen er\u00f6rtert wurden.\nWer sich f\u00fcr die Psychologie der Paranoiker interessiert, der sei auf das vorliegende Buch hingewiesen, das uns \u00fcber die Entstehung und den Ausbau eines Techt komplizierten Wahnsystems einen Aufschlufs gibt, w'ie wir ihn nur selten von unseren Kranken erfahren.\nErnst Schultzs (Greifswald).\nG. P. BAvon. Beitrag xor Diagnose and Lehre vom Kretinismus unter besonderer Ber\u00fccksichtigung der Differentialdiagnose mit anderen Formen von\nZwergwuchs nnd Schwachsinn. W\u00fcrzburg, A. St\u00fcbers Verlag. 1903. 120 8. Mk. 4,00.\nAuch die vorliegende Arbeit stammt aus der Universit\u00e4t W\u00fcrzburg, der wir schon manche wichtige Beitr\u00e4ge zur Lehre vom Kretinismus verdanken; und das erscheint begreiflich; finden sich doch in Unterfranken viele Kretins.\nVerf. gibt eine ausf\u00fchrliche Schilderung der Symptome des Kretinismus. Als die wichtigsten sind folgende zu bezeichnen: Fehlen der Schild-","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nLiteraturbericht.\ndruse oder deren strum\u00f6se Entartung, jedenfalls erhebliche Herabsetzung der Funktion; Myx\u00f6dem, das sehr verschieden stark ist und bei alten F\u00e4llen oft fehlt; \u00e4ufserste Apathie und Gleichg\u00fcltigkeit, so dafs man geradezu von \u201ePflanzenmenschen\u201c (Kocher) spricht; protrahierte Entwicklung des Skelett- und Genitalsystems ; An\u00e4mie ; keine oder \u00e4ufserst d\u00fcrftige Schweifssekretion der Haut, die von eigent\u00fcmlich schmutzig-hellbrauner Farbe ist; niedere K\u00f6rpertemperatur.\nVerf. war in der Lage, drei Skelette von Kretins zu untersuchen; danach findet sich nicht die Synostosis spheno-occipitalis, wie Virchow lehrte; im Gegenteil, die Knorpelfuge ist bis im sp\u00e4ten Alter erhalten, entsprechend der auch an anderen Stellen nachzuweisenden Verz\u00f6gerung in der Knochenbildung.\nAuf Grund dieser Symptomenlehre gibt Verf. eine Reihe von differentialdiagnostischen Bemerkungen; diese sind aber nicht etwa nur von akademischem Wert, sondern beanspruchen direkt ein praktisches Interesse, weil wir, vor allem dank den Erfahrungen der Chirurgen und den Beobachtungen experimentierender Physiologen wissen, dafs die Darreichung von Thyreoideasubstanz das beste Mittel in der Bek\u00e4mpfung s\u00e4mtlicher hypothyreoider Zust\u00e4nde ist. Dafs als solcher der Kretinismus aufzufassen ist, ist sicher. \u00dcber die letzten Ursachen des endemischen Kretinismus wissen wir freilich nichts.\nDer Arbeit ist aufser einigen Tafeln mit guten Abbildungen ein ausf\u00fchrliches, etwa 25 Seiten umfassendes Literaturverzeichnis beigegeben.\nErnst Schdltze (Greifswald).\nPelman und Finkelnburg. Die verminderte Zurechnungsf\u00e4higkeit. Zwei Vortr\u00e4ge, gehalten vor der Rheinisch-Westf\u00e4lischen Gef\u00e4ngnisgesellschaft in D\u00fcsseldorf. Bonn, R\u00f6hrscheid & Ebbecke. 1908. 31 S.\nNach Pelman kann das Strafrecht ohne den Begriff der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit nicht auskommen. Das Institut der mildernden Umst\u00e4nde erweist sich um so weniger als ausreichend, als sie keineswegs bei allen Vergehen vorgesehen sind. Das gilt nicht nur f\u00fcr die Geisteskranken im engeren Sinne, sondern f\u00fcr die Grenzzust\u00e4nde, f\u00fcr anfallsweise auftretende St\u00f6rungen, gewisse k\u00f6rperliche Zust\u00e4nde (Pubert\u00e4t, Menstruation, Schwangerschaft) und besondere seelische Verfassungen und Affekte. P. f\u00fchrt das des genaueren an einzelnen Beispielen aus (Entartung, sexuelle Anomalien, Zwangsvorstellungen, Epilepsie, Hysterie, Schwachsinn). F\u00fcr die vermindert Zurechnungsf\u00e4higen sind nicht mildere, k\u00fcrzere Strafen, sondern, (da solche Individuen wregen der grofsen Gefahr der R\u00fcckf\u00e4lligkeit m\u00f6glichst lange zu detinieren sind,) (\u2014) ganz anders geartete Mafs-regeln neben oder an Stelle der Strafe zu fordern.\nFinkelnburg besch\u00e4ftigt sich als Jurist mit der Frage, welche Konsequenzen sich f\u00fcr das Strafrecht und den Strafvollzug aus der Feststellung der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit ergeben.\nMan kann daran denken, die verminderte Zurechnungsf\u00e4higkeit nicht in eine besondere Gesetzesbestimmung aufzunehmen, sondern eine ersch\u00f6pfende Ausweitung s\u00e4mtlicher Strafrahmen nach unten hin sowohl hinsichtlich des Strafmafses wie der Strafmittel vorzusehen. Bei einer","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n471\nsolchen individuellen Behandlung der Verbrecher k\u00f6nnen aufser den psychischen St\u00f6rungen auch andere Faktoren, insbesondere die sozialen, in Rechnung gezogen werden, und psychische Anomalien k\u00f6nnten in noch weiterem Matae Ber\u00fccksichtigung finden, als es der Fall w\u00e4re nach Einf\u00fchrung der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit.\nEine so durchgreifende Reform des Strafzumeesungswesens ist aber ln absehbarer Zeit nicht zu erwarten.\nAus taktischen Gr\u00fcnden ist nur eine Landesvorschrift im Interesse der Defektmenschen dem \u00a7 51 StGB, beizuf\u00fcgen. Das ist bereits in vielen Staaten der Fall. Die unter diesen Paragraphen fallenden Taten sind aber nicht zu ahnden wie ein Versuch, sondern wie die Handlung eines Jugendlichen. Dieses Vorgehen ist nur, nicht logischer, sondern tr\u00e4gt auch dem IndividualiBierungsprinzipe mehr Rechnung.\nHinsichtlich des Strafvollzugs leugnet F. die Notwendigkeit, besondere Zwischenanstalten gr\u00fcnden zu m\u00fcssen; solche erfordert weder das Interesse des Staates noch das der Defektmenschen. Im Gegenteil, F. glaubt, dafs die vorhandenen Anstalten allen Anforderungen gerecht werden k\u00f6nnen bei einer zweckm\u00e4fsigen, individualisierenden Behandlungsweise der Defektnaturen.\nGemeingef\u00e4hrliche unter ihnen m\u00fcssen nach Strafablauf in einer Anstalt zur Sicherung der Gesellschaft verwahrt werden und sollen aus dieser erst dann entlassen werden, wenn der Zustand der Gemeingef\u00e4hrlichkeit sein Ende erreicht hat.\tEiikst Schultzz (Greifswald).\nGustav Aschaffznbubo. loBttsschrift ftr Iriminilpiychelegie \u00abai Straf*\nmkterarenn unter st\u00e4ndiger Mitwirkung von Alfrbd Kloss (Halle a. 8.), Kahl von Lilibnthal (Heidelberg) und Fbanz von Liszt (Berlin). I. Heft, 1904 April.\nDas Strafrecht psychologisch zu vertiefen und auf dieser Grundlage eine erfolgreiche Strafrechtsreform aufbauen zu helfen, das ist die Aufgabe der neuen Zeitschrift f\u00fcr \u201eKriminalpsychologie und Strafrechtsreform\u201c. Hatte der Herausgeber der Zeitschrift, Gustav A8chaffinbxtbg, in seinem schnell bekannt gewordenen Werke \u201eDas Verbrechen und seine Bek\u00e4mpfung\u201c kriminalpsychologisches und statistisches Material gesammelt und mit kritischer Sorgfalt gesichtet, hatte er dort seine pers\u00f6nlichen Erfahrungen niedergelegt, so will er jetzt hier zu gemeinschaftlicher Arbeit auffordern : Theoretiker und Praktiker, Juristen und \u00c4rzte, Strafvollzugsbeamte und Soziologen m\u00fcssen sich in die Arbeit unvoreingenommener Forschung teilen.\nEine kurze programmatische Einleitung: \u201eKriminalpsychologie und Strafrechtsreform\u201c von Gustav Aschaffenbuho weist auf die Hindernisse hin, die der L\u00f6sung der grofsen Probleme von \u201eVerbrechen und Strafe\u201c entgegenBtehen. Eine der Hauptaufgaben, um sie zu \u00fcberwinden, besteht darin, die Psychologie des Verbrechens und des Verbrechers wissenschaftlich zu erforschen. Dafs es sich wirklich lohnt, sich in das Leben des Rechtsbrechers zu vertiefen, ergibt sich aus dem an-geetrebten Ziele, im Kampfe gegen das Verbrechen : es gilt nicht nur den Unbeteiligten zu sch\u00fctzen und abzuschrecken, sondern auch dem ver-","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nI.iliriitnrbcrulit.\nbrecherischen Individuum selbst gerecht zu werden. Es mufs der oberste Grundsatz eines neuen Strafgesetzbuches werden, \u201eeine Anpassung der gesellschaftlichen Reaktion an die Individualit\u00e4t des Rechtsbrechens bis zur \u00e4ufsersten M\u00f6glichkeit zu erstreben.\u201c\nFranz von Liszts Ausf\u00fchrungen handeln vom \u201eSchutze der Gesellschaft gegen gemeingef\u00e4hrliche Geisteskranke und vermindert Zurechnungsf\u00e4hige\u201c. Sie betreffen eine der dringendsten Fragen, deren L\u00f6sung nicht erst bis auf eine vollst\u00e4ndige Umgestaltung des Strafgesetzbuches verschoben werden darf, die vielmehr durch Sondergesetze zu erledigen sind. F\u00fcr die Durchf\u00fchrung einer solchen Teilreform macht von Liszt technische Vorschl\u00e4ge, wie die im sozialen Interesse notwendige, vorl\u00e4ufige oder endg\u00fcltige Verwahrung solcher gemeingef\u00e4hrlichen Personen anzuordnen ist.\nWelcher Gesichtspunkt bei dem Ausmafs der Strafe mafsgebend ist, damit besch\u00e4ftigen sich Kohlrauschs Besprechungen: \u201eDer Kampf der Kriminalistenschulen im Lichte des Falles Dippold\u201c. \u201eVergeltungsidee\u201c und \u201eZweckgedanke\u201c \u2014 \u201eDeterminismus\u201c und \u201eIndeterminismus\u201c sind die Leitmotive in diesen kriminalistischen Streitfragen, gleichviel ob es sich um den einzelnen Fall handelt oder ob das \u201eSchuld-S\u00fchne\u201c-Problem de lege lata und de lege ferenda zur Diskussion steht. \u201eStrafen wir deshalb, weil der T\u00e4ter auch anders handeln konnte, oder deshalb weil der T\u00e4ter ein solcher war, der seiner Natur nach nicht anders handeln konnte?\u201c \u201eStrafen wir die schlechte Tat oder den schlechten Menschen?\u201c\nEine den Juristen, wie den Arzt wohl gleicherweise interessierende Frage findet ihre klare Beantwortung in Robert Gaupps Arbeit \u201e\u00dcber d,en heutigen Stand der Lehre vom geborenen Verbrecher\u201c. Was der \u201egute und unzerst\u00f6rbare Sinn der LoMBROsoschen Lehre\u201c ist, wird hier scharf pr\u00e4zisiert: Es gibt in der langen und ununterbrochen fortlaufenden Kette, in der sich die menschlichen Charaktere aneinandergliedern, eine nicht scharf umgrenzte Gruppe von Individuen, die infolge ihrer ungl\u00fccklichen Naturanlage zu Verbrechern werden. Man mag sie nennen, wie immer man will: geborene Verbrecher, moralisch Schwachsinnige oder Degenerierte; jedenfalls sind es pathologische Existenzen. Sie sind der menschlichen Gesellschaft f\u00fcr immer verloren; ihre Unsch\u00e4dlichmachung ist ein notwendiges soziales Erfordernis.\nDie Ausf\u00fchrungen des bekannten Kriminalstatistikers Georo von Mayr sind der Ausdehnungsfrage und der \u201eNutzbarmachung der Kriminalstatistik\u201c gewidmet; sie enthalten technisch-methodologische Vorschl\u00e4ge.\nAufser diesen Originalartikeln bringt das erste Heft der Aschaffkk-BUR\u00f6schen Monatsschrift im \u201eSprechsaal\u201c kurze Ausf\u00fchrungen \u00fcber aktuelle Themata (Graf zu Dohna: Zur Statistik der bedingten Begnadigung, Litten: Zur Frage des \u00e4rztlichen Berufsgeheimnisses, Pblman: Bemerkungen zu dem Prozesse des Prinzen Prosper Arenberg, Kloss; Verf\u00fcgung des Justizministers \u00fcber die geistige Besch\u00e4ftigung der Gefangenen, Stran8ky: Ungarische Normal Verordnung \u00fcber die Behandlung gef\u00e4hrlicher Geisteskranker). Ein dritter und vierter Abschnitt des Heftes ist \u201eBerichten aus Vereinen und Versammlungen\u201c und \u201eB\u00fccherbesprechungen\u201c gewidmet.\tSpielmeybb (Freiburg).","page":472},{"file":"p0473index.txt","language":"de","ocr_de":"473\nNamenregister.\nFettgedruckte Seiteuzahlen beziehen aieh auf den Verfasser einer Originalabhandlung, Seiten* zahlen mit t auf den Verfasser eines referierten Buches oder einer referierten Abhandlung, Seitenzahlen mit * auf den Verfasser eines Referates.\nA.\nAbeledorff 393 *\t460*\n462*\nAlexander, G. 321. 414. Alter, W. 312.+\nAment 146.* 159.* Angier, R. P. 235. 401. Aschaffenburg, G. 471.f Aster, v. 146*\nB.\nBaerwald, R. 318.f Bagley, F. W. 273.f B\u00e0r\u00e2ny, R. 321. 414. Bayon, G. P. 469.f Bechterew, W. v. 314.+ Bell, S. 154.-}-Bentley, J. M. 276.f . Bernheimer, St. 460.+ Bethe, A. 380.f Beyer 276*\nBinet, A. 393.f 398.+ Binswanger 466.+ Boenninghaus, G. 274.f Borchert, M. 169.+ 460* Bourdon, B. 396.+ Buchner, E. F. 152.+ Bunge, C.-O. 144.+ Busck, G. 104.\nBrandes, S. 392.+\nc.\nCajal, R. y 380.+ Clapar\u00e8de, E. 393.+ 396.+ Cohn, J. 298 * 299 * 300*\nD.\nD\u00fcrr 162* 166 * 273 * 274* 277* 279* 284* 306* Dugas, J. 280.+\nE.\nElschnig, A. 462.+ Ephrussi, P. 56. 161. Exner, S. 276.+\nF.\nFick, A. 384.+ Finkelnburg 470.+ Fischer, G. 277.+\nForel, A. 156.+\nFrance, C. J. 306.+ Friedmann, M. 272.+ Fuhrmann, M. 398.+\nG.\nGaupp 310*\nGiessler 318 * 320* Graefe - Saemisch 385.+ 386.+\nGroethuysen 378 * 398* 463*\nGr\u00fcnbaum 458.+\nH.\nHammer, B. 361. Hartmann, F. 393.+ Hess, C. 386.+\nHippel, R. v. 486.+ Hoefer, P. 149.+ Hohenemser, R. 397.+ Hornbostel 463.* 466.*\nJ.\nJaffa, S. 289.+\nJames, W. 129.+ Jensen 397* Jerusalem, W. 378* Judd, Ch. H. 377.+\nE.\nKfts, Th. 157.+ Kalberlah, F. 312.+ Kern, B. 460.+\nKlages 306*\nKnapp, A. 270.+ K\u00f6ster, G. 270.+ Kraepelin 300.+\nK\u00fclpe, O. 299.+\nL.\nLach, R. 462.+ Landolt, E. 386.+ Leber, Th. 392.+ Lindley, E. H. 279.+ Lippe, G. F. 148.\u00bb","page":0},{"file":"p0474index.txt","language":"de","ocr_de":"474\njitter.\nLipps, Th. 292+ Loewenfeld, L. 309.f 314+\nM.\nMacDougall, K. 273+\nMai, E. 269,f Marbe 397*\nMartius 268.*\tj\nMayer, M. 306.f Mead, G. H. 378.f Merzbacher 160.f\ti\nMeyer, E. 312.t\t'\nMeyer, G. 301+\nMeyer, M. 463+\nM\u00f6biue, P. J. 399+ Moorhead 460+\nMosch, E. 146.f\nN.\nNagel, W. A. 384 * 386* ; 393 * 461*\nOffner 281* 308 * 309* Ogden 149* 151* 166* 279 * 285*\nOppenheimer, Z. 268.f Orth, J. 152+ Oseretzkowsky 300+\nP.\nPace, E. A. 148.f Pelman 266.* 316.* 470.-J-1 Pfister, 0. 306.f Pflaum, Ch. D. 146+\t\u25a0\nPiper 276 * 384 * 386.+* !\nPlatzhoff \u2022 Lejeune, 315.+\nPopofi, G. 272.+\nProbst, M. 311.+\nP\u00fctter, A. 380*\nR.\nBeimann, E. 250.\nRunze 143.*\ns.\nSchirmer, O. 461.+ Scholz, R. 460.+ Schreber, D. P. 469.+ Schrenck-Notzing, v. 167.* Schultz, P. 383 * 399* Schultze, E. 313* 314* 380 * 398 * 458 * 466* 469* 470* 471*\nE. | Stransky, E. 313.+ Swoboda, H. 266.+\nT.\nThompson, H. B. 400.+\nI Tiling 313.+ j Trendelenburg 1. 150* i Tschermak, A. 149+\ni\n\u00fc.\n1 Umpfenbach 158.* 270.* i 272 * 277 * 278 * 311* 312* 313*\nV.\nj Vierkandt, A. 158.+ Vorster, J. 310.+\nw.\nSchwarz, G. Chr. 468.+ | Weiss 392*\nSeashore, C. A. 150.+ j Weraick, G. 299.+\n165.+ 279.+\tj Weygandt 280.* 301.* 305.*\nSeitz, A. 308+\t! Whipple, G. M. 282.+\nSherrington, C. S. 397.+ ' Williams, M. C. 150.+ 458.+\tj 28\u00b0-t\nSkutsch 129*\tWitasek 152* 154 * 269*\nSlaughter, J. W. 278.+\t292*\nSmith, W. 396+\tj Wizel, A. 311.+\nSpielmeyer 157* 271* ! Wolff (Basel) 157.+\n272 * 311* 468 * 472* ! Wolff, M. 379.+\nSterling, W. 384+\tWreschner, A. 151.+ 266.*\nStern, L. W. 262+ 286+ I 289.* 291*\n291+ 393 * 396 * 396* Wundt, W. 112+ 266+\n398 * 400*\nStern, W. 463+\tZ.\nStorch, E. 270+ 271+ Ziehen, Th. 277+ 458+\nDruck von Lippert & Co. G. P\u00e2tz\u2019sche Buehdr.), Naumburj\u00e7 a/S.","page":0}],"identifier":"lit32527","issued":"1904","language":"de","pages":"461-474","startpages":"461","title":"O. Schirmer: Studien zur Physiologie und Pathologie der Tr\u00e4nenabsonderung und Tr\u00e4nenabfuhr. v. Graefes Archiv f. Ophthalmologie 52 (2), 197-291. 1904","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:46.223753+00:00"}