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{"created":"2022-01-31T13:57:16.944974+00:00","id":"lit32545","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Exner, Sigm.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 194-212","fulltext":[{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"m\nZur Kenntnis des zentralen, Sehaktes.1\nVon\nSigh. Exnkb.\nProfessor den Physiologie an der Universit\u00e4t Wien.\nSoweit ea aiph in der Psychologie nicht um diu deskriptive Darstellung und die Klassifikation von subjektiv beobachteten ujod bei anderen Menschen in analoger Weise vorausgesetzten seelischen Erscheinungen handelt, sondern, wenn es gilt, zu einem Verst\u00e4ndnisse dieser Erscheinungen zu gelangen, sind die Fortschritte in diesem Gebiete auf das engste Verkn\u00fcpft mit den Fortschritten in der Erkenntnis der Vorg\u00e4nge, welche sich in der GeMmrinde abspielen.\nSo mag es auch f\u00fcr die Psychologen von Fach nicht ohne Interesse sein, wenn ich hier einen psychischen Akt, jenen den wir mit dem Worte \u201eSehen\u201c zu bezeichnen pflegen, von dein genannten Standpunkte aus zu beleuchten suche. Veranlassung hierzu bieten die neuen wertvollen Entdeckungen Hitzigs5 und eine Reihe von sich an diese anschliefsenden Versuchsergebnissen, die Shinkichi Imamtjra aus Tokyo * * 8 in dem unter meiner Leitung stehenden physiologischen Institute zu Wien j\u00fcngst gewonnen hat; die Resultate dieser beiden Forscher scheinen mir eine wesentliche Erweiterung des Bildes zu gestatten, das wir uns von den kortikalen Vorg\u00e4ngen des Sehaktes zu entwerfen ver~\n1 Teilweise aus einem am 13. Mai 1901 in der philosophischen Gesell-\nschaft zu Wien gehaltenem Vortrage.\n8 \u00dcber das kortikale Sehen des Hundes. Archiv f. Psychiatric und Nervenkrankheiten \u00dc, und Alte und neue Untersuchungen \u00fcber das Gehirn, ebenda Bd. 37.\n* \u00dcber die kortikalen St\u00f6rungen des Sehaktes und die Bedeutung des. Balkens. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiologie 100.","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n195\nm\u00f6gen, und das ich, wenigstens in seinen Grundz\u00fcgen, vorzuf\u00fchren versuchen will.\nIch darf wohl als bekannt voraussetzen, dafs, wie man seit langem weifs, der Hinterhauptslappen mit dem bewufsten Sehen in inniger Beziehung steht. Es ist ein grofses Verdienst H. Munks, festgelegt zu haben, dafs dabei jedes Auge mit beiden Tractus optici und dadurch mit beiden Hirnh\u00e4lften verbunden ist (s. das beigegebene Schema), und zwar derart, dafs die beiden\nSchema des Verlaufes der Opticusfasern und ihrer zentralen Verbindungen It.it. Retina. F. c. Fovea centralis. Die Fasern derselben sind ausgezogen; die der beiden rechten Netzhauth\u00e4lften punktiert; die der linken gestrichelt. S. n. o. Scliiasma nervorum opticorum. C. q. Corpus quadrigeminum. G.g. Corp. geniculatum ext. Th.o. Thalamus opticus. C. c. Corpus callosum. L. fr. Lobulus frontalis. L. t. Lobulus temporalis. L. o. Lobulus occipitalis. 1, 2, 3 die diese Rindenteile verbindenden Faserz\u00fcge.\nlinken Netzhauth\u00e4lften wesentlich mit dem linken, die beiden\nrechten Netzhauth\u00e4lften mit dein rechten Occipitallappen ver-\n13*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nSigm. Exner.\nkn\u00fcpft sind. Seither ist durch die Untersuchungen besonders von Monakow 1 und von Beenheimkr f weiter erkannt worden, dafs die Stelle des deutlichsten Sehens eine Ausnahme bildet, indem sie durch Leitungsbahnen mit beiden Hirah\u00e4lften verbunden ist. (.Im Schema die ausgezogenen Bahnen.) Dieser Fund erkl\u00e4rt die physiologisch und pathologisch festgestellte Tatsache, dafs nach Zerst\u00f6rung eines Hinterhauptlappens das Sehen mittels der beiden gleichseitigen Netzhautb\u00e4lften gesch\u00e4digt, aber die Grenze dieser Sch\u00e4digung nicht durch die Mitte des \u201egelben Fleckes44 geht, sondern demselben gleichsam ausweicht. Auch mufste auf Grand neuerer Hirnforschung die Vorstellung fallen gelassen werden, dafs die Sehnervenfasem, nachdem sie die Semidecussation und die Tractus opticus passiert haben, wenigstens teilweise direkt in die Hirnrinde dringen; man glaubt heute, dafs alle Fasern zuerst eine gangli\u00f6se Station durchsetzen, ein Teil den Sehh\u00fcgel, ein Teil den \u00e4ufseren Knie-h\u00f6cker und ein Teil den vorderen Zweih\u00fcgel. Erst von hier aus gehen dann die Erregungen der Rinde zu.\nWenn ich eben sagte, daJfe nach Verletzung des Hinterhauptlappens Sch\u00e4digungen im Sehen auftreten, so ist damit verschiedenes gemeint, je nach der Stellung des kranken Individuums in der Tierreihe. Die Hirnrinde spielt eine um so wichtigere Rolle, je h\u00f6her das Tier steht. Dieser allgemeine Lehrsatz \u00e4ufsert sich beim Sehakt in dem Grade der Sch\u00e4digung desselben nach Zerst\u00f6rung der betreffenden Anteile der Hirnrinde. I)a wir uns bei der notwendigen Beschr\u00e4nkung des Stoffes nur mit dem Hund\u00a9 und dem Menschen befassen wollen, so gen\u00fcgt es zu erw\u00e4hnen, dafs einseitig\u00a9 Zerst\u00f6rungen der betreffenden Rindenanteile beim Menschen Hemianopsie der gleichseitigen Netzhauth\u00e4lften bewirkt, d. h. Unf\u00e4higkeit, das zu sehen, was sich in der entgegengesetzten H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes befindet, mit Ausnahme jener Objekte, die fixiert werden, und deren n\u00e4chster Umgebung. Beim Hunde scheint diese Hemianopsie nur dann aufzutreten, wenn die Rinde des Hinterhauptlappens in so grofser Ausdehnung zerst\u00f6rt ist, dafs alle einstrahlenden Sehfasern durch trennt worden sind. Das Tier verh\u00e4lt sich dann \u00e4hnlich, als w\u00e4re der Tractus opticus vernichtet. Man wird wohl auch beim Hund\u00a9 nicht von einer ganz vollkommenen Hemianopsie\n1 Vgl. Ergebnisse der Physiologie, 1. Jahrg., 2. Abt, 8. 657 ff.\n1 Vgl. Wiener klin. Wochenschr. 1900, Nr. 42.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n197\nsprechen k\u00f6nnen, da G\u00f6lte bei Hunden, deren gesamtes Grofs-him entfernt oder funktionsunf\u00e4hig gemacht worden war, immer noch Reaktionen auf Netzhautbilder beobachtet hat, die sogar den Charakter einer gewissen Zweckm\u00e4fsigkeit besafsen. Es wurden augenscheinlich jene Bewegungen, die wir instinktive zu nennen pflegen, unter Vermittlung der subcortikalen Zentren, besondere des Sehh\u00fcgels auf jene Netzhautreize noch ausgel\u00f6et. Wir wollen deshalb bei diesen Tieren lieber von einer Herab amblyopie sprechen, d. h, einer Herabsetzung des Sehens f\u00fcr die betreffende H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes. Auch diese Hemi-amblyopie betrifft nicht die Stelle des deutlichsten Sehens. Sie pflegt im Laufe von Tagen oder Wochen nach der Operation sich zu bessern und ganz zu verschwinden.\nDabei ist es eine sehr merkw\u00fcrdige Erscheinung, dafs diese Sehst\u00f6rungen beim Hunde untereinander recht \u00e4hnlich sind, ob man das eine oder ein anderes St\u00fcck aus dem Rindenfelde des Gesichtssinnes, d. i. dem Occipitallappen in ziemlich weiter Ausdehnung entfernt hat. Immer gewahrt man, dafs das Tier die Objekte jener Seite nicht bemerkt, sie ignoriert, was soweit gehen kann, dafs es an Tischftfse anst\u00f6fst u. dgl., was ihm nach der anderen Seite nie widerf\u00e4hrt. Ich pflege seit vielen Jahren diese Hemiamblyopie in meiner Vorlesung in folgender Weise zu zeigen. Auf den Katheder wird eine geradlinige Reihe von Wurstscheiben gelegt. Dann wird der Hund so auf den Katheder gehoben, dafs er eines der mittleren St\u00fccke gerade vor sich hat. Ist er z. B. am rechten Hinterhauptslappen operiert, so fafst er nach diesem St\u00fccke und dann sofort nach den rechts davon liegenden, die er der Reihe nach aufzunehmen pflegt. Die links liegenden St\u00fccke bemerkt er erst, wenn er etwa, nachdem er mit der rechten H\u00e4lfte der Reihe fertig ist, nach weiteren St\u00fccken suchend, Kopf oder K\u00f6rper so wendet, dafs ihm nun die linke Hftlfte der Reihe in die rechte H\u00e4lfte seines Sehfeldes zu liegen kommt. (Im Laboratorium hat sich f\u00fcr diese Art der Sehpr\u00fcfung der- Name \u201eWurstperimetrie\u201c eingeb\u00fcrgert.)\nSchon vor 18 Jahren haben Paneth und ich1, angeregt durch die in dieser Richtung hervorgetretenen Meinungsverschiedenheiten unter den Hirnforschern, zeigen k\u00f6nnen, dafs wesentlich dieselbe Art von Sehst\u00f6rungen beim Hunde auch\n1 Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiologie 40. 1886,.\n","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\n\u00c4ft\u00bb. Earner.\ndann aufzutreten pflegt\u00bb wenn die Zerst\u00f6rung eines Stuckes der Gehirnrinde nicht den Hinterhaupts]appen trifft, sonderai wenn sie in der sogenannten motorischen -Region des Stimhnms angebracht wird. Mae hat gezweifelt, ob dieee Beobaefatoang in der Funktionsweise der Gehirnrinde begr\u00fcndet ist, indem die Vermutung auf gestellt wurde, dafs die Verletzung trotz der Entfernung doch durch Entz\u00fcndung u. dgl. auf den Hinterhaupts-lappen eingewirkt haha\u00bb ehas Vermutung, die bei der Art der Versuche nicht berechtigt erschien, und in neuerer Zeit durch m\u00fchsame und zahlreiche Versuche von Hirne als unhaltbar erwiesen wurde.\nSo standen die Dinge, als Ina Jahr\u00a9 1900 E. Hirse folgende merkw\u00fcrdige Tatsache publizierte: wenn man einem Hunde einen Teil der Sehsph\u00e4re weggenommen und gewartet hatte, Ws die aufgetreten\u00a9 Heiniamblyopie wieder verschwunden war, dann in einer neuen Operation die motorische Region entfernte, so 'trat nun keine neuerliche Heiniamblyopie ein. Aber auch wenn in der ersten Operation der Gyrus sigmoid eus (das ist der gr\u00f6fste Teil der motorischen Region) entfernt, und abgewartet worden war, bis sich die Sehst\u00f6rungen verloren hatten, trat nach Entfernung von Anteilen der Sehsph\u00e4re nicht neuerdings Hemiamblyopie auf. Die Exstirpation des motorischen Rindenfeides hatte das Her anscheinend immun gegen die Hemiamblyopie gemacht, welche, dieser Rindenh\u00e4lfte entsprechend, nach L\u00e4sion der Sehsph\u00e4re zu erwarten war. Und noch mehr. In einer weiteren Versuchsreihe\u00bb in der Hrrzio, wie dies \u00e4hnlich fr\u00fcher schon Lucia m und Sepilli sowie Loeb getan hatten, der Operation einer Hemisph\u00e4re nach dem Schwinden der Sehsymptome eine Operation der anderen Hemisph\u00e4re hatte folgen lassen, fand er, dafs die der ersten Operation (im Gebiete der Sehsph\u00e4re) entsprechende Hemiamblyopie nach der zweiten (im selben Gebiete gesetzten) wieder auflebte, ja dafs sie sehr bedeutend sein kann, und unter Umst\u00e4nden einen h\u00f6heren Grad erreichte, als die durch die zweite Operation unmittelbar bedingte Sehst\u00f6rung.\nDas waren ebenso merkw\u00fcrdige wie r\u00e4tselhafte Tatsachen, die zur Nachpr\u00fcfung dr\u00e4ngten. H. M\u00fcnk, dessen Anschauungen in mancher Beziehung von jenen Hixzios differieren, war meines Wissens der erste, der diese Nachpr\u00fcfung vornahm. Er verwarf auf Grund derselben die HiTZioschen S\u00e4tze. Imam\u00fcra aber best\u00e4tigte nach eingehenden und sorgf\u00e4ltigen Experimenten die-","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kmntn\u00ee\u00ea d\u00e9s zentralen Sehakles.\ntm\n\u00abeiben, tmd btit \u00eat\u00eb gtefp\u00c8teiig\u00a9 ft\u00e9MR\u00e0l \u2018M\u00fcnks dftd\u00fcbch Wr bedingt, vlaft ter bet stiu\u00eaii Vtefiff\u00f4\u00c9?\u00e8\u00c2 dfe Steheph\u00e4re nloM bur gesch\u00e4digt, so\u00c9iem, g\u00e4urilcfe Vernichtet feabe. Es leuchte ja ein, dafs, wenn \u2018diese auf \u00a9liter Seite g\u00e4tifclich \u00aberst\u00f6rt 1st, d\u00e4nn mm dauernde Hemiamblyopie Voritendten lein Ui\u00fcss\u00e8, Vote 'welchem Effekte er sich auch \u00a9xpterim\u00e8tetell \u00fcbetee\u00fcgte. Es ist io, als wire die Sehstrahhing dieser Seite $0 ihrem Verlaufe durch trennt; detan ob' diel\u00a9 Fasern nahe d\u00e9te prim\u00e4ren Oprikus-\u00abentren oder erst bei ihrer Einstrahlung 11, #1 Rinde WtetOtt wurden, ist fit den Effekt gleichg\u00fcltig; il jedem dtet beide! Falle sind die d\u00fcrcfe 'den Tfactue Opttcu\u00a9 dieser Seite d\u00e8t ttinde iu\u00fcefse\u00f6den Erteguigei \u00e2bgeschtt\u00eetten.1\nDi\u00a9 R\u00e4tselhaftigkeit det Operationserfolg\u00a9 VteB^faM\u00e8i Hifrzro, sin\u00a9 Hypothese zur Erkl\u00e4rung der Erscheinungen \u00e0\u00f9fzUfctelI\u00e8n, in der er annimmt, dafs die Rindenopetatioiett auf gewisse, licht n\u00e4het befeiohenhitpe subcortifeale motorische Uni Optische Zentren Wirkungen hemmender Art aus\u00fcbten-, Und daft diese \u00abibcortik&len Zentren durch die ente Operation \u00a9in\u00a9 gewisse Immunit\u00e4t gegen die Wirkungen der \u00abweiten Operation gewinnen ; eine Hypothese* die auch Hi\u00efzlo nicht vollkommen ZU befriedigen \u00abchien, da er sp\u00e4ter auch andere M\u00f6glichkeiten tut Erkl\u00e4rung der Erscheinungen in Betracht trog.\n1ma.mii it* hat die Versuche H\u00efTzme nicht nur wiederholt, sondern hat eie auch mannigfach variiert, wobei er \u00abich \u00dcberzeugte , daft die lleiUiambiyopie als regelm\u00e4\u00dfige Folge der L\u00e4sionen in der motorischen Region aUftritt, und da\u00df sie nach Zerst\u00f6rungen von RihdensUbstanz in dem Gebiete der ganzen Konvexit\u00e4t des Hundehirnes als sicher ei\u00fctretertdee Symptom zu betrachten ist (wenigstens bei erwachsenen Hunden), ja da\u00df sie nicht einmal wesentlich intensiver oder von l\u00e4ngerer Dauer ist, wenn die L\u00e4sion in der Sehsph\u00e4re sitzt* als wenn sie Vorhe sitzt, Vorausgesetzt, da\u00df nicht die ganze oder fast die ganze Sehsph\u00e4re zerst\u00f6rt wurde. Auch die Gr\u00f6\u00dfe des vernichteten Rindenanteils gestattet nur in geWSsseh Grenzen eiben Schlufs \u00e4tif die ztl erwartende Intensit\u00e4t der Sehstorung.\nNach alten Angaben FwtSlE\u00dfe findet sich im GyruS sigmoideus \u00e4hter. eine Stelle, deren Reizung \u00d6fiheta der Augen* Erweiterung\n1 Es gilt dies wenigstens i\u00fcr die aut den bekannten trogen verlaufenden Erregungen; 'ob voll den S tatin tngAnglieb Hiebt hoch \u00e0ndbr\u00e8 Weg\u00e8 tnr Rinde (\u00c4hren* ihag dahingestellt bleiben.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nSigm. Extier.\nder Pupille, und Bewegung beider Augen, sowie des Kopfes nach der der Reizungsstelle entgegengesetzten Seite bewirkt. Auch, beim Affen wurde diese Stelle aufgefunden. Als nun Imamtjra diese Stelle in der Ausdehnung eines hirsekorngrofsen St\u00fcckes zerst\u00f6rte, in einem zweiten Falle in noch engerer Begrenzung durch Einstich einer gl\u00fchenden Nadel vernichtete, zeigte der Hund keinerlei nachweisbare motorische oder sensorische St\u00f6rung aufser einer deutlichen Hemiamblyopie, die 9, bzw. 8 Tage andauerte, also nicht k\u00fcrzer als sie auch nach weit ausgedehnteren Zerst\u00f6rungen an anderen Orten der Rinde w\u00e4hrt.\nAuch Hitzigs beiderseitig\u00a9 Operationen hat Imamuba wie gesagt mit gleichem Erfolge wiederholt, erweiterte sie aber, indem er bis vier Exstirpationen an demselben Tiere ausgef\u00fchrt hat. Ein Beispiel soll den Erfolg eines solchen Versuches illustrieren.\nAm 9. Januar wurde einem Hunde der hintere mediale Anteil des linken Gyrus sigmoideus und die angrenzenden Teile der ersten und zweiten Urwindung entfernt. Die Untersuchung des Tieres ergab am 10. Januar Motilit\u00e4tsst\u00f6rungen der \u00fcblichen Art, und Hemiamblyopie f\u00fcr di\u00a9 rechte H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes. Diese Sehst\u00f6rung konnte bei der t\u00e4glichen Untersuchung bis zum 18. Januar nachgewiesen werden. Am 27. Februar, also 49 Tage nach der ersten, wurde in einer zweiten Operation ein Teil des linken Occipitallappens exstirpiert. Diese L\u00e4sion lag im hinteren Teile der ersten Urwindung, reichte nach vorne bis 1 cm von dem hinteren Rand der ersten L\u00e4sion und nach hinten bis an die Kante des Gehirns. Entsprechend den Angaben Hitzigs trat nach dieser Operation keine neuerliche Sehst\u00f6rung ein. Am 13. Mai 1901, also 67 Tage nach der zweiten Operation, wurde die M\u00fcNKsche Stelle A (ein zentral in der Sehsph\u00e4re gelegener Anteil der Rinde) an der rechten Hemisph\u00e4re entfernt. Die Untersuchung des Tieres, welche am 14. Mai ausgef\u00fchrt wurde, ergab deutliche Amblyopie nach links, w\u00e4hrend f\u00fcr die rechte Gesichtsfeldh\u00e4lfte keine Sehst\u00f6rung bemerkt werden konnte. Aber zwei Tage nachher hatte sich die Amblyopie umgekehrt, das Tier war f\u00fcr die rechte Gesichtsfeld-h\u00e4lfte, oder doch sicher f\u00fcr den \u00e4ufseren Teil derselben ambly-opisch, w\u00e4hrend es nach links keine Amblyopie zeigte. Am 18. Mai war weder f\u00fcr die eine noch f\u00fcr die andere Gesichtsfeld-h\u00e4lfte Amblyopie nachweisbar, so dafs sich das Tier \u00e4hnlich einem normalen verhielt bis zum 31. Md, an welchem Tage di\u00a9","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n201\nGegend der motorischen Region auf der rechten Seite in einer den gr\u00f6fsten Teil des Gyms s\u00eegmoideus post, und des angrenzenden Gyrus coronarius umfassenden Ausdehnung exstirpiert \u25a0wurde. Am 4. Juni zeigten sich nebst den Motilit\u00e4tsst\u00f6rungen Sehst\u00f6rungen beiderseits, aber nach links st\u00e4rker als nach rechts.\n\u00abHB\n\u00c4hnlich am 5. Juni. Am 10. hatte sich die Sehst\u00f6rung wieder umgekehrt, so dafs sie nach rechts st\u00e4rker war als nach links. In diesem Zustande verblieb das Tier, bis es am 15. Juli behufs anatomischer Untersuchung get\u00f6tet wurde.\nWir finden hier also nach beiderseitiger Operation ein neues Symptom, die \u201ealternierende Ambiyopiew, welche von Tag zu Tag zwischen den beiden Gesichtsfeldh\u00e4lftexi wechseln kann, einmal f\u00fcr diese, dann f\u00fcr die entgegengesetzte st\u00e4rker, oder \u00fcberhaupt nachweisbar ist, ein Symptom, das Imam\u00fcra bei einer Reihe von beiderseits operierten Hunden beobachtet hat, und das, wie ich vermuten m\u00f6chte, auch der \u00c4ufserung Hitzigs zugrunde liegt, wenn er betreffs derartig operierter Tiere sagt: \u201eGelegentlich wurde beobachtet, dafs die Sehst\u00f6rung auf dem \u00c4uge der zuletzt operierten Seite, welche also der ersten Operation entsprach, noch eine nachtr\u00e4gliche Verschlimmerung erfuhr, so dafs sie am dritten und den folgenden Tagen noch hochgradiger war, als am. zweiten Tag.\u201c\nAufser dieser merkw\u00fcrdigen alternierenden Amblyopie interessiert uns hier die Tatsache, dafs \u00fcberhaupt die Amblyopie, welche der erst operierten Seite angeh\u00f6rte, und g\u00e4nzlich geschwunden war, nach der Operation der anderen Seite wieder auftrat.\nVersuchen wir es nun, diese rnanigfaltigen und r\u00e4tselhaften Erscheinungen unserem Verst\u00e4ndnisse n\u00e4her zu f\u00fchren, d. h. aus der Kategorie der registrierten einzelstehenden Tatsachen sie in das nach den Prinzipien der Kausalit\u00e4t geordnete System physiologischer Erfahrungen einzureihen, so m\u00fcssen wir zun\u00e4chst bekennen, dafs das mit Sicherheit nicht geschehen kann. Wir werden uns begn\u00fcgen m\u00fcssen, eine -hypothetische Erkl\u00e4rung aufzustellen, und zu hoffen, dafs weitere Forschungen diese vor-lfinfig angenommene Erkl\u00e4rung st\u00fctzen, oder uns einen anderen Weg zum Verst\u00e4ndnisse weisen werden.\nEhe ich aber darlegen kann, wie ich mir das Verh\u00e4ltnis der geschilderten Erscheinungen zurecht gelegt habe, mufs ich, etwas weiter ausholend, Ihre Aufmerksamkeit auf drei Erfahrungs-","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nSigm. Exner.\ngebiete der physiologwcheti und pathologischen Psychologie lenken.\nI, Wahrnehmung 'und Vorstellung.\nDem, was wir gew\u00f6hnlich \u201eSehen\u201c nennen, entspricht ein ffbenaus komplizierter Prozeft in unserem, Nervensystem, und speziell auch in der Grofshirnrinde. Auf Grund der Erregung der St\u00e4bchen- und Zapfenschicht unserer Netzhaut durch ein auf derselben entworfenes Bild spielen sich zweifellos schon innerhalb derselben in den zahlreichen Fasern und Zellen, welche da liegen, Vorg\u00e4nge ah, welche die Empfindlichkeit derselben alterieren, zu aecessoriscben Erregungen und Hemmungen fuhren nsw. Wir haben Ursache anzunehmen, dafs die mannigfaltigen Erscheinungen der Nachbilder, manche subjektive Gesichtsempfindungen u. dgl. in diesen Vorg\u00e4ngen begr\u00fcndet sind. Die Erregungen gelangen dann durch die Sehuervenfasem zu den Stammganglien, wo sie abermals Wirkungen aus\u00fcben (u. a. auf die Kerne der Augen-muakeln), Wirkungen, die in den zahlreichen Fasern, der Seh-etrahiung abermals als mannigfaltig modifizierte Erregungen auf-treten, und von da der Hirnrinde als dem 'Organ des Bewufst-mim zugef\u00fchrt werden.\nIndem diese Erregungen in die betreffenden Zellen des Occipital lappen\u00ab eintreten, ergiefsen aie sich aber dutch viele hunderttausend weiterer Fasern, die mit jenen Zellen in physiologischer Verbindung stehen, zu anderen Zellen der Binde, von diesen wieder zu Fasern, so dafs die verschiedensten, zum Teile weit vom Hinterhauptslappen entfernten Anteile der Gehirnrinde in T\u00e4tigkeit geraten, oder wenigstens in T\u00e4tigkeit geraten k\u00f6nnen, wenn unsere Aufmerksamkeit die entsprechende Richtung hat.\nDem reifen, schon ttdt Ged\u00e4chtnis a\u00fcsgegtatteten Individuum kommen diese Erregungen von Rindenbahnen zum Bewu\u00dftsein als die zahlreichen Eigenschaften de\u00ab wahrgenommenen Objektes. Die Farben desselben sind der Ausdruck der Erregung gewisser Rindenfasern, welche f\u00fcr die verschiedenen Farben verschiedene sind, was schon durch die Erw\u00e4gung wahrscheinlich wird, daft wir beim Ansprachen der Namen dieser Farben in der Hirnrinde die Nervenzellen verschiedener Sprachmuskel\u00fc in T\u00e4tigkeit versetzen. Diese Nervenzellen missen also auch durch verschiedene Rindenfasern zur T\u00e4tigkeit angeregt worden sein. Indem uns beim Anblick der einen Farbe das Wort Mau, bei","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n203\ndem der \u00e4nderest das Wort Gr\u00fcn mehr oder weniger derttMeh zum Bewufstsein kommt, wird, wenigete'ns 'bei vielen Leuten (m stillen Denken mit Worten) ein schwacher Ianervatioraimpuls m der Hirnrinde angeregt, der dann betreffe des ersten Buchstaben sich einmal auf di\u00a9 Lippentmiskeln, das ander\u00a9 Mid, auf die Zungenmuskeln in erster Linie bezieht. Es k\u00f6nnen, wie daraus ersichtlich, bei der Wahrnehmung' des Objektes also auch diese motorischen Fasern in T\u00e4tigkeit geraten.\n\u00c4hnliches gilt f\u00fcr die Form, des wahrgeaenamenen Objektes; Mer kommen die Bahnen .in Beteacht1, welche den \u00d6rtlichen Wechselbeziehungen der einzelnen nebeneinander geordneten Netzhautelemente dienen (Lokalzeichen) und die wahrscheinlich in subcortikalen Zentren entspringen, vielleicht im Oorp. genicul&tum ext. oder im Thalamus opticus, sowie auch die den kombinierten Augenbewegungen dienenden Bahnen zur Wahrnehmung der Tiefendimension. Eine ebensolche wichtige Hollo werden motorische Bahnen, oder mit solchen in inniger Verwandtschaft stehende Fasern spielen, wenn es sich um die Wahrnehmung der Lage des Objektes im Raume handelt. Die durch den Sehnerven in die Rinde tretenden Erregungen gelangen sicher an die Stellen der Hirnrinde, von denen di\u00a9 Willk\u00fcrimpulse amsgehen f\u00fcr die Augenmuskeln, und verm\u00f6gen diese Rindenanteile so anzuregen, dafs sie die einzelnen Augenmuskeln, m jenes Mafs der Kontraktion versetzen, durch welches ein Fixieren der uns interessierenden Stelle des Objektes zustande kommt. Ja, alle di\u00a9 gleichzeitig stattfindenden Erregungen der Gehirnrinde, welche uns Nachricht geben von der Stellung unseres K\u00f6rpers und speziell unseres Kopfes im Raume, werden sich mit jenen aus dem Oecipitallappen kommenden Erregungen kombinieren m\u00fcssen, sonst w\u00fcrden wir keinen brauchbaren Eindruck von der Lage des Objektes erhalten.\nEg wird sich aber weiterhin mit dem Anblicke manches Erinnerungsbild assoziativ verkn\u00fcpfen, z. B. das Klangbild des Namens des Objektes, d. h. es gelangen Erregungen in jene Teil\u00a9 der Gehirnrinde, die haupts\u00e4chlich den akustischen Sprachlichen dienen, den Schl\u00e4fenlappen, es werden, vielleicht auch Geschmacks- oder Geruchserinnerungen erweckt, als Zeichen\n1 Vgl. Sigh. Exnkh, Entwurf einer physiolog, Erkl\u00e4rung der psychischen Erscheinungen, Wien 1894, wo diese Verh\u00e4ltnisse eingehender dargelegt sind.","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nSigm. Extier.\ndaf\u00fcr, dafs auch die diesen angeh\u00f6rigen Rindenteile in T\u00e4tigkeit versetzt worden sind, usw.\nSomit hat jenes Netzhautbild einen Komplex von Rinden-errogungen hervorgerufen, der sich, soweit unsere Kenntnisse heute reichen, \u00fcber den gr\u00f6fsten Teil der Hirnrinde ausbreitet. Es kann dieser selbe Komplex von Erregungen aber auch vorhanden sein, wenn die in den Hinterhauptslappen einsteahlendan Impulse, welche in unserem Beispiele die Wahrnehmung des Objektes veranlafsten, fehlen. Ich spreche dann von der optischen Vorstellung des Objektes. In dem beigegebenen Schema sind die wichtigsten dieser Bahnen unter 1, 2 und 8 verzeichnet, wobei aber hervorzuheben ist, dafs der gr\u00fcfste Teil der Rinde selbst aus derartigen Assoziationsfasem besteht, die, im dichten Geflechte nach allen Richtungen hin verlaufend, verschiedene Rindenanteile miteinander verbinden.\nII. Defekte Wahrnehmungen uni Vorstellungen.\nAus der Natur der Wahrnehmung als eines Komplexes von Rindenerregungen ergibt sich die M\u00f6glichkeit, dafs eine solche Wahrnehmung oder Vorstellung unvollkommen vorhanden ist, indem die Erregung gewisser Bahnen oder die Bahnen selbst, die bei einem anderen Individuum oder bei demselben Individuum unter anderen Umst\u00e4nden beim Anblick eines Objektes in T\u00e4tigkeit waren, jetzt fehlen. Unter vielen anderen F\u00e4llen, die seither bekannt geworden sind, verf\u00fcgen wir \u00fcber ein klassisches Beispiel, welches uns Charcot aus der Krankengeschichte eines seiner Patienten liefert.1 Dieser, ein fein und vielseitig gebildeter Mann, erz\u00e4hlte, er wisse wohl auch nach seiner pl\u00f6tzlichen Erkrankung, dafs seine Frau schwarz\u00a9 Haar\u00a9 habe, er k\u00f6nne sich dieselben aber durchaus nicht vorstellen. Diese Vorstellung, sowie noch andere Gesichts vorstell ungen waren ihm abhanden gekommen. Er hatte also eine Vorstellung seiner Frau, denn er erz\u00e4hlte von ihr, aber dem fr\u00fcher malerisch begabten Mann fehlte nun jener Teil dieser Vorstellung, der auf der Reproduktion der Farbenempfindungen beruht. Nach unseren heutigen Kenn! nissen besteht kein Zweifel, dafs er eines Teiles seiner Hirnrinde verlustig gegangen war.\n1 Charcot, Neu\u00a9 Vorlesungen \u00fcber di\u00a9 Krankheiten des Nervensystems, \u00fcbers, v. B. Frrcjd. Leipzig u. Wien, 1886. B. 146.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n205\nOder es macht ein, Patient, der vor der Erkrankung in gew\u00f6hnlicher Weise zu musizieren gewohnt war, auch nach derselben noch Musik, kann aber nur mehr nach dem Geh\u00f6r spielen, da ihm das Verst\u00e4ndnis der Notenschrift verloren gegangen ist.1 Er sieht die Noten, hat also eine Wahrnehmung von ihnen, w\u00e4hrend aber fr\u00fcher diese Wahrnehmung auch \u00fcbergegriffen hat auf die Rindenanteile, welche durch musikalische T\u00f6ne erregt worden sind, so dafs ihm jede Note auch einen Ton von gewisser H\u00f6he, vielleicht auch das Bild einer Klaviertaste zu mehr oder weniger deutlichem Bewufstsein brachte, ist das jetzt nicht der Fall: seine Wahrnehmung der Note ist gegen fr\u00fcher defekt, ist herabgesunken auf die Wahrnehmung, die ein Kind, vielleicht auch ein. Her von der Note hat.\nReiche Beispiele dieser defekten Wahrnehmungen und Vorstellungen liefert uns die Literatur \u00fcber Aphasie. Hier verstehen wir die Verh\u00e4ltnisse auch besser wie in anderen Gebieten der Eindenphysiologie.\nEs gibt Menschen, welche lesend im, stillen mitsprechen. Trifft einen solchen eine Erkrankung eines gewissen, Rindenteiles, der linken unteren. Stirnwindung, von der aus die Impulse f\u00fcr die Sprachbewegungen abgegeben werden, so kann, er in. der Regel, nicht mehr mit Verst\u00e4ndnis lesen. F\u00fcr ihn war die Vorstellung eines Tisches nur wach gerufen, worden durch die Bewegungsimpulse, die er abgibt bei dem successiven Aussprachen der Laute T, I, und. SCH. Die Wahrnehmung des optischen Bildes \u201eTisch.\u201c hat er nach wie vor. Biese Wahrnehmung aber ist defekt geworden, indem jetzt weder die Erregung der betreffenden motorischen Fasergebiete, noch jene auftritt, welche den Erinnerungsbildern der horizontalen, Platte, getragen von vertikalen, Beinen, ben\u00fctzt bei den Mahlzeiten, etc. dienen. Es fehlt eben, von. dem ganzen Erregungskomplex ein. Teil wegen der Zerst\u00f6rung seiner Tr\u00e4ger. Oder ein anderer Patient ist nicht imstande, einen ihm vorgelegten, Gegenstand, den er erkennt, zu. benennen, solange er ihn nur ansieht. Sobald er ihn, aber betastet, tritt das Wort, das ihn bezeichnet, in sein Bewufstsein, (\u201eOptische Aphasie\u201c). Die Assoziationen zwischen dem optischen Eindruck und den. Sprachinnervationen sind eben\n1 Vgl. K.us8mau% St\u00f6rungen der Sprache. Leipzig, 1885. S. 181.","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\n8*gm. Eimer.\nweggef&lleiL, die optische Wahrnehmung ist defekt, indem \u00a9in, AssoriaMonigebiet ausgefallen ist. (Bahn 2 das Schemas.)\nILL Die Ausschaltung yorhaadener Erregungen\naas. dem Bewufotsei*.\nEndlich hab# ich aufmerksam darauf zu machen, dafe nicht alle Erregungen* fite deren Entstehung die physiologischen Bedingungen tats\u00e4chlich vorhanden sind, zu den entsprechenden Bewufstseinsvorg&ngen 'fuhren m\u00fcssen. Es gibt Umst\u00e4nde, unter denen dies nicht dm Fall ist. Sprechen wir zun\u00e4chst vom normalen Menschen* Allgemein bekannt ist* dal\u00ae ein Mikro-skopiker, oder ein Astronom, indem er mit einem Ange in sein Instrument blickt, das andere .Auge offen haben kann, ohne etwas mit demselben zu sehen. Er ignoriert unbewufst und gawohnheitsmftfsig di\u00a9 Eindr\u00fccke desselben. Er kann sie aber andererseits durch entsprechende Lenkung der Aufmerksamkeit auch zum Bewusstsein bringen, in welchem Falle er dann die verschiedenen Objekte des rechten und des linken Auges gleichzeitig an derselben Stell\u00a9 des Raumes sieht. Auch kann in. diesem Falle der sogenannte Wettstreit der Sehfelder auftreten, d. h. es wechseln die Eindr\u00fccke der beiden Augen im Bewusstsein miteinander. Betrachten wir also die Wahrnehmung eines solchen ein\u00e4ugig gesehenen Objektes, wie das oben geschehen ist, als den Ausdruck der gleichzeitigen Erregung einer grofsen Zahl miteinander physiologisch verkn\u00fcpfter Rindenbahnen, so bedeutet die geschilderte Erscheinung, dafs entweder dies\u00a9 Bahnen, trotz der entsprechenden Erregung von Netzhaut und Sehnerven nicht erregt sind, oder, was ich f\u00fcr wahrscheinlicher halte, dafs ihre Erregung nicht in den Komplex des Bewufstseins-vorganges aufgenommen wird.\nDem genannten Beispiele liefsen sich noch viele .andere an-reihen. Aus dem Gebiete des Spieles der Aufmerksamkeit w?\u00e4re zu erw\u00e4hnen, dafs wir ja in der Regel w\u00e4hrend unseres ganzen Lehens den gr\u00f6fsten Teil der Sinneseindr\u00fccke nicht zum Bewu\u00dftsein bringen, oder \u2014 ich rechne das auch in das gleiche Gebiet \u2014 dafs unsere Urteilst\u00e4uschungen im Traume teilweise auf dem Ausfall gewisser Assoziationen, also von Rindenerregungen, beruhen. Wir tr\u00e4umen in einem uns wohlbekannten Zimmer zu sein, wobei die Vorstellungsassoziation von dem, Brand desselben und der Vernichtung des ganzen Hauses, die","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n20?\nschon vor Jahren stattgefunden hat, in diesem Bewufeteeine* Vorgang nicht eingeschlossen ist.\nVon gtofeer Bedeutung wird da\u00ab in- Bede* stehende Ph\u00e4nomen in der Pathologie. An, das erst angef\u00fchrte Beispiel schliefet sich' cfcekt der- strenggenommen schon als pathologisch zu he\u00ab trachtende Mensch an, der- ungleiche Augen hat, z. B. ein sehr kurzsichtiges und ein normalsichtiges. Jeder kennt solche Leute, die, wenn sie sich einigermafsen zu beobachten tof* m\u00f6gen, selbst anzugeben pflegen, daf\u00f6 sie- mit dem kurz\u00ab sichtigen Auge lesen, und mit dem andren auf der Strafen Umschau halten. Indem ein solcher Mensch die Sch\u00f6nheiten einer Gegend mit dem, normalen Auge betrachtet, unterdr\u00fcckt er unbewufst die verwaschenen Eindr\u00fccke -des kurzsichtigen Auges, die ihn nur st\u00f6ren k\u00f6nnten, wenn sie \u00bbum Bewufstsein k\u00e4men, \u00e4hnlich jenem Mikroskopiker.\nVon pathologischen F\u00e4llen anderer Art erinnere ich an die Krankengeschichten, besonders von Hysterischen, bei denen die Tast- und Schmerzempfindungen ganzer K\u00f6rperteile, oder die gesamten Sinnesempfindungen einer K\u00f6rperh\u00e4lfte dem Bewufstsein entzogen sind, obwohl die physiologischen Verbindungen bis in die Hirnrinde keinerlei physische St\u00f6rung aufweisen, und durch sogenannte psychische (suggestive) Behandlung sofort wieder funktionsf\u00e4hig gemacht werden k\u00f6nnen. Auch die F\u00e4lle, in denen grofse Vorstellungsgebiete, z. B. gewisse Erlebnisse, oder ganze Lebensperioden aus dem Bewufstsein geschwunden sind, oder in denen die Wortvorstellungen einer Sprache wegfallen, die einer anderen aber geblieben sind 1, geh\u00f6ren hierher.\nNach diesen notwendig gewesenen Abschweifungen sei es mir gestattet, zu unserem Problem, zur\u00fcckzukehren, und darzulegen,, wie sich nach meiner Meinung die merkw\u00fcrdigen Ergebnisse von Hitzig und von Imam\u00fcba erkl\u00e4ren.\nZun\u00e4chst die auftretende, immer ziemlich gleichartigen. Typus-tragende Hemiamblyopie nach Vernichtung eines St\u00fcckes der/ Rinde, sei es, dafs dasselbe dem vorderen, dem hinteren, oder einem mittleren. Teile der Konvexit\u00e4t angeh\u00f6rt.\nWir wissen, dafs .die Bilder, welche auf den, mit der Operation\n1 J. B-bburr und $. Freud:- Studien \u00fcber Hysterie. Wien 1895. g. 15.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nS\u00fbpn. Exrur.\ngleichseitigen Netzhauth\u00e4lften Hegen, Erregungen verursachen, die in die l\u00e4dierte Hemisph\u00e4re einstr\u00f6men und, sich .assoziativ verbreitend, die Wahrnehmung mit den in ihr mitbegriffenen Ged\u00e4chtnisbildern verursachen sollen. Nun sind selbst durch eine kleine L\u00e4sion unz\u00e4hlbare Assoziationsfasern und Ganglienzellen zerst\u00f6rt, es wird in jener Wahrnehmung allerlei fehlen; wenn die Zerst\u00f6rung vorne sitzt, haupts\u00e4chlich Elemente, die sich auf die Motilit\u00e4t beziehen, also die Lage des Objektes und seiner einzelnen Bestandteile im .Raume und gegen den K\u00f6rper, Bewegung etc. ; wenn sie hinten sitzt, vielleicht Farbe, Helligkeit und deren Bedeutung als Schatten usw. Mit einem Worte: die Wahrnehmung mufs eine defekte sein. Wie ich schon sagte, teat bei den Versuchen Imaaiubas H emiamblyopie auf, Wenn er eine bestimmte nur nach Quadratmillimetern z\u00e4hlende Rinden fl\u00e4che und die darunterliegende Masse zerst\u00f6rte. Es war jene Stelle, deren elektrische Reizung Bewegung des Kopfes und der Augen nach der Seite bewirkte, von der .also di\u00a9 Impulse 'f\u00fcr die nat\u00fcrliche Schaubewegung abgehen, die der Hund sein Leben lang ausgef\u00fchrt hat, wenn ihn ein Objekt, das nach dieser Richtung lag, interessierte. Diese Bahnen, ihre Ursprungszellen und 'die zuf\u00fchrenden Fasern sind nun zerst\u00f6rt. Was n\u00fctzt dem Hund ein Netzhautbild, das ihn nun nicht mehr veranlagst, den Gegenstand desselben anzuschauen? Was nutzt ihm ein Netzhautbild, das nicht mehr alle jene Assoziationen, also Erinnerungen ausl\u00f6st, wie fr\u00fcher? Ganz wertlos ist es gewifs nicht, aber defekt ist es, und wir haben gesehen, dafs solch\u00a9 defekte Wahrnehmungen in den Komplex des BewufstseinsVorganges nicht aufgenommen werden.\nWenn also alle jene Erregungen, welche durch die Sehstrahlung dieser Hemisph\u00e4re zugef\u00fchrt werden, und welche natur-gem\u00e4fs sich vor der Operation in den am meisten ben\u00fctzten Bahnen derselben ausgebreitet haben, jetzt f\u00fcr das Gebaren des Tieres nicht mehr in Betracht kommen, so ist es begreiflich, dafs kein merklicher Unterschied dadurch bedingt sein mufs, dafs die Operation den Erregungskomplex an der einen oder an der anderen Stelle defekt gemacht hat.\nEs wird aber auch ebenso verst\u00e4ndlich, dafs die zweite Operation, an derselben Hemisph\u00e4re ausgef\u00fchrt, .an dem Zustande nichts \u00e4ndert, denn wenn das ganze Gebiet der Assoziationsfasern dieser Hemisph\u00e4re f\u00fcr den bewufsten Sehakt durch die","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n209\n-erste Operation belanglos geworden ist, dann k\u00f6nnen weitere Zerst\u00f6rungen keine wesentlichen \u00c4nderungen im Sehverm\u00f6gen des Tieres bewirken.\nWie schon erw\u00e4hnt, schwindet diese Amblyopie wieder, so dafs man gew\u00f6hnlich nach Wochen dem Tiere nichts mehr anmerkt. Auch das wird sich erkl\u00e4ren lassen, wenn wir uns an Analogien halten, die uns die Krankengeschichten der Menschen bieten. Ich habe fr\u00fcher geschildert, wie ein Mensch, der gewohnt ist, beim Lesen im Stillen (oder auch laut) mit zu artikulieren, das Lesen verlernt, wenn er den Rindenteil durch Erkrankung verliert, in dem die Rindenimpulse f\u00fcr die Sprachbewegungen kombiniert und abgegeben werden. Ein solcher Mensch kann das Lesen aber wieder erlernen. Er erlernt es, indem er in seiner Rinde allm\u00e4hlich Assoziationen herstellt zwischen dem optischen Bilde, das ihm die gedruckten Zeichen TIS CH liefern und dem Begriffe eines Tisches. Fr\u00fcher f\u00fchrte in seiner Ried\u00a9 das Netzhautbild Tisch durch die motorischen Sprachzentren zum. Begriffe Tisch. Er lernt jetzt also das Lesen so, wie es viele Menschen von Hause aus gelernt haben, bei denen sich der Begriff direkt assoziiert hat dem, Bild\u00a9 des gedruckten Wortes. Man sieht, dafs der nach aufsen hin gleichartige Erfolg: \u201edas mit Verst\u00e4ndnis Lesen\u201c, nun auf anderen Bahnen erreicht wird, wie vorher. Diese neuen Assoziationen, welche da geschaffen werden, k\u00f6nnen aber auch die andere Hemisph\u00e4re betreffen. Wir wissen, dafs bei jugendlichen Individuen nach Verlust des Sprach Verm\u00f6gens, das gew\u00f6hnlich in der linken Hirnh\u00e4lfte seinen Sitz hat, die rechte Hemisph\u00e4re f\u00fcr die Sprache einge\u00fcbt wird, wobei das Individuum neuerdings sprechen lernt, wie es als Kind zum ersten Male sprechen gelernt hat.1 Auch in anderer Weise treten solche Restitutionen auf, z. B. bei motorischen St\u00f6rungen nach Rindenverletzungen. Gewisse Muskelgruppen wie die des Gesichtes, der Zunge usw. pflegen nach der pl\u00f6tzlichen Erkrankung einer Hemisph\u00e4re L\u00e4hmungserscheinungen zu zeigen, welche sp\u00e4ter wieder schwinden, offenbar1 indem die intakt\u00a9 Hemisph\u00e4re die Funktionen \u00fcbernimmt.\nEs ist also naheliegend, vorauszusetzen, dafs das Schwinden 4er Hemiamblyopie beim, Hunde eine \u00e4hnliche Grundlage hat. Wir kennen seit langem, \u00a9ine m\u00e4chtige Fasermasse, das Corpus\n1 Vgl. Schwarz: Deutsches Archiv f. Min. Medizin 20.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 86.\n14","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nSi\\gm. Earner\ncallosum, den Balken, welcher die beiden Hemisph\u00e4ren miteinander verbindet. Im Marke des Hinterhauptlappens .findet sich hart neben der Sehstrahluog liegend ein m\u00e4chtiges B\u00fcndel, das die von der Rinde kommenden Fasern (C, e des Schemas) auf diesem Wege zur Rinde der anderen Seite fuhrt. Da diese letztere im grofsen und ganzen \u00e4hnliche Funktionen haben wird, 'wie die der verletzten Seite, so ist zu erwarten, dafs sich unter Herstellung neuer Assoziationen, fur1 welche die Bahnen zwar schon existierten, aber in dieser Beziehung von untergeordneter Bedeutung waren, nun die Erregungen der l\u00e4dierten Seite in die gesunde Rindenh\u00e4lfte ergiefsen werden, so dafs der ganze assoziative Wahrnehmungsmechanismus der letzteren nun auch durch die Sehstrahlung der anderen Seite, soweit dieselbe erhalten ist, in T\u00e4tigkeit versetzt wird. Bals dieses gelernt werden mufs, d. h. die neuen Assoziationen erst allm\u00e4hlich gebildet werden, stimmt gut mit den Erfahrungen des allm\u00e4hlichen Schwindens der Sehst\u00f6rung,, welches analog verl\u00e4uft wie die sogenannten Restitutionen anderer, uns n\u00e4her bekannter Rindenfunktionen.\nImamuba hat eine Versuchsreihe durchgef\u00fchrt, die .als eine Frohe auf den dargelegten Erkl\u00e4rungsversuch betrachtet werden kann. Er hat n\u00e4mlich nach dem Verschwinden der Hemiamblyopie, welche durch die Rindenexstirpation erzeugt war, .an Hunden den Balken durchtrennt. Da zeigte es sich, dafs nun sofort die Hemiamblyopie wieder da war und nicht mehr verschwand. Oder er hat in einer Operation einem Hunde ein St\u00fcck Rinde entfernt, so dafs Hemiamblyopie zu erwarten war, und zugleich den Balken durchtrennt. Die Amblyopie trat auf und blieb bestehen.\nIch erinnere an die Beobachtung Hitzigs , und deren Best\u00e4tigung durch Imamuba, nach welcher die infolge einer Rindenl\u00e4sion auf der z. B. rechten Hemisph\u00e4re aufgetretene, und dann nach Wochen wieder verschwundene Sehst\u00f6rung neuerdings auftritt, wenn m.an eine L\u00e4sion an der linken Hemisph\u00e4re erzeugt. Dm ist nach den gegebenen Darlegungen nicht anders zu erwarten. Sei es, dafs durch die Operation der linken Seite Balkenfasem durchtrennt wurden, sei es, dafs durch dieselbe der Wahrnehmungsorganismus dieser Seite aufser Funktion gesetzt wurde \u2014 wie die nun aufgetretene Hemiamblyopie nach rechts beweist \u2014 sei es, dafs beides in Betracht kommt, die durch difr","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes.\n211\nrechte Sehstrahlung die Rinde betretenden Erregungen k\u00f6nnen nicht mehr in der linken Hemisph\u00e4re zur Wahrnehmung ver^ arbeitet werden.\nIch habe endlich noch zu. sprechen von dem Symptom, der alternierenden Hemiatnblyopie, das Imam\u00fcra nach L\u00e4sionen, beider Hemisph\u00e4ren beobachtet hat. Es sind nach diesen Operationen die Funktionen beider Rinden gest\u00f6rt., die Gesichtswahrnehmungen beider Hemisph\u00e4ren defekt. Sie werden aber nicht mehr aus dem Be wulstsein. ausgeschaltet, da intakte Wahrnehmungskomplexe nicht mehr vorhanden sind. So wie jener oben genannte Mensch die schlechten Bilder seines kurzsichtigen Auges auch auf der Strafse benutzen wird, wenn, er irgendwie sein, no.rm.ales Auge verloren hat, so werden diese Tiere sich nun mit ihren defekten Wahrnehmungen so gut es geht zurecht finden m\u00fcssen. In, der Tat zeigen sie nun auch keine so typischen. Hemiamblyopien mehr, wie nach den ersten Operationen, sondern Sehst\u00f6rungen recht komplizierter und schwer analysierbarer Art* wobei allerdings das seitliche Sehen besonders gesch\u00e4digt zu sein pflegt. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, sogar sehr wahrscheinlich, dafs \u2014 wie auch unter normalen Verh\u00e4ltnissen \u2014 die beiden Hemisph\u00e4ren vermittelst der erhaltenen, Balkenfasern gemeinsam arbeiten, sich gegenseitig soweit m\u00f6glich unterst\u00fctzen.\nWir kennen aus den Erfahrungen an Menschen, die Rinden-bahnen verloren haben, und, nun irgendwelche Funktionen, wie Sprechen, Urteilen usw., nicht auf den ausgefahrenen., sondern auf neuen Bahnen aus\u00fcben, sollen, die Anstrengung und die leichte Erm\u00fcdbarkeit, welche mit diesen Funktionen verkn\u00fcpft sind. Es scheint mir nicht ausgeschlossen, dafs unter diesen Umst\u00e4nden zeitweilig mehr die Erregungen der rechten, zeitweilig mehr die der linken Sehstrahlung ihre assoziativen Verkn\u00fcpfungen finden, somit zum Bewu\u00dftseinsinhalt beitragen, in welchem Falle das Tier den Eindruck machen wird, als sehe es besser nach der einen Seite, als nach der anderen. Ist es doch ein, Symptom der Erm\u00fcdung auch des Gesunden, dafs er das Bed\u00fcrfnis hat, das Sinnesgebiet seiner Wahrnehmungen und Vorstellungen zu, wechseln, : der Maler erholt sich bei Musik, der Musiker durch Betrachtung von Gem\u00e4lden. Hier und dort hat man den, Ausdruck der Tatsache, dafs gewisse Faserkomplexe der Gehirnrinde \u00fcberm\u00fcdet sind.\n14*","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nSigm. Einer.\nMan wird diese Deutung der alternierenden Amblyopie kaum, sehr befriedigend finden, doch mufs ich hervorheben, dafs eine solche Deutung schon deshalb nicht gen\u00fcgen kann, weil, 'wie schon Imamu&a erw\u00e4hnt, es wahrscheinlich sehr viele Arten der Hemiamblyopie gibt, sowie \u00ab 'viele Arten der Aphasie gibt. Letztere kennen wir genauer, erstere nicht, zumal nicht beim Hunde,\n(Eingegangen mm 25, Juni 1904.)","page":212}],"identifier":"lit32545","issued":"1904","language":"de","pages":"194-212","startpages":"194","title":"Zur Kenntnis des zentralen Sehaktes","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:16.944979+00:00"}