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{"created":"2022-01-31T16:28:00.902695+00:00","id":"lit32548","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hoefer, G. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 269-293","fulltext":[{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem psychologischen Laboratorium von Herrn Prof. Dr. Th. Ziehen.)\nUntersuchungen \u00fcber die akustische Unterschiedsempfindlichkeit und die G\u00fcltigkeit des WEBER - FECHNERschen Gesetzes bei normalen Zust\u00e4nden, Psychosen und funktionellen Neurosen.\nVon\nDr. G. A. Hoefer in Groningen.\n(Mit 1 Fig.)\nNachdem bereits aus vielen Versuchen nach den verschiedenen psychophysischen Mafsmethoden sich ergeben hat, dafs das WRBERsche Gesetz innerhalb gewisser Grenzen auf dem Gebiet der akustischen Unterschiedsempfindlichkeit richtig ist, habe ich, auf Veranlassung von Herrn Prof. Ziehen, die betreffenden Untersuchungen unter bestimmten Modifikationen bei Gesunden wiederholt und auf pathologisches Gebiet ausgedehnt. Gerade weil das WEBERsche Gesetz seine strengste G\u00fcltigkeit f\u00fcr Schallintensit\u00e4ten zu besitzen scheint, habe ich dies Sinnesgebiet f\u00fcr meine Untersuchungen gew\u00e4hlt. Teils wurden die Experimente kn Laboratorium der psychiatrischen Klinik zu Utrecht, von Ende April bis Mitte Juni 1903, teils im Laboratorium der psychiatrischen und Nervenklinik zu Halle a. S., von Ende September bis Ende Januar 1904 vorgenommen. Die Experimente werden noch jetzt f\u00fcr bestimmte Psychosen und Neurosen fortgesetzt. Heute berichte ich nur \u00fcber meine eigenen Unterrachungen.1\n1 Ausf\u00fchrlicher sind dieselben in den Psychiatrische en Neurologische Bladen erschienen.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\nG. A. Hoefer,\nIch benutzte das F allphonometer, wie Starke 1 es beschrieben hat, und arbeitete nach der Methode der falschen und richtigen F\u00e4lle. Nur die Abweichungen bei der Benutzung des Apparates und in der Methode werde ich genauer beschreiben :J soweit ich genau nach dem Verfahren meiner Vorg\u00e4nger arbeitete, scheint mir eine genauere Beschreibung \u00fcberfl\u00fcssig. Elfenbeinerne Kegeln fielen bei meinen Versuchen in Utrecht auf Bretter von Ebenholz, in Halle auf Zinkplatten; es zeigte sich, dafs bei Benutzung von Zinkplatten zur Erzeugung eines ebenmerkhchen Unterschieds ein gr\u00f6fseres D notwendig war als bei Benutzung von Fall brettern aus Ebenholz; also d\u00fcrfen die absoluten Werte f\u00fcr \u00e4, welche sich bei meinen Versuchen in Utrecht ergaben, nicht ohne weiteres mit jenen in Halle verglichen werden. \u2014 Nach vielen Versuchen zeigte sich keine Kombination der vier Stangen von zwei zu zwei m\u00f6glich, welche bei gleich hoher Einstellung nach Intensit\u00e4t und vor allem nach Timbre gleichen Schall gab. Dies zu beweisen, folgt hier das Resultat eines der Versuche, welche ich speziell zur Feststellung dieser Tatsache angestellt habe:\na = 1.307 M. b = 1.277 M. Stange II.\tStange I.\tVertauschung : n Stange I; b \u201e II.\tVertauschung: a Stange 11; b \u201e\ti.\tVertauschung: a Stange I; b \u201e II.\nErst a.\t\t\t\nr. 12.*\t23, 27, 28, 30, 33, 36, 37, 41.\t60, 71.\t74, 76, 80, 81, 83, 85, 87, 90, 91, 94, 95, 99.\nf. 3, 6, 7, 9, 10, 14, 15, 17, 18, 20. gl- Erst b.\t22, 24, 26, 32, 40.\t48, 51, 52, 54, 55, 59, 62, 65, 66, 68, 69, 70.\t75, 86, 88.\nr. 2, 8.\t25, 29, 31, 34, 33, 38, 39, 42, 43, 44.\t45, 49, 56, 57, 61, 63, 64.\t72, 73, 77, 79, 82, 84, 89, 93# 96, 98, 100.\nf. 1, 4, 6, 11, 13, 16, 19, 21.\t\t46, 47, 50, 53, 58, 67.\t78, 92, 97.\n9^\t\t\t\nDie Kugeln wurden gewogen; der Gewichtsunterschied von nur 7 mg auf ein Gewicht von 15 g war viel zu klein, das Ver-\n1 Die Messung von Schallst\u00e4rken. Fh\u00fc. Studien, Wurdt, 3, S. 269, 1886. * Diese Zahlen geben die Ordnungszahl jedes einzelnen Versuchs m.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustisch*) UnterschicdsempfindUchkeit etc. 271\nguchsergebrds zu erkl\u00e4ren und \u00fcberdies wurden zur Kontrolle jedesmal die Kugeln vertauscht. Ich war daher gezwungen, als Ursache anzunehmen entweder: 1. einen Unterschied in der Befestigung des h\u00f6lzernen Fangbrettes auf dem unterliegenden Filz, oder 2. einen Unterschied im Neigungswinkel der Bretter. Beweisend daf\u00fcr, dafs der Timbre-Unterschied den Fallbrettem zuzuschreiben war, ist auch die Tatsache, dafs die Kugeln, auch wenn sie auf gleich gelegene Stellen der Bretter fielen (was sich in der Weise kontrollieren liefs, dafs man die Kugeln mit Kreide bestrich), die Kugel von dem einen Brett weiter wegsprang als von dem anderen. Auch die Sch\u00fcler Wunbts wurden auf solche Timbre-Unterschiede aufmerksam1, haben jedoch die Versucbsanordnung, wie es scheint, meistens trotzdem unver\u00e4ndert gelassen ; ich bin daher \u00fcberzeugt, dafs der Wert der Versuche dadurch sehr stark herabgesetzt wird. Aus einer Mitteilung von H. Zimmermann in Leipzig weifs ich, dafs Luhmann Zink-platten statt Holzbretter gebraucht hat, um Timbre - Unterschiede zu vermeiden, aber auch dabei fand ich es nicht m\u00f6glich, jeden Unterschied in der Befestigung und Neigung der Platten aus-zuschliefsen. Um diesen Fehlem zu entgehen, habe ich daher f\u00fcr alle meine Versuche nur eine Stange benutzt und die beiden Fallh\u00f6hen durch schnelle Verschiebung des elektromagnetischen Fallapparates l\u00e4ngs der Stange hergestellt. Durch \u00dcbung und gute \u00d6lung des Apparates wurden die hierdurch entstehenden Nebenger\u00e4usche fast auf Null reduziert. Zur Vermeidung jedes l\u00e4ngeren Zeitaufwands und Sicherung einer genauen Einstellung wurden zwei Einstell-Klemmen entsprechend den beiden Fallh\u00f6hen angebracht; diese waren da, wro sie mit dem elektromagnetischen Fallapparate in Ber\u00fchrung kommen, mit Guttapercha bekleidet, um keinen Anlafs zu st\u00f6renden Nebenger\u00e4uschen zu geben. Das Intervall wurde so auf 2\u20143 Sekunden reduziert, wie ich sehr oft mit Hilfe der F\u00fcnftelsekundenuhr festgestellt habe.2\nAnf\u00e4nglich f\u00fchrte ich f\u00fcr die Gleichheitsf\u00e4lle die Berechnung aus, wie sie Merkel angegeben hat. Dabei zeigte sich jedoch im Laufe meiner Versuche, dafs die MERKELgche Be-\n1 Vgl. Kabmpps : Philos. Stud. 8, 1893.\n\u00ae Aach K\u00e4mpfe, Phi tos. Studien, 8, 1893, hat bei seinen Schall pendel versuchen aus \u00e4hnlichen Motiven eine sukzessive Benutzung eines Pendels vorgezogen und eine besondere Einstellvorrichtung angegeben.","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nB, A. JSoefer.\nrechnungsmethode mangelhaft ist. Es ergab sieh n\u00e4mlich, dafe bei meinen Versuchen zuweilen nur r- und (//-F\u00e4lle vorkamen, und zwar bei ziemlich vielen Reagenten; dieser Fall ist bei der MEEKKLschen Deduktion nicht vorgesehen, und es weckt doch auch theoretische Bedenken, dafs in diesem Fall das Pr\u00e4zision\u00bb* m&fs, also auch die Unterschiedsempfindlichkeit unendlich grofe wird: dies mag 'fur den Fall zutreffen, wo man, nur r-F\u00e4lle bekommt, aber, wo auch Gleichheitsf\u00e4lle auftreten, scheint mir die Annahme einer unendlich grofeen Unterschiedsempfindlicfa-keit ein Widersinn, Ich niulste also eine andere Methode w\u00e4hlen, Fechner gibt in seiner Revision der Hauptpunkte der Psycho physik\u201c, S. 69, bekanntlich vier Methoden an, wie man die Gleichheitsf\u00e4lle behandeln kann. Von diesen kommen, wie 'mir scheint, nur in Betracht die Methode von Fechner und jene von G. E. M\u00fcller. F\u00fcr beide spricht eine Reihe von Argumenten. Ich glaube, dafs man neuerdings ohne ausreichenden Grund, die FiscHNEBsche Methode vernachl\u00e4ssigt hat. Die von Fbohnbi S, 70 ff. beigebrachten Gr\u00fcnde scheinen mir auch heute noch \u00fcberwiegend. Bei der sehr ungleichartigen psychologischen Genese der f-F\u00e4lle ist \u00fcberhaupt eine einheitlich\u00a9 Behandlung der letzteren streng genommen, wie Ziehen betont, unzul\u00e4ssig. Da nun eine Scheidung der jr-F\u00e4lle nach ihrer psychologischen Genese vorl\u00e4ufig unm\u00f6glich ist, bleibt ihre Behandlung leider in jedem Fall etwas willk\u00fcrlich. Di\u00a9 FechxebscIi\u00a9 Methode, also die gleichm&fsige Verteilung der (/-F\u00e4lle zur Hilfe auf die r - F\u00e4lle 'und, zur* 1 H\u00e4lfte auf die f- F\u00e4lle schien mir bei dieser Sachlage immer noch am korrektesten.\nGest\u00fctzt auf die Resultate der Versuche von Starke, welche das Gesetz der Proportionalit\u00e4t von Schallintensit\u00e4t einersei,te und Gewicht- 'und Fallh\u00f6he andererseits best\u00e4tigen 'und zwar in seinem ganzen Umfang, so dafe die Schallintensit\u00e4t sowohl bei konstantem Ge1 wicht proportional mit der Fallh\u00f6he wie bei konstanter H\u00f6he proportioneil mit dem Gewicht zunimmt, habe ich einfach den Fallh\u00f6hen variiert\nZur Eliminierung des Zeitfehlers wendete ich die Methode der \u201evollkommenen Elimination\u201c an.\nSchliefslich zeigten sich bei dieser Methode noch die Mife-\n1 Philos. Studien. 4.\n1 Zum, Mals der Schallat&rke. Philos. Studien Wckdt, 4, S. 156, 1889.","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fc5cr die akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc. 273\nst\u00e4nde, auf die Martin und M\u00fclles* 1 schon hingewiesen haben gelegentlich 'ihrer Gewichtsversuche. Da es eich um ganz allgemeine psychologische Tatsachen handelt, konnte man fast voraussehen, dafs derselbe Mifsstand sich auch bei Versuchen mit Schallintensit\u00e4ten geltend machen werde. In der Tat best\u00e4tigen dies meine Versuche. Dieser Mifsstand besteht darin, dafs der absolute Eindruck des zweiten Reizes vor allem bestimmend f\u00fcr das Urteil ist und besonders, wenn dieser zweite Reiz der Vergleichsreiz v ist; also bei allen Re&genten besteht die Tendenz bei gleich wirksamer Differenz zwischen Haupt- und Vergleichsreiz eine gr\u00f6fsere Zahl r-F\u00e4lle zu ergeben, wenn v an zweiter Stelle einwirkt, als wenn v an erster Stelle emwirkt.\nProf. Ziehen empfahl mir, auf Grund solcher und anderer \u00dcberlegungen, um diesem Mifsstand zu entgehen, statt eines reellen Hauptreizes einen virtuellen zu nehmen\u00ae; d. h. man w\u00e4hlt je zwei Schallintensit\u00e4ten, ' deren eine ebensoweit unter einem gedachten mittleren Reiz liegt, wie die andere oberhalb dieses mittleren Reizes. Als virtueller Grundreiz wurde z. B. der einer Fallh\u00f6he von 1300 mm entsprechende Schallreiz gew\u00e4hlt, dann kommen folgende Vergleichspaare zur Anwendung:\n1200 und 1400 1250 und 1350 1225 und 1375 u. s. f.\nUm Willk\u00fcr ganz auszuschliefsen, gab ich nicht nach Belieben bald den schw\u00e4cheren, bald den st\u00e4rkeren Reiz zuerst, sondern arbeitete immer nach einer bestimmten Reihenfolge, die ich in allen Versuchen zugrunde legte. Immer arbeitete ich nach dem unwissentlichen Verfahren. Der Intervall zwischen den zwei zu vergleichenden Schallintensit\u00e4ten dauerte, wie bereits bemerkt, zwei h\u00f6chstens drei Sekunden. Jede Versuchsreihe z\u00e4hlte hundert einzelne Versuche. Innerhalb einer solchen Reihe blieb sowohl der virtuelle Grundreiz G wie die faktische Differenz D dieselbe. Es w\u00e4re nat\u00fcrlich w\u00fcnschenswert, in speziellen Versuchen sowohl G wie D fortw\u00e4hrend zu wechseln. Indes gestattet dies meine Versuchsanordnung, wie leicht ersichtlich, nicht. Auch ist nicht\n1 Zur Analyse der Unterschiedsempfindlichkeit. Leipzig 1899.\n1 Vgl. Zikiikn, Einige Bemerkungen zur Anwendung der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle bei psychologischen Untersuchungen. Monats-sckrift f. Psychiatrie und Neurologie. Jan. 1904, S. 64.\nZeitschrift fttr Psychologie 86.\n18","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nm \u00fcbersehen, dais bei einem solchen fortgesetzten Wechsel die Berechnung des k f\u00fcr ein bestimmtes G oder D ans Versuchen erfolgen mois, die verschiedenen Tagen oder gar Wochen an* geh\u00f6ren, also unter eventuell \u00bbehr verschiedenen psychologischen Umstanden vorgenommen worden sind, ein Nachteil, der die gern zugestancienen Vorteile ansgMchen durfte. Die f\u00fcr dm Ausfall in Betracht kommenden physiologischen Umst\u00e4nde (Nahrung, Erm\u00fcdung etc.) wurden nat\u00fcrlich stet\u00bb sorgf\u00e4ltig protokolliert.\nDie Schwierigkeiten, die bei den Versuchen aufgetreten and, veranlafsten mich, genauer nochmals zu betrachten, wie bei Normalen die Werte von h etc. sich \u00e4ndern, daher habe ich eine grofse Reihe von Versuchen bei Normalen an gestellt, cl a. bei Herrn Prof. Zikhks seihst z. B. 7500 Versuche. Mein Vornehmen ist hier speziell die Resultate dieser Versuche zu ver\u00f6ffentlichen, um nachher einzelne Resultate meiner anderweitigen Versuche bei Patienten mitzuteilen.\nIch selbst bediente in allen Versuchen stets das FaRphono-meter. Der Amanuensis notierte die Zahlen und zwar in der Weise, wie folgendes Beispiel zeigt :\nr 1, 4, 9,\t11,\t16 etc.\nf 2, 7, 10 etc. g 3, 5, 6, 8 etc.\nDie Ziffern bedeuten die Ordnungszahl des Einzel versuch s. Nur so erh\u00e4lt man auch \u00fcber den Einflafs von \u00dcbung und Erm\u00fcdung Auskunft. Der Abstand der Versuchsperson vom Fallbrett wurde durch einen gespannten Faden von 2 m L\u00e4nge konstant erhalten. Die Augen waren verbunden oder geschlossen.\nIch schicke die Tabellen meiner an Prot Z. ^gestellten Versuche voraus, um nachher die Resultate n\u00e4her zu betrachten. \u2022\nMit G i3oo will ich angeben, d&Cs als virtueller Hauptreil eine H\u00f6he von 1300 mm benutzt ist; usw.\nEin Ausrufungszeichen gibt an, dafs der Unterschied aufser-ordentlich deutlich war, w\u00e4hrend ein Fragezeichen steht, wo der Unterschied der Versuchspersonen zweifelhaft, und zwei Fragezeichen, wo derselbe sehr zweifelhaft erschien.","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc\n. S7fr\nxl 1 1\tX* \u00f6 iS\t\ti'\t** i\t\u00a9 i\t\u00a9\t\u00a9\tcs $\t|\t! SSSggle\tL\ts\tIs ,\u00a9a\u00a9a\u00a9i\u00a9a\u00a93\u00a9\u00a9a\u00a9* m \u00a9a m ea \u00a9i \u00a93 co\t\u00a9\t* \u2022v\u2014t iH tH t-< iH\t\u00abH iH\tvH\tvH\trH\tvH\tH\trH\tvH\t*-v vH vH\t\u2019\u2019j vH\u00bbHvHvH-:\u00ab\u00a3\u00a9be&\tCO\tc6 CO\t3*\t3*\t\u00d6\t\u00f6\t2 4\tifi\t\u00c6 \u00e0 \u00a9\tCB m\t\u00a9 .\tta rt\tto \u2022S\t-a\tfl i\t\u00e4\t\u2022 -3\t\u00a3, &\t\u00ab\tff o\nII i ^ 1] I\t\t0,0019 0,0017 0,0029 0,0021 0,0012 0,0028 0,0029 0,0020 0,0029 0,0018 0,0018 0,0024 0,0027 0,0083 0,0048 0,0088 0,0018\nErit niedrig\t! Os\t0L \u00ab\u00a9 i\u00a9 if\u00ee e\u00a9 c\u00a9 \u00ab5\t\u00bbOknc\u00a9\u00ab<!ao<Mi>ao\u00a9\toc o HnHr<r<64\tvH\tvH - vH\tvH\tvH\t\u00a93\tvH\t<^l\n\t\u00ab\tCH\t0t\u00ab\tO**\t\u2022 CH \u2022 CH\t0k.\tc\u00ab..\t(k>\tCV\tCH\tCn \u00a93,\tvH,\tCO, ^ CO, ^ vHOO, \u00a9a,\t\u00ab3,\t^3. l> t> CD CO i\u00a9 C*-vf\tvH\u20acqGOCO\u00a9-vH-\u00ab*\u00abOHii\t*\u00a9\t0\u00bb\n\tK\t'<>*' o\t^ BTch\" c^\" Z~^\u00a3'~''oq\tcd C'o ^ ^co,\t\u00f6\u00c4 i C*-\u00a93 \u00a93 \u00a93 i\u00a9 CO\tkrt\u0153\u00c2\u00a93\u00f4r\u00bb-eSDa\u00e7o\t|>\tvH \u00a93\u00a9le\u00a96\u00a9W\u00a9l\tH*CC<NCO\u00ab5eo6acO\u00a95\t\u00a93\u00a91\nErst hoch\tk\t24 22 25 20 29 27 17 24 14 18\t(1!) 20 9 26 29 19 i 27 16\n\t! i \u00ab\t13 6 6 6 16 16 (4?) 8\t(4?) 18 (6?) 6(8?) 8(4?) 4(3?) 3\t(2?) 4\t(4?) 9\t(7?) 9 (8?) 9 (6?) ! i\n\tv. i\tCk- \u00bb\t\u2014 ch C* *h *\u00a3,\tvH, h\u00a9 eo,crw\u00c4 \u00abQOS^lsOa\u00a9\tfO\u00dcDffit'-Oat-vHE'-N\t\u00bb\u00a9 vH \u00a95 r-4 CM\t\u00c4^\u00ab\u00a93\u00a93fO\u00a9lfH\u00a9l\tvH \u00a95\n11\ti i, \u00f6 i 11\t1 11 ll\tf\t\t100 140 200 40 300 200 100 260 300 150 76 140\n18*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nG. JL Bmftr.\n\n>\u00a7\n*rnm\no\n\n\nm g\n> s\n\u20225\n- \u00ae\n\u00ae\u00e8\u00ee\n? ?\n\u25a0 \u2022\n%\nV\n3 sss\n\u00bb m \u2022 \u25a0\n\n\" 18 2\u00a7\u00a715$*SS5\u00a9i\u00d6 38S S 3 \u00a333","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustische Unierschiedsempfindlichheit etc. 277\nin\tS j!\trH\trH\trH\nxg\tD |i\tp i ~~i\ti\tO \u2666>\tO\tO\nrH\tC\u00d6 j\t-rH\tT\u201c1\trH\t1 rH\nO\tA,\t1 P \u25a0 c-\tco\tCO\tCO\n\u2022 \u25a0 !\tXO\tCO\tCO\tCO\n\tCM\tCM\tCM\tCO\nHi\tO o \u00bbX\t<T\\\t\to o *\\\n\to\to\to\to\n&J3\n\u2022 rH\nfr\n\u00a9\n-x-a\nOQ\nf-i\nw\n\no\nCM\nrH\nCM\nCM\n\nO\u2019\tO\u2019\tO\u2019\nCM,\trH\t\nCM\tCM\txO\nO- o* O-\n^I> ^ cd ^CD\nr-i -I\u2014i CO rH CO rH\nrd\nO\no\nrd\nt\u00df\npH\nP\n\n00\nCM\nCD\nCO\nCD\nCO\nCO\nCO\no\nCM\n00 lO\nCD\nrH\n\tO\u2019\tO\u2019\tc^-\to-\nH\u2014\u00bb\trH,\tCO,\trH,\tCM,\nJ\txQ\trH\txD\tCM\nO\u2019\nC-* O\u2019 O' O\u2019\n\u2014 CM \u2014co \u2014 00 \u2014 r-\n(M H CM r-H CO rH rH rH\nXO\nCM\nGO\nCM\nO\nCO\nxo\ntr-\nio\nCM\nCD\nCM\nCM\nCO\niO\nL\u2014\n>o B\no *\np\n\t\n\tHO\n\ttO\nbJO\t\n\u2022 rH\t\nf\u00abX\t\nX5 \u00a9\t\n\u2022 rH\t\nd\t\n\t\nCD\t\nU\t\nP\t\n\t\n\t\u25ba-o\n\tto\nP\t\n\u00a9\t\no\t\npd\t\n\u25a0*3\t\nto\t\nfH\t\nP\t\n\t\n03\nX5\n\u2022rH\na\n\u00a9\n05\nC\u00d6\n\u00a3\n\u00a9\nrd\no\n\u2022 rH r=H\n&JD\nd\n:o3\nrH\trH\td\t\trH\nO r\tO \u2022*\t\u00a9o m *-h rH\tSP\tO r* |\nl *ir-^\trH\t\tr rH\tH\nCM\tCM\tJ, PH\t\u25a0\u00a9 P O n3\tx\u00d4\n-H\u00bb\n\u00a9\nXJ\nsd\na\nVh\n\u00a9\n\u00d6 rH \u00a9P\n,0Q\n\u00ab\u2014I rH\n\u00a9\nbe\n\u2022\trH\nd\n\u2022\trH\np\nd \u00a9\njg &*>\no \u00f6 \u00a9\n\u00a9 \u2022>\ng\no3\na\n\u00a9\nbe\n\u2022\trH\nd\n\u2022\trH\np\nCD\nH->\n\u00a9\nx$\n:d\na\nfn\n\u00a9\n\u00a9pp\n02 I I\nHHH ^ CD CO\na T-\u00bb\nf-l\n\u00a9\nb\u00df\n\u00bb fH\nd\n\u2022 rH\np\nco\no\nxO\nco\nCM\nO\no\no'\no\nCO\nCD CO CO rH O Q\no \u00a9\n*\\ ___*\\\nO O'\nco\nCM\nO\nCM\nO lO CM rH\nCM\n_ O\u2019 O\u2019 - rH \u2014^L\u2014\u25a0\nso-\nNCO\nCO\nco\nxO\nCO\nCD\nCM\nO\u2019\nrH\nL-\n<M\nCM\nO\u2019 O\u2019\nrH\nCO O CM CO\nCO\no\nCM\noa\n(M\nCD rH rH CM\nO- O\u2019 CM, rH,\nCO CO\nC'-\nco\nCO,\nCO\no-\no\nCO\nc^-\nrH\no o\n\u201e c^* -\u2014\u25a0,\n\u25a0\u2014\u2022 ' O\u2019 \u2014 O-*\t\u2014\u2022 \u00e7_q O\u2019\nCM Oa rH CM H t> CM CO HHQO\nCM\nt>\nCM\nco\nCO\nCM\nCD\nCM\nrH CD CM rH\nxO\nL-\no\nxO\nlO o\nL\u2014 xO\nrH\nO\nO\nCO\nO\u2019\nO\u2019\nCD\nc^-\t\tc^\tC'-\to-\tO\u2019\tC'-\tO\u2019\nCM\t\u25bcH\tCM,\tCM\trH\tCO,\txO\tCM\n\ts\u2014^\t\tv\u2014\tv\u2014'\t\tv\u2014\t\"\u2014\nCM\tCM\tCO\tCO\tD\u2014\txO\tc\u2014\to\nn<m\n'co\nc-\nO\u2019\n(M\nrH\ne*~\nrH\nCM\nrH CM CO rH\nO-\nO\u2019\nc-\no>\nlO CO\n<r-\nO\u2019\nxO\nr\ncOpT\" \u00e7v^ CO^ xO,\nrH O rH CO\nxO\nc-","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"Erst hoch\tI\tErst niedrig\n\u20acr, J- Mbefar.\ne-\nso >o\n30 O \u00abO\nI\nsag\na a \u00ae\n\u00ab\nSO\tt\u00bb\tQ H N\nOQ\tf-H\t\u00ab H H","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Erst hoch\ti\tErst niedrig\nUntersuchungen \u00fcber die akustische flnterschiedsempfindlichkeit etc. 219\nxl\no\ns\n\u2022+*\nm\n\u00d6\n\u00bbo\ns\n\u2022k\nI\ny\u2014t\n\u00ab6\no\n\u00ab\n\u00ab\nc6\n3- 3\ni \u00ab\nc\u00e9 a\u00f6\niO Cfa\nO O O O \u00d6\n\n\u25bcH ^ \u00ab D\u00bb CQ fH Ol CM i-\u00ab *H\no-\t\t\t\t\no-\tO-\tgw\t\t\u20ac\u00ab~\nOl\tCO\t*-t\t\tco\nCTo-\to-\to-\t\u00a9**\te~\nr-<tQ\t\t\tH\t\u00a9a^\nOl\t00\tOl\tr<*\tiO\nO\u00bb\nl>\nS\u00e4\n^\ts\t\to\u00bb\to\u00bb\no-\t&*\u25a0\t*-4\no- iO\t8\tT-*\t\u00abO . e** x\u2014,\no.\tew\tQ gv. cv.\n\u00a9*\t\u00bbQ\t'*+ OliO\n\t\t\nW-* 01\t\u00bbO 03\ta \u00a93 \u00a90 \u00a9O\n\u00ab\u00abft\neo s& oi\nc-\ne^-\nlO\n\u20ac*\u00ab\n0\u00bb\n@3\n\u20ac\u00ab\u00bb\nO-'\nr\u00bb\n\u00ca\u00ab.\neo\no-\new\n\u00ab^t\n00\neo o\u00bb ^ o\ncv,\n\u20ac\u00ab*\nCO\n0\u00ab*\ng^=\u00ab\tff**\u00bb\nOl O-\tO-\n*-t th \u00ab \u0153\n'o- o- C*o* **-Ol OS r-tOO i>\n\u201c*\u2019*\u00ab**\u00ab\u25a0<'* Ha^ssS** k\u00c4Als>iS/\nOJ\nCD 00 f rt ^\t\u00ab\n$\nS 8 SS\n52\u00c4 \u00c4w","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nG. A. Hotftr\n\u00e9JxfXi >3 O O jb -c <\t\t- m* 1.7\t\u2018 1.8\nVer- h\u00e4ltnis AG9\u00a3 AG mi * V 0,8 (?)\t\t\nVer- h\u00e4ltnis AGe^\tAG \u00abg \u25a0 \u2022 j 1 1 0,6 (?)\t\nVer\u00bb h\u00e4ltnia\t' 1 XS\t\u00ab '\u00bb \u00ab\t*-\u00bb \u00ab 2\t\n\u00ealxi'xi, % \u00b0* >%\u00fc\\Q \u2018\t\u00b0\t~ < !\u2022< .\t\t\na \u00ab \u00e9ixB \u25ba3 g\tV\u00ab * i \u2022 - \u2022*. a\t\nfixllxa a \u2014 1 03 >3 O O\t\t\u2022 O\t\u00a9a \u00ab%\tm\u00bb *-\u00ab\tW-4\nVer- h\u00e4ltnis AG\u00c4\tx\u00a7 p\tO\too \u00a9*\tI\u2014\tto 1\t\u00bb-T o* \u2014T cT cT >\nVer- h\u00e4ltnis ^ t\u00efioo\t\t1,6 (?) 0,6\nVer- h\u00e4ltnis ' ^18W\tX\u00ab '\tCO\ta\u00bb - 1\t\u00ab\to\" a i \u2022< \t\t\n! \u25a0\t\"n fa g \u2022 M g i\t00\t\t0,0061 o,oo7a 0,0041\n\t\tp\u00a3 s\ts\n-\u00f4^-e o .t2 T. fa q\t\t0'f0062 0,0048 0,0057 0,0068 0,0056\n\t\tD 150 100 76 60 20\nDurch- schnitte* wert f\u00fcr \u00c4OTft\t\t\u2022\u2022 !\ta O\tO\n\t\tD 160 76\n\u00ab \u2022 m X\t\u00ab\u00fb \u00a9.ta fa fa \u00a3r ^ B oc 2 p-g \u25ba**\u25a0\u00ab \u00ab\t\tJ\u2014=rc \u2014 0,0028 0,0029\n\t\t\u00a9 . r^csf\t>o H\u00ae\ti\u2014 fM\tV*\nDurch- schnitts- wert f\u00fcr Al 800\t\tg SS g | * 8 o*-\u00ae cT cT o* cf o* cT cT cT\n\t\tD 800 250 200 160 140 100 76 40\nfa\nM\n- \u00a9 de\n\u25a0S 3\n2*\nfa\nO\nR\nX|X| O O\n\u25a0O\na\n9\nca\nfl\nX\u00bb\nO\n\u00a9a\n\u00ab\nxg xs\n\u2022 O*\na\nO\nXf\nO\n\u2022o\na\nS3\nC\n3\n,L\u00e2.\n\u00ae tf","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustische IJnterschiedsempfindlichkeit etc. 281\nDie Besprechung der erhaltenen Resultate verteile ich nach folgenden Punkten:\na) Subjektive Sicherheit der Beurteilung.\nUm den subjektiven Sicherheitsgrad der Beurteilung anzugeben, verwendete der Reagent die Zeichen ! und ? und bei dem letzten Teil der Versuche auch noch ??. Dabei zeigte sich, dafs zwischen den Urteilen gleich, st\u00e4rker und viel st\u00e4rker keine scharfe Grenze besteht, wie dies z. B. Weeschner 1 behauptet. Im Gegenteil hat sich bei den Versuchen die Notwendigkeit gezeigt, noch \u00dcbergangsstufen zu unterscheiden, die in den Tabellen angegeben sind mit ? oder ??. Als Resultat aller Versuche l\u00e4fst sich aufstellen, dafs in 28% der F\u00e4lle eine Antwort mit ? erhalten wurde; in 20% mit ??; in 4% mit !.\nVerh\u00e4ltnism\u00e4fsig tritt weitaus die Mehrzahl der Fragezeichen auf bei den f-F\u00e4llen. Die Verteilung der ? und ! Zeichen \u00fcber die r-F\u00e4lle zeigt keinen bestimmten Unterschied, je nachdem der st\u00e4rkere Reiz zuerst oder zuletzt einwirkt.\nZwar selten, aber doch gelegentlich, n\u00e4mlich in 25 F\u00e4llen w\u00e4hrend aller Versuchsreihen kommt es vor, dafs, wie schon G. E. M\u00fclleb gefunden hat, bei einem gl-Fall ein Ausrufungs* Zeichen steht. In diesen F\u00e4llen handelt es sich um eine eigenartige Wahrnehmung absoluter Gleichheit, w\u00e4hrend man sonst bei den gl-F\u00e4llen mehr eine Empfindung der Unsicherheit hat; sehr sporadisch d. h. in f\u00fcnf F\u00e4llen kam es vor, dafs ein /\u2018-Fall ein Ausrufungszeichen erhielt.\nb) Die gl-F\u00e4lle.\nDie gl-F\u00e4lle treten w\u00e4hrend der ganzen Versuchsreihe in ziemlich grofserZahl auf, n\u00e4mlich in 34 % der F\u00e4lle. Ausgenommen bei sehr grofsem oder sehr kleinem D ist eine regelm\u00e4fsige Abh\u00e4ngigkeit von dem verwendeten D nicht nachzuweisen. Interessant ist es, im einzelnen festzustellen, worauf die gl-F\u00e4lle beruhen; dabei zeigt es sich, dafs, aufser den eben erw\u00e4hnten F\u00e4llen absoluter Gleichheit, in den \u00fcbrigen namentlich zwei Ursachen f\u00fcr die Ungewifsheit des Urteils auftreten und zwar an erster Stelle eine augenblickliche Erschlaffung der Aufmerksamkeit (z. B. auf\n1 Methodologische Beitr\u00e4ge eu psychophysischen Messungen. Leipzig\n1898.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nG. A. Hmfer.\n\u00dcwischengedanken ben\u00e4hend) und ad zweiter Stelle In vielen F\u00e4llen ungeachtet maximaler Aufmerksamkeit di\u00a9 Undeutlichkeit des Empfindungsunterschieds. Es ist also absolut unbegr\u00fcndet, dafs viele Autoren, namentlich m Amerika, von den Reagenten gefordert haben, nie das Urteil \u201egleich\u201c zu geben; im Gegenteil find\u00a9 ich, dais Gleichheitsurteile ziemlich oft Vorkommen und nicht in k\u00fcnstlicher Weise eliminiert werden d\u00fcrfen. Welchem Ein? fiufs die Zahl der gl-F\u00e4lle bei \u00dcbung, Erm\u00fcdung usw. unterliegt, werde ich 'unten besprechen.\nc) Zeitfehler.\nUm die Ursache des Zeitfehlers zu ermitteln habe ich, zum Teil im AnschluTs an die Wbeschnebsehen Versuche, in zwei Versuchsreihen den ersten Reiz zweimal wiederholt. Wie leicht verst\u00e4ndlich, wird dadurch der Zeitfehler kleiner, sofern wenigstens derselbe negativ ist und, wie ich mit Wbbsch&bb annehme, auf der relativen Schw\u00e4che des Erinnerungsbildes verglichen mit der Empfindung beruht. Zweimal stellte ich eine solche Versuchsreihe an, jedesmal vor und nach einer gew\u00f6hnlichen Versuchsreihe mit denselben Reizen. In beiden F\u00e4llen zeigten die zugeh\u00f6rigen gew\u00f6hnlichen Versuchsreihen keinen Zeitfehler. Im ersten Fall kam ein, solcher auch bei der besonderen Versuchsreihe nicht vor, im zweiten Fall erhielt ich einen geringen negativen Zeit-' fehler. Bei diesen Versuchen wurden folgend\u00a9 Selbstbeobachtungen notiert. Erstens war im allgemeinen die Beurteilung der Distanzen in dieser Weise viel schwieriger. Zweitens schien fast immer der zweite (wiederholte) Reiz entweder gleich oder st\u00e4rker als der erste Reiz; bei dem ersten Versuche kam, es nur 6mal vor, dafs der ernte Reiz st\u00e4rker schien als der zweite ; beim zweiten Versuch schien 49 mal der zweite Reiz st\u00e4rker als der erste, und 15 mal umgekehrt; in allen, anderen, F\u00e4llen schienen sie gleich.\nDrittens zeigte sich, dafs die Vergleichung immer Bezug nahm auf den. zweiten Reiz, dafs also bei der Anga.be \u201egleich\u201c oft direkt das Urteil hinzukam, dafe der dritte Reiz zwar dem zweiten gleich, jedoch st\u00e4rker als der erste gewesen sei, und wenn der dritte kleiner schien, hatte der Reagent doch die Empfindung, dafs der dritte Reiz zwar schw\u00e4cher als der zweite, jedoch, z. B. dem ersten gleich sei ; so dafs dabei unwillk\u00fcrlich in der Mehrzahl der F\u00e4lle folgende symbolische optische Vorstellung sich aufdrang :\n/\u201c A","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustische ' Unterschiedsempfindlichkeit etc,\t$83\nIn einer anderen Versuchsreihe wurde das Intervall gr\u00f6fser genommen, n\u00e4mlich von zwei Sekunden auf sechs gesteigert; dabei m\u00f6chte man voranssetzen, dafs -der negative Zeitfehler zunehmen m\u00fcfste. Jedoch zeigte sich die merkw\u00fcrdige Tatsache, dafs ein negativer Zeitfehler auftrat bei der vorhergehenden in gew\u00f6hnlicher Weise an gestellten Versuchsreihe mit demselben. GX und B, und bei der folgenden in dieser besonderen Weise angestellten Versuchsreihe der Zeitfehler verschwunden war. Dies harrt poch einer n\u00e4heren Untersuchung und Erkl\u00e4rung.\nd) ft bei* konstantem QX und-verschiedenem D.\nHim A schwankt f\u00fcr D = 300 zwischen 0,0024 und 0,0029.\n*\t' Die maMmaie Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 12%.\nft schwankt f\u00fcr D = 250 zwischen 0,0016 und 0,0026.\nDie maximale Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 24%.\nft schwankt f\u00fcr D = 200 zwischen 0,0017 und 0,0029.\nDie maximale Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 32%.\nft schwankt f\u00fcr D = 150 zwischen 0,0027 und 0,0042.\n\u2018 Die maximale Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 24%.\nft schwankt f\u00fcr D \u2014 140 zwischen 0,0018 und 0,0035.\nDie maximale Abweichung vom mittleren'ft betr\u00e4gt, 35%.\nft schwankt f\u00fcr D = 100 zwischen 0,0015 und 0,0029.\nDie maximale Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 26%.\nft schwankt f\u00fcr D \u00ab 75 zwischen 0,0033 und 0,0043.\nDie maximale Abweichung vom mittleren ft betr\u00e4gt 10%,\nft, schwankt f\u00fcr D \u00ab 40 zwischen 0,0007 und 0,0028.\nDie maximale Abweichung vorn, mittleren ft betr\u00e4gt 76%.\nAlso macht sich hier namentlich ein betr\u00e4chtliche Schwankung f\u00fcr das. kleinste D (= 40) bemerklich. Dafs bei D = 150 der mittler\u00a9 ft-Wert so grofs ist, k\u00f6nnte zum Teil daraus zu erkl\u00e4ren \u00ab\u00abin, dafs gerade f\u00fcr diese Differenz am 15. Januar 1904, zur1 Zeit der gr\u00f6fsten \u00dcbung, \u00a9in besonders hoher Wert f\u00fcr ft hinzukam. Bei D = 75 erhielt ich immer hohe Werte f\u00fcr A.\nG11&5 ft schwankt f\u00fcr D = 262,5 zwischen 0,0023 und 0,0023.\nMaximal\u00a9 Abweichung vom. mittleren ft betr\u00e4gt -0%, ft schwankt 'f\u00fcr D = 175 zwischen 0,0025 und 0,0033. Maximale Abweichung vom. mittleren ft betr\u00e4gt 14 %.","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nG. A. Hoefer.\nG mi A schwankt fur D = 150 zwischen 0,0011 und \u00d6,0<\u00dc0\nMaximale Abweichung vom. mittleren \u00e0 betr\u00e4gt 50 %.\nh schwankt f\u00fcr B \u2014 75 zwischen 0,0036 und 0,0085 Maximale Abweichung vom mittleren h betr\u00e4gt 39%.\nDer auffallend niedrig\u00a9 Wert, den ich f\u00fcr D = 150 erhielt, erkl\u00e4rt sich dadurch, dafs zuf\u00e4lligerweise die Versuchsreihen f\u00fcr dieses D immer bei starker Erm\u00fcdung des Reagenten angestellt wurden.1\nGm A schwankt fur B = 150 zwischen 0,0043 'und 0,0069.\nMaximale\tAbweichung\tvom\tmittleren\t\u00e0\tbetr\u00e4gt\t33%.\nA schwankt f\u00fcr B = 100 zwischen 0,0039 und 0,0060.. Maximale\tAbweichung\tvom.\tmittleren\th\tbetr\u00e4gt\t25%.\n\u00e0 schwankt fir B = 75 zwischen 0,0048 und 0,0068. Mammale\tAbweichung\tvom\tmittleren\tA\tbetr\u00e4gt\t19%.\nA schwankt f\u00fcr B \u2014 50 zwischen 0,0038 und 0,0087. Maximale\t. Abweichung\tvom\tmittleren\th\tbetr\u00e4gt\t38 %.\nA schwankt f\u00fcr B = 20 zwischen 0,0032 und 0,0073. Maximale\tAbweichung\tvom\tmittleren\t\u00e0\tbetr\u00e4gt\t30%.\nG& A betr\u00e4gt f\u00fcr B = 150:0,0041.\nA schwankt f\u00fcr B = 75 zwischen 0,0052 und 0,0070. Maximale\tAbweichung\tvom\tmittleren\th\tbetr\u00e4gt\t15%.\nA schwankt f\u00fcr1 B = 50 zwischen 0,0053 und 0,0093. Maximale\tAbweichung\tvom.\tmittleren\tA\tbetr\u00e4gt\t27%.\nWas die von der FECHNEBschen 'Theorie geforderte Konstanz von, h f\u00fcr die verschiedenen B bei einem und demselben Grundreiz betrifft, so finde ich. folgendes:\nGijoo Bier zeigt ach, dafs f\u00fcr B = 300, = 250, = 200, = 140, = KW 'die verscM.ed.enen A-Werte noch ziemlich konstant genannt werden k\u00f6nnen. F\u00fcr B = 150 und B = 45 findet m.an viel h\u00f6here A-Werte und fur B = 40 einen viel niedrigeren Wert.\nGusks Bier sind noch di\u00a9 A-Werte ziemlich konstant, also ziemlich unabh\u00e4ngig von B.\n1 \u00dcber den Erm\u00fcdungszustand wurde stets vor Beginn des Versuchs eine Notiz gern,acht.","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Unterwehungen \u00fcber Me akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc.\t286\nG\u00e4 Hier zeigen sich die A -Werte absolut inkonstant, was woM. seine Ursache finden wird in den oben erw\u00e4hnten Umst\u00e4nden, unter denen einer der h-Werte erhalten worden ist.\nG\u00abo Hier k\u00f6nnte mm die A-Werte noch ann\u00e4herungsweise konstant nennen.\n6t\u00bb Hier sind die A-Werte nicht konstant; im Gegen teil nehmen sie mit abnehmendem D zu.\ne) A bei verschiedenen G\\\nVergleicht man die A-Werte bei verschiedenen Gx, so stellt sieh heraus, dafs \u00e0 fur verschieden\u00a9 Gx verschieden ist und zwar in, der Weise, dafs es abnimmt, je nachdem Gx zunimmt. Ob diese Ver\u00e4nderung des A mit GX dem WEBEBschen Gesetz\u00a9 entspricht, wird noch n\u00e4her behandelt werden.\nf) Das Produkt A6X.\nHierbei kommt in Frage, ob das WEBEBsche Gesetz Giltigkeit hat oder nicht.\nIm, Anschlufs an das oben Erw\u00e4hnte m\u00fcfste man, nun untersuchen. ob das Verh\u00e4ltnis zwischen A und Gx dasjenige ist, welches von Fechneb gefordert wird. Dazu habe ich das Ver-\nh\u00fctais berechnet zwischen je zwei Produkten AiG* und AgGa',\nwenn Di und D* so gew\u00e4hlt wurden, .dafs Di :D* = G*: G*. Wenn, die F'ECHNBBeche Theorie richtig ist, m\u00fcfste eich ergeben, dafs die Quotienten der verschiedenen AGX immer = 1 sind. Dabei mufs man jedoch R\u00fccksicht nehmen auf die Abhandlung von Herrn Prof. Ziehen 1, in der gezeigt wird, dafs doch wichtige Bedenken sich gegen die Berechnung und Benutzung des Pr\u00e4-zisionsmafses zum' Beweise des WEBERschen Gesetzes1 vorliegen. Man w\u00fcrde also nach Prof. Ziehen blofs sagen, k\u00f6nnen, dafs'mit gr\u00f6fserem Hauptreiz A gr\u00f6fser oder Meiner wird.\n\u00dcberblickt man. den Wert des Produktes AGX, so findet man, diesen namentlich bei gr\u00f6fseren D in, vielen F\u00e4llen ann\u00e4herungsweise konstant.\n1 Einig\u00a9 Bemerkungen zur Anwendung der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle hei psychologischen, Untersuchungen. Monatsschrift f\u00fcr Psychiatrie und Neurologie. Januar 1904. ln einer demn\u00e4chst erscheinenden Arbeit gibt Prof. Ziehen eine von der mein\u00eegen abweichend\u00a9 Berechnungsmethode an. \" Insbesondere roufs mit G. E. M\u00fclleb di\u00a9 Unterschiedsempfindlichkeit von \u00e4 unterschieden werden.","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nQ* A. H\u00fbtfvr.\nDie einzelnen ziemlich grofeen Abweichungen, die sich in \u201eder dritten wagerechten Reihe der Total tabeile finden, sind zur\u00fcck-zuf\u00fchren auf den schon erw\u00e4hnten Umstand, dafs die Versuchsreihen f\u00fcr G mit D = 150 immer in erm\u00fcdetem Zustande dea Reagenten angestellt wurden.1 H\u00e4tte dies nicht so etattgefunden, so w\u00e4ren die f\u00fcr die bez. Quotienten erhaltenen Werte vielleicht auch kleiner resp. gr\u00f6fser ausgefallen. Diese Werte sind deshalb auch mit einem Fragezeichen versehen worden.\nBei kleineren D scheint die Konstanz des Produktes h G^ nicht mehr vorhanden zu sein,\ng) Einteilung der r-, f- und fl-F\u00e4lle nach der graphischen Methode von Wbeschner.\n70 %\nm %\nAus dieser Kurve erhellt, dafs die Linie der r-F\u00e4lle steigt; ebenso ist ersichtlich, dafs die der F\u00e4lle sich senkt; interessant ist jedoch, dafs auch die Kurve der fl-F\u00e4lle sich sehr stark senkt; man h\u00e4tte zun\u00e4chst eher erwarten k\u00f6nnen, dafs etwa die fl-F\u00e4lle zunehmen w\u00fcrden auf Kosten der /'-F\u00e4lle, was hier jedoch nicht zutrifft.\n1 Sieht man die Bemerkung unter der Totaltabelle durch, so findet man., dafs n\u00e4her\u00a9 Versuche noch gezeigt haben, dafs auch hier das Produkt \u00c4GX ann\u00e4herungsweise konstant su nennen ist.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Me akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc.\t287\nh) Einflufs von Gx und D auf den Zeitfehler.\nUm eine \u00dcbersicht zu erhalten \u00fcber das Auftreten des Zeit-fehlere berechnete ich f\u00fcr jedes Gx und bei diesem, f\u00fcr jedes I> den Unterschied des mittleren r4- und R-Werts1 in Prozenten und stellte' auf Grund dieser Berechnung folgende Tabelle her:\n\tD\tB\tD\tD\tB\tD\tB\tB\tB\tB\tB\tB\n\t300\t262.6\t250\t200\t175\t160\t140\ttoo\t75\t50\t40\t20\nG X\to%\t\t-5%\t- n%\t\t- 7%\t-5%\t-14%\t-10%\t\t_o o cS I\t\nG x\t\t-10%\t\t\t-2%\t\t\t\t\t\t-\t\nfiX US75\t\t\t\t\t\t- 9%\t\t\t- 2%\t\t\t\n\u00dfX\t\t\t\t\t\t+ 7%\t\t+ 4%\t+ 1%\t0%\t\t-19%\n\u00dfX\t\t\t\t\t\t-17%\t\t\t-14%\t\t\t\nDas vorangesetzte Zeichen + oder \u25a0\u2014 gibt die Richtung des. Zeitfehlere an.\nAuffallend ist es, dafs die einzelnen Male, wo ein positiven\nZeitfehler auftritt, s\u00e4mtlich auf G^> fallen.\nMit einer einzigen Ausnahme sieht man den ZeitfeMer, in welcher Richtung er sich auch bewegt, stete w\u00e4hrend aller Versuchsreihen f\u00fcr dasselbe Gx mit demselben D abnehmen. Auch tritt nicht etwa, wie .dies bei Gewichtsversuchen vorkommt, bei kleineren Reizen ein positiver Zeitfehler auf.\ni) \u00dcbung.\nIm grofsen und ganzen macht sich von \u00dcbung w\u00e4hrend aller Versuchsreihen 'f\u00fcr dasselbe Gx wenig bemerklich. Auch findet man solche \u00fcberhaupt nicht f\u00fcr dasselbe D bei demselben Gx.\nVon \u00dcbung w\u00e4hrend der einzelnen Versuchsreihen ist ebenfalls nicht die Rede,\nM\u00f6glicherweise h\u00e4ngt \u2018 die Abnahme des Zeitfehlers im. Verlauf der Versuche mit \u00dcbungseinfl\u00fcssen zusammen.\n1 Mit r* bezeichne ich die Zahl der richtigen F\u00e4lle vermehrt am, die halbe Zahl der Gleichheitsf\u00e4lle bei voraus-gehendem st\u00e4rkeren Beiz, mit M* dieselbe Zahl bei vorausgehendem schw\u00e4cheren Reiz.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nG. A. Hmfer.\nk)\tErm\u00fcdung.\nF\u00fchlte der Beagent sieh erm\u00fcdet, so wurde dies Jedesmal vor Anfang des Versuchs verzeichnet. Es stellt sich heraus, dafs durch Erm\u00fcdung der A-Wert sehr verringert 'wird.\nW\u00e4hrend der einzelnen Versuchsreihen treten ausnahmsweise .Zeichen der Erm\u00fcdung auf, die hier und da ziemlich stark ware\u00f6, doch findet man meistens kein Zeichen von Erm\u00fcdung f\u00fcr verschiedene Versuchsreihen, die nacheinander angestellt wurden.\n1)\tEinflufs der Affekte.\nBei einzelnen Versuchsreihen gab der Reagent an, dafs er sich im Zustand schwerer Depression (Krankheit eines Kindes) befand. Die zugeh\u00f6rigen A-Werte blieben keinesfalls unter dem mittleren Wert. Hieraus geht hervor, daJs Depression, wenn die betreffende Person genug Selbstbeherrschung hat, um aufmerksam zu bleiben, die Unterschiedsempfindlichkeit viel weniger beein-flufst als der Zustand der Erm\u00fcdung, wie auch andere psychologische Versuche z. B. \u00fcber die Lokalisation von Hautreizen, taktile Unterschiedsempfindlichkeit etc. ergeben haben.\nm)\tEinflufs des absoluten Eindrucks.\nUm den Einflufs des absoluten Eindrucks zu bestimmen, wurden zuerst zwei Versuchsreihen angestellt, wobei der Reagent \"den absoluten Eindruck angab, den der erste Reiz auf ihn machte. Dazu wurden folgende Zeichen benutzt:\n0\tkein absoluter Eindruck;\n+ erster Reiz schien absolut grofs;\n\u2014 erster Reiz schien absolut klein,.\nDie erste Versuchsreihe gab folgende Resultate: r 26.\t12 mal\tunterst\u00fctzt\tvon dem absoluten\tEindruck.\n/ 5.\t2 mal\tberuht der\tFehler ev. auf dem\tabsoluten Eindruck,\n1\tmal unrichtig, wiewohl der absolute Eindruck in g\u00fcnstiger\nRichtung wirkte.\nR 35. 16 mal unterst\u00fctzt von dem absoluten Eindruck*\nF 3.1 mal beruht der Fehler ev. auf dem, absoluten Ein,druck.\nDie zweite Versuchsreihe ergab folgende Resultate: r 20.\t14 mal\tunterst\u00fctzt\tvon dem, absoluten\tEindruck.\n/ 10.\t1 mal\tberuht der\tFehler ev. auf dem\tabsoluten, Eindruck,\n2\tmal, unrichtig, wiewohl der absolute Eindruck in, g\u00fcnstiger\nRichtung wirkte.","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc. 289\nR 35, 16 mal unterst\u00fctzt von dem absoluten Eindruck,\nF 3.\t1 mal beruht der Felder ev. auf dem. absoluten Eindruck.\nOft verst\u00e4rkt der absolute Eindruck die Sicherheit des Urteils.\nDarauf wurde eine Versuchsreihe angestellt, wobei der absolute Eindruck des zweiten Reizes beachtet wurde. Dabei zeigt\u00a9 es sich jedoch, dafs ein absoluter Eindruck \u00fcberhaupt nicht zu erhalten ist, dafs vielmehr stets eine Vergleichung sich aufdr\u00e4ngt. Dies ist also im Widerspruch mit demjenigen, was Mabtin und M\u00fcller bei Gewichtsversuchen konstatiert haben.1 Im allgemeinen m\u00f6chte ich auf Grund dieser Versuche annehmen, dafs von einem, absoluten Eindruck nicht die Rede sein, kann, wenn, schon ein. anderer Eindruck vorhergeht ; eine Behauptung, die gewifs a priori nicht unwahrscheinlich ist.\nBevor ich zu einer kurzen Besprechung der Versuche \u00fcbergehe, die ich. mit Patienten (Psychosen und funktionellen Neurosen) angestellt habe, bemerke ich, dafs ich in der Regel in folgender Weise meine Versuche f\u00fcr jeden. Patienten einteilte. F\u00fcr jeden Reagent wurde erst der Unterschied (D) gesucht, welcher die Bedingung erf\u00fcllt, dafs di\u00a9 Resultat\u00a9 liegen zwischen rfn = 1/i und r/n = 1. War dies D gefunden, so wurden f\u00fcr jedes D 8 Versuchsreihen von je 100 'Versuchen angestellt an 8 verschiedenen Tagen; darauf' folgten mit demselben virtuellen Baeptreiz, aber einem anderen D vier ^weitere Versuchsreihen wiederum an vier verschiedenen Tagen. Hierauf wurden noch vier Versuchsreihen angestellt mit der H\u00e4lfte des virtuellen Hauptreizes als Hauptreiz und der H\u00e4lfte des dabei angewandten ersten D als D,a Der Reagent mufste immer sagen, welcher Schall ihm st\u00e4rker scMen. Zwar haben Martin und M\u00fcller vorgeschlagen, es g\u00e4nzlich dem Reagent zu \u00fcberlassen, ob er sein Urteil, angeben will durch den Satz: a ist gr\u00f6fser als b oder b ist gr\u00f6fser als a. Gerne gebe ich, zu, dafs dies bei gesunden Reagenten vielleicht den. Vorzug verdient; jedoch bei psychopathischen Individuen ist es notwendig, das einfachste Schema f\u00fcr die Antwort zu w\u00e4hlen und deshalb zog ich es vor, den Reagenten immer zu fragen, welcher Reiz der st\u00e4rkere sei.. Aus demselben Grunde habe ich auch Abstand genommen von den Antworten \u201egleich-\n1 Dabei ist jedoch, die Verschiedenheit der Instruktion in Betracht zu liehen.\n8 Selbstverst\u00e4ndlich ist es vorteilhaft, die eben auf gez\u00e4hlten Versuchsreihen in bunter Reihenfolge anzustellen.\nZeitschrift Ar Psychologie 86.\n19","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nG. A Hoefer.\ngrof\u00df\u201c usw. Auch 'di.es w\u00fcrde fur psychopathische Individuen viel zu schwierig gewesen sein.\nEpilepsie. Mit neun Patienten, welche an .Epilepsie leiden, sind von mir die oben erw\u00e4hnten Versuche angestellt worden. Diese\nli G x\nergaben f\u00fcr das Verh\u00e4ltnis \u2014\u2014?? die Zahlen 1,3, 0,9, 1,0, 1,0,\nh G\u00a3o\n0,5, 1,0, 2,8, 1,3, 1,2. Daraus geht hervor, dafs bei einer ziemlich grofsen Zahl von Epileptikern AGX ziemlich konstant ist. N'ur einmal kam es vor, dafs h fur gr\u00f6fsere Reize wirklich kleiner war, ak die Fo,rmeI AGX = konstant fordert. Vielleicht steht dies mit dem jugendlichen Alter gerade dieser Patientin, im Zusammenhang. Im allgemeinen, kann man 'nicht behaupten, dafs die Epilepsie an und f\u00fcr1 sich immer einen bestimmten typischen Einflufs hat auf das Produkt h Gx, Die durch di\u00a9 Argumentation von Fkchner verlangte Konstanz von h fur a'Ue D bei einem und demselben Hauptreiz war nur bei drei Patienten zu beobachten. Was die absolute Gr\u00f6fse der Unterschieds-empfindlichkeit betrifft, so zeigte eine Vergleichung mit normalen Personen und anderen Patienten, dafs nur f\u00fcr zwei F\u00e4lle die Unterschiedsempfindlichkeit subnormal ist. Nicht 'unwahrscheinlich ist es, dafs dies im, Zusammenhang steht mit dem ziemlich grofsen Intelligenzdefekt gerade dieser zwei Patienten.\nPositive und negative Zeitfehler wurden gefunden. Merkw\u00fcrdig ist auch, dafs weder an dem Tage, der dem, epileptischen Anfall folgte, noch einige Stunden nach einem Anf\u00e4lle eich eine Senkung des Wertes f\u00fcr dl\u00a9 Unterschiedsempfindlichkeit zeigte, (mit einer einzigen Ausnahme).\nDementia hebephrenica. Vier Patienten wurden von\nmir untersucht.\nHierbei fand ich f\u00fcr das Verh\u00e4ltnis\nh G aaoo h G J&\u00f6\nfolgend\u00a9 Werte: 1,2, 0,8, 2,9, 1,0. In 3 von allen 4 untersuchten F\u00e4llen zeigte eich also AGX noch ungef\u00e4hr konstant. In einem Falle ist h f\u00fcr den intensiveren Reiz betr\u00e4chtlich gr\u00f6fser, als die Formel AGX = konstant erfordert. Ich inufe es dahin, gestellt sein lassen, ob die Erkl\u00e4rung zu suchen ist in dem, eigent\u00fcmlichen psychischen Zustande des Patienten; derselbe leidet n\u00e4mlich an der paranoiden Variet\u00e4t der Dementia hebephrenica und zeigte namentlich gegen das Ende der Versuch\u00a9 Mn mehr paranoid\u00a9 Vorstellungen. Beim Durchsehen der Notizen \u00fcber","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Me akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc. 291\nalle Versuchsreihen zeigt sich, dais bei ihm von Perseveration keine Rede war. Dasselbe ergab sich f\u00fcr die \u00fcbrigen Hebe-phreniker. Die Dementia hebephrenica scheint also nicht in bestimmter typischer Weise die Unterschiedsempfindlichkeit zu beeinflussen.\nDie Konstanz von h f\u00fcr alle D bei einem und demselben Hanptreiz liefs sich bei drei Patienten feststellen. Bei einem Patienten ist der Unterschied nicht grofs.\nDie absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfindlichkeit ist nur f\u00fcr einen Patienten, bei welchem die Dementia hebephrenica sich auf der Grundlage eine angeborenen Debilit\u00e4t entwickelt hat, subnormal. Ebenso auch bei dem Patienten mit der paranoiden Variet\u00e4t.\nWo ein Zeitfehler auf trat, ist derselbe immer ziemlich stark negativ, was sich leicht erkl\u00e4ren l\u00e4fst, da es sich um Patienten mit Intelligenzdefekt handelt, deren Erinnerungsbilder rasch ihr\u00a9 Intensit\u00e4t verlieren.\nDementia paralytica. F\u00fcr zwei Patienten mit Dementia\nparalytica erhielt ich als das Verh\u00e4ltnis\nA G lia?\nb G j&b\n0,8 und 1,1 ; also\nf\u00fcr beide ist das Produkt h G X noch ziemlich konstant zu nennen. Die Konetanz von h f\u00fcr all\u00a9 D bei einem und demselben Haupt-reiz l\u00e4fst sich nicht feststellen. Bei einem der Reagenten ist der Wert f\u00fcr die Unterschiedsempfindlichkeit subnormal zu nennen. Sowohl positive wie negativ\u00a9 Zeitfehler treten auf.\n. Melancholie. Einer der untersuchten Patienten ergab\nf\u00fcr das Verh\u00e4ltnis\nAG-X\n1800\nh G&>\neinen Wert von 1,2.\nF\u00fcr alle D bei einem und demselben Hauptreiz zeigte sieh h ziemlich konstant.\n.\u25a0Die absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfindlichkeit kann an und f\u00fcr sich nicht subnormal, genannt werden.\nDer Zeitfehler war negativ. Weiter untersuchte ich eine Patientin in der melancholischen Phase eines zirkul\u00e4ren Irreseins. W\u00e4hrend meiner Versuche trat der normale Zustand bei Patientin wieder auf. Von jenem Tage an erhielt ich immer betr\u00e4chtlich h\u00f6here Werte f\u00fcr h.\nBei beiden F\u00e4llen traten Zeichen leichter Erm\u00fcdung w\u00e4hrend\neiner einzelnen Versuchsreihe auf. Weitere Untersuchungen\nwerden zeigen m\u00fcssen, ob dies f\u00fcr Melancholie typisch ist.\n19*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\n\u00a3r. A. Hmf&r,\nParanoia chronica. Ein Patient mit Paranoia chronica, (auf Grund von chronischem Alkoholismus) ergab f\u00fcr das Ver-\nh\u00e4ltnis\nh G x\n1800\nAG&\nden Wert 0,9.\nF\u00fcr alle D bei einem und demselben Hauptreiz zeigte sich h nicht konstant.\nDie absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfindlichkeit war nicht subnormal.\nDer Zeitfehler war stark negativ.\nManie, ln einem Fall der maniakalischen Phase des zirku-\nl\u00e4ren Irreseins erhielt ich f\u00fcr das Verh\u00e4ltnis\nAG *\n1800\nAG&\nden Wert 1,3.\nAlso zeigte sich h f\u00fcr den st\u00e4rkeren Hauptreiz gr\u00f6fser als die Konstanz des Produkts h GX erfordert,\nh war in diesem Falle fur all\u00a9 D bei einem und demselben Hauptreiz konstant.\nDie absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfind\u00fcchkeit ist bei Vergleichung mit normalen F\u00e4llen nicht als subnormal zu 'he-' trachten.\nDer Zeitfehler zeigte sich von dem. angewandten D in er^ heblichem Mafse abh\u00e4ngig.\nNeurasthenie. Vier Patienten ergaben f\u00fcr das Verh\u00e4ltnis\njqX\n---^ die Werte 0,5, 0,9, 0,7, 0,4. Bei einem der untersuchten\nh G&\nF\u00e4lle von Neurasthenie ist h GX also noch ziemlich konstant. Bei den anderen drei Patienten finden wir, dafs h f\u00fcr den intensiveren Reiz zweifellos kleiner ist, als die Formel A Gx = konstant erfordert, und zwar in erheblichem Mafse, Ob dies ein be-' stimmter typischer Einflufs ist, den die Neurasthenie auf das Produkt A Gx aus\u00fcbt, wird noch n\u00e4herer Erh\u00e4rtung bed\u00fcrfen.\nBei zwei der drei in dieser Richtung untersuchten Patienten, fand ich die erforderte Konstanz von h f\u00fcr alle D bei einem und demselben Hauptreiz ann\u00e4herungsweise vorhanden. Die absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfindlichkeit schien nicht subnormal\nBei drei Patienten zeigte sich ein negativer, bei einem ein, positiver Zeitfehler.\nMan h\u00e4tte erwarten k\u00f6nnen, dafs bei Neurasthenie aus-' * gesprochene Zeichen von Erm\u00fcdung auftreten w\u00fcrden ; nach","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Me akustische Unterschiedsempfindlichkeit etc. 293\nmeinen hier angestellten Versuchen ist dies nicht als Regel zu betrachten. Von allen 'vier untersuchten F\u00e4llen zeigten sich bei zwei gar keine Zeichen der Erm\u00fcdung, bei einem Patienten nur in sehr leichtem Grade; dann und wann, jedoch nicht regel-m\u00e4fsig zeigte sich eine ausgesprochene Erm\u00fcdung bei einem, inerten Patienten.\nHysterie. Eine Patientin mit Hysterie ergab f\u00fcr das Ver-\nh\u00e4ltnis\nG im)\nA G&\nden Wert 1,7. h war also f\u00fcr den intensiveren\nReiz gr\u00f6fser, als die Formel h GX = konstant erfordert.\nDie Konstanz des h f\u00fcr alle D bei einem und demselben Hauptreiz ist hier absolut nicht vorhanden. Vielmehr ist der Unterschied sogar aufserordentlich grofs. Bei weiteren Versuchen wird es sich zeigen m\u00fcssen, ob diese Labilit\u00e4t charakteristisch f\u00fcr Hysterie ist. Man findet hier \u00a9me doppelte Inkonstanz,, sowohl bei, demselben D, wie bei verschiedenem D. Die absolute Gr\u00f6fse der Unterschiedsempfindlichkeit ist f\u00fcr den st\u00e4rksten Hauptreiz mit dem kleinsten D und f\u00fcr den schw\u00e4chsten Hauptreiz betr\u00e4chtlich zu nennen; sie ist ausgesprochen subnormal f\u00fcr den st\u00e4rksten Hauptreiz mit dem gr\u00f6fsten D.\nEs zeigt\u00a9 sich ein negativer Zeitfehler.\nSchlufsbemerkung.\nVergleicht man zum Schl\u00fcsse die Gesamtreihen meiner Ver-suche, so erhellt jedenfalls, dafs auch bei den meisten Geistes-kranken auf dem von mir \u00a9ingeschlagenen Weg di\u00a9 akustisch\u00a9 Unterschiedsempfindlichkeit sicher bestimmt werden kann. Zugleich ergibt sich jedoch auch aus allen meinen Versuchen und speziell aus der an Prof. Ziehen selbst angestellten Reihe, dafs zur Ausschaltung zuf\u00e4lliger Fehlerquellen eine sehr grofse Reih\u00a9 von Einzelversuchen notwendig ist. Ich glaube, dafs nach meinen Versuchen wenigstens 3000 Einzelversuche notwendig sind, um die akustische Unterschiedsempfindlichkeit eines Gesunden, oder Kranken einigermafsen zuverl\u00e4ssig zu bestimmen. Ich bin mir wohl bewufst, dafs meine eigenen Versuche an Geisteekranken aus diesem Grunde nur vorl\u00e4ufige sind ; ich hoffe aber damit zur Bahnung des Wegs f\u00fcr weitere Untersuchungen beigetragen zu haben.\n(Eingegangen am 10. Mai 1904.)","page":293}],"identifier":"lit32548","issued":"1904","language":"de","pages":"269-293","startpages":"269","title":"Untersuchungen \u00fcber die akustische Unterschiedsempfindlichkeit und die G\u00fcltigkeit des Weber-Fechnerschen Gesetzes bei normalen Zust\u00e4nden, Psychosen und funktionellen Neurosen","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:00.902701+00:00"}