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{"created":"2022-01-31T16:26:44.902131+00:00","id":"lit32559","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 48-49","fulltext":[{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nLiteraturbericht.\narten, z. B. die Massenstatistik hat zu vermeiden, \u201eunter der Masse der Beobachtungen die G\u00fcte derselben leiden zu lassenw\u00a3 kann nur ein sehr anspruchsloses Gem\u00fcth als F\u00f6rderungen der Methodologie gelten lassen.\nAber neben dieser methodologischen Bedeutung schreibt Ament seiner Untersuchung auch noch eine sachliche zu. Durch \"V ergleichung seinei Resultate hei Kindern mit der Pflanzenkenntnifs primitiver V\u00f6lker glaubt er, das biogenetische Grundgesetz f\u00fcr das psychische Lehen st\u00fctzen zu k\u00f6nnen.\nDie Gleichheit der Entwickelungsg\u00e4nge beim Kinde und bei der Gattung zeigt sich wesentlich in folgenden Punkten :\n1.\tDie Pflanzenzeichnungen treten Anfangs hinter den Thierzeichnungen sehr zur\u00fcck.\n2.\tDie ersten Pflanzennamen sind \u201eUrbegriffe\u201c, d. h. Bezeichnungen sehr unbestimmter Bedeutung f\u00fcr grofse Gruppen. Die sp\u00e4teren Allgemem-begriffe sind entwickelungsgeschichtlich zum Theil nicht als Abstractions-begriffe, sondern als Urbegriffe entstanden.\n3.\tNutzpflanzen, auffallende und h\u00e4ufige Pflanzen werden zuerst und vorwiegend benannt. Die grofse Mehrzahl der Namen f\u00e4llt den h\u00f6chsten Classen des Pflanzenreiches zu.\n4.\tMorphologische und biologische Namen werden oft systematisch verwendet.\nDiese S\u00e4tze lassen sich z. Th. auf die allgemeine Regel, dafs von den unz\u00e4hligen Eindr\u00fccken nur die irgendwie interessirenden appercipirt werden, z. Th. auf die bekannte Unbestimmtheit der ersten Begriffsbildungen zur\u00fcckf\u00fchren. Der Umfang der Pflanzenkenntnifs ist, wie A. S. 47 sagt, bei Halb* culturv\u00f6lkern z. Th. gr\u00f6fser als bei Culturv\u00f6lkern.\nAus solchen ganz allgemeinen Analogien folgern, dafs das biogenetische Grundgesetz in \u00fcberraschender Weise empirisch best\u00e4tigt sei, wie Ament\nS.\t56 thut, ist etwTas k\u00fchn. V\u00f6llig verbl\u00fcfft aber wird der Leser, wenn er am Schl\u00fcsse erf\u00e4hrt (S. 59): \u201eWie ich mir eine solche psychologische Geschichtsschreibung denke, soll meine Skizze der Geschichte der Botanik zeigen\u201c, denn er hat von einer solchen \u201eSkizze\u201c beim Lesen nichts gemerkt. Bl\u00e4ttert er dann zur\u00fcck, um die Skizze zu entdecken, so findet er S. 44 f ein paar S\u00e4tze \u00fcber den grofsen Umfang und den verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig jungen Ursprung unserer Pflanzenkenntnifs, \u00fcber eine erste kurze Bl\u00fcthezeit dei Botanik bei den Griechen und \u00fcber das \u201efinstere Mittelalter\u201c, das die Resultate dieser Bl\u00fcthezeit \u201everschlungen\" hat, S. 53 und 54 aber eine Zusammenstellung der Zahl von Pflanzenarten, die verschiedenen Autoren bekannt wTaren. Das nennt Ament \u201eeine \u00fcber grofse Zeitr\u00e4ume sich erstreckende Entwickelung als eine psychologische Entwickelung\" darstellen i Die brauchbare Einzeluntersuchung Ament\u2019s h\u00e4tte gewonnen, wenn er die h\u00f6chst dilettantischen methodologischen und theoretischen Zuthaten fortgelassen h\u00e4tte.\tCohn (Freiburg i. B.).\nF. H. Giddings. A Provisional Distribution of the Population of the United States into Psychological Classes. Psychol. Bevieiv 8 (4), 337\u2014349. 1901.\nWenn man drei Arten geistiger Ph\u00e4nomene unterscheidet, motorische, emotionelle und intellectuelle, so kann man alle Menschen in vier Classen","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberich t.\n49\ngruppiren, je nachdem die eine oder andere Seite geistiger Th\u00e4tigkeit vorwiegt. Die drei Ph\u00e4nomene gestatten n\u00e4mlich die folgenden sechs Combinationen : MEI, MIE, EMI, E1M, IME, IEM. Zwei davon, MEI und EMI, k\u00f6nnen jedoch ausgelassen werden, da sie nur auf Thiere, neugeborene Kinder und abnorm veranlagte Menschen passen. F\u00fcr die anderen vier Classen h\u00e4lt der Verf. die folgenden Namen f\u00fcr geeignet : MTK-Ideomotorisch, AJJM-Ideoemotionell, IEM- Dogmatischemotionell, JMEJ-Kritischintellectuell. Zu diesen vier Classen f\u00fcgt der Verf. noch drei andere, die Ueberg\u00e4nge von der einen zu einer anderen Classe darstellen. Sodann vertheilt er die verschiedenen Bestandtheile der amerikanischen Bev\u00f6lkerung (Schotten, Engl\u00e4nder, Deutsche u. s. w.) auf die einzelnen oben beschriebenen Classen, indem er als Mittel der Classificirung die Beth\u00e4tigung im politischen und gesch\u00e4ftlichen Leben und in der amerikanischen Literatur benutzt. Ferner vertheilt er die haupts\u00e4chlichen religi\u00f6sen Richtungen (31 an Zahl) der Vereinigten Staaten \u00fcber die obigen psychologischen Classen. Schliefslich berechnet er die Procente, die sich f\u00fcr die einzelnen Classen aus dem amerikanischen Census ergeben und findet, dafs diese Ergebnisse ziemlich gut mit seiner eigenen Classificirung \u00fcbereinstimmen. Er zieht hieraus den Schlufs, dafs seine Classificirung der Bev\u00f6lkerung nach ihren geistigen Eigenschaften ann\u00e4hernd richtig ist. Wer sich f\u00fcr die Einzelheiten interessirt, mufs die Tabellen selbst zur Hand nehmen. Die amerikanische Bev\u00f6lkerung als Ganzes w\u00fcrde als zwischen der EIM- und IEM- Classe stehend zu betrachten sein.\tMax Meyer (Columbia, Missouri).\nStefanowska. Etude histologique du cerveau dans le sommeil provoqu\u00e9 par la fatigue. (Travail fait \u00e0 VInstitut Solvay.) Journal de Neurologie 20. Mai 1900. 4 S.\nDie Verf. stellt sich die Aufgabe, die Ganglienzellen des Grofshirns und verl\u00e4ngerten Markes im Schlafzustand zu belauschen. Sie dachte im Einklang mit der von M. Duval entwickelten Lehre, besondere Ver\u00e4nderungen der Zellforts\u00e4tze und ihrer Verbindungen mit anderen Zellen zu finden. Einer durch Ersch\u00f6pfung \u2014 nicht Erm\u00fcdung! \u2014 in einen Schlafzustand (?) versetzten Maus wird der Kopf abgeschnitten, das Gehirn untersucht, jedoch mit negativem Erfolge. H\u00e4tte die Autorin thats\u00e4chlich irgend welche Ver\u00e4nderungen gefunden, h\u00e4tte man ebenso gut behaupten k\u00f6nnen, sie habe Zellen vor sich, die gerade im Erwachen begriffen sind, nicht aber Zellen, die im Schlafzustand sich befinden.\nMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nMerzbacher. Die Beziehung der Sinnesorgane zu den Reflexbewegungen des Frosches. Pf l\u00fcg er1 s Archiv 82, 222\u2014262. 1900.\nDa best\u00e4ndig Reize durch die Sinnesorgane in unser Gehirn eingehen, so f\u00fchren diese den Centren dauernd Erregungen zu, und ein k\u00fcnstlicher Reiz trifft Centren an, die bereits unter der Einwirkung \u00e4ufserer Reize stehen, also sich in einer gewissen Erregung befinden. Es tritt alsdann eine Wechselwirkung zwischen dem k\u00fcnstlich hervorgerufenen und dem durch die Sinnesorgane erzeugten nat\u00fcrlichen Reize statt.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 28.\n4","page":49}],"identifier":"lit32559","issued":"1902","language":"de","pages":"48-49","startpages":"48","title":"F. H. Giddings: A Provisional Distribution of the Population of the United States into Psychological Classes. Psychol. Review 8 (4), 337-349. 1901","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:44.902137+00:00"}