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{"created":"2022-01-31T16:26:26.304117+00:00","id":"lit32564","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Moskiewicz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 52-53","fulltext":[{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nLiteraturbericht.\nB\u00fcch, Ueber die Physiologie der Mitempfindungen im Bereiche des Sympathies.\nArchiv f\u00fcr Physiologie (3 u. 4), 276\u2014283. 1901.\nW\u00e4hrend man fr\u00fcher glaubte, die sog. motorischen und secretorischen Reflexe k\u00f6nnen nur durch Vermittelung der Centralorgane, also des Gehirns oder R\u00fcckenmarks stattfinden, ist man jetzt allgemein der Ueberzeugung, dafs auch der Sympathicus als Reflexbogen dienen kann. Die motorischen Vorg\u00e4nge in der Darmwand sind der beste Beweis daf\u00fcr.\nAuf Grund klinischer Beobachtung, die ja gerade da, wo es sich um Empfindungen handelt, das Thierexperiment ersetzen m\u00fcssen, kommt nun Verf. zu der Annahme; dafs auch Mitempfindungen, die ja nichts anderes sind als sensible Reflexe \u2014 insofern hier der \u00e4ufsere sensible Reiz nicht auf motorische oder secretorische sondern auf andere sensible Bahnen \u00fcbergeht, \u2014 nicht nur durch Vermittelung von Gehirn oder R\u00fcckenmark, sondern auch durch Sympathicusganglien zu Stande kommen k\u00f6nnen.\nEine Hauptst\u00fctze f\u00fcr diese Behauptung ist ihm die klinisch h\u00e4ufig gemachte Beobachtung, dafs Mitempfindungen und Irradiationen im Bereiche des Sympathicus ebenso h\u00e4ufig, wie im Bereiche der Cerebrospinalnerven selten sind, dafs ferner die Form der Schmerzausbreitung im Sympathicusgebiet eine von allen anderen Formen wesentlich verschiedene ist u. s. w.\tMoskiewicz (Breslau).\nSh. Imamura. Vorstudien \u00fcber die Erregbarkeitsverh\u00e4ltnisse herzhemmender und motorischer Nerven gegen\u00fcber verschiedenen elektrischen Heizen. Arch, f. Physiol. (3 u. 4), 184\u2014196. 1901.\nDer Verf. bem\u00fchte sich durch Zahlenwerthe die bekannte Thatsache zu illustriren, dafs zur maximalen Vagusreizung bedeutend st\u00e4rkere In-ductionsstr\u00f6me nothwendig sind, als um durch Reizung des Ischiadicus einen Tetanus zu erzeugen. Da der Aut. vermuthete, dafs dieser Unterschied nicht sowohl in einer geringeren Erregbarkeit der Vagusfasern zu suchen sei, sondern in der Natur der zu kurz dauernden Inductionsstr\u00f6me, wandte er andere elektrische Reizungsmethoden an. Er konnte zwar bei der Vergleichung durchwegs den erw\u00e4hnten specifischen Unterschied zwischen den beiden Nervenarten constatiren, doch demselben in Folge technischer Schwierigkeiten keinen bestimmten Ausdruck verleihen.\nMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nTh. W. Engelmann. Graphische Untersuchungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 1\u201430. 1901.\nIn derselben Zeitschrift (Supplement 1900) hatte R. nu Bois Reymond Versuche \u00fcber die Geschwindigkeit des Nervenprincipes mit H\u00fclfe der PouiLLET\u2019schen Methode angestellt. Verf. hat nun in vorliegender Arbeit diese Versuche vermittelst der graphischen Methode wiederholt, da diese gegen\u00fcber der erstgenannten den grofsen Vorzug hat, dafs bei ihr in jedem einzelnen Versuche sofort durch Betrachtung der Zuckungscurven erkannt wrerden kann, ob Congruenz der zu vergleichenden Zuckungen vorliegt, was doch oberste Bedingung f\u00fcr die Brauchbarkeit der Versuche sein mufs.\nNachdem durch eine Reihe von Vorversuchen die Leistungsf\u00e4higkeit","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n53\ndes Pantokymographions f\u00fcr feinste Zeitmessungen erwiesen wurde, ging Verf. dazu \u00fcber, die Geschwindigkeit der Erregungsleitung in der Froschhornhaut zu messen.\nEs ergab sich, dafs die Fortpflanzungsgeschwindigkeit in diesen marklosen Nervenfasern keine geringere ist, als in den markhaltigen grofsen Nervenst\u00e4mmen. Diese Resultate sind deshalb von Wichtigkeit, weil sie die Unhaltbarkeit der neurogenen Theorie der Peristaltik darthun, welche die Thatsache, dafs in ganglienfreien Muskeln die Geschwindigkeit der motorischen Erregung sehr gering ist, durch die Annahme erkl\u00e4ren will, dafs marklose Nerven um vieles langsamer leiten als markhaltige. Obige Versuche widerlegen diese Annahme.\nEine letzte Versuchsreihe untersuchte schliefslich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des N. ischiadicus an mehreren Stellen seines Verlaufes. Es fanden sich die Resultate R. du Bois Reymond\u2019s, dafs die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \u00fcberall die gleiche ist, v\u00f6llig best\u00e4tigt.\nMoskiewicz (Breslau).\nBeyeb. Athemreflexe auf Olfactoriusreize. r Archiv f\u00fcr Physiologie (3 u. 4), 261-275. 1901\nW\u00e4hrend man bisher der Ansicht war, dafs die Einwirkung gewisser Riechstoffe auf Athmung und Kreislauf durch Vermittelung des Trigeminus stattfinde, sucht Verf. in vorliegenden Experimenten zu zeigen, dafs auch der Olfactorius im Stande ist, Reize von der Nasenschleimhaut zu den Respirations- und Circulationscentren zu leiten.\nDie Methode war folgende:\nDen zu verwendenden Kaninchen wurde die mit den betreffenden Stoffen befeuchteten Schw\u00e4mme oder Wattetampons vorgehalten und der Athemrhythmus beobachtet, sowie Athmungscurven mit H\u00fclfe der Marey\u2019 sehen Methode durch Luft\u00fcbertragung aufgezeichnet. Der Blutdruck wu-rde mit dem GADLOWE\u2019schen Blutwellenzeichner registrirt.\nUm nun festzustellen, ob der N. olfactorius dieselbe Function hat, wde der N. trigeminus, mufsten dem Kaninchen nacheinander beide Nervenpaare durchschnitten werden.\nAuf diese Weise wurden die verschiedensten Riechstoffe untersucht (\u00e4therische, aromatische, balsamische). Alle diese Riechstoffe riefen bei ihrer Einwirkung auf die Nasenschleimhaut eine Aenderung des Respirationstypus hervor und zwTar vom Schn\u00fcffeln mit beschleunigten Inspirations-bewTegungen, Verlangsamung der Athemfrequenz bis zum exspiratorischen Stillstand. Auch der Blutdruck war ver\u00e4ndert.\nEs zeigte sich, dafs dieselben Erscheinungen auch dann auftraten, wenn bei durchschnittenen Trigemini die N. olfactoris erhalten waren, woraus mit Sicherheit hervorgeht, dafs auch auf der Bahn des Olfactorius durch Riechstoffe Athemreflexe hervorgerufen wrerden k\u00f6nnen.\nMoskiewicz (Breslau).","page":53}],"identifier":"lit32564","issued":"1902","language":"de","pages":"52-53","startpages":"52","title":"Th. W. Engelmann: Graphische Untersuchungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 1-30. 1901","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:26.304123+00:00"}