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{"created":"2022-01-31T15:56:59.078681+00:00","id":"lit32582","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 132","fulltext":[{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nLiteraturb ericht.\nE. Clapar\u00e8de. Les animaux sont-ils conscients? Rev. philos. 51 (5), 481\u2014488. 1901.\nVerf. bek\u00e4mpft die Auffassung derjenigen Forscher, die, wie Loeb und Bethe, gewissen Thierclassen die Psyche absprechen, anderen aber geistige F\u00e4higkeiten zuschreiben und ein objectives Kriterium des Bewufstseins aufstellen wollen. Geht man vom Menschen aus die Thierreihe nach abw\u00e4rts durch, so findet sich nirgends ein Punkt, wo man Veranlassung h\u00e4tte, ein Aufh\u00f6ren der Psyche anzunehmen. Andererseits kann man auf dem umgekehrten Wege mit den anorganischen K\u00f6rpern beginnend bis zu den h\u00f6chststehenden Lebewesen gelangen, ohne dafs man gezwungen w\u00e4re, f\u00fcr den Ablauf irgend einer, wenn auch noch so complicirten Handlung eine seelische Activit\u00e4t als Ursache anzunehmen. Vom Standpunkt des strengen Parallelismus aus, der jeden Einflufs der Seele auf k\u00f6rperliche Vorg\u00e4nge leugnet, ist es \u00fcberhaupt unn\u00fctz, ja a priori aussichtslos, nach einem objectiven Kriterium f\u00fcr das Bewufstsein zu suchen. So wenig man behaupten darf, dafs den Thieren das Bewufstsein fehlt, so sicher ist es, dafs alle wissenschaftlichen Untersuchungen \u00fcber die Handlungen der Thiere nur Ketten von physiologischen Vorg\u00e4ngen ergeben k\u00f6nnen.\nSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nJ. Bernstein. Lehrbuch der Physiologie des thierischen Organismus im Speciellen des Menschen. 2. umgearb. Aufl. XIV u. 696 S. m. 276 Textabbildungen. Stuttgart, Ferd. Enke. 1900.\nWenn bei der grofsen Anzahl vorhandener Lehrb\u00fccher der Physiologie ein solches Werk, das einen Umfang von 700 Seiten besitzt, also nicht in die Reihe der zum Massenverbrauch bestimmten Repetitionsleitf\u00e4den einzuordnen ist, nach wenigen Jahren schon eine neue Auflage erlebt, so ist damit bereits ein g\u00fcnstiges Urtheil \u00fcber das Buch im Allgemeinen gesprochen und der Ref. braucht zur Empfehlung nichts Weiteres hinzuzuf\u00fcgen. Das heifst nat\u00fcrlich nicht, dafs er nun mit allen Einzelheiten des Buches einverstanden ist, sondern gerade in dieser Beziehung h\u00e4tte er hier einige W\u00fcnsche, die er bei einer dritten Auflage gerne ber\u00fccksichtigt s\u00e4he. Insbesondere erscheint es ihm rathsam, den Geruchssinn und Geschmackssinn, im Vergleich zu den \u00fcbiigen Sinnen, nicht so sehr d\u00fcrftig zu behandeln, obschon dieses ja noch vielfach \u00fcblich ist. Je zwei Seiten i\u00fci den Geruchs- und Geschmackssinn ist zu wenig, wenn achtundsiebzig Seiten dem Gesichtssinn und dreifsig Seiten dem Geh\u00f6rssinn gewidmet werden. In dem Abschnitte \u00fcber die Farbentheorien k\u00f6nnte auch die \u00e4ltere Form der YouNG-HELMHOLTz\u2019schen Theorie, die z. Z. wohl keinen einzigen Anh\u00e4nger mehr hat, \u2014 wenigstens nicht unter denen, die selbst auf diesem Gebiete in dem letzten Jahrzehnt experimentirt haben \u2014 mehr zur\u00fccktreten gegen\u00fcber den neueren Auffassungen, die eine strengere Scheidung des Dunkelapparates und des Hellapparates in der Retina erweisen.\nDer Abschnitt \u00fcber den Gef\u00fchlssinn entbehrt nach des Ref. Ansicht viel zu sehr einer systematischen Eintheilung. Die grofse Gruppe der Organ-und Gemeinempfindungen k\u00f6nnte mehr ber\u00fccksichtigt und sch\u00e4ifer ab-","page":132}],"identifier":"lit32582","issued":"1902","language":"de","pages":"132","startpages":"132","title":"E. Clapar\u00e8de: Les animaux sont-ils conscients? Rev. philos. 51 (5), 481-498. 1901","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:56:59.078686+00:00"}