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{"created":"2022-01-31T16:25:04.313914+00:00","id":"lit32590","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 107-108","fulltext":[{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Litera tur bericht.\n107\nErgebnisse der Pathologie auf zufassen seien. Bickel, der von Bob chert \u2014 man m\u00f6chte fast sagen in frivoler Weise \u2014 in einer Fufsnote angegriffen wird, hat auf die Gegens\u00e4tze zwischen klinischer und pathologischer Erfahrung einerseits, dem Tierexperimente andererseits j\u00fcngst (Mechanismus der Bewegungeregulation, Stuttgart 1903) aufmerksam gemacht \u2014 Auf n\u00e4here Details kann hier nicht weiter eingegangen werden \u2014 das wenige wurde ^*er aufgez\u00e4hlt, um zu zeigen, dafs di\u00a9 Einwinde, die Borcmrt gegen die Untersuchungsmethode Schiffs aufz\u00e4hlt nicht befriedigen, um den Gegensatz der Resultate zu erkl\u00e4ren. Andererseits mufs auch zugegeben werden, dafs gegen die Versuche Borchrrts nichts \u00a9ingewendet werden kann. Der Widerspruch in den Angaben beider Autoren k\u00f6nnt\u00a9 nur durch unvoreingenommene Wiederholung der Versuch\u00a9 aufgedeckt werden.\tMerzbacher (Freib\u00fcrg i. B.).\nE. ScHTiRiA\u00fcK. tielfi.ii nouvelles dou\u00e9es sir 1t Physiologie des r\u00e9flexes tendineux. Meme neurologique 11. Nr. 1. 1903,\nVert hat die Hinterextremit\u00e4t eines Kaninchens durch \u00a9inen geeigneten Apparat den Schwingungen einer grofsen Stimmgabel auegesetzt. Ein so vorbereitetes Bein zeigt eine hochgradige Reflexerregbarkeit (Patellar-klonus, hochgradig gesteigerter Patellarsehnenreflex), ab und zu entstehen sogar spontan, krampf\u00e4hnliche Zuckungen. Am bemerkenswertesten an dieser Art von erh\u00f6hter Reflexerregbarkeit erscheint di\u00a9 Tatsache, dafs die in der Zwischenzeit latent gebliebene Erregbarkeit tagelang nach ihrer k\u00fcnstlichen Erzeugung demonstriert werden kann und zwar dadurch, dafs man mit der Extremit\u00e4t des Tieres passive Bewegungen vornimmt. So wurde z. B. ein Kaninchen eine Stunde lang den Schwingungen ausgesetzt, nach 24 Tagen wurden passiv\u00a9 Bewegungen an den hinteren Extremit\u00e4ten vorgenommen und zwar in grofser Zahl (50\u2014500); es zeigt\u00a9 sich daraufhin wieder der Patellarklonus und der zum Krampf gesteigerte Pate Harre fl ex. Stcherback kommt in Anbetracht seiner Resultate zur Vorstellung, dafs durch die Stimmgabeisehwingungen gewissermafsen das Zentralnervensystem eine Ladung erf\u00e4hrt, die solang\u00a9 latent bleibt, bis durch Vornahme passiver Bewegungen ein\u00a9 Entladung erfolgen kann. Die Befunde Eggers \u00fcber \u201eSensibilit\u00e4t des Squelettes\u201c (Referat mitgeteilt in dieser Zeitschrift SS) haben als Basis der Versuche Stsch.s gedient. Den Vorstellungen \u00fcber di\u00a9 Ladung des Nervensystems kann man wohl folgen, wie aber der Zusammenhang zwischen Entladung und passiven Bewegungen gedacht werden soll, dar\u00fcber geben die sp\u00e4rlichen Bemerkungen in der vorliegenden kurzen Mitteilung kein hinreichend anschauliches Bild.\nMerzbacher (Freiburg i. B.).\nWalther Thorker. Bie Theorie des Augenspiegels und die Photographie des , ABgefthlltergrnndeB. Berlin, K. Hirschwald. 1903. 134 S. m\u00eet 64 Fig. im Text und 3 Tafeln.\nDer Verf.\u00bb als Erfinder eines sehr leistungsf\u00e4higen stabilen und reflex-losen Augenspiegels und eines von diesem abgeleiteten stereoskopischen Augenspiegels bekannt, gibt In diesem Werk\u00a9 eine zusammenfassende Darstellung seiner Studien, die ihn zur Konstruktion dieser Apparat\u00a9 f\u00fchrten","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nLiteraturbericht.\nund zugleich Vorarbeiten zur Erreichung des Zieles waren, das Verf. nun mehr erreicht hat, zur Gewinnung klarer reflexloser Photographien des menschlichen Augenhintergrundes.\nIch unterlasse ein n\u00e4heres Eingehen auf die ersten Kapitel des Buches, die folgende Gegenst\u00e4nde behandeln: die Untersuchung im aufrechten und im umgekehrten Bilde; die Beseitigung der Reflexe (deren verschiedene LIethoden der Verf. auf ihre Brauchbarkeit verglichen hat); der stabile Augenspiegel mit reflexlosem Bilde; die objektive Refraktionsbestimmung mit diesem Apparat, und die stereoskopische Betrachtung des Augenhintergrundes. Die hierauf bez\u00fcglichen Ver\u00f6ffentlichungen des Verf.s sind teils in dieser Zeitschrift enthalten, teils in derselben referiert.\nDer letzte Abschnitt behandelt die Photographie des Augenhintergrundes, ein Problem, das ja schon mehrfach in Angriff genommen wurde, aber immer wegen der st\u00f6renden Reflexe im Bilde Schwierigkeiten machte. Die 3 der Abhandlung beigegebenen Tafeln zeigen, welch h\u00fcbsche Erfolge Verf. nun erreicht hat. Die Originalaufnahmen, die dem Referenten Vorgelegen haben, sind freilich noch vollkommener, als die Reproduktionen\u00bb wie das ja in der Natur der Sache liegt. Der Hauptfortschritt gegen\u00fcber fr\u00fcheren Versuchen auf gleichen Gebieten, und, soweit dem Verf. bekannt\u00bb auch gegen\u00fcber den Verfahren von Dimmer (das sonst ebenfalls sehr gute Bilder liefert), liegt darin, dafs es sich bei Th. um Momentaufnahmen handelt, die bei Magnesiumblitzlicht gemacht sind. Dadurch erst wird die praktische Verwendbarkeit der Methode erm\u00f6glicht, da die zur Erzeugung einer Zeitaufnahme n\u00f6tige absolute Ruhe des Auges bei Patienten (die Aufnahme pathologischer Befunde lockt ja nat\u00fcrlich am meisten), doch, wohl nur in seltenen F\u00e4llen, gewissermafsen zufallsweise erreicht werden d\u00fcrfte. Gegen\u00fcber der subjektiven Untersuchung mit dem Augenspiegel bleibt ja freilich auch die TaoRNRRsche photographische Methode in ihrer Anwendung beschr\u00e4nkt, indem v\u00f6llig klare brechende Medien des unter\u00ab suchten Auges Voraussetzung f\u00fcr Gewinnung einer brauchbaren Photographie sind. Jugendliche Individuen sind also im allgemeinen die geeignetsten F\u00e4lle zur Aufnahme des Augenhintergrundes, die Bilder von den Augen \u00e4lterer Personen sind bei weitem weniger brauchbar.\nAuf Einzelheiten des Verfahrens kann hier nicht eingegangen werden; erw\u00e4hnt m\u00f6ge noch werden, dafs die Einstellung des Bildes auf der Platte bei schwachem Licht erfolgt, die Pupille wird durch Homatropin erweitert, was f\u00fcr die Lichtst\u00e4rke nat\u00fcrlich \u00e4ufserst wichtig ist. Als Platten bew\u00e4hrten sich am besten die Extra rapid-Platten der Firma Lumi\u00e8re (Lyon). Das Blitzpulver wird elektrisch entz\u00fcndet in dem Augenblick, in dem die geeignete Stelle der Retina im Gesichtsfeld des Apparates ist. Die Macula lutea kommt in geeigneten F\u00e4llen sehr gut zum Ausdruck. W. A. Nagel.\nJ. Stilling, lia Kurzsichtigkeit, Ihr\u00a9 Entstehung und Bedeutung. Sammlung v,\nAbhandlungen aus dem Gebiete d. p\u00e4dagogischen Psychologie u. Physiologie 6 (3).\nReuther u. Reichard, Berlin. 1903, 75 S. Einzelpreis Mk. 2.\nIn der vorliegenden Abhandlung, die vor \u00fcbertriebenen Hoffnungen auf Beseitigung der Kurzsichtigkeit durch die moderne Schulhygiene warnt, gibt St. eine sehr klare, auch f\u00fcr Nichtmediziner verst\u00e4ndliche \u00dcbersicht","page":108}],"identifier":"lit32590","issued":"1904","language":"de","pages":"107-108","startpages":"107","title":"Walther Thorner: Die Theorie des Augenspiegels und die Photographie des Augenhintergrundes. Berlin, K. Hirschwald. 1903. 134 S. mit 64 Fig. im Text und 3 Tafeln","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:04.313920+00:00"}