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{"created":"2022-01-31T16:24:35.784267+00:00","id":"lit32593","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hornbostel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 113-114","fulltext":[{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Li teraturbericht\n113\nFbanz Exnbb. \u00dcb\u00ab \u00fc\u00ab if\u00abid\u00a7B|iftdsnfiA Im Youg'Htluholtsidieii F\u00e4rbern-System. Sitzungsber. d. k. Mai. d. WUs. in Wien, math.-naturw. Kimm 111, Abt Ha. Juni 1902. 21 S.\nDen. Zur Charakteristik der sch\u00f6nen und h&rslichen F\u00e4rbern. Ebda Juli 1902. 22 S.\n1.\tGemftfs der YouNG-HELUHOLTZschen Theorie entstehen die meisten Farben t\u00f6ne im Spektrum durch gleichzeitige, aber ungleich starke Erregung der drei Grundempfindungen; bei Herabminderung der objektiven Helligkeit mufs sich daher der Farben ton mehr und mehr dem Tone des st\u00e4rksten seiner Komponenten n\u00e4hern, da die schw\u00e4cheren Komponenten fr\u00fcher unter die Schwelle sinken. Die Durchschnittspunkte der bekannten K\u00f6moschen Kurven stellen in gewissem Sinne Umkehrpunkte dar: der Schnittpunkt der Rot- und Gr\u00fcnkurv\u00a9 z. B. bezeichnet diejenige Wellenl\u00e4nge im Spektrum, bei welcher die R- und G* Komponente gleich stark sind ; an diesem Punkte wird \u00a9ine Helligkeitsverminderung den Farbenton unge\u00e4ndert lassen, w\u00e4hrend an einem etwas mehr gegen das langwellige Ende zu liegenden Punkt\u00a9 der Farben ton bei verminderter Helligkeit r\u00f6tlicher, an einem mehr gegen das kurzwellige Ende liegenden Punkt gr\u00fcnlicher wird.\nAuf dies\u00a9 \u00dcberlegung gr\u00fcndet Vert eine experimentell\u00a9 Methode, di\u00a9 keine ander\u00a9 Hypothese zur Voraussetzung hat, als di\u00a9 YouNG-HELMHOLTzsche Theorie. Ein meterlanges Spektrum von mittlerer Lichtst\u00e4rke wurde in seinen verschiedenen Punkten durch \u00a9ine dichroskopische Lupe und einen Nikol betrachtet, dessen Drehung die beiden von der gleichen Spektralfarbe erleuchteten Lupenbilder in ihrer Helligkeit beliebig variiert, Man findet nun leicht im Spektrum diejenigen Punkte, von denen aus beiderseits das dunkle Feld seinen Farbenton gegen\u00fcber dem, hellen in entgegengesetztem Sinn \u00e4ndert, w\u00e4hrend zwischen zweien der betreffenden Punkte dieser Sinn unge\u00e4ndert bleibt. Diese Punkte sind der oben erw\u00e4hnte Schnittpunkt der R- und G-Kurve (Komplement des Grundblau, es), der Schnittpunkt der R- und Ji Kurve (Grundgr\u00fcn, b), und der zweite Schnittpunkt der R- und G-Kurve im Blau (Grundblau, d). Der zwischen den beiden letzten liegend\u00a9 Schnittpunkt der G- und B-Kurve (Komplement des Grandrot, c) 1st wegen der grofaen N\u00e4he aller 3 Kurven schwieriger und nur ungenau bestimmbar. Es ergaben sich im, Mittel: a = 577 pp, b = 508 pp, d = 475 pp. F\u00fcr c wurde aus den Kurven der Wert 494 pp abgeleitet und auch durch, Beobachtung best\u00e4tigt. Die Werte befinden sich in guter \u00dcbereinstimmung mit den von v. Kries, K\u00f6nig, Dietbbici und F\u00e4by nach, anderen, Methoden gefundenen. Ein, Deuteranop, den, Verf. untersuchte, fand nur einen Punkt bei 506*3 (im, Mittel), von, dem aus blau-wirts der Ton des dunkleren Feldes ins Bl\u00e4uliche \u00fcberging, w\u00e4hrend rot-w\u00e4rte nur ein Intensit\u00e4tsunterschied des Feldes bemerkbar1 war.\nVerf. rechnete di\u00a9 Ordinaten seiner Grundempfindungskurven in die von K\u00f6nig und Dietebici gew\u00e4hlten willk\u00fcrlichen Einheiten um, und, gibt dieselben, In tabellarischer Form, indem er, wo sich kein\u00a9 Abweichungen zeigten, di\u00a9 alten Wert\u00a9 bestehen liefs.\n2.\tDi\u00a9 Tatsache, dafs in der Malerei, der Textilindustrie, der Emailtechnik usw. bestimmten Farben, immer bevorzugt worden sind, legt die\nZeitschrift far Psychologie 36.\n8","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nLiteraturbericht.\nVermutung nahe, dafs es Farben gibt, die ohne R\u00fccksicht auf einen Nebenzweck sch\u00f6n oder h\u00e4Mich gefunden werden. Ein\u00a9 statistisch\u00a9 Untersuchung an 200 Personen, denen verschieden gef\u00e4rbte Papiere (14 Rot, 9 Gelb, 14 Gr\u00fcn, 8 Blau, 7 Violett) zur Wahl vorgelegt wurden, ergab, dafs sich ausgesprochene Majorit\u00e4ten f\u00fcr und gegen (18) bestimmt\u00a9 Nuancen entschieden. Das Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnis der Pigmentfarben zum weiften Licht wurde f\u00fcr verschiedene Wellenl\u00e4ngen spektrometrisch bestimmt und mit Hilfe der Ordinaten der Empfindungskurven im weifsen Licht die Grundempfindungskurven f\u00fcr die Pigmentfarben konstruiert. Eine plani-metrische Ausmessung ergab dann den Anteil jeder der drei Grundempfindungen an der Gesamtempfindung. Es ergab sich, daft als \u201esch\u00f6n\u201c diejenigen Nuancen bezeichnet worden waren, die den Grundempfindungen am n\u00e4chsten kamen. Verl untersuchte nach derselben Methode einig\u00a9 vorz\u00fcgliche orientalische Teppiche (indirekt an Reproduktionen und Aquarellkopien, besonders farbenklare Edelsteine, alt japanisch es Email, das Gewandrot einer RAFFAEi/schen Madonna und das Blau des Himmels. Alle untersuchten Nuancen kamen den Grundfarben sehr nahe, viele erwiesen sich auch teils untereinander, teils mit den gew\u00e4hlten Pigmenten der Statistik identisch.\tHornbostel (Berlin).\nW. Wirth. Der Fechner-Helmholtx\u00abche Iiti \u00fcber negative lachbilder nid seine Analogien. Wundts Philos. Studien 17 (3), 311\u2014430. 1901. 18 (4), 563\u2014686. 1903.\nDie erste Arbeit (mit 21 Figuren im Text und 2 Tafeln) bildet den 2. Teil einer schon in Band 16 der Philos. Studien (S. 465 fl:1.) unter dem. gleichen Titel vom Verf. ver\u00f6ffentlichten umfangreichen Untersuchung (Referat diese Zeitschr. 27, 290f.). Dieser 2. Teil tr\u00e4gt die \u00dcberschrift: Die Ver\u00e4nderungen der Farbenerregbarkeit.\nW\u00e4hrend der Verf. sich in seiner bisherigen. Untersuchung \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der negativen Nachbilder vom reagierenden Reize im ganzen auf diejenigen Erscheinungen beschr\u00e4nkte, welche eich der Beobachtung innerhalb der Schwarz-Weifs-Linie darbieten (zur Entstehung der Nachbilder wurden meistens, zur Messung als reagierende Reize ausschlieft-lieh farblose Heiligkeiten benutzt), stellte er sich mit der vorliegenden die Aufgabe, den Tatsachen nachzugehen, welche sich innerhalb des Farbenkontinuums ergeben. Bei dieser Feststellung der Abh\u00e4ngigkeit der negativen Farbennachbilder von reagierenden Reizen wurde die Untersuchung hinsichtlich der letzteren unter Zugrundelegung des WuNDTseben dreidimensionalen Systems durchgef\u00fchrt, jene Abh\u00e4ngkeit somit f\u00fcr die Helligkeit, den Ton und die S\u00e4ttigung der reagierenden Farben bestimmt. \u201eErat mit einer solchen Durchf\u00fchrung des Nachbildes durch die verschiedenen Richtungen des Kontinuums\u201c, f\u00fchrt der Verf. aus, \u201ehat man den vollen ph\u00e4nomenalen Tatbestand in exakter Weise ersch\u00f6pft, der mit dem Erkl\u00e4rungsbegriffe \u00bbErregbarkeitsver\u00e4nderungc getroffen werden soll, wenigstens soweit dieser Begriff zun\u00e4chst dem Zusammenh\u00e4nge der entsprechenden Empfindungs-Ver\u00e4nderungen zugrunde gelegt wird\u201c. \u201eVariiert man. f\u00fcr eine bestimmte Erregbarkeitsdifferenz die reagierende Projektionsfl\u00e4che in irgend einer eindeutig festgehaltenen Richtung des Farbenkontinuums und stellt","page":114}],"identifier":"lit32593","issued":"1904","language":"de","pages":"113-114","startpages":"113","title":"Franz Exner: \u00dcber die Grundempfindungen im Young-Helmholtzschen Farbensystem. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-naturw. Klasse 111, Abt. IIa. Juni 1902. 21 S. / Ders.: Zur Charakteristik der sch\u00f6nen und h\u00e4\u00dflichen Farben. Ebda Juli 1902. 22 S.","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:35.784273+00:00"}