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{"created":"2022-01-31T15:56:11.473984+00:00","id":"lit32598","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 124-125","fulltext":[{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nLiteraturbericht\nEs liegt diese Schwierigkeit der Veranschaulichung in der analytisch mathematischen Natur der Lramoschen Theorie\u00bb indem es nichts Seltenes ist, dafs analytische Beziehungen zwischen physikalischen Gr\u00f6fsen der einfachen Anschauung schwer zug\u00e4nglich sind. Indes d\u00fcrfte es nicht schwer sein, sich vorzustellen, dafs eine schwingende Stimmgabelzinke senkrecht zur Schwingungsrichtung Schallwellen aussendet, deren Schwingungszahl doppelt so grofs ist wie die der Zinke selbst. Zur bequemeren Erl\u00e4uterung stellen wir uns vor, wir strecken Arm, und Hand steif horizontal, aus und bewegen die Hand und den Arm im, Schultergelenk von rechts nach links und wieder zur\u00fcck, indem die Handfl\u00e4che selbst senkrecht ist. Wir schieben durch diese Bewegung mit der Hand die Luft in demselben .Rhythmus Mn und her\u00bb und die dabei entstehenden minimalen Verdichtungen und Verd\u00fcnnungen werden sich als Schall mit Schallgeschwindigkeit fortpflanzen. Dies ist der einfache Fall, dafs die Stimmgabelzinke in ihrer Schwingungsrichtung eine Schallwelle aussendet von gleicher Tonh\u00f6he. Wie kann nun durch die einfache Schwingung die Schallwelle von doppelter Tonh\u00f6he aus-gesendet werden? Strecken wir Arm und Hand wieder aus wie vorhin.\u00bb stellen nun aber vor die Fingerspitzen ein. Licht. Bewegen wir jetzt die Hand nach rechts, so weht das Licht uns zu. Bewegen wir die Hand, wieder zur\u00fcck, so wird das Licht so lang von uns fortgeweht, bis die Fingerspitzen dem Licht gegen\u00fcberstehen. Bewegen wir die Hand weiter nach links, am Licht vorbei, so wird jetzt das Licht wieder uns zugeweht. Kehren wir jetzt wieder die Bewegungsrichtung des Armes um, so wird, das Licht wieder fortgeblasen, bis die Fingerspitzen dem Licht wieder gegen\u00fcberstehen. Wir haben also gesehen, dafs, wenn, wir die Hand einmal von rechts nach links bewegen, das Licht zwei Bewegungen ausf\u00fchrt, zuerst von uns weg- und darauf zu uns hergeblasen wird. Da. sich auch, hier die den Luftbewegungen entsprechenden Druck\u00e4ndenmgen mit Schallgeschwindigkeit fortpflanzen, so pflanzt sich, wenn wir die gemachte Erfahrung auf die Stimmgabel \u00fcbertragen, die einfache Bewegung der Stimmgabelzinke senkrecht znr Schwingungsrichtung als Schallwelle von doppelter Schwingungszahl fort. Die nur im Grundton schwingende Stimmgabel versetzt die vor den Zinken unsymmetrisch gelagerten Luftteilchen. In. Schwingungen der Oktave. Dieser Versuch der Veranschaulichung ist vom Verfasser nicht gegeben. D. Bef.) Zum, Schlufs macht Verfasser darauf aufmerksam, dafs zur Erzeugung reiner T\u00f6ne, d. h. reiner Sinus-Schwingungen der Luft, es durchaus nicht gen\u00fcgt, eine Tonquelle mit reinen Sinusschwingungen zu haben; denn die beschriebenen Asymmetrieverh\u00e4ltnisse treten bei allen bekannten Tonquellen dort auf\u00bb wo die Abgabe der Schwingungen von der Quelle an die Luft stattflnden. soll, also werden dort auch \u00fcberall Asymmetriet\u00f6ne zu erwarten sein. Somit darf hier die Behauptung aufgestellt werden, dafs das Problem, rein\u00a9 T\u00f6ne darzustellen, \u00fcberhaupt noch nicht gel\u00f6st ist.\tGaede (Freiburg i. B.),\nv. H\u00f6sslin. \u00dcber die Bestimmung der Sdunerzempfindllchkeit der Hanl mit dem, Algesimeter. M\u00fcnch. Med. Wochemchr. S. 250\u2014253. 1903.\nMit dem vom Verf. angegebenen Algesimeter kann man. Ms auf lhm mm bestimmen, wie weit die zur Untersuchung gebrauchte Nadel in die Haut","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"l\u00c0teraturberich t.\n125\neindringt. Di\u00a9 Schnelligkeit, mit der die Nadel eindringt, und der Druck, den man dabei aus\u00fcben mufs, spielen im Vergleich zur Tief\u00a9 des Eindringens eine so unbedeutende Rolle, dafa die beiden Faktoren aufser Betracht gelassen werden k\u00f6nnen. Verf. hat nun absolute Werte fest gestellt, welche als Grenzwerte f\u00fcr das Auftreten der Schmerzempfindlichkeit gelten k\u00f6nnen. Letztere steht in keinem Verh\u00e4ltnis zum Tastgef\u00fchl der betr. Stelle. Zwischen Alter und Schmerzempfindlichkeit bestehen keine regelin\u00e4feigen Beziehungen. Die Dicke der Epidermis scheint keine grofse Bedeutung f\u00fcr die Algesie zu haben. Die Schmerzempfindlichkeit vom ganzen K\u00f6rper schwankt innerhalb sehr grofser Grenzen, zwischen 0,16 nnd 1,5 mm. Die gr\u00f6fste Schmerzempfindlichkeit fand Verf. an der Stirn nahe der Haargrenze, an der Volarseite des Handgelenks, an der Innenseite der Oberschenkel, \u2014\u25a0 die kleinste an der Haut der Ferse, des Penis und der Glans, am vorderen Hals, an der Volarseite der Daumen. Umpfbnbach,\nL. Marchand. Le gitt. Biblioth\u00e8que internationale de psychologie exp\u00e9rimentale, normale et pathologique, Paris, 0. Doin. 1903. 32 Fig. 328 S.\nDer Herausgeber der internationalen Bibliothek f\u00fcr Experimental psychologie, Toulouse, hat ein\u00a9 Reihe bekannter und gesch\u00e4tzter Autoren zur Mitarbeit gewonnen, wie die Anzeige der schon erschienenen und in Vorbereitung befindlichen B\u00e4nd\u00a9 zeigt. Es sind insgesamt 60 B\u00e4nde im Aussicht genommen, die Mitarbeiter ganz \u00fcberwiegend Franzosen, n\u00e4chst-dem Italiener, Belgier, einige Russen, Amerikaner etc., kein Deutscher.\nDer vorliegend\u00a9 Band von Marchand f\u00fcllt insofern ein\u00a9 literarische L\u00fccke aus, als \u00a9ine gut\u00a9 neuere Bearbeitung der Physiologie des Geschmackssinnes in gr\u00f6fserem Umfange bisher fehlt. Der Autor hat \u00a9in reiches Tatsachenmaterial zusammengetragen und geschickt verarbeitet. Auch die aufserfranz\u00f6siache Literatur hat er, wie es scheint, mit Sorgfalt studiert. \u00dcber di\u00a9 Bewertung des von den verschiedenen Autoren Gebotenen kann man wohl \u00f6fters anderer Meinung sein, als der Verf., bei dem namentlich die Untersuchungen der Herren Toulouse und Vaschide einen etwas breiteren Raum einnehmen, als ihrer Qualit\u00e4t entsprechen d\u00fcrfte. Manche von diesen Angaben sind direkt falsch.\nDie Darstellung ist, wie das ja in franz\u00f6sischen B\u00fcchern der Fall zu sein pflegt, elegant und gewandt, nur in einzelnen Abschnitten nicht ganz zweckm\u00e4fsig angelegt, so in dem Kapitel \u00fcber di\u00a9 Geschmacksnerven, wo die wechselnden Ansichten der verschiedenen Autoren mit etwas \u00fcberfl\u00fcssiger Weitl\u00e4ufigkeit und nicht recht kritisch nebeneinander gestellt werden. Immerhin ist aber gerade dieser Abschnitt, der jedem. Darsteller Schwierigkeiten machen m\u00fcfste wegen des verwickelten Tatsachenbestandes, mit Dank zu begr\u00fcfsen, da eine erhebliche Arbeit darin steckt, di\u00a9 jeder auf diesem Gebiet\u00a9 Arbeitende zu sch\u00e4tzen wissen wird. Interessant ist es zu sehen, wie der Autor, der \u00a9inen Abschnitt \u00fcber das kortikale Zentrum des Geschmackssinnes nicht missen wollte, hier\u00fcber 22 Seiten zu schreiben weifs, um zu sagen, dafs man eigentlich nichts dar\u00fcber weifs.\nBesonders hervorgehoben seien die Abschnitte \u00fcber Entwicklung und vergleichend\u00a9 Anatomie des Geschmacksorganes, die, wenn sie auch nichts","page":125}],"identifier":"lit32598","issued":"1904","language":"de","pages":"124-125","startpages":"124","title":"v. H\u00f6sslin: \u00dcber die Bestimmung der Schmerzempfindlichkeit der Haut mit dem Algesimeter. M\u00fcnch. Med. Wochenschr. S. 250-253. 1903","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:56:11.473990+00:00"}