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{"created":"2022-01-31T16:34:37.007893+00:00","id":"lit32602","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 128-129","fulltext":[{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nLiteraturbericht.\nschiedenen Lerntypen und individuellen Differenzen nach mehreren Gesichtspunkten, worauf einzugehen mich aber zu weit f\u00fchren d\u00fcrfte.\nLipmann (Breslau).\nF. Angell. Discrimin\u00e2t io a of Slftiss if fray ftr Different Intervals of Time.\nPhilos. Stud. 19 (Wundt - Festschrift I), 1\u201421. 1902.\nDer Verf. geht aus von Alfr. Lehmanns Arbeit \u201e\u00dcber das Wieder-erkennen\u201c (Philos. Stud. 5, 96), welche zu dem Ergebnisse gef\u00fchrt hatte, dafs dieses oft nur durch Ber\u00fchrungsassoziationen stattfindet. Im _ Anschlu\u00df hieran teilt der Verf. Beobachtungen \u00fcber das Unterscheiden von Klingen mit, die im Amer. Jourmal of Psychol. 12, 69 ver\u00f6ffentlicht wurden und welche kurz zusammengefafst ergeben hatten: \u201e1. Dafs f\u00fcr kleine Reizunterschiede bei bis zu 60 Sek. anwachsenden Zwischenzeiten, in der Genauigkeit des Urteils kein\u00a9 Abnahme vorhanden war; \u2014 2. dafs f\u00fcr objektiv gleiche (\u201elight\u201c ist ein Druckfehler) T\u00f6ne bei zunehmender Zwischenzeit \u00a9in\u00a9 Abnahme in der Genauigkeit des Urteils stattfand; \u2014 3. dato, wenn man ein m\u00f6glicherweise vorhandenes Ged\u00e4chtnisbild durch verschiedene Ablenkungsmittel zu beeinflussen oder zu zerst\u00f6ren suchte, diese letzteren auf die Genauigkeit des Urteils nur wenig Einflu\u00df hatten; \u2014 4. da\u00df einige der Urteile sogenannte freie waren, d. h. Urteile, welche mit einem betr\u00e4chtlichen Gef\u00fchl von Sicherheit abgegeben wurden, aber scheinbar ohne dafs im Bewu\u00dftsein eine Vergleichung irgendwelcher Art stattgefunden h\u00e4tte.\u201c Diese Untersuchung suchte der Verf. auf das in der \u00dcberschrift angegebene Gebiet auszudehnen. Er benutzte somit verschiedene graue T\u00f6ne, welch\u00a9 durch Mischung von Schwarz und Wei\u00df mittels des Maj\u00bb\u00bb-schen Rotationsapparates hergestellt wurden. Hierbei diente a\u00df Normalgrau ein\u00a9 Scheibe von 180\u00b0 Wei\u00df + 180\u00ae Schwarz. Die Verdeckung der Scheiben geschah durch einen schwarzen Vorhang. Die Zwischenzeiten (5, 15, 30 und 60 Sek.) wurden durch Metronomschl\u00e4ge angezeigt. Die verwandt\u00a9 Methode war \u00a9ine Kombination der Methode der minimalen \u00c4nderungen mit derjenigen der richtigen und falschen F\u00e4lle. Der Verf. arbeitete mit zwei Versuchspersonen. Dies\u00a9 waren angewiesen, sich Wort\u00a9 oder Gestehtsbilder zu notieren, die zu den Versuchen in .irgendwelcher Beziehung zn stehen schienen. Aus diesen Notizen ging hervor, dafs die Urteile bei der einen Versuchsperson meistens, hei der anderen fast immer (about all) auf Ber\u00fchrungsassoziationen beruhten und besonders auf Wortreproduktionen. Der Verf sucht hoch des weiteren darzulegen, da\u00df und warum die geringeren oder gr\u00f6\u00dferen Zwischenzeiten keinen erheblichen Einflu\u00df auf das Urteil aus\u00fcbten und ebenso, dafs weder das Schliefsen der Augen, noch di\u00a9 Anspannung der Aufmerksamkeit, noch di\u00a9 Ablenkung derselben hier einen Unterschied bewirken konnten.\nDiese Versuche wurden in K\u00fclpes Institut ausgef\u00fchrt. Als der Verf. sie darauf in seinem eigenen fortsetzte, ergab eich weiter noch, da\u00df die Anzahl der richtigen Urteile mit zunehmender Zwischenzeit ab nahm, wenn der Vergleichs reiz dem Nor mal reiz gleich gemacht war. Das Verh\u00e4ltnis war Mer aber kein regelm\u00e4\u00dfiges.\nEin letzter Abschnitt der Arbeit f\u00fchrt die \u00dcberschrift \u201eChrono-","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n129\nmetrisch\u00a9 Versuch\u00a9 un ^Gleich urteile.\u201c Die Versuche ergaben u. a., dafs die Urteil\u00a9 \u201esicher* am schnellsten und di\u00a9 \u201egleich\u201c am langsamsten gef\u00e4llt wurden, w\u00e4hrend die Urteile \u201eziemlich sicher\u201c ein\u00a9 mittler\u00a9 Stellung zwischen beiden \u00a9innahmen.\tKiisow (Turin).\nt\nB. Bourbon. Contribution i Milli id ril\u00fcfiililiti iili les associations verbales. Philos. Stud. 19 (Wundt - Festschrift I), 49\u201462. 1902.\nDer Verf. berichtet \u00fcber ein\u00a9 an 100 Personen angestellt\u00a9 Untersuchung. Den einzelnen Personen wurden zwei Bl\u00e4tter mit je 100 W\u00f6rtern (Substantive, Adjektive, Verben) vorgelegt. Hinter jedes dieser W\u00f6rter hatte jeder so schnell wie m\u00f6glich di\u00a9 erste aufsteigende Assoziation zu notieren. Hierbei ergab sich:-Ein\u00a9 erst\u00a9 Klasse von W\u00f6rtern (chaud, noir, sourd, poivre, japper, miauler, hennir) zeigt ein\u00a9 stark\u00a9 Tendenz, eine bestimmte Antwort auszul\u00f6sen und daneben schw\u00e4cher eine grofse Anzahl von anderen. Eine zweit\u00a9 Klasse (chapeau, loup, crayon, vendre etc.) l\u00f6st ziemlich stark eine kleine Anzahl von Antworten aus und schwach \u00a9ine grofse Anzahl anderer. Eine dritte endlich (col\u00e8re, apporter, oiseau, frais etc.) l\u00f6st nur schwach eine grofse Anzahl von Antworten aus. In bezug auf di\u00a9 Versuchspersonen kommt der Verf. zu dem Resultat, dafs man eine gewisse Klasse von Menschen anerkennen m\u00fcsse, welch\u00a9 Assoziationen haben, die von denen des Durchschnittsmenschen abweichen. Es kann dies nach ihm daher r\u00f6hren, dafs manche Menschen schon von Natur \u00a9ine Neigung haben, sich f\u00fcr das Anormale zu interessieren. Er fand weiter, dafs bei anderen Menschen phonetische oder graphisch\u00a9 Assoziationen \u00a9ine grofse Roll\u00a9 spielen, wodurch sie sich eben von der grofsen Mehrzahl unterscheiden und dafs schliefslich bei vielen Menschen der individuelle Charakter das Resultat einer gewissen Schw\u00e4ch\u00a9 ihrer Wortassoziationen zu sein scheine,\nKiesow (Turin).\nE. Kraepelin. Di\u00a9 Arbeltskurve. Philos. Stud. 19 (Wunbt-Festschrift I), 459\u2014507. 1902.\n\u201eWir sind imstande, nicht nur die Schwankungen unserer seelischen Leistlingen nachzuweisen und zu messen, sondern auch bis zu einem gewissen Grade ihre Ursachen aufzuweisen und die Teilvorg\u00e4nge voneinander zu trennen, aus denen sich die Gesamtleistung zusammensetzt. Freilich werden wir uns dabei zun\u00e4chst zu bescheiden haben. Es sind bis heute nur einzelne, sehr einfache Formen der geistigen T\u00e4tigkeit, aus denen wir Mafsbestimmungen f\u00fcr die wechselnden Zust\u00e4nde unseres Innern ableiten k\u00f6nnen. Wir d\u00fcrfen indessen wohl erwarten, dafs die einmal gewonnenen Grundanschauungen sich sp\u00e4terhin auch auf anderen Gebieten des Seelenlebens als g\u00fcltig erweisen werden.\u201c Mit diesen der Einleitung entnommenen Worten ist der Inhalt der Arbeit charakterisiert, di\u00a9 der hervorragende Psychiater W. Wundt zu seinem siebenzigsten Geburtstage gewidmet hat. Di\u00a9 Arbeit gliedert sich in die 3 Teile: I. Der Gang der Arbeitskurve, II, Die Arbeitspausen, III. Die Zerlegung der Arbeitskurve.\nI. Der Verf. geht aus von der vor nunmehr 14 Jahren durch ihn begr\u00fcndeten, allgemein bekannten Methode des zifferweisen Addierens ein-Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 86.\t9","page":129}],"identifier":"lit32602","issued":"1904","language":"de","pages":"128-129","startpages":"128","title":"F. Angell: Discrimination of Shades of Gray for Different Intervals of Time. Philos. Stud. 19 (Wundt-Festschrift I), 1-21. 1902","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:37.007899+00:00"}