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{"created":"2022-01-31T15:52:28.245033+00:00","id":"lit32617","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 145-146","fulltext":[{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Litemturbcri cht.\n145\nErm\u00fcdung oder vor dem Einschlafen gleichzeitig mit dem Sinken des Augenlides das Auftreten von Doppelbildern Hand in Hand geht).\nMkbzbachkr (Freiburg i. B.).\nH. Pi\u00e9kok. Goatrib\u00fction \u00e0 li psychologie des mourants* Reo. philos. M (12), 615\u2014616. 1902.\nEs handelt sich um ein\u00a9 bestimmte Gemeinempfindung, welch\u00a9 bei 4 Sterbenden dem Tode voranging, n\u00e4mlich um die Empfindung de\u00ae Davon-fiiegens, Sicherhebens. Dieselbe Empfindung haben wir auch im Traume wie bei Ekstatischen. Sie beruht auf der Unempfindlichkeit, welche gewisse K\u00f6rperteile, auf denen der K\u00f6rper ruht, ergreift. \u2014\nP. bietet mit diesen Untersuchungen eine Modifizierung der Forschungen fr\u00fcherer Gelehrter \u00fcber das Ich der Sterbenden, wonach im Augenblicke des wirklichen oder bef\u00fcrchteten Todes eine Unterdr\u00fcckung der allgemeinen Sensibilit\u00e4t bzw. \u00a9ine Empfindungslosigkeit des Tastsinns und Schmerz sinne eintreten soll.\tGisssl\u00e4e (Erfurt).\nA. Cullkrb. Hypnotisme \u00a9i ilgf\u00fcttoa. Annales medico - psychologiques, LXIe Ann\u00e9e, Nr. 2. 1906.\nVerf. bespricht kritisch den Inhalt von 4 franz\u00f6sischen Abhandlungen \u00fcber Hypnotismus und verwandte Gebiete, die alle im Jahre 1906 erschienen sind. Haupts\u00e4chlich werden die Gegens\u00e4tze zum mafsgebenden neuen Werke Bbrnheims \u2014\u25a0 der an erster Stelle Besprechung findet \u2014 beleuchtet. In der Definition des Begriffes Hypnose erscheint Binmm sehr radikal : er leugnet di\u00a9 Existenzberechtigung dieses Begriffes: \u201eOe qu\u2019on appelle hypnotisme m\u2019est autre chose que la nuise en activit\u00e9 d\u2019une propri\u00e9t\u00e9 normale de cerveau, la suggestibilit\u00e9, c\u2019est-\u00e0-dire l\u2019aptitude \u00e0 \u00eatre influenc\u00e9 par une id\u00e9e accept\u00e9\u00a9 et \u00e0 en chercher la realisation.\u201c Bui-uw scheint also \u2014 wenn die Auseinandersetzungen Cukellss von Ref. richtig aufgefafst sind \u2014 besonders betonen zu wollen, dafs der Hypnotisierte dem Hypnotiseur gegen\u00fcber eine aktive Bolle spielt, d. h. di\u00a9 ihm angef\u00fchrten Binneseindr\u00fccke prompt zu Vorstellungen verarbeitet und auf diese reagiert. Die Hypnose w\u00e4re also nicht qualitativ von physiologischen Umst\u00e4nden verschieden, sondern nur quantitativ in dem Sinne als sie eine besonder\u00a9 Aktivit\u00e4t in der Aufnahme und Verarbeitung von Vorstellungen von seiten des zu Hypnotisierenden voraussetzt. Anders erscheint nach CfFLumi die Auffassung von Grasskt. Sobald \u2014 meint ungef\u00e4hr Grasset \u2014 ein Individuum \u00a9ine an ihn gerichtet\u00a9 Aufforderung verarbeitet \u2014 d. h. aktiv ihr gegen\u00fcber steht, so kann der Begriff der Suggestion nicht mehr herangezogen werden, denn die Suggestibilit\u00e4t setze gerade ein passives Verhalten voraus. In dem \u00e9tat de suggestibilit\u00e9 n\u00e4mlich sollen niedrigere automatische Zentren dem Einflufs des Oberbewufsteeins (Ga. nennt es nicht so, doch sein \u201ecentre sup\u00e9rieur O\u201c deckt sich scheinbar mit dem Begriffe desselben) entrissen werden und daf\u00fcr in ihrer T\u00e4tigkeit vom \u201ecentre sup\u00e9rieur O\u201c eines anderen Individuums geleitet werden \u2014 der \u00e9tat de suggestibilit\u00e9 entspringe also keinem normalen Gehirnzustand, sondern einem krankhaften, zu mindestens unphysiologischen. Aus dieser Auffassung heraus erscheint ihm die Hypnose, die durch den besonderen Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 86.\t16","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nLiteraturbericht.\n\u00e9tat de suggestibilit\u00e9 ausgezeichnet ist, als ein physiologisch wie psychologisch besonders gearteter Zustand. Der dritte genannte Autor, Laf\u00eavrh, folgt nach C\u00fcllbbe in den Hauptz\u00f6gen den Anschauungen Gkasskts mit dem Unterschiede, dafs er sich weit k\u00fchnere Exkurse auf dem Gebiete der Physiologie und Psychologie gestattet : zur Erkl\u00e4rung des Mechanismus der psychischen Funktionen stelle er nicht weniger als 7 besondere Gehirn* bezirke auf. Bez\u00fcglich der Anschauung \u00fcber Suggestion scheint er sich mehr Brbnhrim anzuschliefsen. Die Auffassungen des 4. Autors endlich, Bains\u2019 erscheinen nach der Darstellung durch Cullers zu phantastisch, um wiedergegeben zu werden. Bain besch\u00e4ftigt sich haupts\u00e4chlich mit der Hysterie \u2014 die auch von den anderen Autoren energisch heran gezogen wird \u2014 um sie als einen schlaf\u00e4hnlichen Zustand darzustellen.\nMkrzbac\u00e4er (Freiburg i. B,).\nH. Pi\u00e9bon. La rapidit\u00e9 ies pricesnu pychiqtei. Rev. philos. 55 (l), 89\u201496. 1903.\nP. tritt der hergebrachten Ansicht entgegen, wonach bei Intoxikation durch Haschisch, im Schlafe und bei Agonie der Vorstellungsprozefs beschleunigt, wird. Die Intoxikationen durch Haschisch bewirken in den betreffenden Individuen das Erscheinen von Bilderreihen, welch\u00a9 durch ihr Leuchten die Illusion eines Wirbels hervorrufen. Man schliefst von der unbestimmaten Dauer des Gef\u00fchls auf eine sehr betr\u00e4chtlich\u00a9 Zahl von Bildern. Nach Verf. m\u00fcfste man statt dessen vielmehr auf ein\u00a9 Verlangsamung der Asaoziationsprozesse schliefsen. Denn auch bei langem Warten kommt uns die verstreichende Zeit endlos vor, wobei der Vorstellungsverlauf verlangsamt ist. Auch gera\u00e4fs seiner Experimente \u00dcber Tr\u00e4ume mufs P. hier eher eine Verlangsamung als Beschleunigung an-nehmen. Drittens weist Verf. F\u00e4ll\u00a9 von Agonie nach, in denen ebenfalls keine Beschleunigung des Vorstellens erfolgt.\nZur Erkl\u00e4rung wird folgendes angef\u00fchrt: Man mufs annehmen, dafa die Assoziationen oft nicht geradlinig erfolgen, sondern durch Polarisation um ein Zentrum, einen \u201eHerd der Anziehung\u201c. Oft bek\u00e4mpfen sie sich mit den Elementen, welche einem anderen Zentrum angeh\u00f6ren. Je kr\u00e4ftiger em solches Zentrum auftritt, wie z. B. als Ger\u00e4usch w\u00e4hrend des Traumes oder als Idee des Todes, in um so gr\u00f6sserer Zahl und um so heftiger zieht es sein\u00a9 Elemente herbei. Die Beschleunigung erscheint deshalb gr\u00f6fser als sie ist, weil einige Bilder sehr reich sind an Einzelheiten, und weil die \u00dcberg\u00e4nge von einem zum \u00abderen sehr rasch erfolgen. Nach Verf. hat das Ph\u00e4nomen nichts Aufserordentliches : die Beschleunigung des Gedankens ist im Durchschnitt nicht grofs. \u2014\nObwohl Ref. zu den Verfechtern der Ansicht geh\u00f6rt, dafs im Traum das langsam\u00a9 Produzieren der Vorstellungen die Regel ist (vgl. Gibsbleb, Analogien zwischen Zust\u00e4nden von Geisteskrankheit und den Tr\u00e4umen normaler Personen, Allgemeine Zeitschrift f\u00fcr Psychiatrie 59, 1902), kann er sich doch der Ansicht nicht verschliefsen, dafs die Beschleunigung der Vorstellungsfolgen, welche auf Grund von Alkoholintoxikation und im Momente des Todes auftreten, das Durchschnittsmafs um ein Bedeutendes \u00fcbersteigt. Denn im Traumzustand ist das Gehirn durch An\u00e4mie geschw\u00e4cht und kann offenbar aus diesem Grunde auch durch einen st\u00e4rkeren","page":146}],"identifier":"lit32617","issued":"1904","language":"de","pages":"145-146","startpages":"145","title":"A. Cullere: Hypnotisme et Suggestion. Annales medico-psychologiques, LXIe Ann\u00e9e, Nr. 2. 1903","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:52:28.245039+00:00"}