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{"created":"2022-01-31T16:38:08.282978+00:00","id":"lit32627","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pappenheim","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 156-157","fulltext":[{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\nLiteraturbericht.\nW. Zirkle. Medical Inpettim of Schools. Investigations of the Department of Psychology and Education of the \"University of Colorado. Juni 1908. 66 8.\nNach einigen Worten \u00fcber den Zusammenhang von geistiger und k\u00f6rperlicher Entwicklung gibt Verf. \u00a9in\u00a9 Reih\u00a9 Tabellen \u00fcber Gr\u00f6fse und Gewicht von Kindern verschiedener Gesellschaftsklassen in verschiedenen Lebensjahren. Diese ergeben nach ihm, dafs Lebensweise, k\u00f6rperliche \u00dcbungen und gesundheitliche Bedingungen Gr\u00f6fse und Gewicht des sich entwickelnden Kindes beeinflussen. Ein allerdings nicht \u00fcberraschen des Resultat. Ebensowenig Unerwartetes liefern die weiteren Kapitel, die di\u00ae Beziehungen zwischen k\u00f6rperlicher Entwicklung und geistiger Fr\u00fchreif\u00ae resp. Stumpfheit, die Defekte des Gesichts und des Geh\u00f6rs, und die Schule als Vermittlerin von ansteckenden Krankheiten behandeln. Sehiiefslich gibt der Verfasser einen \u00dcberblick \u00fcber die Geschichte und den augenblicklichen Stand der Schularztfrage in den verschiedenen L\u00e4ndern und pl\u00e4diert am Ende nachdr\u00fccklich f\u00fcr die Einf\u00fchrung st\u00e4ndiger \u00e4rztlicher Kontrolle in den Schulen.\tWmss (Grofs-Liehterfelde).\nChr. Ufer. \u00dcber KlldmpM lli Kilderiplehicheil. Vortrag. Die Kirnier* fehlet' 6 (1), 1\u201418. 1901.\nDie spielenden Kinder und ihre Spiel\u00a9 sind in der Geschichte der Menschheit im wesentlichen stets dieselben geblieben. Auch di\u00ae meisten Spielsachen sind uralt, und das spricht f\u00fcr ihren Wert. Di\u00a9 Bedeutung des Spiels erkennt man am besten an den einfachsten Spielen der Sinnesorgane. Anfangs wird mit den Kindern gespielt, indem man Ger\u00e4usche erzeugt. Doch bald geht das Kind dazu \u00fcber, sich \u00fcber selbst hervorgebrachte Ger\u00e4usch\u00a9 zu freuen (behagliches Schreien, vergn\u00fcgtes Papeln, Klappern und Hinwerfen der Klapper). Diese Freude setzt sich durch di\u00a9 ganze Kinderzeit hindurch fort (Freud\u00a9 am L\u00e4rmen und Zerbrechen); erst das sich sp\u00e4ter entwickelnd\u00a9 Verst\u00e4ndnis f\u00fcr das Wohlklingend\u00a9 d\u00e4mmt dieses H\u00f6rspiel ein. Daneben entwickeln sich gleichzeitig das S eh spiel, anfangs das Sehen nach Gl\u00e4nzendem, das sich bewegt, sp\u00e4ter das Hervorrufen von Bewegungen (Hampelmann, Maik\u00e4fer). Diese Spiel\u00a9 finden sich, wenn auch in geringerem Grade, noch bei Erwachsenen, wenn sie Rauchw\u00f6lkchen erzeugen oder trocknen Sand durch die Finger rinnen lassen. Auch di\u00a9 Freude, Menschen sich dr\u00e4ngen zu sehen oder sie beim Tanze zu betrachten, ist darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren. Vereinigt finden wir di\u00a9 Spiele heim Schuhplattler. Wenn taubstumme Kinder sich daran erfreuen, dais sie Laute hervorbringen, kann das nur ein Gef\u00fchlsspiel sein. Auch normale Kinder erfreuen sich am Knabbern und Kauen von Geniefsbarem und Ungeniefsbarem. Dies ber\u00fchrt sich eng mit den Bewegungsspielen (Rutschen, Gehen und Klettern) und mit den Tastspielen der Finger und Lippen. Dies\u00a9 mannigfaltigen Spiele bilden gleichsam die Vorschule f\u00fcr eigentliche Kinderspiele und f\u00fcr die sp\u00e4teren ernsten Aufgaben des Menschen. Verf. ber\u00fchrt noch kurz die Nachahmung\u00ab- und Phantasiespiele und m\u00dcst den Wert der Spielsachen nach dem Mafse, wieweit sie zur Ausbildung der Sinne und Bewegungen, der Nachabmungsf\u00e4higkeit und der Einbildungskraft geeignet sind. \u2014 Zumal an einem Elternabend h\u00e4tte Redner bei obigem","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n157\nThem* m. E. dem P\u00e4dagogen, der schon vor 60 Jahren mit feinem psychologischen Verst\u00e4ndnis diese grundlegenden Spiele den M\u00fcttern empfohlen hat, wenigstens nennen m\u00fcssen, n\u00e4mlich den Verfasser der \u201eMutter- und Koselieder\u201c, Fmtomch F\u00e4\u00f6bbl.\tPappxnhkix (Grofo-Lichierfelde).\nFrederick Tracy. Psychologie der Kindheit. Eine \u00dfesAmfitrsfillug der Kiaierpsychologle ftr S\u00e9minariste*, Studierende ind hehrer. Nach der vierten Auflage des Originals aus dem Englischen \u00fcbertragen von Dr. J. Stimpfl. Mit 28 Abbildungen. Leipzig, Wunderlich. 1899. 158 8. Mk. 2,\u2014\nDr. Stimpfl hat das grofse Verdienst, die besonders in den L\u00e4ndern englischer Zunge eifrig gepflegte kindespsychologische Forschung uns durch gute \u00dcbersetzungen zug\u00e4nglich gemacht zu haben. Kurz nach den klassischen \u201eUntersuchungen \u00fcber die Kindheit\u201c Sullys erschien bereits 1899 das obig\u00a9 Werk und es bat sieb in deutschen Seminarian f\u00fcr Lehrerinnen und Kinderg\u00e4rtnerinnen beim psychologischen Unterricht trefflich bew\u00e4hrt. Die Kapitel \u00fcber Kinderzeichnungen mit ihren Illustrationen (Menschen-und Tierzeichnungen vorschulpflichtiger Kinder) haben erheblich dazu beigetragen, dale sich in kurzer Zeit .unsere P\u00e4dagogen von den schweren M\u00e4ngeln des bisherigen Beobach tun gs- und Zeichenunterrichtes \u00dcberzeugt haben. Einerseits hat der amtliche Lehrplan der Volksschule die Verwendung des malenden Zeichnens in der Elementarklasse vorge-ichrieben. Ferner haben Lehrer der Naturbeschreibung dieses Zeichnen m ihrem Unterrichte in verschiedenen Formen verwendet und dadurch einen \u00dcbergang zum Beobachtungsunterricht und eigentlichen Zeichenunterrichts geschaffen, der das neuerdings im 5. Schuljahr beginnend\u00a9 Zeichnen nach der Natur erst erm\u00f6glicht.\nPappenheim (Gr.-Lichterfelde)\nKahl Buches. Arbeit Qftd Rhythmu. Dritte, stark vermehrte Auflage.\nLeipzig, Teubner. 1902. 466 8.\nDas ungew\u00f6hnliche Interesse, das Buchers Untersuchung erregt hat, war f\u00fcr den Vert ein Ansporn, bei den neuen Auflagen eine Vermehrung des Belegmaterials und eine Durcharbeitung und Erweiterung seines Werkes eintreten zu lassen. Die Zahl der Beispiele ist ungemein gewachsen. Zu den Abschnitten der ersten Ausgabe, die G. Simmel in dieser Zeitschrift 16, 321 angezeigt hat, sind S Kapitel v\u00f6llig neu hinzugef\u00fcgt worden, das V. : \u201eDie Anwendung des Arbeitsgesanges zum Zusammenhalten gr\u00f6fserer Menschenmassen\u201c, das VI. : \u201eGesang mit anderen Arten der K\u00f6rperbewegung\u201c, das VUL : \u201eFrauenarbeit und Frauendichtung.\u201c Alle diese Abschnitte enthalten n\u00e4here Ausf\u00fchrungen von Gedanken, die in der ersten Ausgabe nur eben angedeutet waren. Neben der arbeitserleich 1ernden Wirkung des Rhythmus wird die sozialisierende, vereinigend\u00a9 stark betont, der Arbeits-gflsang wird mit dem Tanagesang verglichen (S. 302 \u201eSoweit di\u00a9 Arbeit \u00bbeh rhythmisch gestalten l\u00e4fat, trennt sie vom Taase kein Artunterschied mehr, sondern nur ein Gradunterschied\u201c) der \u00fcberwiegende Anteil der Frauen primitiver V\u00f6lker an der rhythmischen Arbeit und an der Poesie wird Im Parallel\u00a9 gesetzt In den \u00fcbrigen Abschnitten ist vielfach der Aus-","page":157}],"identifier":"lit32627","issued":"1904","language":"de","pages":"156-157","startpages":"156","title":"Chr. Ufer: \u00dcber Kinderspiel und Kinderspielsachen. Vortrag. Die Kinderfehler 6 (1), 1-13. 1901","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:08.282983+00:00"}