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{"created":"2022-01-31T16:22:34.475044+00:00","id":"lit32641","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Trendelenburg, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 226-227","fulltext":[{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nLiteraturberieki.\ngleichviel Schallenergie weggenommen, so mnfs der hohe Ton mehr geschw\u00e4cht werden, wie der tiefe. Ferner kommt hinzu, dafs hohe T\u00f6ne nach Helmholtz viel schneller durch die Reibung der Luft an Intensit\u00e4t verlieren, wie tiefe. Die Gr\u00fcnde des verschiedenen Verhaltens der Vokale lassen sich nicht v\u00f6llig angeben. F\u00fcr A kommt wahrscheinlich der sehr starke und wenig hohe Formant in Betracht. Vert weist darauf hin, dafs seine Versuche \u00fcbereinstimmend mit den Untersuchungen Wiens (vgl. dieu Zeitschrift 1904), f\u00fcr Kl\u00e4nge von 1000 3000 Schwingungen nahezu gleiche Empfindlichkeit des Ohres ergeben w\u00fcrden.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nG. v. Mjjuxovsm. Cher dit lis-UM.fih.ftig iwildii\u00bb der Muskulatur ni.\nden Ubyriuth. Pfl\u00fcgers Archiv 18, 284\u2014298. 1.908.\nVerl, gibt eine Zusammenstellung seiner Beobachtungen \u00fcber den Zusammenhang zwischen Labyrinth und Muskulatur, welche er besonders an einseitig und doppelseitig operierten Kaninchen und Tauben anstellte^ und stellt danach ein Schema dieser Verbindungen f\u00fcr beide Tiere aut Betreffs der Augenbewegungen stimmten die Versuche mit den H\u00f6o y Kaschen Resultaten \u00fcberein. Beim. Kaninchen, sind, die den Kopf drehenden Halsmuskeln mit dem Labyrinth gekreuzt verbunden; an den vorderen Extremit\u00e4ten besteht ungekreuzte Verbindung f\u00fcr die die Abduktion, Extension, Pronation besorgenden Muskeln ; gekreuzte f\u00fcr Adduktion, Flexion und Supination. Die langen Muskeln des Rumpfes sind ungekreuzt verbunden; die Verbindung der hinteren Extremit\u00e4ten ist noch nicht klargestellt. Bei der Taube sind die Halsmuskeln mit dem. Labyrinth der gekreuzten Seite verbunden; ferner kommt dem Labyrinth Verbindung zu. mit der Reflexhemmungseinrichtung des gekreuzten sowie der Muskulatur des gleichseitigen Beines. Die Verbindungen der Fl\u00fcgel mit den Labyrinthen sind die gleichen, wie die der Beine; die Schwanzmuskeln sind mit dem gleichseitigen Labyrinth verbunden. W. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nG. Emanuel. \u00dcber die Wirkung der Labyrinthe nnd des Thaismns optical snf die Zngknrre des Frosches. Pfl\u00fcger\u00bb Archiv 99, 363\u2014384. 1903.\nVerf. wiederholt und erweitert Versuche X R. Ewalds \u00fcber di\u00a9 Wirkung des Labyrinth tonus auf die \u201eZugkurve\u201c des Frosches. Mit den herabh\u00e4ngenden Beinen eines vertikal befestigten Frosches sind belastete Hebel in Verbindung, die auf einem Pendelmyographion schreiben. Eine besondere Vorrichtung, welche bei Beginn der Pendelbewegung selbstt\u00e4tig ausgel\u00f6st wird, dient dazu, die Hebel gleichzeitig aus gleicher H\u00f6he herabfallen zu lassen. Die hierbei entstehende Kurve wird Zugkurve genannt,, beim normalen Frosch speziell \u201eTonuskurve\u201c, nach Zerst\u00f6rung vom Gehirn-und R\u00fcckenmark \u201eLeichenkurve\u201c. Die Fallh\u00f6he der belasteten Hebel betrug \u00f6 cm, die Belastung 20 g. Vor dem Versuch wird bei ruhig herabh\u00e4ngenden Beinen die Abszisse geschrieben. Die charakteristischen Unterschied\u00a9 von Tonuskurve und Leichenkurve bestehen darin, dafs erstere nur beim Fall der Gewichte unter die Abszisse gelangt, nachher \u00fcber derselben bleibt, Die Leichenkurve pendelt um die Abszisse als Gleichgewichtslage; da es eich bei ihr um reine Elastizit\u00e4tsschwingungen handelt, haben die Umkehr-","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n227\npunkte gleich\u00a9 zeitliche Entfernung, w\u00e4hrend bei der Tonuskurve die Um-kehrpunkte verz\u00f6gert erreicht werden. Die Leichenkurve tritt auf nach Zerst\u00f6rung des' Zentralnervensystems, Curarisierung, Ischiadikusdurch-schneidung, Durchtrennung der vorderen und hinteren Wurzeln. Da nach Durchtrennung allein der sensiblen Wurzeln die Leichenkurve entsteht, kommt die Tonuskurve durch sensible Reize, welche durch den Zug des herabfallenden Hebels ausgel\u00f6st werden, reflektorisch zustande. Nach Zerst\u00f6rung der Labyrinthe ist meist sofort di\u00a9 Leichenkurve vorhanden, in einigen F\u00e4llen hingegen \u00a9rat am n\u00e4chsten Tage; letztere\u00ae wird auf \u00a9inen vor\u00fcbergehenden Reizzustand des N. octavus bezogen. Entfernung nur eines Labyrinths gibt beiderseitig \u00a9ine Zwischenform, zwischen Tonus - und Leichenkurve. W\u00e4hrend die Entfernung des Grofshirns di\u00a9 Tonuskurve eher etwas verst\u00e4rkt, hatte schon di\u00a9 Fort nah me des Thalamus opticus dauernd Leichenkurve zur Folge. F\u00fcr das reflektorische Zustandekommen der Tonuskurve infolge der ausgel\u00f6sten sensiblen Reize ist also Beeinflussung von seiten der Labyrinthe n\u00f6tig; die vom Labyrinth zum R\u00fcckenmark gehenden Bahnen gehen vielleicht durch den Thalamus opticus.\nW. Tbenbblbnbub\u00f6 (Freiburg i. Br.).\n\u20ac. Bos. Contribution I l'\u00e9tude des sentiments intellectuels. Rev. philos. 55 (4), 353 372. 1903.\nAn jeder Empfindung kann man eine repr\u00e4sentative und eine affektive Seite ins Auge fassen. Bei letzterer handelt es sich nicht eigentlich um Lust und Unlust. Dies sind keine primordialen affektiven Ph\u00e4nomene. Vielmehr besteht das prim\u00e4re Affiziertwerden darin, date z. B. der Ton einer Glocke, die grelle Farbe einer Tapete diese und nicht jene Zellen in Aktivit\u00e4t versetzt. Di\u00a9 Bezeichnung des Ph\u00e4nomens als angenehm oder unangenehm ist eine sekund\u00e4re Tatsache. Jede Empfindung besitzt also-ihr affektives Zeichen, \u00a9in affektiv-organisches proprium, das irreduktibel ist.\nDas affektive Zeichen ist jedoch \u00fcbertragbar. Denken wir dabei an die Analogien der Empfindung (Wundt). Der Komponist Schumann \u201epflegte seinen Mitsch\u00fclern musikalisch\u00a9 Portr\u00e4ts zu geben, indem er durch gesanglich\u00a9 Einkleidungen und variierte Rhythmen di\u00a9 moralischen Nuancen und k\u00f6rperlichen All\u00fcren seiner Freunde zeichnete\u201c. Etwas \u00c4hnliches hat man im kolorierten H\u00f6ren. Bei manchen Personen erweckt n\u00e4mlich di\u00a9 Lekt\u00fcre eines Briefes Farben als Begleiterscheinungen. Sokolow erw\u00e4hnt \u00a9ine Dame, welche sogar gewisse allgemeine Ideen kolorierte, wie z. B. Kraft (rot) und Gesetz (blau). In allen solchen F\u00e4llen ist \u00a9ine affektive Assoziation im. Spiel. Die betreffenden Personen haben sich daran gew\u00f6hnt, mehr affektiv als intellektuell zu. perzipieren.\nDie intellektuellen Gef\u00fchle sind bei verschiedenen seelischen Aktionen von Bedeutung: Wenn wir uns einer Sache entsinnen wollen, und das betreffende Bild noch nicht erschienen ist, so haben wir doch schon den affektiven Anblick in unaerm Bewutetsein. Auch, die Assoziation der Ideen, vollzieht sich nur vermittels ihrer affektiven Elemente. Eine grotee Rolle spielt das Gesetz der Gewohnheit. Bei der Neigung zum Rauchen und Trinken ist es die Gewohnheit, date wir uns auf eine bestimmte Weise affiziert f\u00fchlen, welch\u00a9 uns zur Erf\u00fcllung treibt.\n15*","page":227}],"identifier":"lit32641","issued":"1904","language":"de","pages":"226-227","startpages":"226","title":"G. Emanuel: \u00dcber die Wirkung der Labyrinthe und des Thalamus opticus auf die Zugkurve des Frosches. 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