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{"created":"2022-01-31T16:22:47.131061+00:00","id":"lit32645","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 232-233","fulltext":[{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\nl\u00c2iera turbericht.\n\u20ac% Motom. .La foloit\u00e9 isas la rtrc- Bm. philos, \u00a7\u00a7 (5) 508\u2014527, (6), \u00ab34-648. 1903.\nVerf. bietet in der vorliegenden Arbeit mehr\u00bb ale dm Thema verspricht. \u00dcber due Thema in der formulierten Einschr\u00e4nkung w\u00fcrde eich \u00fcberhaupt nicht viel sagen lassen\u00bb da im Traum,# der Automatismus herrscht. So wird auch der Traum will\u00a9 nur hin und wieder im. Amschiuls an eine Reihe anderer Fragen behandelt.\nEine F\u00e4higkeit ist Im Traume aufgehoben\u00bb n\u00e4mlich die F\u00e4higkeit\u00bb unsere Gedanken zu kontrollieren, zu pr\u00fcfen\u00bb ob aie falsch\u00bb ob sie moralisch sind\u00bb ob man sie in Handlungen Umsetzen soll. Dies finden wir teilweise schon bei Hysterikern. Bei ihnen ist jedoch diese F\u00e4higkeit der Selbstbestimmung noch nicht ganz aufgehoben, wohl aber im Traume. Bas logische Band fehlt und an Stelle desselben treten andersartige \u201eBinder\u201c auf\u00bb z. B. die Gemeinsamkeit des physiologischen Prozesses. Bi\u00a9 Verbindung der Vorstellungen untereinander erfolgt mitunter durch Transformation. Ein Zeichen daf\u00fcr, dafs Transformationen stattgefunden haben\u00bb ist nach Verf. das Beharren der Farbe. Bei Volds Versuchspersonen bestand ebenfalls eine Beziehung zwischen den F\u00e4rbungen der am Abend fixierten und der im, Traum erscheinenden Objekte. Dagegen will Verf. einige von Dxlboecf beigebrachte Metamorphosen nicht alp solche anerkennen.\nDie gr\u00f6fste Lebensf\u00e4higkeit besitzen diejenigen, Tr\u00e4ume\u00bb in denen Freude, Sympathie, Antipathie, Mitleid\u00bb Gram nnd Zorn \u00a9ine Roll# spielen* Doch sind, solch\u00a9 Tr\u00e4ume selten, Dies hat darin seinen Grund\u00bb dafs die meisten Tr\u00e4ume unzusammenh\u00e4ngend und unbestimmt sind. Dagegen kommt der Affekt der Furcht sehr h\u00e4ufig vor. Noch einen Grad hoher stehen die Willens tr\u00e4ume. Sie f\u00fchren meist das Erwachen herbei.\nDas Tr\u00e4umen stellt das unvollkommen\u00a9 Funktionieren des Seelischen dar. Bei Idioten, deren seelisches Funktionieren schon im Wachen unvollkommen ist\u00bb werden daher gar keine Tr\u00e4ume mehr verkommen. Dies hat Saura de Sanctis richtig festgestellt. Derselbe Gelehrte fand auch, dafs bei Verbrechern Tr\u00e4ume selten Vorkommen. Und zwar tr\u00e4umen die schwersten Verbrecher am wenigsten. Dies hingt wieder damit zusammen\u00bb dafs bei Verbrechern die geistigen F\u00e4higkeiten wenig entwickelt sind. Auch Greise tr\u00e4umen weniger, weil ihr Geist geschw\u00e4cht ist. Dagegen bildet die Erm\u00fcdung eher einen Stimulus zum Tr\u00e4umen.\nDer Bin Aufs der Tr\u00e4um\u00a9 auf da\u00ab wache Leben steht im umgekehrten Verh\u00e4ltnis zum Willen. So gewinnen bei Hysterischen, welche alle abulisch sind, di\u00a9 Tr\u00e4ume grofsen Ein flute auf das Tagleben. Bekannt ist\u00bb date Tr\u00e4ume oft die Vorboten von Krankheiten sind. Dies erkl\u00e4rt sich dadurch\u00bb date das Individuum im Schlafe leichter die krankhaften Bewegungen seines Innern sp\u00fcrt, welche ihm im Wachen entgehen.\nDie Potenzierung der Empfindung im Traume ist etwas Bekanntes\u00bb sie bewirkt h\u00e4ufig das Erwachen. Nur solche Empfindungen in den Binge weiden\u00bb welche von Furcht, von Stockungen und schlechter Beschaffenheit des Magens herr\u00fchren, f\u00fchren kein Erwachen herbei\u00bb weil sie dem Individuum zu vertraut sind, ebenso kontinuierliche Ger\u00e4usche und Ber\u00fchrungen.","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Literatur bericht.\n23$\nMm entsinnt sieh viel besser der zusammenh\u00e4ngenden und vern\u00fcnftigen Tr\u00e4ume. Der Geist hat eine Abneigung, das Absurd\u00a9 zu denken. Da\u00bb Unzusammenh\u00e4ngende erm\u00fcdet den Geist, der h\u00f6chstens eine Reihe von. ausgepr\u00e4gten Gegens\u00e4tzen ertr\u00e4gt.\tGebssler (Erfurt).\nP. Rousseau, hi m\u00e9moire dis r\u00eaves di\u00e4t le rift. Rev. philos. 56 (4), 411\u2014416.\n1903.\nVerf. 'hat den Schlaf eines jungen Mannes von 25 Jahren beobachtet, welcher dem: visuellen und motorischen Typus angeh\u00f6rte: Von 11 bis 2 Uhr ist sein Schlaf tief und normal. Von da an bis 4 l/t Uhr bewufste Tr\u00e4ume, intermittierend. Hierauf eine Tiefschlafperiode bis 6 ljt Uhr. Sodann Erwachen. Endlich eine letzte Schlafperiode bis 1 V* Uhr. Dieser Rhythmus wurde eine Zeit lang als best\u00e4ndig wiederkehrend beobachtet. Der Schlaf zerf\u00e4llt .also In 4 Perioden, von denen. 2, die 1. und 3. absolute Ruhe dar-stellen. Die Person, sieht w\u00e4hrend der 4. Periode die Tr\u00e4um\u00a9 der 2. von neuem, jedoch nicht in der 2. die Tr\u00e4ume einer vorangegangenen, Macht, Hierbei kommt es dem Tr\u00e4umenden so vor, als h\u00e4tte er die Tr\u00e4um\u00a9 der 2. Periode eben erst erlebt, obwohl doch 2 Stunden dazwischen verflossen waren. Also das Intervall erschien ihm offenbar zu klein. Die Bilder der 2. Periode sind unbestimmter, entfernter als die der 4. Di\u00a9 Tr\u00e4um\u00a9 beider Perioden aber gehen sehr leicht von statten, ihr\u00a9 Bilder verkn\u00fcpfen sich ohne M\u00fche, di\u00a9 geistige Kraft tritt nur oberfl\u00e4chlich ins Spiel. Aufserdem ist das Tr\u00e4umen w\u00e4hrend der 4. Periode mit dem Gef\u00fchle des Genusses verbunden.\nDa\u00df Gef\u00fchl der Analogie zwischen Zustand 2 und 4 l\u00e4fst sich nach. Verf. durch den Automatismus der Assoziation der Bilder erkl\u00e4ren, genauer gesprochen der Nervenzentren. Mit diesem Gef\u00fchle des spontanen Automatismus h\u00e4ngt einerseits der Ausdruck der Leichtigkeit zusammen, mit welcher die Bilder der 4. Periode aufeinander folgen, andererseits das Gef\u00fchl des Uninteressiertseins unserer tieferen Pers\u00f6nlichkeit bez\u00fcglich der Traumgem\u00e4lde. Die Ereignisse erscheinen dem Tr\u00e4umenden als von seinem Ich losgerissen. Beide Perioden werden, durch das Gef\u00fchl der zeitlichen Unterbrechung voneinander unterschieden. Aufserdem ist in der 4. Periode der Schlaf besonders tief. Der Trauminhalt derselben kommt uns vertrauter vor. Ein Hauptunterschied liegt in der bereits erw\u00e4hnten Tatsache, dafs Zustand 4 von dem Gef\u00fchle des Vergn\u00fcgens begleitet ist, Zustand 2 \u00fcberhaupt von keiner Emotion.\nDie Tatsache, dafs keiner der Tr\u00e4ume, welche den. beiden in Frag\u00a9 kommenden Perioden angeh\u00f6ren, nach dem Erwachen als diesen beiden Perioden, angeh\u00f6rig wiedererkannt wird, bildet ein Beispiel f\u00fcr Tr\u00e4ume, bei denen di\u00a9 Form allein, im Wachen beharrt, der Stoff dagegen, sich ins Unbewufste verfl\u00fcchtigt hat. Wir haben hier eine Dissoziation zwischen der Form des Traumes (Gef\u00fchl des Automatismus, Eindruck der Leichtigkeit, Gef\u00fchl des Vergn\u00fcgens und Uninteressiertseins) und dem Stoffe (konkrete Bilder, verbunden durch spontane Assioziation). Wir sagen in solchen F\u00e4llen: \u201eIch habe getr\u00e4umt, weifs aber nicht mehr wovon.\u201c Es ist bemerkenswert, dafs in den, Momenten, wo das seelisch\u00a9 Leben am meisten dem blofsen Werden preisgegeben zu sein scheint, wo es nichts weiter zu","page":233}],"identifier":"lit32645","issued":"1904","language":"de","pages":"232-233","startpages":"232","title":"Ch. Mourre: La volont\u00e9 dans le r\u00eave. Rev. philos. 55 (5) 508-527. (6), 634-648. 1903","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:47.131067+00:00"}