Open Access
{"created":"2022-01-31T16:21:51.460221+00:00","id":"lit32651","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 239-240","fulltext":[{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Literaiurberioh t\n239\nqualit\u00e4ten der Fall. Das Wort f\u00fcr \u201es\u00fcfs\u201c bedeutet eigentlich \u201eguter Geschmack\u201c (vgl. ySve \u2014 fjdoucu, enavis \u2014 suadeo usw.) ; di\u00a9 Ausdr\u00fccke f\u00fcr \u201esalzig\u201c und \u201esauer\u201c zeigten Yerwechslungstendenz ; f\u00fcr \u201ebitter\u201c konnte eine besondere Bezeichnung nur schwer erhalten werden (\u00e4hnlich auch aaderwftrte, sogar in Europa). Dem Annehmlichkeitsgrad nach stand der s\u00fcf8\u00a9 Geschmack allgemein am erster, der bittere an letzter Stelle; \u00dcber den, 'Vorzug von sauer oder salzig waren die Meinungen geteilt.\nDie an letzter Stell\u00a9 mitgeteilten Beobachtungen beziehen sich auf Reaktionszeiten bei einfachen akustischen (Hammer) und optischen Reizen (Auftauchen einer weifsen Tafel in schwarzem Felde), sowie \u201eoptischen Wahlzeiten\u201c (blaue oder rote Tafel). Zur Messung diente in Ermangelung eines Chronoskops ein Kymographion. Vergleichsbestimmungen mit derselben Versuchsanordnung wurden in Sarawak (Borneo) und in England gemacht. Die Auswertung der Messungen, bei solchen Versuchen immer eine sehr heikle Aufgabe, besorgte Verf. mit grofser Vorsicht Er legt mit \u2022Recht mehr 'Wert auf di\u00a9 Zahlen, di\u00a9 bei Ordnung der Baten nach der Gr\u00f6fse in der Mitte der Serien stehen, als auf di\u00a9 arithmetischen Mittel; er zieht den \u201eVariationskoeffizienten\u201c, d. i. das Verh\u00e4ltnis der mittleren Abweichung zum Mittel, in die Diskussion; er berechnet di\u00a9 Mittelwerte auf verschieden\u00a9 .Arten und sowohl unter Einschlufs wie unter Ausschlu.Cs der extremen Reaktionszeiten. Bei allen Schlufsfolgerungen werden die psychologischen und sonstigen Neben umst\u00e4nde, di\u00a9 di\u00a9 Zahlen mitbeeinflussen konnten, in Betracht gezogen. W\u00e4hrend di\u00a9 Reaktionszeiten bei akustischem Reiz f\u00fcr Murrayinsulaner und Engl\u00e4nder gleich waren, blieben erster\u00a9 bei optischem Reiz und (optischen) Wahlreaktionen hinter letzteren um .20 a resp. 60 o zur\u00fcck, wohl infolge der komplizierteren psychologischen Bedingungen dieser Versuche, bei denen die Aufmerksamkeit auch mehr auf den. erwarteten Reiz als auf di\u00a9 vorgeschriebene Bewegungsreaktion gerichtet gewesen zu. sein scheint. Bi\u00a9 jungen Erwachsenen von Sarawak reagierten schneller als die Engl\u00e4nder (um 20 o). Ein Unterschied ha der Zahl, der Leute, die brauchbar\u00a9 Reaktionen lieferten, war nicht bemerkbar. Die jungen erwachsenen Insulaner reagierten schneller als die Kinder, schneller und regelm\u00e4fsiger als die alten Leute; nicht so in England, wo allerdings wirklich betagte Versuchspersonen nicht verwendet wurden. Extreme Reaktionen kamen bei Kindern selten vor. Der Unterschied des Temperaments spiegelt\u00a9 sich in der individuellen Reaktionsweise der Insulaner deutlich wieder. Am Schl\u00fcsse gibt Verf* einen \u00dcberblick \u00fcber die bisher unternommenen Versuche, Reaktionszeiten als Rassenmerkmale in di\u00a9 Anthropologie einzuf\u00fchren ; doch sind die Methoden noch zu ungenau und die Resultat\u00a9 zu unsicher, um als solide Vergleichsbasis dienen zu. k\u00f6nnen.\tHobnbostel (Berlin).\nJ. w.\tThe letft ta, Childhood end Folklore. Am. Joum. of P&ychoL\nIt (2), 294\u2014318. 1902.\nVerf, ist der Ansicht, die Psychologie, wie sie gew\u00f6hnlich betrieben werde, m\u00fcsse sich notwendig auf di\u00a9 Darstellung der einfachsten Formen psychischen Geschehens beschr\u00e4nken. Eine notwendige Erg\u00e4nzung finde sie daher in. der genetischen Psychologie, Die Kinderpsychologie bildet","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nLiteraturberich t\n\u00abdabei f\u00fcr Slaughter das Verbindungsglied zwischen der Tierpsychologie und \u00abder Psychologie des entwickelten menschlichen Bewnfstseins. B&bei m\u00fcssen aber, wie er meint, die Ergebnisse der Kinderpsychologie, die durch den Einflels des Milieus auf das Seelenleben des Kindes in ihrem Wert f\u00fcr die Entwicklungslehre h\u00e4ufig beeintr\u00e4chtigt werden, durch Vergleichung mit den Ergebnissen der V\u00f6lkerpsychologie eine besondere Beleuchtung empfangen. In diesem Sinne untersucht Slaughter die einander parallel gehenden Auflassungen der Kinder einerseits und primitiver V\u00f6lker andererseits von einem Gegenstand, der die Aufmerksamkeit des naiven Menschen besonders lebhaft erregt, vom Mond. Er zeigt, wie die Anschauungen von der Substanz und der Lokalisation des Mondes, von seinem Einfiuis auf das Wetter, von dem Mann im Mond, vom Mond als Sitten W\u00e4chter, als Aufenthaltsort Abgeschiedener, als \u00e4sthetischem Objekt, als Ursache irdischer Schicksale und als Gegenstand religi\u00f6ser Verehrung \u2014 wie diese Anschauungen bei Kindern und primitiven V\u00f6lkern vielfach \u00e4hnliche Z\u00fcge auf weisen, wenn auch keine genaue Korrespondenz besteht. Die psychologische Bedeutung dieser Untersuchung, die auf die Anwendung psychologischer Begriffe g\u00e4nzlich verzichtet und einfach mannigfache Ansichten \u00fcber einen physikalischen Gegen -stand zusammenstellt, vermag Ref. nicht einzusehen. D\u00fcna (W\u00fcrzburg.)\nR. R. Gurlbt. The Habits of Fishes. Am. Joum. of. Psychol. IS (3), 408 bis 425. 1902.\nVerf. will einen Beitrag liefern zur Psychologie des Instinkte. Er untersucht einige bei den Fischen charakteristisch ausgepr\u00e4gte Gewohnheiten, n\u00e4mlich das Laichen zu bestimmter Zeit (im Fr\u00fchling oder im Herbst) und das Wandern (zum Strand des Meeres oder fiufsaufw\u00e4rts). Das Laichen findet nicht auf Grund eines dunklen Zeitbewufstseins der Fische statt, sondern es erfolgt auf Temperaturreize hin. Diese Temperaturreize sind aber nicht etwa einfache K\u00e4lte- oder W\u00e4rmereize, sondern Einfl\u00fcsse des K\u00e4lter- oder W\u00e4rm er Werdens. Sie wirken auf einen vom Verf. \u00abohne anatomischen Nachweis angenommenen nerv\u00f6sen Mechanismus, der die Eireife und di\u00a9 Absonderung der reifen Eier veranlagst. Die Ausbildung dieses Mechanismus und die Anpassung seiner Funktion an die genannten Reize erkl\u00e4rt Gurley durch den Hinweis auf die nat\u00fcrliche Aussage nach dem Schema: Der Fisch, dessen nerv\u00f6ser Mechanismus nicht auf das W\u00e4rmer- oder K\u00e4lterwerden des Wassers bzw. auf dieses Wftrmer-.oder K\u00e4lterwerden zu rasch oder zu langsam reagiert, hat keine Nachkommenschaft, weil seine Brut zu einer Zeit ausschl\u00fcpft, wo sie entweder nichts zu fressen hat oder selbst gefressen wird. Zum Beweis dieser Behauptungen f\u00fchrt Verf. eine Reihe von Erfahrungen der Fischz\u00fcchter an. In ganz \u00e4hnlicher Weise behandelt er sodann auch die Wanderz\u00fcge der Fische.\tD\u00fcrr (W\u00fcrzburg).","page":240}],"identifier":"lit32651","issued":"1904","language":"de","pages":"239-240","startpages":"239","title":"J. W. Slaughter: The Moon in Childhood and Folklore. Am. Journ. of Psychol. 13 (2), 294-318. 1902","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:51.460227+00:00"}