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{"created":"2022-01-31T16:23:38.503276+00:00","id":"lit32657","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n303\nft *eigte sich, dafs die Fokale die deutlichsten und st\u00e4rksten Bestandteile der akustischen Wortvorstellung sind. Man mufs also beim H\u00f6runterricht bestrebt sein, die Unterschiedsempfindlichkeit des defekten Ohres f\u00fcr die KJangnuancen der Vokale in ihrer Verbindung mit den verschiedenen Konsonanten in steigern. Auch beim. Absehen der Worte vom Munde des Sprechers macht sich wieder di\u00a9 Regel geltend, dafs die Aufmerksamkeit nur die charakteristischen Bewegungsformen erfafst und im \u00fcbrigen reproduzierte Vorstellungen erg\u00e4nzend eintreten. Belm H\u00f6ren wie beim Absehen ergeben sich typische Fehler, die aber von solcher Art sind, dafs \u00d6hr und Auge sich zu gunsten des Verst\u00e4ndnisses gegenseitig korrigieren. Bez\u00fcglich der hier in Betracht kommenden Einzelheiten mois auf das recht Itlrreiche Original verwiesen werden.\tSchabpmb (Berlin).\nB. \u00c4MABinnto, S\u00fclle print ft\u00a7 olfacti?e. Mm sperim. di freniatria 29, 8 Ul\u2014824. 1908.\nBer Vert hat an 3 Hunden und 2 Kaninchen den Bulbus olfactories zerst\u00f6rt und nach 20 Tagen die Tiere get\u00f6tet. Mittels der MABcmschen Methode waren Fasern als zerst\u00f6rt nachzuweisen, die er in 2 Gruppen, oberfl\u00e4chliche and tiefe Riechstrahlung, scheidet. Beide sind als Fortsetzungen der Mitral-zellenachsenzylinder anzusehen. Die oberfl\u00e4chlich\u00a9 Riechstrahlung um-kleidet zuerst den Riechlappen, dann wendet eie sich nach aufsen. Da ihre Zahl, von vorne nach hinten abnimmt, mufs angenommen werden, dafs viele in den Zellen des Lobus olfactorius enden. Ber Vert nimmt an, dafs der Riechlappen und der Gyrue hippocampi (beim, Menschen der Uncus und der Nucleus amygdalae) die prim\u00e4ren Zentren des Riechnerven d&rstellen, w\u00e4hrend er als die eigentlichen kortikalen Zentren den Gyrua hippocampi, Gyrus den talus und Gyrus cinguli bezeichnet. Von einem Chiasma des Olfactorius im Sinne, wie man von der Optikuskreuzung spricht, k\u00f6nne keine Rede sein.\tAschapp\u00e4nbubo.\nH. \u20ac. Btevbns. nt Relation of the Flaetnationi of JiipMitfl in fie Estimation of Tine lafervala to Taso-motor waves. Amer. Joum. of Psychol il (1), 1-27. 1909.\nWelche Beziehung besteht zwischen den Schwankungen der Zeit-Sch\u00e4tzung und vasomotorischen Kurven, die mittels eines Fingerplethys* mographen gewonnen werden? Gibt es \u00fcberhaupt eine solche Beziehung? Biese Fragen will Stbvehs beantworten. Mittels des Zeitsinnapparates nach Motmaoti bietet er seiner Versuchsperson zun\u00e4chst \u00a9in objektiv bestimmtes Zeitintervall. Durch Nachtaktieren hat die letztere auszudr\u00fccken, wie grofs ihr dieses Intervall erscheint. Bei diesem. Taktieren wird ein elektrischer Strom geschlossen, durch den mittels geeigneter Vorrichtungen das Zeit-urteil auf einem Kymographion. auf gezeichnet wird. Gleichzeitig wird auf dem Kymographion di\u00a9 plethysmographische Kurve auf genommen. Es entspricht nun einem bestimmten Normalintervall \u00a9in\u00a9 oder mehrere Zeit Sch\u00e4tzungen, die m\u00f6glicherweise anders ausfallen, je nachdem sie mit Hebungen oder Senkungen der plethysmographischen Kurve Zusammentreffen. Soweit ist der Gedan.kenga.ng des Verf. verst\u00e4ndlich. Aber wie Stevbwb nun dazu kommt, Kurven zu entwerfen in einem Koordinaten-","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nLiteraturbericht.\nsystem, wo die Abszisse f\u00fcr di\u00a9 Grttfs\u00a9 der Normalintervalie, di\u00a9 Ordinate f\u00fcr die Gr\u00f6fse der Zeitsch\u00e4tznngen als Mafsstab dient, und diesen Kurven Plethysmogramm\u00a9 parallel gehen in lassen, deren Abszisse doch dem Ablauf der Zeit entspricht, das ist dem Referenten unverst\u00e4ndlich geblieben. Auch die Tabellen geben R\u00e4tsel auf und enthalten, soweit ersichtlich ist, elementare Fehler. Es seien daher hier nur die wichtigsten Resultate in der Formulierung des Autors noch wieder* gegeben, wobei es unentschieden bleiben mufs, inwiefern dieselben brauchbar sind :\n1.\tDi\u00a9 vasomotorisch\u00a9 Kurve koinzidiert in wenigstens 50% der Falle mit den Schwankungen der Zeitsch\u00e4tzung.\n2.\tF\u00fcr Zeitintervalle, die gr\u00f6fser sind als 8,7 Sekunden kann die Atmung als unterst\u00fctzendes Hilfsmittel der Zeitsch\u00e4tzung dienen.\n3.\tDas WiBiasch\u00a9 Gesetz gilt nicht f\u00fcr die Sch\u00e4tzung von Zeitintervallen,\nDies letztere Ergebnis folgt, nicht aus den Versuchsresultaten von Stevens, nach denen die Furage der G\u00fcltigkeit des Womchen Gesetzes f\u00fcr Zeitsch\u00e4tzungen vielmehr unentschieden bleiben m\u00fcfste.\nD\u00fcna (W\u00fcrzburg).\nCm H. S*a*s. A Osatribttttei t\u00a9 fl,\u00ae Psychology of RlyftaL Amer. Jmrm\u00ab of AyeAol. Il (1), 28\u201481. 1902.\nVerf. will experimentell der Frage n\u00e4her treten, inwieweit ein ge\u00fcbter Musiker dem, Verh\u00e4ltnis der ganzen, halben, Viertels, achtele Noten usw. Rechnung tr\u00e4gt, wieweit \u00fcberhaupt \u00dcbereinstimmung In den Zeitverh\u00e4lt-nissen der einzelnen Takte herrscht. Er richtet daher ein, Harmonium so ein, dafs die Tonh\u00e4mmer, solange der Ton andauert, einen Kontakt schliefsen, wodurch ein elektrischer Strom, zu einem elektromagnetischen Registrierapparat geleitet wird, der auf einem Kymographion Jene Tondauer verzeichnet. Seine Versuche mit verschiedenen ge\u00fcbten Klavierspielern ergaben, dafs zun\u00e4chst individuelle Unterschiede im Tempo des Spielens vorhanden sind. Eine ganze Note hat bei verschiedenen Individuen und bei demselben Individuum in verschiedenen St\u00fccken einen verschiedenen Zeitwert Aber es variieren die Zei.tm.afse auch bei. einem Individuum in einem und demselben St\u00fcck. Der mittler\u00a9 Zeitwert der Bruchteile von Noten entspricht nicht genau dem jeweiligen Bruchteil des mittleren Zeitwertes der ganzen. Noten, und die Abweichung vom exakten Wert wird nicht geringer, wenn di\u00a9 Melodie mit Begleitung gespielt wird, wie die\u00ab MEUmann vermutet hat. Betonte und unbetonte Noten unterscheiden sich nicht immer hinsichtlich der L\u00e4nge. Aber h\u00e4ufig ist doch, die betonte Note' l\u00e4nger als die unmittelbar folgende unbetonte von gleicher L\u00e4ngenbezeichnung. Endlich ist noch hervorzuheben, 'dafs. die Versuche von, Sears h\u00e4ufig ein Andauern des vorausgehenden. Tons \u00fcber den Beginn des folgenden hinaus erkennen lassen. Intervalle kommen gelegentlich, auch vor, besonders wenn dieselbe Note zweimal unmittelbar nacheinander gespielt wird. Dabei hat aber \u00a9in. Inter?.all keinen Einfiufs auf die L\u00e4nge des Taktes, indem di\u00a9 dem Intervall vorausgehende Note entsprechend verk\u00fcrzt wird.\tD\u00fcrr (W\u00fcrzburg).","page":304}],"identifier":"lit32657","issued":"1904","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"H. C. Stevens: The Relation of the Fluctuations of Judgments in the Estimation of Time Intervals to Vaso-motor waves. Amer. Journ. of Psychol. 13 (1). 1-27. 1902","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:38.503282+00:00"}