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{"created":"2022-01-31T16:22:07.333197+00:00","id":"lit32663","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 306-307","fulltext":[{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nI\u00c0teraturberickt.\nm\u00fcdung war du Auftreten st\u00e4rkerer Schwankungen der Leistungsf\u00e4higkeit\nDie Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten der Atmung hingen im allgemeinen mit den Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten der geistigen Arbeit zusammen. Eine der Hauptursachen der St\u00f6rung der Atemkurve ist das innerliche Sprechen, das die geistige Arbeit begleitet and unterst\u00fctzt Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten der Atmung verraten sich durch die Form, die Tiefe und die H\u00e4ufigkeit der Bewegungen des Brustkorbes ; sie werden um so deutlicher, je st\u00e4rker die Erm\u00fcdung ist.\nDie Respirationsgeschwindigkeit ist um so gr\u00f6\u00dfer, je schneller die geistige Arbeit vor sich geht Die Einatmung findet meist In den Intervallen zwischen den einzelnen L\u00f6sungen der gestellten Aufgaben oder zwischen der L\u00f6sung und dem Niederschreiben statt Die Ausatmung w\u00e4hrend der geistigen Arbeit ist gew\u00f6hnlich verl\u00e4ngert und sto\u00dfweise. Die Schwankungen des Exspirationstypus w\u00e4hrend des Rechnens k\u00f6nnen fehlen ; ist sie aber vorhanden, so ist sie ein Anhaltspunkt daf\u00fcr, da\u00df der Experimentierende w\u00e4hrend des Atisatmens gearbeitet hat\nW\u00e4hrend der Erm\u00fcdung sind Pausen aller Art sehr h\u00e4ufig. Der Zusammenhang zwischen Atemtiefe nnd der Intensit\u00e4t der geistigen Arbeit ist nicht immer vorhanden, besondere dann nicht, wenn die Versuchspersonen noch nicht erm\u00fcdet sind; tiefe Atemz\u00fcge entsprechen vielmehr einem absoluten oder relativen Ausruhen. Im allgemeinen l\u00e4\u00dft sich sagen, da\u00df je intensiver und anstrengender die geistige Arbeit Ist, um so oberfl\u00e4chlicher die Respiration wird, um schlie\u00dflich mehr oder weniger lange zu pausieren, besondere wenn der Experimentierende seine Aufmerksamkeit oder sein Ged\u00e4chtnis stark anstrengt.\nDie H\u00e4ufigkeit der Atmung entspricht sehr deutlich und schnell den Ver\u00e4nderungen in der Intensit\u00e4t nnd Geschwindigkeit der geistigen Arbeit. In der Regel verbindet sich mit einer geistigen Arbeit, die einer Anspannung der Apperzeption oder einer Ged\u00e4chtnisanstrengung entspricht, eine Verminderung der Atemfrequenz, den Zeiten einer mehr automatischen Rechent\u00e4tigkeit eine Vermehrung.\tAschaffenburg.\n8. \u00df. CoLvm. Hi fsffkilOftai If\u00fcssttf if Religism. Amer. Jour*. of Bsyehol\n13 (1), 80=87. 1902.\nVerf. akzeptiert unter den verschiedenen Definitionen der Religion als die geeignetste Schleibbiiachebs Bestimmung derselben als des Gef\u00fchls schlechthiniger Abh\u00e4ngigkeit, wobei er freilich einige Bestimmungen \u00fcber die untrennbare Verbindung des Gef\u00fchls mit Wissen und Wollen f\u00fcr n\u00f6tig h\u00e4lt. Die \u00dcbereinstimmung dieser Definition mit dem,, was \u00fcber Entstehung und Wachstum, der Religionen bekannt ist, sucht Colvin nachxuweisen, indem er erkl\u00e4rt, die meisten Anthropologen lie\u00dfen die Religion aus der Furcht hervorgehen (!) Das in der Furcht vorhandene Gef\u00fchl einer Abh\u00e4ngigkeit werde zum Gef\u00fchl schlechthiniger Abh\u00e4ngigkeit, wenn es sich mit der Erkenntnis verbinde, dafis der Mensch auf Wohl und Wehe der M\u00e4chte, von denen er sich abh\u00e4ngig f\u00fchlt, keinen Einflu\u00df habe. Die Entwicklung dieses Gedankens sucht C. in allen wichtigeren Religionen nachzu weisen. Ein gewisser Pessimismus geh\u00f6rt demnach zu jeder Religion (!) Die psychologische Notwendigkeit der Religion aber wird","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n307\nwesentlich darin, gefunden, dafs f\u00fcr die Ausbildung des Pessimismus die Erde jederzeit genug Gelegenheit bietet. \u2014 Die Ausf\u00fchrungen Colviw\u00ab h\u00e4tten vor 100 Jahren ver\u00f6ffentlicht werden k\u00f6nnen, ohne einen Fortschritt der Wissenschaft zu bedeuten.\tD\u00fcrh (W\u00fcrzburg).\nH. B. Woolston. Religions Emotion. Amer. Joum. of P\u00ea\u00ffckol 18 (1), 62\u201479.\n1902.\nDie religi\u00f6se Gem\u00fctsbewegung soll als Erfahrungstatsache beschrieben werden. Wie weit dies wirklich geschieht, mag man, aus dem, Folgenden, entnehmen. Woolston behauptet zun\u00e4chst, jede Gem\u00fctsbewegung verdanke ihren Ursprung der Herstellung einer Koordination zwischen einem. Eindruck einerseits und der Reaktion auf diesen, Eindruck andererseits, wenn. dm Zustandekommen dieser Koordination erst aus der \u00dcberwindung eines Konflikte widerstreitender Tendenzen hervorgeht. Deshalb, meint er, nehmen die Gem\u00fctsbewegungen mit wachsender intellektueller Bildung ab(!) In, der Anwendung dieser Grundgedanken auf die religi\u00f6se Gem\u00fctsbewegung f\u00fchrt W. ans, wie die verschiedenen Gedankeng\u00e4nge, di\u00a9 durch Lebenserfahrung und den Ein fluf\u00ab der Gesellschaft im Menschen wachgerufen werden, in einer religi\u00f6sen Weltanschauung sich vers\u00f6hnen und wie dieser Harmonisierung verschiedener Tendenzen das beseligende Gef\u00fchl des Glaubens entspricht. Erscheint so die religi\u00f6se Gem\u00fctsbewegung nur als Symptom f\u00fcr den Prozefs, der in richtigem Leben und Handeln seinen AbschleJfe findet, dann darf dieselbe nicht Selbstzweck sein \u2014 ein Schl\u00fcte, der .allen denen selbstverst\u00e4ndlich erscheinen mufs, die ihre Kenntnis von dem Wert einer Sache .nicht aus der psychologischen Erfahrung sondern ans metaphysischen \u00dcberlegungen sch\u00f6pfen.\tD\u00fcrr (W\u00fcrzburg).\nCu. FAmA I\u2019imflveice i\u00bb rythme \u00abmr le travail. Ann\u00e9e p&ychoL 8,49\u2014106. 1902.\n\u2014\tL\u2019altomaico de ractivit\u00e9 des de\u00ab h\u00e9misph\u00e8res c\u00e9r\u00e9braux. Ebda. 107\u2014149.\n\u2014\tL\u2019imlnence de quelqiei poisons nerveux sur le travail. Ebda, 151\u2014184.\nAuch der diesmalige Bericht F\u00e9r\u00e9s \u00fcber seine umfangreichen Geographischen Arbeiten ist so zu st\u00e4nde gekommen, dafs die massenhaften Rohtabellen und Kurven mit d\u00fcrftigen Vor-, Zwischen- und Nachbemerkungen versehen einfach aneinandergereiht wurden. Da dem Ref. nicht zugemutet weiden kann, die geistige Verarbeitung dieses Tabellariums, zu der dem Verf. die Zeit fehlte, selbst vorzunehmen, kann nur folgendes angedeutet werden. Di\u00a9 erste Abhandlung gilt der Frage, wie di\u00a9 ergo-graphische Leistung durch ein\u00a9 Rhythmisierung der Arbeit beei.nfi.ii.fBt wird. Verschieden\u00a9 Rhythmen, auch innerhalb eines Einzel Versuchs wechselnde Rhythmen, werden, durchgeprobt. Der zweit\u00a9 Aufsatz weist fias Alternieren in. der Leistungsf\u00e4higkeit beider H\u00e4nde nach. Wurde abwechselnd rechte und links gehoben, so ging mit Depressionsstadien der rechten Hand ein. Ansteigen der linksh\u00e4ndigen Leistung parallel. Der dritte Artikel endlich berichtet \u00fcber Ergographenversuche unter dem Ein-flufs von \u00c4therinjektionen. Chloroforminhalationen, Opium, Haschisch, Codein usw. Die Wirkungen waren, sehr verschieden; der Haupttypus scheint aber doch zu sein: zuerst starke Exzitation, dann schnell folgend um so st\u00e4rkerer Abfall der Leistung.\tW. Stern (Breslau).\n20*","page":307}],"identifier":"lit32663","issued":"1904","language":"de","pages":"306-307","startpages":"306","title":"S. S. Colvin: The Psychological Necessity of Religion. Amer. Journ. of Psychol. 13 (1), 80-87. 1902","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:07.333202+00:00"}