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{"created":"2022-01-31T16:31:43.262989+00:00","id":"lit32683","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Spielmeyer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 448-449","fulltext":[{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\nLiteraturberieht\nSch\u00e4dels, der senkrechte, der vertikale und der von hinten nach vorn gehende Durchmesser miteinander in Korrelation stehen, derart, dato Kinder, welche die eine Dimension starker ausgepr\u00e4gt zeigen als andere Kinder, auch in den anderen Dimensionen jene durchschnittlich ttbertreffen.\nDie beiden letzten Abhandlungen berichten \u00fcber Schftdelmessungen an blinden und taubstummen Kindern. Die Durchschnittswerte, verglichen mit den Durchschnitten von normalen Kindern entsprechenden Alters ergaben \u00fcbereinstimmend f\u00fcr beide Kategorien der Mindersinnigen: in einer ersten Periode, etwa bis zu 8 Jahren, Neigung zur Brachycephalie, in der weiteren Entwicklung steigende Tendenz zur Mikrocephalie. Die zeitweilig gelegte Vermutung, dafs die Funktionsatrophie gewisser Grofshimzentren sich in den Sch\u00e4delmafsen ftufsere, best\u00e4tigte sich nicht durchgehends. Zwar war bei den Blinden der von vorn nach hinten gehende Schldel-durchmesser besondere kurz, was einer Atrophie des im Ilinterhauptlappen liegenden Sehzentrums entsprechen w\u00fcrde; da aber die Taubstummen ganz \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse zeigten, war obiger Schlufs nicht haltbar.\nW. Stibk (Breslau).\nFa. QmwMAcmxws. Beitr\u00e4ge mr Physiologie ies lemisyitemi, speziell ier\nSinnesorgane. Leipzig (Th. Thomas) 1903. 25 8.\nVert, der ein\u00a9 gr\u00f6fsere Arbeit auf dem Gebiete der Entwicklungsmechanik in Aussicht stellt, hat sich bei Gelegenheit dieser Untersuchungen veranlafst gesehen, \u00fcber die Physiologie des Nervensystems einige Ansichten in Form einer Meinen Brosch\u00fcre zu \u00c4ufsern, die in drei Teile zerf\u00e4llt: I. Physiologie der Nervenerregung, II. Phylogeni\u00a9 der Sinnesorgane, III. Bewusstsein. Neues habe ich darin nicht finden k\u00f6nnen. Im Bestreben, die doppelsinnige Leitung im Nerven als bedeutungsvoll f\u00fcr die verschiedensten Probleme hinzustellen, bringt Verf. manche richtigen Argumente bei, manche Indessen sind so d\u00fcrftig fundiert, dafs man sich wundern mufs, solches von einem. Manne geschrieben zu sehen, der allerlei gelesen zu laben scheint.\tW. A. Nagel (Berlin).\nH. Munk. Zur Physiologie iw Grofshirnriude. Verhandl. physiol. Geselisch.\nBerlin, Juni 1902. (Zentralbl. f. Physiol)\nPolemisches gegen Hitzig.\tW. A. Nauru (Berlin).\nKaxbeblab (Halle a. S.). Oker die iigiireglom and die fordere G renie der\nSehsph&re Munka. Archiv f. Psychiatrie if, (8).\nDie Mer mitgeteilten, sehr sorgf\u00e4ltigen Untersuchungen besch\u00e4ftigen sich mit der viel diskutierten Frage, ob die von Munk behauptete scharfe vordere Abgrenzung seiner sog. Sehsphftr\u00a9 in der von ihm verteidigten Fora zu Recht besteht. Kalbkblah erzeugte experimentelle L\u00e4sionen an den verschiedensten Stellen der Konvexit\u00e4t der Himhemisph\u00e4ren, die von der vorderen Grenz\u00a9 der Sehsph\u00e4re mehr weniger entfernt bleiben, reap, die letztere nur in einer bestimmten Versuchsserie \u00fcberschreiten. Dabei ergibt eich, dafs \u201eSehst\u00f6rungen sowoM bei Ausschaltungen der Rinde vor der von Munk behaupteten vorderen Grenze der Sehsph&re innerhalb der sog. Augen-","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberich t.\n449\nregion, und zwar auch ohne L\u00e4sion des Gyrus sigmo\u00efdes\u00bb als auch hinter \u25a0derselben zur Beobachtung kommen, dafs sie aber auch vor wie hinter derselben fehlen k\u00f6nnen und zwar besonders nach Sekund\u00e4roperationen der zweiten Seite\u201c. Die Dauer der Sehst\u00f6rung vor und hinter der angeblichen Grenzlinie ist nicht gr\u00f6fser, als die zwischen der vorderen\u00bb mittleren und hinteren Zone der \u201eAugenregion\u201c. Eine scharfe Abgrenzung zwischen Sehsph\u00e4re und Augenregion ist somit auch bei Ber\u00fccksichtigung der Dauer der Sehst\u00f6rung ausgeschlossen. Eine vordere Abgrenzung einer \u201eSehsph\u00e4re\u201c auf der Konvexit\u00e4t l\u00e4fst eich auf Grund von Rindenexstirpationen nicht erreichen.\nDie KALBEBLAH\u00dfchen Untersuchungen bringen ferner neue wertvolle Gegenbeweise gegen die Lehr\u00a9 M\u00fcnks von einer sog. Augenregion\u00bb di\u00a9 zwischen den Extremit\u00e4tenregionen und der Kopfregion einerseits und der Behsph\u00e4re andererseits gelegen sei. Die \u201eAugenregion\u201c steht vielmehr nur in ihrem lateralen vorderen Abschnitt zum Auge wirklich in Beziehung ; dieses Gebiet ist mit dem Hitzig - FaiTScnschen Orbiculariszentrum identisch. St\u00f6rungen der optischen Reflexe, des Lidreflexes und des Tonus des M. orbicularis erkl\u00e4ren sich aus L\u00e4sionen des zum Teil der \u201eAugenregion\u201c Munks zugeh\u00f6rigen Orbicelariszentrums. Die Aufstellung einer \u201eAugenregion \u201c im Sinne Munks w\u00e4re danach hinf\u00e4llig. Spielubyeb (Freiburg).\nW. St\u0153da. Ober die Funktion des Hudens canditii. Neurolog. Zentralblatt 1903, Nr. 8.\nDi\u00a9 Methodik entstammt der Schul\u00a9 Bichtbkews. In einer vorbereitenden Operation wird die Rinde der motorischen Zentren vernichtet \u25a0und auf diese Weise die Fasern der inneren Kapsel zur Degeneration und Afunktion gebracht \u2014 In einer 2. Operation wird der Nucleus caudatus vom Seiten Ventrikel aus blofs gelegt und gereizt. Der Erfolg ist rein negativ: kleine Blutdruck- und Atemschwankungen, klein\u00a9 Druckschwankungen In der Harnblase k\u00f6nnen nicht mit der Reizung in Zusammenhang gebracht werden. Die dem Nucleus caudatus sonst zugedachte Funktion \u2014 W\u00e4rmeregulation \u2014 wird auf Grund neuer Experimente ebenfalls bezweifelt. Schlufsergebnis also: die Funktion des Nucleus caudatus unbekannt,\tMbbzbachkb (Heidelberg),\nLi. limicnB, Untersuchungen tm winterschlafenden Flederm\u00e4usen. I. Mitteilung. iss Verhalten des Zeitralnerfinsystems Im Winterschlafe und w\u00e4hrend des Erwachens ans demselben. Pfl\u00fcgen Archiv 91,\nDurch Beobachtung der Reflex Vorg\u00e4nge beim Erwachen der Tier\u00a9 aus -dem. Winterschlaf\u00a9 ist es Verf. gelungen\u00bb den Nachweis zu f\u00fchren, dafs sich das Erwachen dokumentiert als \u00a9in allm\u00e4hliches Fortschreiten medull\u00e4rer und subkortikaler Reflex\u00a9 zu kortikalen. Auf diese Weis\u00a9 gelingt es\u00bb zu demonstrieren\u00bb dafs di\u00a9 Vorg\u00e4nge beim Winterschlaf und bei dem Erwachen aus demselben sich in vier gut -charakterisierte Abschnitte zerlegen lassen\u00bb n\u00e4mlich in ein\nI. Stadium \u2014 charakterisiert durch du Vorwalten der R\u00fcckenmarksreflexe (in diesem Stadium verhalten sich die Tier\u00a9 bez\u00fcglich ihrer Reflex\u00e4ufserungen gerade so wie dekapitierte normale Tiere). Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 36.\t29","page":449}],"identifier":"lit32683","issued":"1904","language":"de","pages":"448-449","startpages":"448","title":"Kalberlah: \u00dcber die Augenregion und die vordere Grenze der Sehsph\u00e4re Munks. Archiv f. Psychiatrie 37, (3)","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:43.262995+00:00"}