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{"created":"2022-01-31T15:59:05.389971+00:00","id":"lit32687","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 450-451","fulltext":[{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nLiteraturbericht.\nII.\tStadium \u2014 charakterisiert durch das Vorwalten, eines bestimmte\u00bb subkortikalen Reflexes, des vom Verf. gefundenen und naher unter* suchten \u201eAnhaftre flexes\nIII.\tStadium, \u2014 charakterisiert durch das Einsetzen der Grofs-hirnreflexe und dem Abklingen, der sub kortikalen Reflexe,\nIV.\tStadium \u2014 charakterisiert durch die vollkommene Hemmung\" der subkortikalen Reflexe. Die Hemmung erfolgt dadurch, dafs die-Grofshirnt\u00e4tigkeit ganz zur Geltung gekommen ist und die Bewegungen des Tieres beherrscht.\nEingehende Versuche \u00fcber die Funktion der einzelnen Abschnitte-des Zentralnervensystems der Fledermaus (mitgeteilt in Pfl\u00fcgers Archiv 9tf) hatten Aufschlufs \u00fcber di\u00a9 Verh\u00e4ltnisse des Reflexlebens gegeben.\nZum Schluss\u00a9 regt Verf. zur Untersuchung der Frage an, ob das hier entwickelte Gesetz \u201edes fortschreitenden Erwachens\u201c nicht auch f\u00fcr jedes-Erwachen aus tiefem Schlaf\u00a9 Geltung finden k\u00f6nnte. (Selbstanzeige.)\nV. D\u00fcccbschi e S. Sbrgi. II sense muscolare nelle lesloil del cerrelletto-\nNota critica \u00a9 sperimentale. Archivio di f\u00fctiologia, I. 2. 233\u2014240. 1904..\nDie Verff. verteidigen Luciabis Auffassung von der Bedeutung des Kleinhirns gegen\u00fcber Lewahdowsky, der mit Lussaba das Kleinhirn als ein\u00a9 Art Zentrum, des \u201eMuskelsinnes\u201c betrachtet. Die Verff. halten L. entgegen, dafs die klinischen Erfahrungen am Menschen hiermit unvereinbar sind. Die Wahrnehmung der Stellungen der Glieder wie die Beurteilung gehobener Gewichte ist bei Kleinhiraerkrankungen nicht alteriert, im Gegensatz zu Erkrankungen der Hinterstr\u00e4nge. Bas Kleinhirn 1st weder-ein motorisches noch \u00a9in sensorielles Zentrum und die Erscheinungen der Astasie, Asthenie und Atonie k\u00f6nnen nicht als Symptom\u00a9 einer sensoriellen Ataxie aufgefafst werden. Indirekte Bedeutung des Kleinhirns f\u00fcr die Funktion des Muskelsinnes wollen die Verff. zugestehen, nicht aber die direkte, von Lewandowsky gemeinte.\tW. A. Nagel (Berlin).\nH. Munk. \u00dcber die Felg\u00a9\u00bb des Sensibillt\u00e4tsverlustes iw Extremit\u00e4t flr deren\nMotilit\u00e4t. Sitz. -Ber. Kgl. Preufs. Akad. Wissen sch. XL VIII. 8.1038-1076. 1900.\nDi\u00a9 Ergebnisse von Mott und Sherbibqton (1895) \u00fcber den im Titel erw\u00e4hnten Gegenstand findet Verf. mit seinen bisherigen Erfahrungen \u00fcber Zusammenhang zwischen Sensibilit\u00e4t und Motilit\u00e4t unvereinbar, und er unternimmt daher sorgf\u00e4ltige Nachpr\u00fcfung der Ergebnisse der genannten, englischen Forscher. M. und Sh. hatten bei Affen, denen sie die s\u00e4mtlichen sensiblen Wurzeln der Nerven eines Arm.es durchschnitten hatten,, die s\u00e4mtlichen praktisch wichtigen, in der Extremit\u00e4tenregion der Hirnrinde repr\u00e4sentierten, Bewegungen schwer gesch\u00e4digt oder aufgehoben gefunden, w\u00e4hrend die assoziierten Bewegungen (Mitbewegungen) der Extremit\u00e4t verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig wenig gesch\u00e4digt waren.\nVerf. hat di\u00a9 gleich\u00a9 Operation an zahlreichen \u00c4ffen wiederholt, und' zun\u00e4chst, in der ersten Zeit nach der Operation, die Ergebnisse von M. und 8h. best\u00e4tigt gefunden. Sehr bald trat indessen eine \u00c4nderung ein,'der an*1 \u00e4sthetisch\u00a9 Arm wurde mit ben\u00fctzt. Anfangs hatte Motx, wie M. und Sh.,.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n4M\ndem Tier den intakten Arm \u00f6fters auf den B\u00fccken gebunden, um ea zu zwingen, den an\u00e4sthetischen Arm zu gebrauchen, Yerf. fand, dafs diese1 Prozedur den Affen aufregt und man ihn leichter dazu bringt, den an\u00e4sthetischen Arm zu gebrauchen, wenn der ander\u00ae Arm auch frei ist. Yerf. beschreibt eingehend das Verhalten des operierten Tieres in den verschiedensten Lagen.\nW\u00e4hrend die vom Verl, so genannten willk\u00fcrlichen \u201eisolierten\u201c Bewegungen der operierten Seite demnach bald wieder bis zu einem gewissen Grade auftraten, bleibt die Beteiligung des an\u00e4sthetischen Armes an den \u201eGemeinschaftsbewegungen\u201c (Laufen, Springen) dauernd stark beeintr\u00e4chtigt. Hierin liegt der wesentlich\u00a9 Unterschied gegen\u00fcber der Sch\u00e4digung, die durch Exstirpation der zugeh\u00f6rigen Rindenregion (M\u00fcnks F\u00fchlsph\u00e4re) erzeugt wird. Im letzteren Fall sind die Gemeinschaftsbewegungen so gut wie ganz unbeeintr\u00e4chtigt, die willk\u00fcrlichen isolierten Bewegungen dagegen tats\u00e4chlich vernichtet; bei An\u00e4sthesierung durch Durchschneidung der sensiblen Wurzeln trifft gerade das umgekehrt\u00a9 zu. An der MoTT-SHsaniNGTONSchen Angabe, dafs der Ersatz der Wurzeldurchschneidung mit denen der Rindenexstirpation \u00fcbereinstimmen, w\u00e4re nach Yerf. sonach nur das richtig, dafs als unmittelbare und erste Folge der Rindenexstirpafcion zun\u00e4chst auch eine grobe St\u00f6rung der Gemeinschaftsbewegungen zu beobachten ist, die sich indessen nachher verliert.\nDie verminderte Beteiligung der an\u00e4sthesierten Extremit\u00e4t an den wichtigsten Gemeinschaftsbewegungen beruht auf der Herabsetzung der Erregbarkeit in den motorischen Markzentren infolge des Wegfalls zentripetaler, ionisierender Einfl\u00fcsse. Nur starke zentrifugale Impulse veranlassen auch die Zentren der gesch\u00e4digten Extremit\u00e4t zur Mitarbeit.\nBesondere Versuche, in denen die Armregion an beiden Hirnhemisph\u00e4ren abwechselnd elektrisch gereizt wurde, ergaben Resultate, die mit der eben erw\u00e4hnten Auffassung im Einklang stehen. Eine bestimmte Bewegung (Bewegung des Daumens) trat auf der Seite der k\u00fcnstlichen An\u00e4sthesierung bei etwas geringerem Rollenabstande ein.\nAls eine bedauerliche L\u00fccke in den MuNKSchen Beobachtungen an weinen operierten Affen erscheint es mir, dafs nicht gepr\u00fcft worden zu s\u00ebin schein'!, ob bzw. in wie weit die Kontrolle des Gesichtssinnes f\u00fcr die\nWiedererlangung der Gebrauchsf\u00e4bigkeit des an\u00e4sthetisch gemachten Gliedes\n\u00bb\neine Rolle spielt.\tW. A. Fa\u00f6\u00e4 (Berlin).\nL. Bach, fier \u00fc\u00ae reflektorische Pupilleistme ui den linritiitreflix der Pupille. Neurol. Zentralbl, Fr, 23. 1903.\nYerf. hat experimentelle Untersuchungen an Katzen, Kaninchen und Hunden vorgenommen in der Absicht, den Sitz der Sch\u00e4digung bei reflektorischer Pupillensiarre im spinalen Ende der Rautengrube nachzuweisen und die bis jetzt meist angenommene Lokalisation in di\u00a9 Vier-br\u00fcgelgegend als irrig Mnzustellen, Durch Reizungs- und Durchschneidungsversuche am spinalen Ende der Rautengrube gelingt es experimentell Pupillenstarre zu erzeugen; ein Schnitt oberhalb der betreffenden Stelle gibt das Spiel der Pupillen wieder frei. Auf Grund der Versuche glaubt Verf. die Existenz eines nahe der Mittelinie am spinalen Ende der\n29*","page":451}],"identifier":"lit32687","issued":"1904","language":"de","pages":"450-451","startpages":"450","title":"H. Munk: \u00dcber die Folgen des Sensibilit\u00e4tsverlustes der Extremit\u00e4t f\u00fcr deren Motilit\u00e4t. Sitz.-Ber. Kgl. Preu\u00df. Akad. Wissensch. XLVIII. 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