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{"created":"2022-01-31T16:30:46.613022+00:00","id":"lit32688","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 451-452","fulltext":[{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n4M\ndem Tier den intakten Arm \u00f6fters auf den B\u00fccken gebunden, um ea zu zwingen, den an\u00e4sthetischen Arm zu gebrauchen, Yerf. fand, dafs diese1 Prozedur den Affen aufregt und man ihn leichter dazu bringt, den an\u00e4sthetischen Arm zu gebrauchen, wenn der ander\u00ae Arm auch frei ist. Yerf. beschreibt eingehend das Verhalten des operierten Tieres in den verschiedensten Lagen.\nW\u00e4hrend die vom Verl, so genannten willk\u00fcrlichen \u201eisolierten\u201c Bewegungen der operierten Seite demnach bald wieder bis zu einem gewissen Grade auftraten, bleibt die Beteiligung des an\u00e4sthetischen Armes an den \u201eGemeinschaftsbewegungen\u201c (Laufen, Springen) dauernd stark beeintr\u00e4chtigt. Hierin liegt der wesentlich\u00a9 Unterschied gegen\u00fcber der Sch\u00e4digung, die durch Exstirpation der zugeh\u00f6rigen Rindenregion (M\u00fcnks F\u00fchlsph\u00e4re) erzeugt wird. Im letzteren Fall sind die Gemeinschaftsbewegungen so gut wie ganz unbeeintr\u00e4chtigt, die willk\u00fcrlichen isolierten Bewegungen dagegen tats\u00e4chlich vernichtet; bei An\u00e4sthesierung durch Durchschneidung der sensiblen Wurzeln trifft gerade das umgekehrt\u00a9 zu. An der MoTT-SHsaniNGTONSchen Angabe, dafs der Ersatz der Wurzeldurchschneidung mit denen der Rindenexstirpation \u00fcbereinstimmen, w\u00e4re nach Yerf. sonach nur das richtig, dafs als unmittelbare und erste Folge der Rindenexstirpafcion zun\u00e4chst auch eine grobe St\u00f6rung der Gemeinschaftsbewegungen zu beobachten ist, die sich indessen nachher verliert.\nDie verminderte Beteiligung der an\u00e4sthesierten Extremit\u00e4t an den wichtigsten Gemeinschaftsbewegungen beruht auf der Herabsetzung der Erregbarkeit in den motorischen Markzentren infolge des Wegfalls zentripetaler, ionisierender Einfl\u00fcsse. Nur starke zentrifugale Impulse veranlassen auch die Zentren der gesch\u00e4digten Extremit\u00e4t zur Mitarbeit.\nBesondere Versuche, in denen die Armregion an beiden Hirnhemisph\u00e4ren abwechselnd elektrisch gereizt wurde, ergaben Resultate, die mit der eben erw\u00e4hnten Auffassung im Einklang stehen. Eine bestimmte Bewegung (Bewegung des Daumens) trat auf der Seite der k\u00fcnstlichen An\u00e4sthesierung bei etwas geringerem Rollenabstande ein.\nAls eine bedauerliche L\u00fccke in den MuNKSchen Beobachtungen an weinen operierten Affen erscheint es mir, dafs nicht gepr\u00fcft worden zu s\u00ebin schein'!, ob bzw. in wie weit die Kontrolle des Gesichtssinnes f\u00fcr die\nWiedererlangung der Gebrauchsf\u00e4bigkeit des an\u00e4sthetisch gemachten Gliedes\n\u00bb\neine Rolle spielt.\tW. A. Fa\u00f6\u00e4 (Berlin).\nL. Bach, fier \u00fc\u00ae reflektorische Pupilleistme ui den linritiitreflix der Pupille. Neurol. Zentralbl, Fr, 23. 1903.\nYerf. hat experimentelle Untersuchungen an Katzen, Kaninchen und Hunden vorgenommen in der Absicht, den Sitz der Sch\u00e4digung bei reflektorischer Pupillensiarre im spinalen Ende der Rautengrube nachzuweisen und die bis jetzt meist angenommene Lokalisation in di\u00a9 Vier-br\u00fcgelgegend als irrig Mnzustellen, Durch Reizungs- und Durchschneidungsversuche am spinalen Ende der Rautengrube gelingt es experimentell Pupillenstarre zu erzeugen; ein Schnitt oberhalb der betreffenden Stelle gibt das Spiel der Pupillen wieder frei. Auf Grund der Versuche glaubt Verf. die Existenz eines nahe der Mittelinie am spinalen Ende der\n29*","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nLi ter a turberich t.\nRautengrube gelegenen Hemmungszentrums f\u00fcr den Reflex der Pupille annehmen zu d\u00fcrfen, sowie eines Hemmungszentrums f\u00fcr die zu einer Pu-.pillenerweiterung f\u00fchrenden Erregungen. Reizung des supponierten Hemmungszentrums oder die Vernichtung von Bahnen, welche die T\u00e4tigkeit der Zentren normaliter regulieren, m\u00fcfsten somit als Ursache der Pupillenstarre angesehen werden. \u2014 Die T\u00e4tigkeit dieser Hemmungszentren wird fernerhin herangezogen zur Erkl\u00e4rung der bei Pupillenstarre -bestehenden Miosis. Durch die Wirkung der Hemmungszentren sollen alle Reize in Wegfall kommen, welche auf die Pupille in dem einen oder anderen Sinne einwirken k\u00f6nnen. Dadurch kommt die Pupille in die Ruhestellung; das \u00dcberwiegen des Sphinkters \u00fcber den Dilatator bedingt die Miosis.\nDie Mitteilung, die offenbar einen konzentrierten Auszug eines Vortrages darstellt, ist zu knapp, um gen\u00fcgend Aufschlufs zu geben \u00fcber die oben angegebenen Theorien. Vor allem ist es unverst\u00e4ndlich, wie Verf. sich die T\u00e4tigkeit der Hemmungszentren vorstellt, die gewissermafsen alle dem Zentrum der Pupillenbewegung zufliefsenden Reize abfangen sollen.\nHoch weniger ausf\u00fchrlich sind die \u00c4ufserungen im 2. Teile der Abhandlung \u00fcber den HAABSchen Hirnrindenreflex *\u2014 d. h. das rein psychogene Eintreten der Pupillenverengerung, wenn die Aufmerksamkeit auf eine Lichtquelle gerichtet wird. Der Reflex ist nach Verf. sehr inkonstant und B. schliefst sich B\u00fcmke an in der Warnung vor den vielen Fehlerquellen, die beim scheinbaren Zustandekommen dieses Reflexes Ber\u00fccksichtigung finden m\u00fcssen.\tMebzbachee (Heidelberg).\nO. Haab. Der Kirnrindenrefiex der Pupille. Archiv f. Augenhe\u00fck. 46, 1\u201429.\nHa ab gibt einen w\u00f6rtlichen Abdruck seiner 1891 an weniger zug\u00e4nglicher Stelle erschienenen Ver\u00f6ffentlichung, in der beschrieben wurde, dafs Richtung der Aufmerksamkeit auf ein im indirekten Sehen vorhandenes Elammenbild gen\u00fcgt, um eine Pupillenverengerung auszul\u00f6sen. Im An-schlufs hieran widerlegt H. den von Heddaetjs gemachten Ein wand, dafs dieser Reflex eine Akkomodationsverengung darstelle, und deutet denselben in dem bereits fr\u00fcher von ihm ausgesprochenen Sinne eines Hirnrindenreflexes, indem Fasern von der Hirnrinde den Reiz zum Okulomo-toriuskerne leiten.\tG. Abelsboeee.\nRotheet, W. \u00dcber die Wirkung des \u00c4thers und Chloroforms auf die Reizbewegungen der Mikroorganismen. Jahrb\u00fccher f\u00fcr wissenschaftl. Botanik, Bd. XXXIX. S. 1. 1903.\nDie in dieser bemerkenswerten Arbeit beschriebenen Versuche sind im Leipziger botanischen Institut angestellt worden. Sie waren urspr\u00fcnglich auf gr\u00f6fserer Basis gedacht, sie sollten die Einwirkung der Narkotika im allgemeinen auf die Lebenserscheinungen der Pflanzen betreffen, mufsten aber wegen der unerwartet grofsen Schwierigkeiten eingeschr\u00e4nkt werden. Um so mehr interessantes haben die offenbar mit grofser Sorgfalt angestellten und mit kritischem Urteil verwerteten Beobachtungen auf dem engeren Gebiet ergeben, auf welches Verf. seine Untersuchungen beschr\u00e4nkte. Ich kann hier nur weniges hervorheben.","page":452}],"identifier":"lit32688","issued":"1904","language":"de","pages":"451-452","startpages":"451","title":"L. Bach: \u00dcber die reflektorische Pupillenstarre und den Hirnrindenreflex der Pupille. Neurol. Zentralbl., Nr. 23. 1903","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:46.613028+00:00"}