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{"created":"2022-01-31T16:31:29.965272+00:00","id":"lit32692","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 454-455","fulltext":[{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nLiteraturbericht.\nChlamydomonas durcli Chloroform in eine positive Stimmung verwandelt wird, oder, m. a. W., dafs das Optimum der Lichtintensit\u00e4t f\u00fcr jene Organismen durch Chloroform erh\u00f6ht wird. Bei \u00c4ther liefs sich eine analoge Beobachtung nicht machen. Als Nachwirkung der Narkose fand R. dagegen sowohl nach der \u00c4ther- wie der Chloroform-Narkose eine Beeinflussung der Lichtstimmung von Gonium, im Sinne der Herabdr\u00fcckung des Optimums der Lichtintensit\u00e4t.\nEine der Narkose vorausgehende oder bei niedrigeren Konzentrationen eintretende stimulierende Wirkung des \u00c4thers und Chloroforms, \u00e4hnlich der bei h\u00f6heren Organismen stets zu beobachtenden, tritt bei den Mikroorganismen nach R.s Beobachtungen im allgemeinen nicht auf, doch schien die phototaktische Empfindlichkeit von Chlamydomonas durch \u00c4therwasser deutlich gesteigert zu werden und ein F\u00e4ulnisbakterium entwickelte sich unter dem Einflufs von \u00c4therwasser erheblich schneller.\nEinige Beobachtungen scheinen auf eine allm\u00e4hlich eintretende Ge w\u00f6hnung an schw\u00e4chere L\u00f6sungen der Narkotika hinzuweisen.\nW. \u00c0. Nagel (Berlin).\nTh. W. Engelmann. Das Herz und seine T\u00e4tigkeit im Lichte neuerer Forschung.\nFestrede gehalten am Stiftungstage der Kaiser-Wilhelms-Akademie f\u00fcr das Milit\u00e4r\u00e4rztliche Bildungswesen. 2. XII. 1908. Leipzig (W. Engelmann) 1904. Preis 60 Pfg. 44 S.\n\u2014 Myogene Theorie und Innervation des Herzens. Deutsche Klinik am Eing\u00e4nge des 20. Jahrhunderts. 1903.\n\u2022 *\n\u00dcbersichtliche Darstellungen des neuesten Standes von der Lehre der Herzinnervation, an deren Reformierung der Verf. wie bekannt in hervorragender Weise mit t\u00e4tig war. Im besonderen wird auseinandergesetzt, wie nunmehr, nachdem die \u201emyogene Theorie\u201c der Herzt\u00e4tigkeit die \u201eneurogene Theorie\u201c verdr\u00e4ngt hat, der Einflufs des Nervensystems auf die Herzganglien zu denken ist. N\u00e4heres Eingehen auf diese Fragen er\u00fcbrigt sich an dieser Stelle.\tW. A. Nagel (Berlin).\nH. K. de Haas. Lichtprikkels en retinastroomen in him quantitatief verband.\nInaug.-Diss. Leiden. 1908. 108 S. 1 Taf.\nVerfasser hat die Erfahrungen \u00fcber die elektromotorischen Erscheinungen am Froschauge durch seine sehr gr\u00fcndlichen Untersuchungen in einigen wesentlichen Punkten vermehrt. Nach einer ausf\u00fchrlichen historischen Einleitung, die einen guten \u00dcberblick \u00fcber den bisherigen Stand der Kenntnisse bietet, beschreibt Verf. seine Untersuchungsmethode, die von den bisher \u00fcblichen nicht wesentlich abweicht, indessen auf die Erzielung besonders exakter Resultate gerichtet ist.\nDie Messungen des \u201eRuhestromes\u201c am nicht gereizten Auge wmrden vergleichend bei verschiedener AbleitungswTeise vom isolierten Bulbus gemacht. Wie fr\u00fchere Untersucher fand Verf. das Maximum der Stromst\u00e4rke bei Ableitung von der Hornhaut und der Stelle des Sehnerveneintritts.\n* \u2022\nIn \u00dcbereinstimmung mit Waller und dem Ref. fand Verf. auch bei Momentbelichtung des Auges den Aktionsstrom \u00fcber mehrere Sekunden","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n455\nhin ansteigend, also ein Resultat, das mit dem yon S. Fuchs gewonnenen \u2014 Dauer des Aktionsstromes bei Momentanreizung 0,023\u20140,024 Sek. \u2014 durchaus unvereinbar ist. Auch bei Verwendung isolierter Netzh\u00e4ute, deren sich Fuchs bedient hatte, konnte Verf. dessen Resultat nicht best\u00e4tigen. Fuchs scheint durch seine \u00fcberaus komplizierte Untersuchungsmethode irregef\u00fchrt zu sein.\nNeu und sehr sch\u00e4tzenswert ist die Untersuchung \u00fcber die Abh\u00e4ngig-r heit der elektromotorischen Reaktion von dem, was Verf. \u201eReizungsenergie\u201c nennt, n\u00e4mlich dem Produkt aus Lichtmenge und Belichtungsdauer, ln einigen Versuchsreihen, in denen die Belichtungsdauer zwischen 0,01 und 0,36 Sek. schwankte, erwies sich der Galvanometer-Ausschlag als konstant, wenn das genannte Produkt, die Reizungsenergie konstant blieb. Verf. suchte alsdann die maximale Gr\u00f6fse der Reizungsdauer zu bestimmen, bis zu welcher dieses Gesetz noch g\u00fcltig ist; es ergab sich das \u00fcberraschende Resultat, dafs bis zu einer Zeitdauer von 8 Sek. der Ausschlag konstant blieb, wenn die Lichtmenge entsprechend geregelt wurde, um das Produkt aus Reizdauer und Lichtmenge konstant zu erhalten. Bei gr\u00f6fserer Dauer stieg trotz konstanter Reizungsenergie die elektromotorische Reaktionsgr\u00f6fse.\nDer \u00dcbergang von Dunkel zur Dauerbelichtung ergibt einen Ausschlag, der etwa dreimal so grofs ist, wie der beim \u00dcbergang von hell zu dunkel entstehende. Belichtung von 0,01 Sek. Dauer wirkt etwa siebenmal so stark wie ebenso lange Verdunkelung. Die maximale Reizung durch Verdunkelung wird erzielt, wenn auf 2 Sek. verdunkelt wird.\nDie Reizungen mit farbigem Licht wurden unter Benutzung farbiger Gl\u00e4ser ausgef\u00fchrt. Dauernde Rotbelichtung schw\u00e4chte die Empf\u00e4nglichkeit f\u00fcr Reizung mit Rot, Gr\u00fcn und Blau in gleichem Mals. Im \u00fcbrigen bleiben gerade die Untersuchungen mit farbigem Licht wegen der in ihrem Reizwert unvergleichbaren Lichter hinter den letzten hierauf bez\u00fcglichen Untersuchungen zur\u00fcck. Dafs das Froschauge unf\u00e4hig sei, Farben zu unterscheiden, wie Verf. in seinen Schlufsfchesen behauptet, geht aus seinen Experimenten durchaus nicht hervor.\nDem FECHNERSchen Gesetz folgt die Erregbarkeit des Froschauges im allgemeinen nicht. Brachte Verf. die Abh\u00e4ngigkeit der elektrischen Reaktion von der Reizintensit\u00e4t in Kurvenform zum Ausdruck, die Galvanometer-ausschl\u00e4ge in Millivolts als Ordinaten, die Logarithmen der Reizst\u00e4rken als Abszissen, so gewann er eine gegen die Abszissenachse konvexe Kurve, die sich genau genommen aus zwei ann\u00e4hernd geradlinigen, in einen abgestumpften Winkel zusammenstofsenden Teilen zusammensetzt. Sollte es sich hier vielleicht um das Zusammenwirken von St\u00e4bchen und Zapfen handeln, deren ungleiche Erregbarkeit in diesen Kurven in \u00e4hnlicherWeise zum Ausdruck kommt, wie in den Kurven der Sehsch\u00e4rfe und der Flimmer-werte in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der absoluten Intensit\u00e4t des Reizlichtes? Die Angaben des Verf. lassen hier\u00fcber eine bestimmte Entscheidung nicht zu.\tW. A. Nagel (Berlin).\nR. Hesse. \u00dcber den Bau der St\u00e4bchen und Zapfen der Wirbeltiere. Verhandl. d. deutsch. Zoolog. Gesellschaft 1903, S. 33\u201441.\nVerf., der in der vergleichenden Anatomie und Histologie der Licht-","page":455}],"identifier":"lit32692","issued":"1904","language":"de","pages":"454-455","startpages":"454","title":"H. K. de Haas: Lichtprikkels en retinastroomen in hun quantitatief verband. Inaug.-Diss. Leiden. 1903. 108 S. 1 Taf.","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:29.965277+00:00"}