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{"created":"2022-01-31T16:32:55.806689+00:00","id":"lit32693","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 455-456","fulltext":[{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n455\nhin ansteigend, also ein Resultat, das mit dem yon S. Fuchs gewonnenen \u2014 Dauer des Aktionsstromes bei Momentanreizung 0,023\u20140,024 Sek. \u2014 durchaus unvereinbar ist. Auch bei Verwendung isolierter Netzh\u00e4ute, deren sich Fuchs bedient hatte, konnte Verf. dessen Resultat nicht best\u00e4tigen. Fuchs scheint durch seine \u00fcberaus komplizierte Untersuchungsmethode irregef\u00fchrt zu sein.\nNeu und sehr sch\u00e4tzenswert ist die Untersuchung \u00fcber die Abh\u00e4ngig-r heit der elektromotorischen Reaktion von dem, was Verf. \u201eReizungsenergie\u201c nennt, n\u00e4mlich dem Produkt aus Lichtmenge und Belichtungsdauer, ln einigen Versuchsreihen, in denen die Belichtungsdauer zwischen 0,01 und 0,36 Sek. schwankte, erwies sich der Galvanometer-Ausschlag als konstant, wenn das genannte Produkt, die Reizungsenergie konstant blieb. Verf. suchte alsdann die maximale Gr\u00f6fse der Reizungsdauer zu bestimmen, bis zu welcher dieses Gesetz noch g\u00fcltig ist; es ergab sich das \u00fcberraschende Resultat, dafs bis zu einer Zeitdauer von 8 Sek. der Ausschlag konstant blieb, wenn die Lichtmenge entsprechend geregelt wurde, um das Produkt aus Reizdauer und Lichtmenge konstant zu erhalten. Bei gr\u00f6fserer Dauer stieg trotz konstanter Reizungsenergie die elektromotorische Reaktionsgr\u00f6fse.\nDer \u00dcbergang von Dunkel zur Dauerbelichtung ergibt einen Ausschlag, der etwa dreimal so grofs ist, wie der beim \u00dcbergang von hell zu dunkel entstehende. Belichtung von 0,01 Sek. Dauer wirkt etwa siebenmal so stark wie ebenso lange Verdunkelung. Die maximale Reizung durch Verdunkelung wird erzielt, wenn auf 2 Sek. verdunkelt wird.\nDie Reizungen mit farbigem Licht wurden unter Benutzung farbiger Gl\u00e4ser ausgef\u00fchrt. Dauernde Rotbelichtung schw\u00e4chte die Empf\u00e4nglichkeit f\u00fcr Reizung mit Rot, Gr\u00fcn und Blau in gleichem Mals. Im \u00fcbrigen bleiben gerade die Untersuchungen mit farbigem Licht wegen der in ihrem Reizwert unvergleichbaren Lichter hinter den letzten hierauf bez\u00fcglichen Untersuchungen zur\u00fcck. Dafs das Froschauge unf\u00e4hig sei, Farben zu unterscheiden, wie Verf. in seinen Schlufsfchesen behauptet, geht aus seinen Experimenten durchaus nicht hervor.\nDem FECHNERSchen Gesetz folgt die Erregbarkeit des Froschauges im allgemeinen nicht. Brachte Verf. die Abh\u00e4ngigkeit der elektrischen Reaktion von der Reizintensit\u00e4t in Kurvenform zum Ausdruck, die Galvanometer-ausschl\u00e4ge in Millivolts als Ordinaten, die Logarithmen der Reizst\u00e4rken als Abszissen, so gewann er eine gegen die Abszissenachse konvexe Kurve, die sich genau genommen aus zwei ann\u00e4hernd geradlinigen, in einen abgestumpften Winkel zusammenstofsenden Teilen zusammensetzt. Sollte es sich hier vielleicht um das Zusammenwirken von St\u00e4bchen und Zapfen handeln, deren ungleiche Erregbarkeit in diesen Kurven in \u00e4hnlicherWeise zum Ausdruck kommt, wie in den Kurven der Sehsch\u00e4rfe und der Flimmer-werte in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der absoluten Intensit\u00e4t des Reizlichtes? Die Angaben des Verf. lassen hier\u00fcber eine bestimmte Entscheidung nicht zu.\tW. A. Nagel (Berlin).\nR. Hesse. \u00dcber den Bau der St\u00e4bchen und Zapfen der Wirbeltiere. Verhandl. d. deutsch. Zoolog. Gesellschaft 1903, S. 33\u201441.\nVerf., der in der vergleichenden Anatomie und Histologie der Licht-","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nLi fera fur berich t.\nSinnesorgane \u00fcber bedeutende Erfahrungen verf\u00fcgt, hat neuerdings die-St\u00e4bchen und Zapfen der Wirbeltiere auf das Vorkommen von durchlaufenden Fibrillen, als Fortsetzungen der Achsenzylinderfibrillen, untersucht. Bei Amphibien, Fischen und Reptilien fand Verf. in der Tat bei H\u00e4motoxylinf\u00e4rbung Fibrillen, die, zu drei oder mehr, in spiraligem Verlauf das Innen- und Aufsenglied der St\u00e4bchen und Zapfen durchsetzen. Die Angaben, obwohl von einem unbedingt zuverl\u00e4ssigen Forscher stammend, scheinen dem Ref. doch mit einiger Vorsicht aufgenommen werden zu m\u00fcssen, da Strukturen, wie Verf. sie annimmt, unter Umst\u00e4nden auch nur durch besonders ung\u00fcnstige Verh\u00e4ltnisse vorget\u00e4uscht werden k\u00f6nnten. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, dafs wenn die Beobachtungen Hesses sich eventuell an g\u00fcnstigeren Objekten best\u00e4tigen liefsen, sie von eminenter Bedeutung in morphologischer wie physiologischer Hinsicht sein w\u00fcrden.\nW. A. Nagel (Berlin).\nR. Metznee. Kurze Notiz \u00fcber Beobachtungen an dem Oiliark\u00f6rper und dem StraMenb\u00e4ndchen des Tierauges. Verhandl. der naturforsch. Gesellschaft. Basel. Bd. 16. 1903.\nEinige Beobachtungen am Auge des Hamsters und Hundes (namentlich ganz jungen Hundes), deren ausf\u00fchrliche Mitteilung an dieser Stelle kaum am Platze w\u00e4re. Erw\u00e4hnenswert ist, dafs Verf. an Osmiumpr\u00e4paraten von der Netzhaut des erwachsenen Hundes in der sog. Area centralis keine st\u00e4bchenfreie Zone fand; die Zapfen stehen hier wohl sehr dicht, dazwischen kommen aber immer auch St\u00e4bchen vor. Mit der relativ geringen Sehsch\u00e4rfe des Hundes steht das wohl im Einklang.\nW. A. Nagel (Berlin).\nW Trendelenburg. \u00dcber die Bleichung des Sehpurpurs mit spektralem Licht in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Wellenl\u00e4nge. Zentralblatt f\u00fcr Physiologie 17. Nr. 24. 1904.\nVerf. hat die Bleichung kleiner Mengen m\u00f6glichst reiner Sehpurpurl\u00f6sungen in den verschiedenen Regionen des NERNST-Licht-Spektrums systematisch ausgef\u00fchrt und in bestimmten Zwischenr\u00e4umen am Spektrophotometer den Bleichungsgrad gemessen. Es ergab sich das bemerkenswerte, aber zu erwartende Resultat, dafs die \u201eBleichungswerte\u201c mit den bekannten \u201eD\u00e4mmerungswerten\u201c sehr nahe \u00fchereinstimmen.\nVerwendet wurde der Purpur von Fr\u00f6schen und Kaninchen. Ausf\u00fchrliche Mitteilung der Versuche ist in Aussicht gestellt.\nW. A. Nagel (Berlin).\nR. A. Tange. Die normalen Pupillenweiten nach Bestimmungen in der Poliklinik. Archiv f. Augenheilk. 46, 49\u201461.\nTanges Pupillenmessungen wurden unter Ber\u00fccksichtigung des von Schirmer zuerst in seiner Wichtigkeit betonten Adaptationszustandes mit einem nach Haabs Prinzip gefertigten Pupillometer angestellt: er fand, dafs die Pupillen der Frauen wenig, aber regelm\u00e4fsig gr\u00f6fser sind als die der M\u00e4nner, dafs die physiologische Pupillenweite mit dem Alter abnimmt und hei Hypermetropic kleiner ist als bei Emmetropie. Bei Myopie","page":456}],"identifier":"lit32693","issued":"1904","language":"de","pages":"455-456","startpages":"455","title":"R. Hesse: \u00dcber den Bau der St\u00e4bchen und Zapfen der Wirbeltiere. Verhandl. d. deutsch. Zoolog. Gesellschaft 1903, S. 33-41","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:55.806694+00:00"}