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{"created":"2022-01-31T16:32:12.812048+00:00","id":"lit32699","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 457-458","fulltext":[{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turbericht.\n457\nhingegen war dieselbe bis zum 20. Jahre gr\u00f6fser; die bei verschiedener Refraktion vorhandenen Unterschiede wurden nach dem 40. Lebensjahre unbedeutend. Bei schw\u00e4cherer Beleuchtung (30 - 50 Meterkerzen) wurden die genannten Unterschiede gr\u00f6fser, ein Einfiufs der Farbe der Iris auf die Pupillenweite war nicht festzustellen.\tG. Aeelsdorff.\nH. Feilchenfeld. \u00dcber die Bildgr\u00f6fseu ebener Reizfl\u00e4chen auf der Netzhaut*\nCentralblatt f. prakt. Augenheilkunde. Novemberheft 1903.\nVerf. geht von der Tatsache aus, dafs die Fl\u00e4chenst\u00fccke der Netzhaut, auf welchen sich vor dem Auge gelegene ebene Fl\u00e4chen abbilden, wegen der Kr\u00fcmmung der bildauffangenden Fl\u00e4che nicht in einfacher Proportion zu der Objektgr\u00f6fse sich berechnen lassen. Zur leichten Berechnung kann man jedoch die Kr\u00fcmmung der Netzhaut um so viel geringer annehmen, dafs ihr Radius \u00fcberall \u2014 15 mm ist, Kr\u00fcmmungsmittelpunkt und Knoien-punkt also zusammenfallend gedacht werden k\u00f6nnen, wodurch die Rechnung nat\u00fcrlich bedeutend vereinfacht wird. Verf. zeigt, dafs, wenn es sich nicht um sehr grofse Fl\u00e4chen (50\u00b0 und dar\u00fcber) handelt, der durch die Vereinfachung bedingte Fehler sehr klein ist.\nW. A. Nagel (Berlin).\nE. Pergens. Die Vorform des modernes Ophthalmoskops. Janus, VIII. Jahrgang. 1903.\nVerf. bildet ein Instrument ab, das ein Augsburger Cuno vor U02 konstruiert hatte. Es diente zur Betrachtung kleiner Objekte unter einer Lupe (einfache Linse). Die kleinen Objekte waren auf einer drehbaren Scheibe angebracht, wie die einzelnen Linsen der REKOSsschen Scheibe am Augenspiegel. Auf Grund dieser \u00c4hnlichkeit vermutet Verfasser, das C\u00fcNOsche Instrument sei f\u00fcr Rekoss das Vorbild bei seiner Modifikation des Augenspiegels gewesen.\tW. A. Nagel (Berlin).\nO. Lummer. Experimentelles \u00fcber das Sehen im Dunkeln und Hellen (Hypothese \u00fcber die Ursache der \u201eFarbenblmdheit\u201c). Verhandlungen der deutschen physikalischen Gesellschaft, VI. Jahrgang, Nr. 2.\t1904.\nVerf. der, wie bekannt, sich ein besonderes Verdienst dadurch erworben hat, dafs er der neueren Ausgestaltung der Hypothesen von der Netzhautfunktion als erster unter den Physikern das richtige Verst\u00e4ndnis entgegen, gebracht und die Bedeutung der sog. \u201eSt\u00e4bchenhypothese\u201c f\u00fcr die physikalische Optik entsprechend gew\u00fcrdigt hat, bringt in diesem Vortrag zun\u00e4chst eine Reihe wohlbekannter Tatsachen vor, f\u00fcr die er besonders anschauliche und elegante Demonstrationen ersonnen hat. Auf die Einzelheiten kann hier nicht eingegangen werden, da die Beschreibung der Versuchsanordnungen zu weitl\u00e4ufig werden m\u00fcfste. Verf. demonstrierte besondere solche Versuche, welche die funktionelle Verschiedenheit des Netzhautzentrums und der Netzhautperipherie zum Ausdruck bringen und unter anderem zur Erkl\u00e4rung des Unterschiedes zwischen Rotglut und Grauglut dienen. In Beziehung auf letzteren Punkt m\u00f6chte ich \u00fcbrigens erw\u00e4hnen, dafs bei der Diskussion \u00fcber \u201eGrauglut\u201c, die gerade durch Lummer neuerdings angeregt worden ist, derjenige Autor vergessen wurde, der meines","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nLiteraturbericht.\nWiesens zum ersten Mal die Grauglut als Vorstufe der Rotglut klar und deutlich erkannt und beschrieben hat, n\u00e4mlich Aubert, (Physiologie der Netzhaut, 1865). Ihm und nicht H. F. Weber kommt das Verdienst zu, die Grauglut entdeckt zu haben.\nDie Parinaud -v. KRiESSche Hypothese \u00fcber die Funktion der St\u00e4bchen nimmt Verf. an, gliedert aber an sie eine nach der Ansicht des Ref. unhaltbare weitere Hypothese \u00fcber die Entstehung oder das Wesen der partiellen Farbenblindheit. Ausgehend n\u00e4mlich von der Annahme, der \u201eneutrale Punkt\u201c im Spektrum des Farbenblinden falle mit dem Maximum der D\u00e4mmerungswerte zusammen, glaubt Verf. einen grofsen Teil der Erscheinungen der partiellen Farbenblindheit durch die Hypothese erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen, dafs die Dichromaten auch in der Fovea centralis St\u00e4bchen haben. Da die Dichromaten jedoch in der Fovea centralis genau dieselbe Minderempfindlichkeit zeigen, wie der normale Farbent\u00fcchtige und auch bei ihnen kein PuRKiNjEsches Ph\u00e4nomen innerhalb des fovealen Gebietes auftritt, mufs Verf. die Hilfsannahme machen, dafs \u201edie in der Fovea centralis und zum Teil wohl auch noch die in der Macula lutea befindlichen St\u00e4bchen ihrer Adaptationsf\u00e4higkeit verlustig gegangen und daf\u00fcr auch beim Hellsehen mit einer gr\u00f6fseren Empfindlichkeit ausgestattet sind, als die St\u00e4bchen des Farbent\u00fcchtigen.\u201c\nNimmt man hierzu noch die dem Verfasser allerdings nicht bekannte Tatsache, dafs auch die relative Empfindlichkeit f\u00fcr die einzelnen spektralen Lichter bei diesen hypothetischen \u201efovealen St\u00e4bchen\u201c anders, d. h. so wie bei den Zapfen beschaffen sein m\u00fcfste, dafs ferner bekanntermafsen die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse der Erregung in der Fovea beim Dichromaten dieselben sind, wie beim Normalen, so bleibt f\u00fcr die \u201eSt\u00e4bchen\u201c der Fovea nichts charakteristisches mehr, als der Name. In Wirklichkeit sind es Zapfen.\tW. A. Nagel (Berlin).\nChr. Ladd-Franklin. An Ill-considered Oolortheory. Psychological Review 10, 551\u2014555. 1903.\nEine scharfe, nicht unverdiente Abfertigung der Farbentheorie E. v. Oppolzers. Dem Autor dieser Theorie werden grobe Irrt\u00fcmer nachgewiesen.\tW. A. Nagel (Berlin).\nH. Herzog. \u00dcber einen neuen Lidmuskel. Vorl\u00e4ufige Mitteilung. Anatom. Anzeiger, Bd. 24, 332\u2014335. 1904.\nVerf. hat bei Lemur Macaco (Mohrenmaki) Durchschnitte durch die Oberlider hergestellt, dabei den Muskulus Riolani \u00e4ufserst schwach entwickelt gefunden, dagegen statt dessen einen neuen kleinen Muskel entdeckt, der vom Lidrand in zwei Portionen entspringt und zu den Haarb\u00e4lgen hinaufzieht.\tW. A. Nagel (Berlin).\nY. Delage. Sur les mouvements de torsion de l\u2019oeil. Arch, de Zoologie exp\u00e9rimentale et g\u00e9n\u00e9rale, 261\u2014306. 1903.\nVerf. verwertet seinen starken Cornealastigmatismus, um nach dem Vorbilde von Javal und A. Nagel die Raddrehungen seiner Augen bei Seitw\u00e4rtsneigung des Kopfes zu beobachten und zu messen. Der Beobachter sitzt aufrecht in einem vorn offenen Kasten, der hinter dem Kopfe des","page":458}],"identifier":"lit32699","issued":"1904","language":"de","pages":"457-458","startpages":"457","title":"O. Lummer: Experimentelles \u00fcber das Sehen im Dunkeln und Hellen (Hypothese \u00fcber die Ursache der \"Farbenblindheit\"). Verhandlungen der deutschen physikalischen Gesellschaft, VI. Jahrgang, Nr. 2. 1904","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:12.812053+00:00"}