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{"created":"2022-01-31T16:32:16.129234+00:00","id":"lit32720","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 36: 469-470","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n469\nL\u00e4ngsdisparationen stereoskopischer Halbbilder (di\u00a9 nicht ganz klar\u00a9 Begriffsbestimmung s. im Orig.) vermitteln nur insofern \u00a9inen Tiefeneindruck, als sie' Querdisparationen in eich schliefsen.\nL\u00e4ngenwerte, welche, ohne Querdisparationen zu besitzen, in stereoskopischen Halbbildern kongruent auf treten, k\u00f6nnen uns eine k\u00f6rperlich\u00a9 Vorstellung suggerieren, wenn sie ihrer Ausdehnung nach erf&hrungs-gem\u00e4fs von dreidimensionalen Objekten herr\u00fchren. W. \u00c2. Nagel (Berlin).\nRenault d\u2019Allonnes. Exp\u00e9riences sir Feiert volontaire lins Fivalnatlon des poids. Ann\u00e9e psychol. 8, 299\u2014325. 1902.\nVerl stellt\u00a9 sich die Aufgabe, die Sch\u00e4tzungen von Gewichten verschiedener Schwere zu pr\u00fcfen, vor allem aber den Ablauf der Willenshandlung heim Hebenwollen eines untersch\u00e4tzten Gewichtes graphisch zu registrieren. Zu diesem Zweck bedient\u00a9 er sich, neben vier T\u00f6pfen mit sehr verschieden schwerer F\u00fcllung (von 30\u2014*/4 Kilo), eines f\u00fcnften T\u00f6pfchens, das vermittels eines heimlichen Fadens mit einer Feder' verbunden war, di\u00a9 beim Versuch des Anhebens Widerstand leistet\u00a9 und so Schwer\u00a9 vort\u00e4uschte. Die Feder war mit einem Kymographion verbunden,' das den Verlauf des Anhebeaktes zeigte. Die Kurven ergeben sehr verschiedene Typen in der Art der Willensbet\u00e4tigung. Manch\u00a9 Individuen zeigen mehrere kurz\u00a9, durch v\u00f6llige Muskelerschlaffung unterbrochene Hebeversuch\u00a9 ; ander\u00a9 zeigen eine lange dauernd\u00a9 Muskelspannung, deren St\u00e4rk\u00a9 aber wiederum eine Reih\u00a9 intensiver Schwankungen aufweist; bei einem dritten Typ ist ein langer ziemlich gleichm\u00e4fsiger Muskelakt feststellbar.\nIn bezug auf die Sch\u00e4tzung der anderen Gewichte kommt Verl zu\n*\nfolgenden Ergebnissen: Gewichte, di\u00a9 man nach dem optischen Eindruck untersch\u00e4tzt hatte, ist man geneigt, beim Heben zu \u00fcbersch\u00e4tzen und umgekehrt. Der Sch\u00e4tzungsfehler ist bei schweren Gewichten viel geringer als bei leichten. Die an ein Umgehen mit schweren Gewichten gew\u00f6hnten Individuen (Arbeiter usw.) sind geneigt, sie etwas zu untersch\u00e4tzen; die nicht daran gew\u00f6hnten (Geistesarbeiter) \u00fcbersch\u00e4tzen sie betr\u00e4chtlich.\nW. Steen (Breslau).\n\u00ab\nR.\tLbvi. Ober die Beeinflussung der physiologischen Erregbarkeit. Neurokg.\n. Zentralbl. Nr. 9. 1903.\nAm Muskel des Lebenden wird der Nachweis gef\u00fchrt, dafs seine Erregbarkeit durch den faradischen Strom in dem Sinne beeinflusst wird,, dafs sie eine Steigerung erf\u00e4hrt. Nur durch fortgesetzte Anwendung der elektrischen Reizung kann die Erregbarkeitserh\u00f6hung zur Anschauung gebracht werden, da ein\u00a9 einmalige Reizung eine Art Erm\u00fcdung herbeif\u00fchrt, welche die bestehende Steigerung der Erregbarkeit verdeckt. \u2014 Di\u00a9 Versuche \u2022 Lama stellen sich in Einklang mit den Laboratoriumsversuchen\nanderer Autoren und besitzen neben ihrer wissenschaftlichen Bedeutung\n%\nauch rein-praktische.\tMirzbachbb (Heidelberg).\nS.\tG old fl am. iir Lehre von den Hautreflexen an den \u00fcnterextremltiten (Insbesondere des Babinsklschen Reflexes). Neurol. Zentralbl. Nr. 23 u. 24. 1903.\nAuf Grund ausgedehnter vergleichender klinischer Untersuchungen kommt G. zu dem Resultate, dafs bei Reizung der Fufssohle sich zwei","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nl\u00c2t\u00fbraturbericht\nReflexarten ausl\u00f6sen lassen, der Plantarr i nden- und der Plftntar\u00df pinal-reflex. Unter normalen Bedingungen tritt der erstgenannte in die Erscheinung; er \u00e4ufsert sich in einer Plantarflexion s\u00e4mtlicher Zehen und int etwa mit einer Greifbewegung der Zehen vergleichbar. Ber zentripetale Schenkel steigt in den Hinterstr\u00e4ngen durch die Schleif enkreuzung und .mittlere Schleif\u00a9 auf,, um in den kontralateralen Zentralwindungen der Untorextremit\u00e4t .in die zentrifugale Bahn \u00fcberzugehen. Die betreffenden Pyramidenfasern enden wahrscheinlich in der H\u00f6he des 2. Sakral\u00bbegmentes, \u2014 Ein\u00a9 St\u00f6rung auf der geschilderten Bahn macht den Reflex unwegsam und der der Planta zugef\u00fchrte Reiz bricht sich vermittels von Reflex-kollateralen quer durch das R\u00fcckenmark Bahn und gelangt in der H\u00f6he des 6. Lumbalsegmentes, zu einer anderen pr\u00e4form ierten zentrifugalen Bahn \u2014 so dafs eben der spinale Typus des Plantarreflexes zum Ausdruck kommt : eine beinahe tonisch\u00a9 Kontraktion des Extensor hallucis longue. \u2014 Bas Tatsachenmaterial, welches f\u00fcr die Anwesenheit eines spinalen und eines zerebralen Hautreflexes spricht, ist reich, Zun\u00e4chst interessiert uns die Beobachtung, dale immer dann, wenn die T\u00e4tigkeit der Hirnrinde herab sinkt oder eingeschr\u00e4nkt wird, der zerebrale Typus dem spinalen Plata macht, so im Schlaf\u00a9 \u2014 wenigstens bei Kindern beobachtet \u2014 bei sehr jugendlichen Individuen, im Coma, in der Narkose, bei Gehirnerkrankungen, Bie Erfahrungen der experimentellen Physiologie bieten Analoga : der zerebrale Plantarreflex entspricht den Reflexen aus der Gruppe der Ber\u00fchr ungs-reflexe Munks, die an der Integrit\u00e4t der entgegengesetzten Extremit\u00e4tea-regton gebunden sind, der spinale erinnert an Reflexe aus der Grupp\u00a9 der spinalen Gemeinreflex\u00a9, f\u00fcr die ebenfalls der lang andauernde beinahe tetanischen Kontraktionsmodus typisch ist. Bes weiteren lehrt die Physiologie den innigen Zusammenhang zwischen dem Rinden- und Spinalreflex \u00a9in und derselben Extremit\u00e4t kennen und zeigt, wie der spinal# Reflex in verst\u00e4rktem Mafse dann zum Ausdruck gelangt, wenn di\u00a9 Wege des kortikalen irgendwie ungangbar gemacht worden sind. W\u00e4hrend also die Physiologie den zentralen Sitz der Hautreflexe sowohl in der Hirnrinde als auch in dem R\u00fcckenmark suchte, schlofs sich nur \u00a9in kleiner Teil der Kliniker dieser Theorie an (so Jendrasbik, Str\u00fcmpell, Pbtersen), das Gros hingegen hielt an dem aussehliefslich spinalen Typus fest. Bas Haupt verdienst der vorliegenden Untersuchung liegt in der umsichtigen Heranziehung klinischer wie experimenteller Erfahrungen, um den Beweis zu erbringen, dafs Hautreize sowohl im Gehirn als im R\u00fcckenmark in Muskelbewegungen, reflektorisch umgesetzt werden k\u00f6nnen. Neben dem theoretischen Wert der Ergebnisse darf die praktisch\u00a9 nicht untersch\u00e4tzt werden: die Einsicht in di\u00a9 Lokalisation der Reflexe wird bei der Bestimmung des Sitzes einer Erkrankung von wesentlicher Bedeutung sein.\tMiribac\u0153b (Heidelberg).\nG. Ait, i*r lWtUt ift BlffQir\u00bb Ann\u00e9e psychol. 8, 221\u2014255. 1902.\nAmt hat Versuche und Beobachtungen \u00fcber die Spiegelschrift an einer gr\u00f6\u00dferen Zahl von Erwachsenen und Schulkindern angestellt Er Heft mit beiden H\u00e4nden zugleich schreiben, mit jeder Hand einzeln Spiegelschrift schreiben, mit der linken Hand gew\u00f6hnlich\u00a9 Schrift schreiben.","page":470}],"identifier":"lit32720","issued":"1904","language":"de","pages":"469-470","startpages":"469","title":"S. Goldflam: Zur Lehre von den Hautreflexen an den Unterextremit\u00e4ten (insbesondere des Babinskischen Reflexes). Neurol. Zentralbl. Nr. 23 u. 24. 1903","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:16.129239+00:00"}