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{"created":"2022-01-31T16:26:57.064061+00:00","id":"lit32745","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 132-133","fulltext":[{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nAm der Abteilung f\u00fcr experimentelle Psychologie des physiologischen\nInstituts der Universit\u00e4t Turin.)\nNochmals zur Frage\nnach der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung im sensiblen Nerven des Menschen.\nVon\nF. Klesow.\nAm Schl\u00fcsse einer unter dem obigen Titel vor kurzem in dieser Zeitschrift1 erschienenen Mitteilung habe ich folgenden Satz ausgesprochen: \u201eVergleicht man diese Resultate mit den\nvon Helmholtz und Baxt gefundenen.............., so liegt bei\nder guten \u00dcbereinstimmung meiner Werte mit den ihrigen wohl der Schlufs nahe, dafs ein Unterschied in der Geschwin-digke it der motorischen und der sensiblen Nervenleitung beim Menschen, wenigstens in den hier in R\u00fccksicht gezogenen Nervenbahnen nicht gut angenommen werden kann.\u201c2 Diese \u00dcbereinstimmung ist allerdings auffallend genug. Ich erhielt am Arm f\u00fcr eine Strecke von 33 cm Mittelwerte von 30,609 und 30,235 m pro Sekunde, am Bein f\u00fcr eine Strecke von 58 cm Werte von 33,143 und 32,768 m pro Sekunde.\nIn den Nummern vom 3. und 17. Dezember der Zeitschrift \u201eNature\u201c finde ich nachtr\u00e4glich Angaben, durch welche die Richtigkeit der von Helmholtz und Baxt ermittelten Werte bestritten wird.\nIn der Nummer vom 3. Dezember berichtet W. R. Goweks3 kurz \u00fcber von Dr. Alcock ausgef\u00fchrte und der Royal Society vorgelegte Versuche, nach welchen die Geschwindigkeit der motorischen Nervenleitung beim Menschen 66 m pro Sekunde\n1 33, 444 ff.\n* Pibenda, 452.\n8 W. R. Gowers: The Rate of Nerve Impulses. Nature, Vol. 69, p. 105.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Nochmals zur Frage nach d. FortpflanzuTigsgeschwindigkei t d. Erregung etc. 133\nbetragen soll. Gowers (sich auf Foster st\u00fctzend, der in der Ausgabe seiner Physiologie vom Jahre 1888 ebenfalls den Wert von 33 m pro Sekunde vertritt) schliefst hieran die Bemerkung, dafs entweder einer dieser beiden Werte falsch sein m\u00fcsse, oder dafs die Leitungsgeschwindigkeit beim Menschen innerhalb der letzten 15 Jahre eine Zunahme erfahren habe. Von diesen beiden Auffassungen erscheint ihm die letztere als die n\u00e4herliegende.\nAus diesem \u201eDilemma\u201c sucht A. D. Waller in der Nummer vom 17. Dezember mittels eigener Beobachtungen herauszuf\u00fchren, indem er sich auf die Seite von Dr. Alcock stellt.1 Waller berichtet \u00fcber Erfahrungen, die er 1882 an sich selbst und 1903 ebenso an sich selbst wie an seinem f\u00fcnfzehnj\u00e4hrigen Sohne gewinnen konnte. Nach den von ihm angestellten Versuchen schwankte die motorische Leitungsgeschwindigkeit zwischen ca. 50 und 61,75 m in der Sekunde. Waller empfiehlt, sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Lesung der Kurven mit m\u00f6g-. lichster Sorgfalt zu verfahren, da schon geringe Verschiebungen des Punktes, in dem sich die Kurve von der Abszissenlinie abhebt, zu betr\u00e4chtlichen Differenzen in den resultierenden Werten der Geschwindigkeit f\u00fchren k\u00f6nne. So liefsen sich z.%B. in den F\u00e4llen, in denen die Lesung ca. 50 m ergab, auch leicht 60 m herauslesen. Waller h\u00e4lt schliefslich daf\u00fcr, dafs der von Dr. Alcock gefundene Wert von 66 m pro Sekunde der Wahrheit n\u00e4her komme, als sein eigener von 50 und darum \u201ea fortiori\u201c auch n\u00e4her als der von Helmholtz und Baxt erbrachte Mittelwert von 33,9 m.\nAngesichts dieser Angaben erlaube ich mir, meiner oben zitierten Arbeit vorerst die Bemerkung nachzuschicken, dafs, wenn sich bei Anwendung verbesserter Hilfsmittel herausstellt, dafs di\u00f6 von Helmholtz und Baxt gefundenen Werte um vieles zu gering sind und nicht individuelle Verschiedenheiten vorliegen, der am Schl\u00fcsse jener Arbeit aufgestellte Satz dahin abzu\u00e4ndern sein wird, dafs die Leitungsgeschwindigkeit im motorischen Nerven des Menschen um ein Erhebliches gr\u00f6fser ist, als im sensiblen. Ich behalte mir jedoch vor, in einem besonderen Zusammenh\u00e4nge auf diesen Punkt eingehender zur\u00fcckzukommen.\n1 \u00c0. D. Walleb: The Velocity of a Nervous Impulse. Ebenda, S. 151.\nEingegangen am 11. Januar 1904.","page":133}],"identifier":"lit32745","issued":"1904","language":"de","pages":"132-133","startpages":"132","title":"Nochmals zur Frage nach der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung im sensiblen Nerven des Menschen","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:57.064067+00:00"}