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{"created":"2022-01-31T16:24:35.354734+00:00","id":"lit32749","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 145-146","fulltext":[{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n146\nSchicksal ataraktisch \u00fcberlegenes Gem\u00fct, dazu noch jene k\u00f6stliche, jugendfrisch aus dem Innersten quellende Schalkhaftigkeit der ganz Auserw\u00e4hlten \u2014 dies alles vereinigt sich hier zu einem wahrhaften, im besten Sinne liebensw\u00fcrdigen \u00dcbermenschen, dessen Leben und Lehre von krystalliger Reinheit und ohne Widerspruch eins sind.\u201c Und das alles (\u2014 und noch viele andere Lobeserg\u00fcsse \u2014) einem noch lebenden Manne, einem schlichten Gelehrten! Wir k\u00f6nnen es Mach nachf\u00fchlen, wenn er in einem Briefe an den Verfasser dringend bittet, dieser solle, wenn er ihm einen grofsen Gefallen erweisen wolle, bei Gelegenheit des Wiederabdruckes \u201edie zu starken Ausdr\u00fccke des Lobes und der Anerkennung t\u00fcchtig d\u00e4mpfen\u201c.\nSehen wir aber bei Beeb vom Stil und Lobes\u00fcberschwang ab, so finden wir in dem kleinen Buche auch einiges Wertvolle, klare Darstellungen schwieriger Probleme, vor allem eine gute Charakterisierung der Bedeutung, welche Machs \u201eAnalyse der Empfindungen\u201c f\u00fcr eine richtige Fragestellung in der Wissenschaft besitzt. Vielleicht veranlagst die Schrift manchen, sich mit den Werken des hervorragenden Physikers eingehender zu befassen.\nGaupp (Heidelberg).\nW. Wundt. Schlafs wort des Herausgebers. Philos. Stud. 18 (4), 793\u2014795. 1903.\nMit diesem Schlufsworte schliefst der hochverdiente Verf. die Reihe der seit 1881 von ihm herausgegebenen \u201ePhilosophischen Studien\u201c, die mit der ihm zu seinem siebenzigsten Geburtstage \u00fcberreichten Festschrift in nunmehr 20 B\u00e4nden als ein bleibendes Denkmal einer Wissenschaft da-stehen, die, durch Wundt ins Leben gerufen, sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts \u00fcber fast alle Teile der zivilisierten Welt ausgebreitet hat und in der Wundts Geist und seine Kraft fortwehen werden. An die 8telle der Philosophischen Studien, die, wie der Verf. ausf\u00fchrt, sowohl der Naturwissenschaft als auch der Philosophie gegen\u00fcber als Kampforgan auftraten, tritt nunmehr unter dem Titel \u201eArchiv f\u00fcr die gesamte Psychologie\u201c eine neue Zeitschrift, von der bereits 2 Hefte erschienen sind und welche, wie der Titel besagt, alle Zweige und Hilfszweige der Psychologie umfassen soll. Sie wird von einigen 8ch\u00fclern Wundts in Gemeinschaft mit ihm selbst unter Mbumanns F\u00fchrung herausgegeben und erscheint im gleichen Verlag von W. Engel mann in Leipzig. M\u00f6ge ihr Gedeihen und ein langes, gleichfruchtbringendes Leben beschieden sein!\nKiesow (Turin).\nPfistbb. Die Kapazit\u00e4t des Sch\u00e4dels (der Kopfh5ble) beim S\u00e4ugling and \u00e4lteren Kinde. Monatsschr. f. Psychiatrie u. Neurol. 13 (6), 577\u2014689. 1903.\nP. hat 154 Einzelmessungen im Kaiserin Friedrich - Krankenhaus in Berlin vorgenommen und zwar an frischen, nicht mazerierten 8ch\u00e4deln. Schon bei ganz jugendlichen Individuen ergaben sich sehr differente Werte f\u00fcr Gewicht der harten Hirnh\u00e4ute, auch in F\u00e4llen, wo die Kapazit\u00e4t der Kopfh\u00f6hle nicht sehr different war. Man kann also nur ann\u00e4hernd aus dem Kubikinhalt des getrockneten Sch\u00e4dels den Rauminhalt des lebenden Sch\u00e4dels berechnen. Das Kubierungsresultat eines skelettierten kindlichen Sch\u00e4dels abz\u00fcglich ca. 7l/*\u00b0/o ergibt den ungef\u00e4hren Rauminhalt deT Kopfh\u00f6hle des betr. lebenden Individuums.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 35.\n10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nLiteraturbericht.\nDie Kapazit\u00e4t der Kopfk\u00f6hle ist auf s\u00e4mtlichen Altersstufen bei den Knaben gr\u00f6fser als bei den M\u00e4dchen.\nDieser Kapizit\u00e4tsunterschied der Geschlechter ist bei, resp. kurz nach der Geburt ein relativ geringer, w\u00e4chst mit dem Heranwachsen des Kindes rasch, sp\u00e4ter immer langsamer.\nVon den Anfangswerten der Kapazit\u00e4t w\u00e4chst der durchschnittliche Rauminhalt der Kopfh\u00f6hle so, dafs schon vor dem neunten Monat das erste Drittel der Gesamtzunahme, mit ca. 2 7\u00ab Jahren das zweite Drittel gewonnen wird, von welchem Zeitpunkt ab in immer langsamerem Tempo das Weiterwachsen in das letzte Drittel der Gesamtzunahme erfolgt. Wann diese abgeschlossen ist, kann noch nicht bestimmt werden. Bei Knaben wie M\u00e4dchen zeigt die Kapazit\u00e4t auf derselben Altersstufe eine oft sehr erhebliche Variationsbreite. Diese Unterschiede sind als Ausdruck einer individuellen (vererbbaren) mit der variablen Gr\u00f6fsenanlage des Gehirns korrespondierenden Anlage aufzufassen.\tUmpfbnbach.\nK. Bbodmann. Beitr\u00e4ge sir histologischen Lokalisation der Grofshirarinde.\nI. Mitteilung : Die Beglo Rolandica. Joum. f. Psychol, u. Neurol. 2 (2 u. 3).\nJuli 1903.\nNicht nur in physiologischer Hinsicht, sondern auch in anatomischer liegt die Frage der Lokalisation in der Grofshirnrinde im Argen. Kaum lassen sich zwei Autoren finden, die \u00fcbereinstimmende Resultate verzeichnet haben. Die Meinungsverschiedenheit der Physiologen hat nach hartem Streite scheinbar zur Zeit ausgetobt -\u2014 ohne ein definitives Resultat gezeitigt zu haben, nun scheinen die Histologen ihre Stimme zu erheben. Die Ausf\u00fchrungen Bbodmanns sind in mancher Hinsicht bemerkenswert. Zun\u00e4chst ist die historische Einf\u00fchrung interessant, wenn auch betr\u00fcbend. Betr\u00fcbend in dem Sinne, daCs sie uns zeigt, wie wenig ein folgender Autor auf seine Vorg\u00e4nger im Studium ein und desselben Gegenstandes R\u00fccksicht nehmen zu m\u00fcssen glaubt: daher kommt es, dafs Neues gefunden wird \u2014 ohne dafs erst das Alte wieder best\u00e4tigt oder korrigiert wird. Indem Bbodmann die Literatur ber\u00fccksichtigt und die Fehler und Versehen seiner Vorg\u00e4nger kritisch pr\u00fcft, schreibt er sich und anderen die zu begehenden Bahnen vor.\nBbodmann bringt die erste Mitteilung zu einer Serie von Arbeiten, die eine \u201eGrundlage liefern sollen zu einer nat\u00fcrlichen Einteilung der Grofe-hirnrinde auf Grund struktureller Eigent\u00fcmlichkeiten\u201c. Es ist nat\u00fcrlich, dafs er sich zun\u00e4chst an das meist umstrittene Gebiet, an die Gegend um die Zentralfurche herangemacht hat. Der Befund ist sehr ermutigend. Die Hauptergebnisse der Untersuchung seien w\u00f6rtlich zitiert: \u201eDie Regio Rolandica des Menschen wird in ihrer ganzen dorsoventralen Ausdehnung durch den Sulcus centralis in zwei hinsichlich ihrer cytoarchitektonischen Struktur v\u00f6llig verschiedene anatomische Zentren geteilt, von denen das vordere durch Riesenpyramiden und den Mangel einer K\u00f6rnerschicht, das hintere durch das Vorhandensein einer deutlichen K\u00f6rnerschicht und das Fehlen von Riesenpyramiden ausgezeichnet ist... . Die Grenze zwischen den beiden Zentren wird im allgemeinen durch den Fundus des Sulcus centr. gebildet.\u201c Auf der dorso-medialen Fl\u00e4che der","page":146}],"identifier":"lit32749","issued":"1904","language":"de","pages":"145-146","startpages":"145","title":"Pfister: Die Kapazit\u00e4t des Sch\u00e4dels (der Kopfh\u00f6hle) beim S\u00e4ugling und \u00e4lteren Kinde. Monatsschr. f. Psychiatrie u. Neurol. 13 (6), 577-589. 1903","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:35.354740+00:00"}