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{"created":"2022-01-31T16:25:20.005730+00:00","id":"lit32754","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 153-154","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n153\ndie Pr\u00fcfung mit Stimmgabeln trotz der so grofsen Differenz der Entfernung, in welcher hohe und tiefe Stimmgabeln perzipiert werden, der Fehler in der Annahme, d&fs die Schallintensit\u00e4t der Gabeln in n\u00e4chster N\u00e4he wie in gr\u00f6ister Entfernung vom Ohre proportional mit der Entfernung von demselben abn\u00e4hme, die Unm\u00f6glichkeit, die Stimmgabelbranchen in allen Entfernungen genau parallel dem Geh\u00f6rgangseingang zu stellen und schliefe-lieh \u00fcberhaupt die Pr\u00fcfung mit unbelasteten Gabeln. Die Abweichungen der ScHMiEGBLOwschen Kurven von denjenigen des Verf.s erkl\u00e4rten sich durch die fehlerhafte nur f\u00fcr punktf\u00f6rmige Tonquellen geltende Annahme, dais die Schallintensit\u00e4t auch der Stimmgabeln mit dem Quadrat der Entfernung abn\u00e4hme, w\u00e4hrend es doch durch die VmaoRDTschen Untersuchungen bewiesen sei, dafs dieses in einfachem Verh\u00e4ltnis gesch\u00e4he.\nIn der \u201eAnalyse des Rmssschen Versuches\u201c tritt Verf. f\u00fcr die Wichtigkeit und Zuverl\u00e4ssigkeit dieses Versuches ein und gibt eine genaue Darstellung seiner Bezeichungsweise. Die dem Versuche anhaftende Ungenauigkeit, dafs die Pr\u00fcfung einmal mit dem Stielende, das andere Mal mit dem Zinkenende geschieht, beseitigt er dadurch, dafs er das Stielende nach dem Verklingen auf dem Warzenfortsatz aus direkt in den Geh\u00f6rgang einf\u00fchrt, wodurch die Zeitmessung eine direkt vergleichbare wird.\nIn der Schlufsabhandlung betont er besonders die Vorz\u00fcge der kontinuierlichen Tonreihe und teilt seine dabei gefundenen Ergebnisse am gesunden und kranken Ohre mit. Die untere H\u00f6rgrenze fand er bei einzelnen jugendlichen Individuen bei elf, ganz sicher, auch in h\u00f6herem Alter, bei zw\u00f6lf Doppelschwingungen und die obere H\u00f6rgrenze bei 50000 v. d.\nEine Akkommodationsf\u00e4higkeit des Ohres f\u00fcr verschiedene Tonh\u00f6he existiere nicht, da dasselbe den unteren und oberen Grenzton seiner H\u00f6rskala gleichzeitig zu perzipieren verm\u00f6ge. Die Befunde am Taubstummen-ohr, der Nachweis zahlreicher und scharf umschriebener Defekte im Tongeh\u00f6r an dem oberen und unteren Ende und innerhalb der Skala selbst spreche entschieden zugunsten der HaLMHOLTzschen Theorie und der Annahme der Anordnung der nerv\u00f6sen H\u00f6relemente in diatonischer Reihenfolge, im Gegensatz zu den neuen aufgestellten Theorien.\nDer f\u00fcr das Sprachverst\u00e4ndnis unumg\u00e4nglich notwendige Teil der Tonskala umfafst das Gebiet von bl\u2014g* inkl. und zwar ist dieses das Tongebiet f\u00fcr die Vokale mit Ausnahme des J, w\u00e4hrend die f\u00fcr die Konsonanten abgegrenzten Gebiete direkt unter und oberhalb dieser Strecke, mehr oder weniger in dieselbe hineinreichend zu suchen sind.\nZum Schlufs gibt Verf. noch eine Erl\u00e4uterung der praktischen Bedeutung dieser Befunde f\u00fcr die Pr\u00fcfung der H\u00f6rreste am Taubstummenohr.\nH. Beyeb (Berlin).\nF. Mraxin. Hataal Inhibition of Memory Images. Psychol Rev. Monogr. Suppl.\n4, Harvard Psych. Studies 1, 235\u2014275. 1903.\nDer Versuchsperson wurden bei diesen Versuchen zwei geometrische Figuren gleichzeitig f\u00fcnf Sekunden lang gezeigt, worauf die Versuchsperson eine Minute lang mit geschlossenen Augen dasafs und \u00fcber die Ged\u00e4chtnisbilder berichtete, die sich darboten. Die Versuchsperson hatte","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nLiteraturbericht.\nsich hierbei so weit wie m\u00f6glich passiv zu verhalten und weder das Auftreten der einen noch der anderen Figur als Ged\u00e4chtnisbild willk\u00fcrlich zu f\u00f6rdern oder zu hemmen. Die beiden gleichzeitig dargebotenen Figuren unterschieden sich in den verschiedenen Versuchen in mannigfaltiger Weise. Die Hemmung oder Beg\u00fcnstigung der einen Vorstellung im Vergleich zur anderen wurde dadurch gemessen, dafs die Gesamtzeit bestimmt wurde, w\u00e4hrend welcher die erw\u00e4hnte Minute hindurch die eine Vorstellung mit gr\u00f6fserer Energie als die andere im Bewufstsein sich geltend gemacht hatte. Die wichtigsten Ergebnisse sind die folgenden.\nEinfachheit der Umrisse ist vorteilhaft f\u00fcr das Auftreten der Ged\u00e4chtnisbilder; die Figur von weniger einfachen Umrissen macht sich l\u00e4ngere Zeit hindurch im BewufstBein geltend. Gr\u00f6fse des Gegenstandes hat eine g\u00fcnstige Wirkung. Ein bunter Gegenstand ist einem einfach gef\u00e4rbten \u00fcberlegen. L\u00e4ngere Exposition einer Figur ist vorteilhaft f\u00fcr ihre Wiederkehr als Ged\u00e4chtnisbild. Wenn zwei Gegenst\u00e4nde sukzessiv gesehen werden, so ist der zuletzt gesehene dem zuerst gesehenen \u00fcberlegen. Zwischen vertikalen und horizontalen Linien besteht kein bemerkenswerter Unterschied. Von zwei Figuren, von denen die eine durch ihre Farbe sich vom Hintergr\u00fcnde unterscheidet, die andere dagegen einfach auf den Hintergrund im Umrifs aufgezeichnet ist, ist die letztere der ersteren \u00fcberlegen. Unverbundene Linienelemente sind solchen \u00fcberlegen, die za einer einheitlichen Figur zusammengesetzt sind. Bewegung einer Figur w\u00e4hrend der Exposition ist ein g\u00fcnstiger Umstand. Farbe ist vorteilhaft im Vergleich zu Grau. Linien und spitze Winkel \u00fcben eine betr\u00e4chtliche Wirkung auf die Aufmerksamkeit aus mit Bezug auf den \u00dcbergang der Aufmerksamkeit von einem Orte zu einem anderen. Die Aufmerksamkeitsbedingungen scheinen die wesentliche Ursache zu sein f\u00fcr das leichtere Auftreten einer Figur als Ged\u00e4chtnisbild. Alle die oben erw\u00e4hnten Umst\u00e4nde sind als Bedingungen f\u00fcr die Richtung und Intensit\u00e4t der Aufmerksamkeit zu betrachten.\tMax Mbykb (Columbia, Missouri).\nC. S. Moore. Gootrol of the Memory Image. Psychol. Rev. Monogr. Suppl. 4, Harvard Psych. Studies 1, 277\u2014306. 1903.\nVerf. untersucht experimentell, wie weit Ged\u00e4chtni\u00dfbilder dem Willen unterworfen sind. F\u00fcnf Arten von Versuchen wurden angestellt, teils mit einem einzigen, teils mit zwei Bildern gleichzeitig. Zun\u00e4chst wurde willk\u00fcrlicher Ortswechsel untersucht. Die Leichtigkeit des Wechsels wurde durch die Zeit gemessen, die zwischen dem Befehl und der Ausf\u00fchrung des Befehls verging; d. h. der Experimentator sagte z. B. \u201erechts\u201c, und die Versuchsperson reagierte, wenn der gew\u00fcnschte Platzwechsel des Ged\u00e4chtnisbildes vollzogen war. Die Gegenst\u00e4nde, mit deren Ged\u00e4chtnis-bildern operiert wurde, waren Papierscheiben oder kleine Gebrauchsgegenst\u00e4nde, die f\u00fcnf Sekunden lang exponiert wurden. Die Bewegung des Ged\u00e4chtnisbildes nach rechts erforderte die l\u00e4ngste Zeit, die Bewegung nach unten die k\u00fcrzeste. Nur eine Versuchsperson zeigte genau das entgegengesetzte Verhalten. Ferner wurden Versuche mit Farben\u00e4nderung des Ged\u00e4chtnisbildes einer blauen, gr\u00fcnen, gelben oder roten Scheibe gemacht. Die Ergebnisse waren die folgenden. Die Verwandlung von Blau in eine","page":154}],"identifier":"lit32754","issued":"1904","language":"de","pages":"153-154","startpages":"153","title":"F. Meakin: Mutual Inhibition of Memory Images. Psychol. Rev. Monogr. Suppl. 4, Harvard Psych. Studies 1, 235-275. 1903","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:20.005735+00:00"}